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Alte Historische Fotos und Bilder Ditfurt, Sachsen-Anhalt
Old historical photos and pictures Ditfurt, Saxony-Anhalt
Wappen Ditfurt

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Geschichte von Ditfurt, Sachsen-Anhalt in Fotos
History of Ditfurt, Saxony-Anhalt in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Ditfurt ist eine Gemeinde im Nordosten des Landkreises Harz. Die im Tal der Bode liegende Gemeinde gehört zur Verbandsgemeinde Vorharz und liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich von Quedlinburg entfernt. Der Ort wird bereits um 800 in Aufzeichnungen des Klosters Fulda erwähnt.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 1 480

Sehenswürdigkeiten:

Ditfurt. Blick am Brücke und Kirche
Blick am Brücke und Kirche
Ditfurt. Blick in die Hauptstraße, 1915
Blick in die Hauptstraße, 1915
Ditfurt. Blick am Stadt mit Kirche
Blick am Stadt mit Kirche
Ditfurt. Drallenhorenstraße, 1968
Drallenhorenstraße, 1968
Ditfurt. Gasthaus zur Schänke, Totalansicht mit Kirche
Gasthaus zur Schänke, Totalansicht mit Kirche
Ditfurt. Kirche
Kirche
Ditfurt. Pferdekutsche und Kinder am Brücke, Kirche
Pferdekutsche und Kinder am Brücke, Kirche
Ditfurt. Rathaus, 1943
Rathaus, 1943

Geschichte

Mittelalter

Die Ursprünge Ditfurts gehen bis in die Zeit Karls des Großen (Regierungszeit: 768 bis 814) zurück. Nachdem Karl der Große die Sachsen in den Sachsenkriegen bis an die Saale und Elbe besiegt hatte, ließ er um 800 im Vorharzland eine befestigte Heerstraße bauen - der heute noch sogenannte "Heerweg". Sein Sohn, Ludwig der Fromme, baute 820 eine kaiserliche Residenzburg an der Stelle, wo heute das Ditfurter Vorwerk steht. Diese Burg bestand unter anderem aus einem hölzernen Wachhaus (das heutige Rathaus) und war von einer Mauer und Graben umgeben. Die letzten Spuren dieser Befestigungsanlagen lassen sich auch noch am Hohlweg und der Salzrinnenstraße finden. Im Schutz der Burg begann dann auch die Besiedelung des Ortes. Nach der Zeit Ludwigs des Frommen wurde ein Proviantmagazin, der sogenannte "Spieker" (altdeutsch für Speicher), gebaut, in welchem zur Versorgung der Besatzung der dritte Teil der im Umland eingefahrenen Ernte gelagert wurde.

Die Besatzung der Befestigungsanlage wurde auch zur Beobachtung der Heerstraße und auf den umliegenden Warten eingesetzt. Drei Warten sind aus dieser Zeit bekannt: die Ihlenstedter Warte am Heerweg über der Bode, die Heidberg-Warte auf dem Heidberg und die Warte auf dem heutigen Kirchberg.

Heinrich I ließ um 930 ein Zollhaus errichten (der ehemalige Gasthof "Zum Deutschen Hause"), welches auch als Herberge für Reisende diente. 1333 wurde die Burg zum Vorwerk umgebaut. Vom 10. Jahrhundert bis 1479 wurden auf dem Hösekinberg (östlich von Ditfurt) Gerichte, Landtage und Volksversammlungen abgehalten. In der Bode-Niederung fand zu diesen Anlässen auch ein bedeutender Markt statt, welcher mindestens eine Woche dauerte. In späterer Zeit verlagerte sich dieser Markt in die Neustadt von Quedlinburg.

Neuzeit

Nach dem Dreißigjährigen Krieg war der Ort u. a. durch Einquartierungen und Plünderungen weitgehend verwüstet, die Äcker waren unbestellt und die Einwohnerzahl dezimiert.

Mit der Auflösung des Stifts am 16. August 1802 wurde Ditfurt aus der feudalen Abhängigkeit entlassen und gehörte ab 1803 zum preußischen Königreich. Erbzins und Zehnt wurden allerdings erst im Zuge der Separation in Ditfurt bis 1855/56 abgeschafft.

In den Jahren 1836/37, 1842/43 und 1846 gab es große Dürreperioden mit daraus resultierenden Missernten.

1825 und 1845 gab es Großbrände – 1825 brannten von 441 Wohnhäusern 144 ab.

