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Alte Historische Fotos und Bilder Bad Königshofen im Grabfeld, Bayern
Old historical photos and pictures Bad Königshofen im Grabfeld, Bavaria
Wappen Bad Königshofen im Grabfeld

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Geschichte von Bad Königshofen im Grabfeld, Bayern in Fotos
History of Bad Königshofen im Grabfeld, Bavaria in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Bad Königshofen i.Grabfeld gliedert sich in 17 Stadtteile:

Althausen, Aub, Aumühle, Bad Königshofen i.Grabfeld, Eyershausen, Gabolshausen, Göckesmühle, Haumühle, Ipthausen, Lustmühle, Merkershausen, Riedmühle, Sambachshof, Spitalmühle, Untereßfeld, Veitsmühle, Zänkersmühle

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 6 000

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Bad Königshofen im Grabfeld. Markt mit Rathaus
Markt mit Rathaus
Bad Königshofen im Grabfeld. Marktplatz, 1963
Marktplatz, 1963
Bad Königshofen im Grabfeld. Michaelsbrunnen, 1954
Michaelsbrunnen, 1954
Bad Königshofen im Grabfeld. Platz mit Brunnen und Gaststätte und Bäckerei Brünner
Platz mit Brunnen und Gaststätte und Bäckerei Brünner

Geschichte von Bad Königshofen im Grabfeld

Mittelpunkt des Grabfelds: Bad Königshofen

Das Grabfeld ist, wie der Suffix -feld sagt, uraltes Siedlungsgebíet. Überaus zahlreiche Bodenfunde geben davon Zeugnis, deren schönste Exponate im Vorgeschichtsmuseum besichtigt werden können.

Niemand kann mit Sicherheit sagen, wann Königshofen gegründet wurde. Jedenfalls betrieben die Franken, nachdem sie im 7. Jahrhundert ihre Herrschaft über das Thüringer Reich ausgedehnt hatten, einen groß angelegten Landesausbau.

Chunigeshuoba als königlicher Hof diente als Verwaltungsmittelpunkt.

Als 741/742 das Bistum Würzburg gegründet wurde, gehörte die königliche Eigenkirche St. Peter in Königshofen zu den Ausstattungsgütern.

Bis nach der 1. Jahrtausendwende verwalteten Grafen das königliche Land, um dann den Markgrafen von Schweinfurt das Land zu überlassen.

Um 1200 begannen die Grafen von Henneberg hier ein eigenes Territorium auf- und auszubauen. Graf Berthold, einer der tüchtigsten dieses Geschlechts, war mit dem Kaiser befreundet und erreichte von ihm die Verleihung des Marktrechtes für Königshofen. Acht Jahre zuvor hatte Kaiser Ludwig der Bayer den Hennebergern ein Ungeld zugebilligt, damit sie den Ort in einen wehrhaften Zustand versetzen konnten. Er sanktionierte damit ihre eigenmächtige Stadtgründung aus der Zeit um 1235. Durch Erbteilungen wechselte Königshofen wiederholt den Besitzer. Am einschneidendsten war das Jahr 1354, als Elisabeth von Henneberg ihr Erbteil, zu dem auch Königshofen zählte, dem Grafen Eberhard von Württemberg als Mitgift in die Ehe brachte. Doch schon ein Jahr später verkaufte er den erheirateten Besitz für 90.000 Gulden an das Hochstift Würzburg. Bis zum Jahre 1803 gehörte nun Königshofen zum Herrschaftsbereich der Würzburger Fürstbischöfe und wurde in dieser Zeit zu einer starken Festung ausgebaut.

Oft im Laufe der Geschichte überschatteten dunkle Kriegswolken unsere Stadt. Im Bauernkrieg hatte ein aufrührerischer Haufen das Kloster Bildhausen genommen und den Abt vertrieben. Obwohl dieser in den Mauern der fürstbischöflichen Festung Zuflucht gefunden hatte, gewann der "Bildhäuser Haufen" der Bauern doch Einfluss auf die Bürgerschaft. Der damalige Stadtschreiber, Johann Martell; legte auf dem Landtag in Würzburg dar, dass ein allgemeiner, unleidlicher Druck von den fürstlichen Verwaltern die Empörung veranlaßt habe. Nach der Niederlage der Bauern bei Würzburg ließ Bischof Konrad von Thüngen zehn der Aufrührer in Königshofen durch das Schwert hinrichten.

