Geschichte von Amöneburg, Hessen in Fotos
GeschichteAmöneburg und seine geschichtsträchtigen OrteAls Mittelpunkt des nach ihr benannten Amöneburger Beckens ist die 365 m hoch gelegene "Stadt auf dem Berge" ein beliebtes Ausflugsziel mit herrlichem Fernblick. Die Geschichte Amöneburgs reicht weit zurück. Schon im 6. Jahrtausend v. Chr. finden sich erste Siedlungsspuren. Später bauten die Kelten im 3. Jh. v. Chr. den Berg an der "Amana"(d.h. Ohm) zur befestigten "Amanaburg" aus. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 721, als Bonifatius von der fränkischen Bergfeste "Amanaburch" aus sein Missionswerk begann und hier ein Kloster gründete. Anfang des 12. Jhs. gelangten "Ameneburg" und weitere Orte des Umlandes an die Mainzer Erzbischöfe, welche die Bergstadt zu einer bedeutenden Festung ausbauten. Trotz kriegerischer Zerstörungen in den folgenden Jahrhunderten haben sich bedeutende Zeugnisse aus der langen Vergangenheit erhalten; weitere sind wieder ausgegraben und rekonstruiert worden - so Teile der Schlossruine und der Wenigenburg. Bestechend ist vor allem der landschaftliche Reiz des zweitältesten hessischen Naturschutzgebietes um das Bergmassiv mit ausgeschildertem Naturpfad. Museum und Naturschutz-Informations-Zentrum vermitteln in fundierter Darstellung zusätzliche Hinweise zur Geschichte und Landschaft. Neben der Bergstadt selbst ist auch ein Besuch der zugehörigen Stadtteile lohnend. So ist Erfurtshausen vielfach Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen in die angrenzenden Waldbereiche, während das einst mit Wall und Graben befestigte Mardorf einen weit sichtbaren Wehrturm aufweist. Sehenswert sind schließlich die Barockkirchen in Rüdigheim sowie die mit bedeutenden Stuckornamenten ausgestattete in Rossdorf. Nicht zuletzt sind die zahlreichen Fachwerkbauten in allen Stadtteilen hervorzuheben". Bodenfunde belegen, dass das Gebiet schon in der jüngeren Steinzeit besiedelt war. In der keltischen Zeit wird eine Stadtsiedlung (oppidum) vermutet. Im Jahre 721 errichtete Bonifatius unterhalb der Burg Amöneburg ein kleines Kloster und eine neue Kirche. Südlich von Amöneburg befindet sich die Ruine der Wenigenburg aus dem 12. Jahrhundert. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts gehörten große Teile Hessens zur Landgrafschaft Thüringen und danach ab 1247 zur Landgrafschaft Hessen, die beide bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts mit dem Erzbistum Mainz um die Vorherrschaft in Mittel- und Nordhessen wetteiferten. Auch nachdem die Landgrafen schließlich 1427 den endgültigen Sieg davon getragen hatten, verblieben Kurmainz noch einige Besitzungen als Enklaven in hessischem Gebiet. Dazu gehörte auch das Amt Amöneburg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Stadt und Burg Amöneburg mehrfach erobert.. 1621 eroberte General Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel Stadt und die Burg. In den folgenden Jahren wurden die Verteidigungsanlagen wieder in Stand gesetzt und ausgedehnte Schanzen angelegt. Die Befestigung ist noch auf dem Kupferstich von Matthäus Merian aus dem Jahr 1640 zu erkennen. Am 6. November 1640 wurde die Stadt von kaiserlichen Truppen erobert. Am 25. Juni 1646 kam es zu einer erneuten Eroberung der Stadt durch hessische und schwedische Truppen unter General Carl Gustav Wrangel. An der "Brücker-Mühle" befindet sich die steinerne Ohmbrücke, die ein historisch wichtiger Straßenübergang war. Bekannt wurde sie durch das Gefecht der Hessen, Hannoveraner und Braunschweiger gegen die Franzosen im 7-jährigen Krieg. Bei dem 14-stündigen Kampf am 21. September 1762 gab es 527 Tote und 1363 Verletzte auf beiden Seiten, jedoch keinen Gewinner. Einige Wochen danach wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet. Als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde Amöneburg mit den anderen ehemaligen Mainzer Enklaven Fritzlar, Naumburg und Neustadt zum sog. Fürstentum Fritzlar vereinigt und der Landgrafschaft Hessen-Kassel einverleibt. Mit der Annexion von Hessen-Kassel durch Preußen im Jahre 1866 wurde Amöneburg preußisch. ________________________ von Dr. Alfred Schneider - Heimat -u. Verkehrsverein Amöneburg e.V Quelle: www.amoeneburg.de |