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Alte Historische Fotos und Bilder Grevenbroich, Nordrhein-Westfalen
Old historical photos and pictures Grevenbroich, North Rhine-Westphalia

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Geschichte von Grevenbroich, Nordrhein-Westfalen in Fotos
History of Grevenbroich, North Rhine-Westphalia in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Stadt Grevenbroich in ihrer heutigen Struktur als Mittelzentrum wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 aus sieben Städten und Gemeinden des ehemaligen Kreises Grevenbroich gebildet, zu denen auch die früher kurkölnische Stadt Hülchrath mit ihrem bedeutenden Schloss und die Stadt Wevelinghoven mit dem ebenfalls historisch bedeutenden Kloster Langwaden zählten.

Stadt- und Ortsteile von Grevenbroich sind:

Allrath, Barrenstein, Busch, Elsen, Frimmersdorf, Fürth, Gilverath, Gindorf, Gruissem, Gubisrath, Gustorf, Hemmerden, Kapellen, Laach, Langwaden, Mühlrath, Münchrath, Neuenhausen, Neubrück, Neu-Elfgen, Neukirchen, Neurath, Noithausen, Orken, Stadt Grevenbroich, Stadt Hülchrath, Stadt Wevelinghoven, Südstadt, Tüschenbroich und Vierwinden sowie die abgebaggerten ehemaligen Orte Elfgen und Gürath.

(Nicht aufgeführt sind als nicht geschlossen geltende Weiler, Siedlungen und Gehöfte)

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 62 977

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Grevenbroich. Bahnstraße, 1918
Bahnstraße, 1918
Grevenbroich. Blick in die Kölner Straße
Blick in die Kölner Straße
Grevenbroich. Cölner Straße
Cölner Straße
Grevenbroich. Hauptstraße mit Rathaus
Hauptstraße mit Rathaus
Grevenbroich. Kapellen - Bahnhof, Brauerei, Mühle, 1915
Kapellen - Bahnhof, Brauerei, Mühle, 1915
Grevenbroich. Langwaden - Zisterzienserkloster
Langwaden - Zisterzienserkloster
Grevenbroich. Lindenstraße
Lindenstraße
Grevenbroich. Lindenstraße, 1919
Lindenstraße, 1919
Grevenbroich. Marktplatz mit Kirche
Marktplatz mit Kirche
Grevenbroich. Orken - Panorama von Ortsstraße
Orken - Panorama von Ortsstraße
Grevenbroich. Panorama von Neuenhausen
Panorama von Neuenhausen
Grevenbroich. Postamt und Amtsgericht, 1918
Postamt und Amtsgericht, 1918

Stadtgeschichte

Grevenbroich (gesprochen: G r e v e n b r o o c h) - die "Bruchlandschaft der Grafen" ist eine junge Stadt auf geschichtsträchtigem Boden.

Nahe einer alten Römerstraße zwischen Rhein und Maas wurde das sumpfreiche Gebiet von den Grafen von Kessel, deren Stammsitz die Grafschaft Kessel an der Maas war, Ende des 13. Jahrhunderts urbar gemacht. Inmitten der Besitzungen errichteten sie auf einer Kiesbank eine befestigte Burganlage, die von Brüchen, Sümpfen und der Erft umgeben, einen sicheren Schutz gegen feindliche Angriffe bildete. In der Folge wurde das Dorf nach seinen gräflichen Besitzern als "Bruche comitis" - der Grafen Bruch oder Bruchland - bezeichnet. 1297 wurde das Wilhelmitenkloster "in munitione Bruyke" d.h. in der befestigten Ansiedlung Broich errichtet. Teile des Wilhelmitenklosters mit dem Bernardusturm sind heute noch zwischen der Pfarrkirche St. Peter und Paul und dem Alten Rathaus zu sehen. 1307 wurden Burg und Ort durch Schiedsspruch den Grafen und späteren Herzögen von Jülich zugesprochen. 1311 wurde Grevenbroich erstmals als Stadt "oppidum nostrum bruke" urkundlich gesichert erwähnt. Im 15. Jahrhundert bauten die Grafen von Jülich die ehemalige Burganlage zum landesherrlichen Schloss um, in dem seit 1425 mehrfach der Jülicher Landtag abgehalten wurde. Vom ehemaligen Schloss ist noch der Palastbau nebst einem Torgebäude, welches das Schloss von der Stadt trennte, vorhanden. Heute noch bildet das "Alte Schloss" mit seiner ausgezeichneten Gastronomie, mit großen Versammlungs- und Konferenzräumen einen kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt im Zentrum der Stadt, so dass Grevenbroich seit jeher gerne als "Schlossstadt" bezeichnet wird.

Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts wächst die Stadt nicht über die Wälle mit davorliegenden Wassergräben hinaus, die sie als sogenannte "innere Festung" umgeben. Dann entwickelte sie sich schnell. 1767 zählte Grevenbroich 330 Einwohner, 1820 waren es 627 und 1871 schon 1325. Entscheidend für diese Entwicklung war die Errichtung eines Eisenbahnknotenpunktes, der industrielle Ansiedlungen ermöglichte und die Stadt bald zum verkehrserschlossenen Standort der Textil-, Metall- und Nahrungsmittelindustrie sowie des Braunkohlenabbaus machte. 1900 zählte die Stadt dann 3410 Einwohner. Die Stadt Grevenbroich in ihrer heutigen Struktur als Mittelzentrum wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 aus sieben Städten und Gemeinden des ehemaligen Kreises Grevenbroich gebildet, zu diesen auch die früher kurkölnische Stadt Hülchrath mit ihrem bedeutenden Schloss und die Stadt Wevelinghoven mit dem ebenfalls historisch bedeutenden Kloster Langwaden zählten.

Die verschiedenen Stadtteile haben eine lange, wechselvolle Geschichte erlebt. Heute leben über 64.000 Einwohner verteilt in 32 Ortschaften. Dazwischen immer wieder das Grün der Wälder, Wiesen und Äcker entlang der Erft, die auf einer Länge von 20 km die Stadt durchfließt und in der nahen Kreisstadt Neuss in den Rhein mündet.

Eckdaten Stadtgeschichte:

Diese Skizze umfasst lediglich eine Auswahl der wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Daten zur Geschichte der ("alten") Stadt Grevenbroich.

• vor 1271 - Das maasländische Geschlecht der Grafen von Kessel erwirbt die Herrschaft Broich an der Erft. Im Jahre 1273 verpfändet Graf Heinrich von Kessel seine Besitzungen und Rechte in Grevenbroich an den Kölner Erzbischof. Das Gebiet an der Erft im Kreuzpunkt zweier Römerstraßen ist seit der Antike altes Siedlungsgebiet. Erste Hinweise auf eine dauerhafte Siedlung im Mittelalter datieren aus dem 11. Jahrhundert. "Kleinere" adelige Herren sowie Kölner Klöster und Kirchen erschließen das Land an Erft und Gilbach.

• 1297 - Walram von Kessel stiftet das Wilhelmitenkloster in Grevenbroich. Die ersten Mönche kommen aus dem Mutterkloster „Paradies" in Düren. Bis zum Jahre 1628 bleibt der Orden in Grevenbroich. Im gleichen Jahr unterstellt sich das Kloster dem Zisterzienserorden in Kamp.

• 1293 - 1308/1311 - Umstritten ist das Jahr der Stadterhebung Grevenbroichs. Eine erste unsichere Erwähnung stammt aus dem Jahre 1293: In einer Urkunde ist die Rede von den beiden „oppida" (Städten) Broich und Elsen. Nach dem Tod Walram von Kessels als letztem Vertreter seines Geschlechts, fallen seine zwischen dem Kölner Erzbischof und dem Jülicher Grafen strittigen Besitzungen endgültig ab 1307 in Jülicher Hände. Aus dem Jahre 1308 datiert schließlich das Schöffensiegel, das neben dem Jülicher Löwen eine Torburg zeigt ( das heutige Stadtwappen). Unter den Jülicher Grafen und Herzögen kommt es ab dem 14. Jahrhundert zur administrativen Erschließung der Grevenbroicher Besitzungen: Bis zum Jahre 1794/97 war Grevenbroich Verwaltungsmittelpunkt des gleichnamigen Jülicher Amtes.

