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Alte Historische Fotos und Bilder Adelberg, Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Adelberg

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Geschichte von Adelberg, Baden-Württemberg in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Adelberg ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Bis 1851 hieß der Ort Hundsholz, danach übernahm er den Namen des nahen Klosters Adelberg. Die Kreisstadt Göppingen befindet sich in Luftlinie etwa 8 Kilometer südöstlich des Orts.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 1956

Geschichte:

Adelberg. Kloster, Ulrichskapelle
Kloster, Ulrichskapelle
Kloster Adelberg, Ulrichskapelle, um 1955
Kloster Adelberg, Ulrichskapelle, um 1955
Panorama von Adelberg, 1925
Panorama von Adelberg, 1925
Adelberg. Stadttor
Stadttor

Geschichte

Fast untrennbar verbunden mit der Klostergeschichte ist die des Dorfes, das bis 1851 Hundsholz hieß. Die Gemeinde führte deshalb bereits im 16. Jahrhundert in ihrem Wappen einen aufspringenden Hund zwischen zwei Bäumen ("Holz"). Als Folge der "Eingemeindung" des Klosters im Jahre 1843 übernahm die Gemeinde den Namen des Klosters. Im Ortswappen findet sich deshalb heute der Eber aus dem Klosterwappen.

1054 wurde an der Stelle der heutigen Ulrichskapelle im Kloster zu Ehren des 993 heilgesprochenen Augsburger Bischofs Ulrich eine Kapelle geweiht. Ein Nachkomme der Kapellenstifter war Volknand von Staufen. Dieser ließ 1178 in der Nachbarschaft der Roggenburg ein Kloster errichten. Drei Jahre später nahm Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Kloster in seinen unmittelbaren Schutz, nicht zuletzt weil der Klostergründer ein Vetter dritten Grades zu ihm war. Aus der um 1240 niedergeschriebenen Klosterchronik wissen wir, dass Volknand von Staufen dem Kloster auch einen Teil des Dorfes Hundsholz schenkte. Das Dorf bestand also schon zur Zeit der Klostergründung. Bereits 1188 wurde neben dem Männerkloster ein Frauenkloster errichtet. Dieses bestand bis 1476 und wurde dann nach Lauffen am Neckar verlegt.

Nach dem Ende der Staufer wurden die Grafen von Württemberg Schirm- und Schutzherren des Klosters und damit auch von dessen Grundherrschaft. Diese Grundherrschaft des Klosters umfasste bis zur Reformation 10 Dörfer und 19 Weiler mit 17 Pfarrkirchen sowie 37 Höfen, 22 Mühlen und weitere Einzelgüter in 144 Orten. Unter den 11 Mannsklöstern Württembergs stand Adelberg der Steuerkraft zufolge Hirsau, Maulbronn und Bebenhausen an 4. Stelle. Im Bauernkrieg von 1525 brannte ein Teil des Klosters nieder. Zehn Jahre später führte Herzog Ulrich in seinem Herzogtum Württemberg die Reformation ein. Das Kloster wurde nun aufgehoben.

Den reichen Grundbesitz verwaltete nun ein besonderes Klosteramt bzw. später Klosteroberamt.

Hundsholz zählte im Jahre 1525 49 Häuser, also etwa 250 Einwohner. Die Dorfbewohner, wie auch die von Ober- und Unterberken sowie aus der damaligen klösterlichen Glashütte Nassach wurden in der Ulrichskapelle mit Gottesdiensten versehen. Um diese alten Rechte abzulösen und damit Klosterfremden den Zutritt ins Klosterareal zu sperren, ließ Abt Berthold Dürr in den Jahren 1490 – 1493 in Hundsholz die aufwendige Dorfkirche errichten. Seit der Reformation ist sie Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde.

Bis 1565 hatte sich die Reformation soweit gefestigt, dass in der Person von Christoph Binder ein erster evangelischer Abt in die Prälatur im Kloster einziehen konnte. Seine Aufgabe war es vor allem, eine protestantische Klosterschule zur Ausbildung des theologischen Nachwuchses aufzubauen. Bis zum Dreißigjährigen Krieg bestand diese. Das Herzogtum Württemberg wurde in vier kirchliche Verwaltungsbezirke eingeteilt, sog. Generalsuperintendenzen. Ihnen unterstanden die Dekanate ihres Sprengels. Adelberg wurde nun Sitz eines solchen Generalsuperintendenten, d.h. die protestantischen Vorsteher des Klosters nahmen diesen Rang ein. Von 1565 bis 1805 währte diese nur im Dreißigjährigen Krieg unterbrochene Reihe. Mit der Neuordnung des Deutschen Südwesten unter Napoleon endete nicht nur die Reihe der geistlichen Vorsteher des Klosters, sondern auch das Klosteroberamt. Es wurde 1807 aufgehoben. Das Kloster und die Gemeinde Hundsholz wurden nun dem Oberamt Schorndorf zugeteilt.