Schweres musste die Festung auch während des Markgräflerkrieges und besonders im 30-jährigen Krieg über sich ergehen lassen. Von 1631 bis 1635 ertrug Königshofen die Besatzung der Schweden und anschließend bis zum Jahr 1649, die Willkür des kaiserlichen und kroatischen Militärs. Auch der Einfall der französischen Revolutionstruppen in das Grabfeld (1796), dem die Übergabe der Festung Königshofen an General Jordan erfolgte, schlug manch schwere Wunde. In der 1. Hälfte des 19. Jhd. wurde die Festung aufgelassen und zum Abriß freigegeben.

Im 19. Jahrhundert blühten in Königshofen vor allem die Getreide- und Viehmärkte auf. Landwirtschaft und Handwerk gaben der Stadt, wie schon seit dem Mittelalter, ihr bürgerliches Gepräge. Mit der Errichtung der Stichbahn von Bad Neustadt nach Königshofen erlebte Königshofen, das seit Beginn des 19. Jahrhunderts bayerische Kreisstadt und Sitz eines königlichen Landgerichts geworden war, im September 1883 Anschluß an das moderne Verkehrsnetz. Bald sprach man allenthalben davon, dass man am Ortsrand von Königshofen eine heilkräftige Mineralquelle entdeckt habe. Wenn sich damals nicht der Königshöfer Bürger Josef Mack um die Förderung der Quelle angenommen hätte, so wäre der kostbare Fund bald wieder in Vergessenheit geraten. Er baute das erste Badehaus auf eigene Kosten. Erst im Jahre 1912 übernahm die Stadt den Badebetrieb, der bis zum Beginn des 2. Weltkrieges zu erster Größe angestiegn war. Groß war die Freude, als im Jahre 1966 der Stadt vom Bayer. Fachausschuss für Kurorte, Erholungsheime und Heilbrunnen, nach einer Entschließung des Bayer. Staatsministeriums des Innern, das Prädikat "Heilquellenkurbetrieb" verliehen wurde. Im Jahre 1971 wurde mit dem Bau des "Kosmotels", dem heutigen Kurparkhotel begonnen. Wie notwendig alle bisherigen Bemühungen, Königshofen zur Badestadt umzugestalten, gewesen waren, zeigte sich 1972, als der Landkreis Königshofen aufgelöst wurde und die Stadt damit viel an Bedeutung verlor. So war es Balsam auf die frische Wunde, als am 31. Oktober 1973 der Fachausschuss für Kurorte die Einrichtungen hier besichtigte, die dem Kur- und Fremdenverkehr dienten und am 12. Dezember 1973 mitteilte, dass die Stadt nun bald den Namen "Bad Königshofen i. Grabfeld" tragen werde. Sie war auch dafür gerüstet. Aus dem Klostergarten war ein reizender Kur- und Spazierpark geworden, der Marktplatz wurde neugestaltet und eine Hälfte den Fußgängern ganz zur Verfügung gestellt, die Heilquelle in eine Trink- und Wandelhalle einbezogen und die Anlagen und Spazierwege erweitert.

Am Samstag, dem 14. September 1974 überreicht der Bayer. Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel die Baderhebungsurkunde an den 1. Bürgermeister Wolfgang Mack. Dann legte der hohe Gast den Grundstein für das Kurzentrum in der "Sandgrube", einer zentralen Kuranlage, die den wirtschaftlichen Verhältnissen der Stadt und dem erstrebten Kurbetrieb angeglichen ist. Schon im Jahre 1976 konnte das gelungene Werk, das Kur- und Freizeitzentrum, eingeweiht werden.

Neuzeitliche Hotels, Gaststätten und Pensionen, fortschrittliche Geschäftshäuser und nicht zuletzt eine Reihe von kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten geben Bad Königshofen eine Atmosphäre des Interessanten, Behaglichen und Fortschrittlichen.

Wahrzeichen der Stadt ist der 62 m hohe Turm der katholischen Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt. Bis vor wenigen Jahren blies der Türmer, wie in den vorangegangenen Jahrhunderten, am frühen Morgen um 11 Uhr sein Lied vom Turm. Heute noch spielt am Sonnatg nach dem Mittagsläuten eine Musikkapelle vom Turmkranz herab eine volkstümliche Melodie. Die vor einigen Jahren renovierte Pfarrkirche ist eine Perle spätgotischer Baukunst, geschaffen von (Königshöfer) Bauleuten und Steinmetzen der Straßburger Bauhütte. Sie arbeiteten von 1442-1496 am Außenbau. Mit dem Einbau der formenreichen Empore mag wohl um 1520 der imposante Bau vollendet gewesen sein. Im Mittelteil des dreischiffigen Gottenhauses steigt ein engmaschiges Netzgewölbe frei aus den Wandflächen und überzieht die Decke mit anmutigen Schwingungen.

