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Alte Historische Fotos und Bilder Backnang, Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Backnang

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Geschichte von Backnang, Baden-Württemberg in Fotos
History of Backnang, Baden-Wuerttemberg in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Backnang besteht aus der Kernstadt, der 1941 eingegliederten Gemeinde Steinbach im Nordosten und den vier im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Strümpfelbach im Norden sowie Heiningen, Maubach und Waldrems im Süden. Diese fünf eingegliederten Gemeinden bilden Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenen Ortschaftsräten.

Auf dem Gebiet der Stadt Backnang liegen 21 separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen:

Zu Backnang gehören die Stadt Backnang, der Ort Steinbach, die Weiler Germannsweiler, Mittelschöntal, Oberschöntal, Sachsenweiler, Seehof, Stiftsgrundhof, Ungeheuerhof, Unterschöntal, die Höfe Rötleshof und Staigacker und der Wohnplatz Neuschöntal.

Zu Heiningen gehört allein das Dorf Heiningen.

Zu Maubach gehören das Dorf Maubach und der Wohnplatz Schulhaus (Alte Schule).

Zu Strümpfelbach gehören das Dorf Strümpfelbach sowie Schloss und Wohnplatz Katharinenhof.

Zu Waldrems gehören das Dorf Waldrems, der Weiler Horbach und der Wohnplatz Ebni.

Auf dem Gebiet der Kernstadt liegt die abgegangene Ortschaft Hagenbach. Der Flurname „Weiler“ bei Steinbach lässt eine weitere Wüstung vermuten. Um 1870 in Backnang aufgegangen ist der Wohnplatz Walke. Nach 1936 ist der Wohnplatz Spinnerei in Steinbach aufgegangen.

In der Kernstadt werden zum Teil weitere Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Geschichte aufgrund der Bebauung ergeben haben und die meist nicht genau abgrenzbar sind. Hierzu gehören beispielsweise die Siedlung Plattenwald, die Robert-Kaess-Siedlung und die Plaisir-Siedlung.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 36 266

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Backnang. Bezirkskrankenhaus
Bezirkskrankenhaus
Backnang. Panorama der Stadt, 1904
Panorama der Stadt, 1904
Backnang. Rathaus und Gasthaus
Rathaus und Gasthaus zum Löwen
Backnang. Platz mit Rathaus
Platz mit Rathaus
Backnang. Partie bei der Krone
Partie bei der Krone
Backnang. Alte Gerberhäuser
Alte Gerberhäuser an der Murr, um 1910
Backnang. Arbeiterkolonie Erlach
Arbeiterkolonie Erlach
Backnang. Bahnhof mit Empfangsgebäude
Bahnhof mit seinem ersten Empfangsgebäude, um 1900
Backnang. Bahnhofstraße
Bahnhofstraße
Backnang. Blick vom Altersheim, 1966
Blick vom Altersheim, 1966
Backnang. Dilleniusstraße 1910
Dilleniusstraße mit Eingang zum Schillerplatz, 1910
Backnang. Evangelische Kirche, 1908
Evangelische Kirche, 1908
Backnang. Evangelische Lehrerseminar, 1915
Evangelische Lehrerseminar, 1915
Backnang. Lehrerseminar, 1910
Lehrerseminar, 1910
Backnang. Stadtturm, um 1960
Stadtturm, um 1960
Backnang. Summer, 1948
Summer, 1948

Geschichte

Frühe Geschichte und erste Besiedlung

Auf der Gemarkung von Backnang wurden Siedlungs- und Grabstellen aus der Jungsteinzeit und der Hallstattzeit gefunden. Zur Zeit der Römer lag das Gebiet um Backnang ab der Vorverlagerung des Limes im Jahr 155 n. Chr. in der römischen Provinz Obergermanien. Auf Backnanger Gemarkung befanden sich Gebäude und Gräberfelder, die dem nahen Kohortenkastell in Murrhardt zugerechnet werden. Die heutige Besiedlung geht wohl auf die Alamannen zurück, die um 260 n. Chr. die Römer zwischen Rhein und Donau zurückdrängten. Die älteste Siedlungsgründung war vermutlich der heutige Ortsteil Heiningen, von wo aus die gesamte Backnanger Bucht erschlossen wurde. Um 500 gelangte die Backnanger Bucht in den Herrschaftsbereich der Franken, die ihr Territorium durch systematische Besiedlung (Fränkische Landnahme) sicherten. Nach 600 entstand an der heutigen Sulzbacher Brücke eine Burg zum Schutz des für historische Fernwege wichtigen Übergangs über die Murr. Auf diese Burg geht der heutige Ort Backnang zurück, in dem um 890 eine erste romanische Kirche erbaut wurde.

Erste Erwähnung 1067 und Gründung des Chorstifts 1116

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Backnang 1067 als Baccananc. Dies schlägt sich in der Bezeichnung der Bewohner für ihre Stadt als Baggana bis in die heutigen Tage nieder. Damals befand sich Backnang im Besitz der Hessonen, die zum unmittelbaren Umkreis des Kaisers und zum vornehmsten Hochadel im damaligen Deutschland gehörten. Durch Heirat der Hesso-Tochter Judith von Backnang mit Markgraf Hermann II. gelangte Backnang 1111 an die Markgrafen von Baden. Hermann und seine Frau gründeten ein Augustiner-Chorherrenstift, welches 1116 päpstlich bestätigt und privilegiert wurde. Hermanns Sohn Hermann III. von Baden baute die Anlage weiter aus und errichtete, nachdem die alte Kirche dem Stift vorbehalten war, die Michaelskirche als neue Kirche für den Ort. Das Stift wurde für fünf Generationen zur Grablege der Markgrafen von Baden.