Die Bewohner von Hundsholz waren lange sehr arm, besaß doch den meisten Grund und Boden die Klosterverwaltung. Unter den vielleicht 350 Einwohnern zählte man 1721 rund 50 Handwerker. Im Verhältnis zu den anderen Gemeinden war sie überbesetzt. Ihr karges Brot verdienten sie sich vorwiegend durch Arbeiten im Klosterbereich sowie durch Holzhandel und später Viehzucht.

1769 wohnen in Hundsholz 403 Einwohner. Ihnen gehörten 80 Häuser, 42 Scheunen und 111 Stallungen. Das Kloster zählte 56 Bewohner, 15 Häuser, 6 Scheunen und 32 Stallungen.

Weitsichtig war der Erwerb der einstigen Klosterbesitzungen im Kloster und Dorf durch die Gemeinde Hundsholz im Jahre 1830. Rund 80 ha Land, das Oberamteigebäude, das Maiereigebäude, die Zehntscheuer sowie verschiedene Nebengebäude gingen für 34 000 Gulden an die Gemeinde über. Durch Weiterverkauf einiger Grundstücke und Gebäude konnte ein Viertel des Kaufpreises aufgebracht werden; ein Drittel hatte bar bezahlt werden müssen. Der andere Grundbesitz wurde an die Bürgerschaft zu günstigen Bedingungen verpachtet. Dies sprach sich schnell herum, so dass die Gemeinde bald die Bürgeraufnahmegebühr erhöhen musste, um den Zuzug zu steuern. Dies und die Auswanderungsbewegung bewirkten, dass die Einwohnerzahl eher rückläufig war. 1851 wurden 850 Einwohner gezählt und 1912 waren es 705.

Als die Industrie im Filstal Einzug hielt, machten sich auch viele Adelberger auf den Weg, um hier ihr Brot zu verdienen. Das ging zunächst recht mühsam. 1890 wurde die bis dahin mehr schlecht als rechte Verbindungsstraße nach Göppingen neu angelegt.

1912 war die Nebenbahnlinie nach Göppingen fertig und der Ort bekam zusammen mit Börtlingen eine Station. 1928 wurde eine Busverbindung nach Göppingen und Schorndorf eingerichtet. Bereits 1924 wollte die Gemeinde deshalb vom Oberamt Schorndorf weg und dem Oberamt Göppingen zugeteilt werden. Das Vorhaben scheiterte jedoch aufgrund finanzieller Forderungen der Göppinger Amtskörperschaft. Aus dem Antrag erfahren wir, dass etwa 130 Personen in den Industriebetrieben des Filstals Beschäftigung fanden. Dazu wurden landwirtschaftliche Produkte ausschließlich nach Göppingen geliefert. Auch der weitaus größte Teil des auf der Markung geschlagenen Nutzholzes fand im Oberamtsbezirk Göppingen Abnahme.

Erst durch die Kreisreform von 1938 kam Adelberg zum Landkreis Göppingen, mit dem es die Jahrhunderte zuvor fast enger verbunden war als mit Schorndorf.

Auch die evangelische Kirchengemeinde ist seit kurzem wieder Teil des Dekanats Göppingen. Ihre kommunale Selbständigkeit konnte die Gemeinde 1971 durch die Bildung des Gemeindeverwaltungsverbandes "Östlicher Schurwald" zusammen mit Rechberghausen und Börtlingen wahren. Ein Jahr später erfolgte der Anschluss von Birenbach.

Die lange Zeit stagnierende Einwohnerzahl schnellte 1946 durch den Zuzug von Heimatvertriebenen auf 1 112 hoch gegenüber 761 im Jahre 1939. Neue Baugebiete wurden in der landschaftlich schön gelegenen Gemeinde erschlossen. Überraschend groß ist das Arbeitsplatzangebot in dem Schurwaldort. Theoretisch gesehen hätte bei rund 800 Arbeitsplätzen jeder der knapp 2000 Adelberger seinen Arbeitsplatz am Ort.

Als staatlich anerkannter Erholungsort hat sich die Gemeinde auch über den Kreis Göppingen hinaus einen guten Ruf erworben. Dafür sorgen im kulturellen Bereich die Klosteranlage mit sehenswerten Baudenkmalen und Kunstschätzen, dem Museum in der "Klostervilla" und die alljährlich im Frühsommer stattfindenden Freilichtspiele. Dazu lässt sich trefflich und gut Wandern, Radfahren und Einkehren in und um Adelberg.

Quelle: www.adelberg.de



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