Dehio nennt im Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler die Westempore mit gesuchter Einzelbildung "das Bravourstück eines gotischen Nachzüglers aus der Juliuszeit".

In der Hauptverantwortung von Stadtpfarrer Dekan Franz Paul Geis lag die Renovierung des Grabfelddoms in den Jahren 1968/69, in deren Verlauf auch eine Taufkapelle im ebenerdigen Turmgelaß ausgebaut wurde. Der Michaelsglocke, die im Jahre 1956 von Stadtpfarrer Dekan Franz Merz geweiht worden war, folgte 1982 die neugegossene Paulsglocke. Weithin ist dann wieder der Wohlklang des Salve-Regina-Geläutes zu vernehmen, als Zeugnis des gläubigen Sinnes unserer Stadtbewohner.

Am Kirchplatz erhebt sich seit dem Ende des 16. Jahrhunderts das Juliusspital. Von hier gelangen wir in den ehemaligen Bereich der Stadtbefestigung mit dem Spitalbollwerk und dem Festungsgraben.

Dicht dabei ragt der Turm der evangelischen Kirche empor, die am Feste Peter und Paul des Jahres 1898 ihre Weihe erhielt.

Kehren wir zurück zum geräumigen Marktplatz, dessen Südfront von dem formschönen Rathaus mit seinem prächtigen Erkertürmchen beherrscht wird. Es entstand kurz nach dem großen Brand der Stadt von 1562, da das frühere Gebäude ein Raub der Flammen geworden war. Ein Glockenspiel mit historischen Figuren erinnert an die Sage von der Gründung der Stadt. Auf dem weiten Geviert des Marktplatzes bewundern die Besucher die drei Brunnen und den mittelalterliche Kornmeßstein. Der Röhrenbrunnen wurde schon vor dem 30-jährigen Krieg mit einer Wasserleitung gespeist. Der Michaelsbrunnen trägt auf seiner schmiedeeisernen Bekrönung den Erzengel mit der Seelenwaage. Neben der Linde am Südostrand des Marktplatzes grüßt das Symbol der Grabfeldlandschaft die Grabfeldschnitterin vom Luitpoldbrunnen.

Das prächtige Schlundhaus, in dem der Schwedenkönig Gustav Adolf nächtigte ist ebenfalls im Blickpunkt. In den 70er Jahren wurde der Marktplatz so umgestaltet, dass die Osthälfte als Parkplatz, die Westhälfte aber als Fußgängerzone mit Ruhebänken genutzt wird.

In der Martin-Reinhard-Straße begegnen wir der "Schranne", dem ehemaligen Schüttbau des Klosters Wechterswinkel mit der einstigen Salzniederlage, die zur Kellereistraße blickt. Hier ist die Zweigniederlassung der Prähistorischen Staatssammlung untergebracht. In der Straßenzeile schließt sich die frühere "Kaserne" an, die 1760 erbaut wurde. Es folgt die einstige Fronveste, später Gefängnis, nun umgestaltet zum Jugendzentrum. An der Hofseite des neuzeitlich umgebauten Flügels der früheren Burg gibt eine Steintafel Auskunft: Der von Lorenz von Bibra, Bischof zu Würzburg, anno 1518 begonnene und von Conrad von Thüngen, Bischof zu Würzburg, 1520 als Fruchtspeicher vollbrachte Bau, wurde 1856 unter Max II, König von Bayern, abgebrochen und in jetziger Gestalt als Rentamt wieder aufgeführt. Ebenfalls in der Kellereistraße ragt der dreigeschossige ehemalige Schüttbau des Hochstifts Würzburg empor, ein Baudenkmal der Spätrenaissance.

Am Eingang zum neuen Kurgarten, der aus dem einstigen Klostergarten gestaltet wurde, lädt die Klosterkirche, schlicht und anheimelnd erneuert, zum Verweilen ein. Dank einer Bürgerinitative blieb das Kirchlein erhalten, während die übrigen Klostergebäude, nach der Auflösung des hiesigen Kapuzinerkonvents im Jahre 1965, einem Hotelbau wichen.

Königshofen hat sich besonders in den letzten 50 Jahren sehr gewandelt, schon allein raum- und siedlungsmäßig. Neben der Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe in den 50er und 60er Jahren, wurde Bad Königshofen auch als Schulstadt bekannt. Im Schulviertel sind, dank der großen Initiative des verstorbenen Landrats Dr. Karl Grünewald, Gymnasium mit Hallenschwimmbad, Realschule mit Dreifachturnhalle, Volksschule und Sprachsonderschule für lern- und geistig Behinderte und ein großes Sportgelände nach und nach entstanden. Das ehemalige kath. Schülerheim ist inzwischen ein Familienbildungszentrum, das evang. Melanchtonheim beherbergt nun Spätaussiedler. Seit 1982 bereichert die Berufsfachschule für Musik unsere Stadt. Unter den kulturellen Einrichtungen darf aber auch die Volkshochschule und das Unterfränkische Volkshochschulheim am Sambachshof genannt werden, die zusammen mit den Vereinen das kulturelle Leben der aufstrebenden Badestadt fördern.