Stadtrecht im 13. Jahrhundert

Der Ort wurde vermutlich um 1220 durch die Markgrafen von Baden zur Stadt ausgebaut. Eine fragmentarisch erhaltene Urkunde von 1230 lässt Rückschlüsse auf ein damals bereits bestehendes Stadtrecht zu. 1235 geriet die Stadt in die Auseinandersetzungen zwischen dem deutschen König Heinrich (VII.) und seinem Vater Kaiser Friedrich II.; sie wurde durch Heinrich von Neuffen, Herr der Burg Winnenden, zerstört. Beim anschließenden Wiederaufbau wurde die Stadt ummauert, so dass die Stadterhebung später irrtümlicherweise auf diesen Bau der Stadtmauer im Jahr 1237 datiert wurde und Backnang im Jahr 1987 ein 750-jähriges Stadtjubiläum beging. Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1245. Aus dieser Urkunde geht außerdem hervor, dass damals neben den beiden Kirchen St. Pancratius und St. Michael auch drei Mühlen, ein Hospital und ein Berg genannter Hof (wohl heutiger Bereich des Amtsgerichts) vorhanden waren.

Backnang kommt um 1300 an Württemberg

Um 1300 wurde Backnang durch die Heirat von Irmengard, der Tochter des Markgrafen Rudolfs I. von Baden, mit dem Grafen Eberhard dem Erlauchten von Württemberg als Mitgift württembergisch. Im Reichskrieg Kaiser Heinrichs VII. gegen Eberhard 1311/12 ergab sich die Stadt am 28. August 1312 dem Reich, kam jedoch 1316 an Württemberg zurück. Noch im 14. Jahrhundert wurde Backnang Sitz einer württembergischen Vogtei.

1477 wurde das Regularkanonikerstift in ein freiweltliches Stift umgewandelt. Ab 1500 lag die Stadt im Schwäbischen Reichskreis. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Stadt gestürmt und das Stift geplündert. Später hatte Backnang mehrere Brandkatastrophen zu erleiden, so im Jahr 1635 während des Dreißigjährigen Krieges und 1693 unter französischer Belagerung.

Württembergische Amtsstadt

Aus der württembergischen Vogtei in Backnang entstand 1758 das Oberamt Backnang. Im Zuge der Umwälzungen während der Zeit der Koalitionskriege und der 1806 erfolgten Gründung des Königreichs Württemberg wurde das Oberamt Backnang bis 1813 bedeutend vergrößert.

Das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert war von Missernten, Einquartierungen und Hungersnöten geprägt. Nach dem Ende der entbehrungsreichen Napoleonischen Kriege war Württemberg 1816 besonders stark von den Auswirkungen des Jahrs ohne Sommer betroffen. Die Verhältnisse führten zu mehreren Auswanderungswellen nach Amerika und Russland.

Um 1820 wurden Stadtmauern und -tore abgerissen und die Stadt wuchs über ihren mittelalterlichen Siedlungskern hinaus. Gleichzeitig wurden 1819 verschiedene Dörfer und Höfe eingemeindet. Die bedeutendsten Handwerkszweige in der Stadt um 1800 waren Gerberei und Weberei, die durch die Industrialisierung weiteren Aufschwung nahmen. Nachdem die Weberei wegen Baumwollmangels aufgrund des Amerikanischen Bürgerkrieges ab 1861 in eine Krise geriet und unterging, wurde die Gerberei zum bestimmenden Erwerbsfeld der Bevölkerung. 1897 gab es 102 Gerbermeister mit 456 Gesellen und 97 Lehrlingen in der Stadt. Die Gerberei verlor in Backnang erst nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung. Im späten 19. Jahrhundert siedelten sich auch Maschinenbaufirmen und weitere Industrie an. 1875 wurde eine Industrieschule eröffnet, 1876 wurde Backnang mit der Einweihung der Murrbahn an das Schienennetz der Württembergischen Eisenbahn angeschlossen.

Backnang im 20. Jahrhundert

Im Ersten Weltkrieg waren unter den ins Feld gerückten Einwohnern 334 Opfer zu beklagen. 1919 und 1923 kam es zu größeren Tumulten in der Stadt. Zur NS-Zeit wurde das Gebäude des 1909 eingeweihten Lehrerseminars in der heutigen Mörikeschule als Napola-Schule genutzt. Durch die Verwaltungsreformen während der NS-Zeit in Württemberg wurde 1934 aus dem Oberamt Backnang der Kreis Backnang, welcher 1938 bei der Kreisreform in den um einige Gebiete erweiterten Landkreis Backnang umgewandelt wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt mehrfach von Luftangriffen getroffen, wobei es zu zahlreichen Toten und schweren Beschädigungen kam. Im gesamten Kriegsverlauf wurden in Backnang 447 Gefallene und 309 Vermisste registriert. 1945 geriet Backnang in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

1956 wurde Backnang Große Kreisstadt und Anfang der 1970er Jahre wurde sie durch Eingliederung von vier Nachbargemeinden erheblich vergrößert. Bei der Kreisreform am 1. Januar 1973 verlor Backnang seine Funktion als Kreisstadt, als der Landkreis Backnang mit dem Landkreis Waiblingen zum neuen Rems-Murr-Kreis vereinigt wurde. Sitz des neuen Kreises wurde Waiblingen.

1971 wurde in Backnang das erste autonome Jugendzentrum in Deutschland gegründet.

Eingemeindungen

Die folgenden Gemeinden beziehungsweise Gemeindeteile wurden in die Stadt Backnang eingegliedert:

Sachsenweiler (Gemeinde Unterweissach) - 1936

Steinbach - 1941

Maubach - 1. Juli 1971

Heiningen und Waldrems - 1. Januar 1972

Strümpfelbach - 20. März 1972

Quelle: de.wikipedia.org



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