Almersbach.
Almersbach. Johann Peter Reusch - (geboren 15. August 1691 in Almersbach - gestorben 5. Juni 1758 in Jena) - deutscher Philosoph und lutherischer Theologe.

Leben

Johann Peter war Sohn des Pfarrers Johann Anton Reusch (* 3. Oktober 1648 in Daaden; † 11. Juni 1728 in Bendorf) und dessen erster Frau Maria Magdalena Demmer († 21. Januar 1695 in Almersbach). Nach anfänglicher Ausbildung durch Privatlehrer besuchte er ab 1704 das Gymnasium in Idstein und bezog 1709 die Universität Gießen, um Theologie zu studieren. Im Haushalt von Johann Christian Lange (1669–1756) untergekommen, verfolgte er anfänglich Vorlesungen an der philosophischen Fakultät zur Physik bei Michael Bernhard Valentini und Johann Melchior Verdries (* 26. Juni 1679 in Gießen; † 25. Juli 1735 ebd.), bei Johann Georg Liebknecht erweiterte er seine Kenntnisse zur Mathematik und bei Georg Christian Bürklin (* Durlach; † 1716 in Gießen) sein Wissen in den orientalischen Sprachen. Theologisch erhielt er das Rüstzeug von Johann Christoph Bielenfeld (* 25. Dezember 1664 in Wernigerode; † 21. Juni 1727 in Gießen), Johann Heinrich May der Jüngere und Johann Bartholomäus Rüdiger (* 10. Oktober 1660 in Grünberg; † 3. Juli 1729 in Gießen). Nachdem er 1715 an der Universität Marburg sein Studium fortgesetzt hatte, zog er am 18. Juni 1716 an die Universität Halle, wo vor allem Christian Wolff einen prägenden Einfluss auf ihn ausübte.

Dem Wunsch des Vaters folgend begab er sich am 9. September 1716 an die Universität Jena. Hier erwarb er am 30. Januar 1717 die Vorleseerlaubnis für Hochschulen und am 18. März desselben Jahres den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie. Am 27. November 1719 wurde er als Rektor der Jenaer Ratsschule eingeführt, wo er energisch die Bildungseinrichtung leitete und nebenher sein Vorlesbetrieb an der Jenaer Salana fortsetzte. So wurde er am 8. Januar 1724 Adjunkt der philosophischen Fakultät, 1733 außerordentlicher Professor derselben und 1738 ordentlicher Professor der Logik und Metaphysik. Mit letzterer Stelle legte er sein Rektorenamt nieder. Als Jenaer Professor an der philosophischen Fakultät war er einige Male Dekan derselben und in den Sommersemestern 1742 sowie 1752 Rektor der Universität Jena. 1755 wechselte er als Professor an die theologische Fakultät. Nachdem er am 20. Januar 1758 seine Inauguraldissertation zum Doktor der Theologie abgehalten hatte, wurde er am 2. Februar desselben Jahres zum Doktor promoviert. Jedoch blieb ihm keine lange Wirkungszeit mehr beschieden.

Reusch gehörte zu denjenigen, welche die Theologie mit der Philosophie von Christian Wolff zu verbinden und sie dadurch der Vernunft nahe zu bringen suchten. Trotz der Anhängerschaft der Ideen von Gottfried Wilhelm Leibniz und Wolffs, war er ein Gegner der Lehre von der prästabilierten Harmonie.

Er war verheiratet mit der Witwe des Jenaer Diakons Johann Gottlieb Musaeus (1700–1737). Aus der Ehe stammen auch Kinder.

Quelle: de.wikipedia.org


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