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Alte Historische Fotos und Bilder Finneland, Sachsen-Anhalt
Old historical photos and pictures Finneland, Saxony-Anhalt

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Geschichte von Finneland, Sachsen-Anhalt in Fotos
History of Finneland, Saxony-Anhalt in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Finneland ist eine Gemeinde im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Sie wurde zum 1. Juli 2009 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Kahlwinkel, Saubach und Steinburg gebildet. Die Gemeinde gehört der Verbandsgemeinde An der Finne an.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 1 045

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Finneland. Bernsdorf (Kahlwinkel) - Gasthaus und Hauptstraße
Bernsdorf (Kahlwinkel) - Gasthaus und Hauptstraße
Finneland. Bernsdorf (Kahlwinkel) - Gasthof, 1938
Bernsdorf (Kahlwinkel) - Gasthof von Friedrich Mettlau, Dorfstrasse, Kriegerdenkmal, Schule und Kirche, 1938
Finneland. Bernsdorf (Kahlwinkel) - Gemeindegasthaus, Inhaber Paul Fischer, Dorfstraße
Bernsdorf (Kahlwinkel) - Gemeindegasthaus, Inhaber Paul Fischer, Dorfstraße
Finneland. Kahlwinkel - Gasthof zum Finne-Krug
Kahlwinkel - Gasthof zum Finne-Krug
Finneland. Saubach - Gasthaus und Hauptstraße
Saubach - Gasthaus und Hauptstraße
Finneland. Saubach - Panorama von Ort, 1976
Saubach - Panorama von Ort, 1976
Finneland. Saubach - Panorama von Ort, 1977
Saubach - Panorama von Ort, 1977
Finneland. Steinburg - Schloss und Kirche
Steinburg - Schloss und Kirche

Finne - Überblick von Ortsteilen

Borgau

Der genaue Gründungszeitpunkt von Borgau ist noch nicht erforscht. Die Endung des Ortsnamen -au und einige Flurnamen deuten auf einen slawischen Ursprung hin, die im früheren Mittelalter auch hier in der Gegend sesshaft waren. Borgau wird erstmalig in einer Urkunde des Jahres 1209 als Pfortenser Besitz erwähnt. In einem Lehnbrief von 1468 ist Borgau als Zubehör der Herrschaft in Steinburg aufgeführt. Die Kirche in der jetzigen Form besteht seit 1848. Vor 1952 war Borgau eine eigenständige Gemeinde, wurde dann zur Gemeinde Steinburg eingemeindet (bis 2009). Sehenswert sind die alten Bauernhäuser, als für die Gegend typischen Vierseitenhöfe. Die malerische Umgebung lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

Kahlwinkel

Über die Gründungsgeschichte Kahlwinkels ist sehr wenig bekannt. Vermutungen der Gründung des Ortes gehen bis in das Jahr 531 zurück, in dem der große Thüringer König Irminfried die Schlacht im Unstruttal gegen die Sachsen und Franken verlor. Im selben Jahr sollen die Franken das Finnegebiet besiedelt haben. Überlieferungen nach kann der Name des Ortes auf "Köhlerwinkel" zurückgeführt werden, da hier stark gerodet und geköhlert wurde. Über die Wandlung des Namens zu "Kahler Winkel" soll der heutige Ortsname entstanden sein. Über historische Ereignisse vor dem 19. Jhd. ist ebenfalls wenig bekannt. 1813 sollen hier Napoleonische Truppen einquartiert worden sein, die sich über die am Dorf vorbeiführende Kupferstraße zurückgezogen haben. Nach den Befreiungskriegen wird das Gebiet Eckartsberga, zu dem auch Kahlwinkel gehörte, Preußen angeschlossen. Sehenswert sind auch heute noch die Kirchen in beiden Orten sowie der Glockenturm in Kahlwinkel. Kahlwinkel ist traditionell ein Dorf der Klein-, Mittel- und Großbauern, einen Großgrundbesitzer gab es nicht. Die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen waren hier aber sehr ungünstig, so dass Kaufleute oder die Bauern selbst die landwirtschaftlichen Produkte bis Halle und Leipzig brachten. Als Zeitzeugen kann man die Toreinfahrten zu den Bauernhöfen Rudolf-Breitscheid-Straße 22 und 27 betrachten. Die Kaliindustrie veränderte Anfang des 20. Jhd. die soziale Struktur des Dorfes.

Der nahe gelegene Kalischacht "Bernsdorf", der bis etwa 1914 betrieben wurde, verlieh Kahlwinkel überregionale Bedeutung. Durch Arbeiter und Auspendler wuchs die Einwohnerzahl sprunghaft von 368 im Jahre 1911 auf 452 im Jahre 1922 an. Für die Bedürfnisse der Kaliindustrie wurde 1914 die Finnebahn eingeweiht. Nachdem der Schacht wenige Jahre später wieder geschlossen wurde, blieb der Personenverkehr auf dieser Strecke aber bis 1960 erhalten. 1938 wurden Kahlwinkel und Bernsdorf, bis dahin selbständige politische Gemeinden, zu der Gemeinde Kahlwinkel zusammengeschlossen. Durch die Gemeinde führt die B 176, aber auch der Wanderweg "Alte Kupfer- und Weinstraße". Über beide sind das geschützte Biotop "Am Viehteich", Streuobstwiesen und andere sehenswerte Landschaftsteile erreichbar. Kahlwinkel gehört heute zum Burgenlandkreis im Land Sachsen-Anhalt.