1841 wurde das Armenhaus und 1843 die Chaussee nach Quedlinburg gebaut. 1856 wurden zwei steinerne Brücken in südöstlicher Richtung über den Mühlgraben und die Wilde Bode gebaut. Dadurch wurden einige alte Holzbrücken (am Schützenhaus, Langesteg und Landessteg) überflüssig.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde Dreifelderwirtschaft betrieben. Im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen in der Ditfurter Landwirtschaft vermehrt Maschinen und neue Technologien zum Einsatz:

  • ab 1860 Drillmaschinen
  • ab 1890 Hackmaschinen
  • ab 1880 Reihenzieher zum Kartoffelanbau
  • ab 1880 Dampfdreschmaschinen
  • ab 1890 Dreischarpflüge (lösten den bisher gebräuchlichen Hakenpflug ab)
  • Einsatz von anorganischen Düngemitteln

Am 2. Juli 1862 eröffnete ein Festzug, von Berlin kommend, den Verkehr für die neu erbaute Eisenbahnlinie zwischen Halberstadt und Thale, die heute noch in Betrieb ist.

Ditfurt zur Zeit der DDR

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war Ditfurt ein von Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im Jahr 1949 gab es in Ditfurt 160 landwirtschaftliche Betriebe. Mit der Bodenreform sowjetischen Besatzungszone und der darauf folgenden Kollektivierung der Landwirtschaft mussten die Bauern ihr Land in die neu gegründeten Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) einbringen. Bis zum Ende der DDR existierten zwei LPG für Tierhaltung und Pflanzenproduktion: am 3. Oktober 1952 wurde die LPG (Typ III) „Fortschritt“ und am 15. Juli 1958 die LPG (Typ I) „Neues Leben“ gegründet. Ab 1958 führte man Großflächenbewirtschaftung durch.

Ehemalige Sudetendeutsche bauten in Ditfurt ab 1946 eine Schmuckproduktion auf. Erste Erzeugnisse waren handgefertigte Holzbroschen aus alten Holzfässern. 1958 wurde die „Harzer Schmuck- und Kunststoffe PGH Ditfurt“ gegründet, die neben Schmuck auch Teile für Waschmaschinen produzierte.

Des Weiteren gab es ein „Fischkombinat“, das Fischkonserven verarbeitete. Dieser Betrieb war in der ehemaligen Molkerei ansässig, die 1963 nach Westerhausen verlegt wurde.

Von Mitte der 1970er bis zum Jahr 1998 wurde südlich von Ditfurt Kies abgebaut. Es entstand ein See mit einer Größe von etwa 32 ha.

In der Nähe von Ditfurt befanden sich, neben dem Saatzucht-Versuchsgut, eine Kaserne der Sowjetarmee und ein „funktechnischer Posten“ mit einer P-14-Radaranlage zur Luftraumaufklärung. An der Stelle der Radarantenne stehen heute zwei Windräder.

Entwicklung ab Ende des 20. Jahrhunderts

Nach der Wiedervereinigung wurden im Zuge der Privatisierung die in die LPG eingebrachten Ländereien an die vorherigen Eigentümer zurückgegeben. Daraus entstanden eine Agrargenossenschaft (mit 1.407 Hektar) sowie drei unabhängige Landwirtschaften. Insgesamt verfügt der Ort über 2.200 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Mitte der 1990er Jahre war Ditfurt in der Verwaltungsgemeinschaft Bode-Selke-Aue, die anschließend sich zur Verwaltungsgemeinschaft Ballenstedt/Bode-Selke-Aue vergrößerte. Durch die Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt schloss sich Ditfurt zum 1. Januar 2010 der neugegründeten Verbandsgemeinde Vorharz an.

Herkunft des Ortsnamens

Zur Entstehung des Ortsnamens gibt es eine alte Sage:

Der Teufel und der Herrgott hatten einen Pakt geschlossen. Der Teufel solle über die Berge und Gott über das flache Land herrschen. Als es sich der Teufel genau bedachte, meinte er: „Die Harzberge sind zwar sehr schön, aber es gibt leider nur sehr wenig Menschen und Dörfer dort.“ Also zog er eines Nachts los und sammelte auf dem flachen Land viele Dörfer in einen großen Sack. Als nun die Sonne aufging, war der Sack voll und der Teufel machte sich auf den Weg nach Hause.

Ganz unten in seinem Sack lag ein Dorf, dessen Kirche einen so spitzen Turm hatte, dass diese Spitze ein Loch in den Sack riss und das Dorf gerade am Ufer der Bode aus dem Sack purzelte. Der Teufel sah, dass ein Dorf aus seinem Sack gefallen war. Da es aber schon hell wurde und er nicht bei seinem Treiben gesehen werden wollte, sagte er nur: „Dit’s furt“ und lief schnell weiter.

Durch den Ausruf des Teufels bekam Ditfurt den Namen, den es heute noch trägt.

Etymologisch wird der Ortsname wie folgt erklärt: Die Furt durch die Bode hatte den Namen Diufurt oder Deotfurt, was im Althochdeutschen „Volksfurt“ bzw. „große Furt“ bedeutet.

Quelle: vorharz.net

de.wikipedia.org



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