Seit ihrem Bestehen hat die Stadt noch nie so an Fläche und Bewohnerzahlen zugenommen, wie in den letzten 30 Jahren. Durch die Gebietsreform fand im gegenseitigen Einvernehmen die Eingemeindung der Orte Althausen, Aub, Eyershausen, Gabolshausen, Ipthausen, Merkershausen und Untereßfeld statt.

Althausen, am Fuß der Haßberge. Der letzte Abt von Bildhausen, Nivard Schlimbach, stiftete 1810/11 seinem Heimatort die Pfarrei. Der Echterturm der Kirche weist noch auf seinen Stifter, Julius Echter, hin.

Aub oder "Dra" (In der Au) wie es im Volksmund genannt wird, war früher ein armes Dorf am Fuß der Haßberge. Heute hat sich Aub durch die Aufgeschlossenheit und Gastlichkeit der Bürger, wie durch die sorgsame Ortsgestaltung einen guten Ruf im Fremdenverkehr erworben.

Schon im Jahre 799 wird Eyershausen als Hishereshusin urkundlich erwähnt. Von der jetzigen, sehr stilvoll renovierten Rokokokirche überblickt man das ganze Dorf. Sehenswert ist im Gotteshaus vor allem der Hochaltar, ein Meisterwerk des Königshöfer Bildschnitzers Johann Joseph Kessler. Von der Tagesquelle am Ortsrand der Ortschaft erhielt Jahrhunderte hindurch Königshofen sein Trinkwasser in Holztucheln (Röhren).

Gabolshausen, das in dem Hennbergischen Urkundenbuch Gabolshusin und Hagin hieß, besitzt noch ein altes Torhaus, letzter Rest der einstigen Dorfbefestigung. Immer wieder bestaunt in der Dorfmitte der schönste Barockbildstock des Grabfelds.

Ipthausen, das u.a. mit Bad Königshofen durch einen reizenden Birkenweg verbunden ist, legt großen Wert auf die Pflege seines Ortsbildes. Es gehörte schon einmal zu Königshofen. In "Historische Ortsnamen in Bayern" heißt es: "1574 Yptehausen ist mit der Stadt Königshofen eine Gemaind, werden die Inwohner von Yptehausen auch für Bürger zu Königshofen gehalten und gerechnet". Das wunderschöne Wallfahrtskirchlein wird von vielen Leuten gerne besucht.

In enger Beziehung zum reichen Zisterzienser-Kloster Langheim stand Merkershausen, das im Schwedenkrieg fast ganz durch Feuer zerstört wurde. Die älteste Urkunde von Merkershausen stammt aus dem Jahre 795 (Historische Ortsnamen von Bayern). Merkershausen hat sich durch die Bereitstellung von großen Baulandflächen beträchtlich erweitert und führt die Bautätigkeit auch nach der Einbeziehung in die Stadt Bad Königshofen fort.

Zu den Urpfarreien an der oberen Fränkischen Saale zählt Untereßfeld mit der früheren Kirche St. Martin in "Eichesfeld in Pago Grapfelda". In der heutigen Kirche St. Johannes d. Täufer und St. Aquilin verdienen die Kreuzwegstationen, gemalt von Grabfeldkünstler Johann Peter Herrlein, besondere Beachtung. Von Untereßfeld stammt auch der Stukkateur Helmuth, der um 1750 lebte und die Wallfahrtskirche Ipthausen mit einem besonders schönen Rokokostuck zierte.

Auf die Wirkung der Heilquellen und die Anziehungskraft der geschaffenen und noch entstehenden Kureinrichtungen vertraut Bad Königshofen der Zukunft - die Sehenwürdigkeiten und die Stadtteile der Stadt bilden den Rahmen dazu.

Wundert man sich da, wenn auch viele Gäste zusammen mit den Bad Königshöfern in den Kehrreim des Heimatliedes mit einstimmen und frohgemut singen:

Und ringsum liegt die Heimat,

dort find' ich Fried' und Ruh.

Mein altes, trautes Städtchen,

mein Königshofen, Du!

(Otto Schulz)

Quelle: badkoenigshofen.rhoen-saale.net



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