Marienroda

Der jetzige Ort Marienroda entstand aus dem Vorwerk des Rittergutes Steinburg. Der Name wurde von der Wüstung (aufgegebene Siedlung) übernommen, welche schon in einem Lehnbrief von 1486 als Zubehör zur Herrschaft Steinburg erscheint. Der alte Gasthof ist ein ehemaliger Ausspanngasthof an der bekannten Kupfer- und Weinstraße, die von Nürnberg über die Finne nach Eisleben führte. In einer Notiz von 1800 ist zu lesen, dass in Marienroda der Gasthof stand, die Ziegelscheune, ein Schafstall, eine kleine Scheune und sonst nichts. Die neuen Häuser entstanden im Zuge der Bodenreform als Neubauernhöfe.

Saubach

Das Dorf hat seinen Namen von dem Bach, an dem es liegt. Urkundlich wird der Ort zuerst mit Dietrich von Saubach 1233 erwähnt, welcher als Lehnsmann derer von Tannroda, Almsdorf und Schortau erscheint. Die Anlage des Dorfes, einige heute noch gängige Flurbezeichnungen und die Kirche St. Nicolai weisen auf flämische bzw. flandrische Ursprünge hin, aber auch slawische Einflüsse sind über die Jahrhunderte erhalten geblieben. Der Ort kann wahrscheinlich gleich als doppeltes Reihendorf von den mittelalterlichen Colonen angelegt worden sein. Die beiden Teile wurden nach den Kirchen St. Nicolai und St. Jakobi unterschieden und werden durch den Saubach getrennt. 1539 ist von Witzleben Patron von St. Jacobi, von Nißmitz Patron von St. Nicolai. Im Jahre 1686 erkaufte Oberstallmeister von Münchhausen nebst dem Gute St. Jacobi auch das jus. patr. vom Herzog Johann Adolph von Weißenfels. Das jus. patr. über St. Nicolai kam erst 1748 an die von Münchhausen. 1525 hatte St. Nicolai 24 Höfe; St. Jacobi nur 17. Saubach ist Geburtsort des späteren Naumburger Dompredigers Johann Christian Förster (seit 1787), seit 1805 Superintendent in Weißenfels.

Der Besucher findet in Saubach zwei Denkmale zur Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Saubach ist ein schönes, in grün eingebettetes Dorf mit ausgebauter Infrastruktur und besitzt durch seine Lage an der B 176 der L 214, die gleichzeitig als Straße der Romanik Bedeutung im Fremdenverkehr besitzt, und zur Kreisstraße 2256 eine gute verkehrstechnische Anbindung. Saubach wurde 1998 in das Förderprogramm "Dorferneuerung" des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen, mit dem Ziel, die Agrarstruktur des ländlichen Raumes, ortsbildprägende Gebäude und Bereiche zu erhalten.

Steinburg

Die Gründung der drei Orte der ehemaligen Gemeinde Steinburg ist nicht konkret festzulegen. Steinburg hat vermutlich seinen Ursprung in einer Burganlage, die schon im 8. bis 10. Jhd. vorhanden war. Reste dieser Holz-Erde-Burg lassen auf eine größere, zweiteilige Anlage schließen, die später vom Schloss, Gut und Dorf überbaut wurde. Heute ist das im 15. Jhd. erbaute Schloss, mit Schlosspark und Teich, über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Das Patrozinium der Kirche, Burkhardus, lässt eine fränkische Herkunft vermuten. Die Herrschaft bzw. die Besitzer von Steinburg haben im Laufe der Jahrhunderte sehr häufig gewechselt. Die Grafen von Rabinswald (um 1300), ein Heinrich von Steinburg (1306) und die Querfurter Dynasten (1383) werden verschiedentlich genannt, bevor die Familie Koller 1439 als Lehnsherren und 1501 als Besitzer genannt werden. In dieser Zeit (1486) wird Marienroda unter "Mergenrode" als Zubehör der Herrschaft Steinburg genannt, das vermutlich ein Vorwerk des Rittergutes war. Auch Borgau, das 1209 urkundlich unter den Pfortenbesitzungen als "Burkauwe" erwähnt wurde, gehörte nach einem Lehnbrief 1468 zur Herrschaft Steinburg, bei der es geblieben ist. Sehenswert ist eine alte Toreinfahrt und Pforte am Grundstück Nr. 12, sowie die Kirche aus dem 17. Jhd. Nach 1686 kam Steinburg an die von Münchhausen, die es letztlich bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in ihren Besitz hatten. Aus dieser Familie ist Phillipp Adolph Friedrich von Münchhausen zu nennen, der sich nachhaltig um die Abschaffung des Frondienstes bemühte. Noch heute kann man auf dem Steinburger Friedhof historische Grabplatten derer von Münchhausen besichtigen. Die Orte sind von der B 176 sowie der B 250 aus zu erreichen und gehörten, wie andere Orte der Region, ab 1945 verschiedenen Verwaltungsbereichen an.

Quelle: vgem-finne.de



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