• 1499 - Der heutige Bernardusturm des Klosters wird errichtet und dient auch zur Verteidigung der Stadt im Kriegsfall. Aus dem gleichen Jahr datieren auch die ersten Belege über die Stadtverwaltung: Die Stadt wird vom Rat und zwei jährlich wechselnden Bürgermeistern regiert. Das Schöffengericht unter Vorsitz des Vogtes ist für die Rechtsprechung in Stadt und Amt zuständig.

• 1511 - Das Grevenbroicher Schloss, im 15. Jahrhundert anstelle der alten Burganlage von den Jülicher Herzögen errichtet, wird ausgebaut. Hier tagen seit 1425 auch die Jülicher Landstände. Zwischen 1561-1577 folgt ein weiter Ausbau durch den Hofarchitekten Pasqualini.

• 1642-1648 - Der Dreißigjährige Krieg trifft in seiner letzten Phase auch die Amtsstadt an der Erft. Die Stadt gerät in den Folgejahren zwischen die Fronten kaiserlicher und hessischer Truppen und erleidet starke Zerstörungen. Grevenbroich wird mit Wällen stark befestigt. Der Ostwall schließlich wird erst 1896 abgetragen.

• 1794-1815 - Französische Truppen besetzen den linken Niederrhein. Rund zwanzig Jahre gehört das Rheinland zu Frankreich. Grevenbroich verliert in dieser Zeit seine Stellung als Verwaltungssitz. Das an der alten Reichsstrasse gelegene Elsen wird Hauptort des neu geschaffenen Cantons. Mit der Aufhebung geistlichen Besitzes am linken Rheinufer kommt auch das Ende des Grevenbroicher Klosters: Die Gebäude werden vom Neusser Industriellen Friedrich Koch gekauft und zur Nutzung als Spinnerei und Werkstatt, später zusammen mit Diederich Uhlhorn, eingerichtet. Erst 1823 gehen die Gebäude wieder in kirchlichen Besitz über.

• 1817 - Die Erfindung der Kniehebelpresse durch Diederich Uhlhorn revolutioniert die Münzprägetechnik im 19. Jahrhundert. Von seinen Grevenbroicher Werkstätten aus liefert die Firma Uhlhorn bis Ende des 19. Jahrhunderts an alle wichtigen nationalen Münzen. Handelskontakte bestehen zeitweise sogar bis in den südostasiatischen Raum.

• 1867 - Der Düsseldorfer Unternehmer Wilhelm Trimborn errichtet an der heutigen Zedernstrasse ein Gaswerk: 15 Gaslaternen erhellen die Grevenbroicher Innenstadt. Trimborn liefert auch an Privathaushalte und die Industrie.

• 1869 - Ab dem 1. September 1869 hat Grevenbroich Anschluss an die neuen Eisenbahnstrecke Düren - Neuss. Industrielle Niederlassungen wie die erste Rheinische Walzenmühlen AG, die Firma Clingelhöffer u.a. siedeln sich in Grevenbroich an.

• 1872-1875 - Das alte Rathaus wird nach Plänen des Architekten Peter Hoeveler vom Elsdorfer Baumeister Heinrich Wolff geplant und errichtet.

• 1885/1886 - Ein Großbrand an der Bahnstrasse, der eine ganze Häuserreihe vernichtet, gibt den Ausschlag für die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Die Gründungsversammlung erfolgte schließlich am 8. September 1886.

• 1894 - Im ehemaligen Kloster nimmt im Januar das Grevenbroicher Krankenhaus seine Arbeit auf. Bis zum Jahre 1910 entstehen einige repräsentative Verwaltungsbauten: 1897 das Postgebäude an der Lindenstrasse, 1907 das Amtsgerichtsgebäude. Bereits 1886 hatte der Kreis mit dem Kreisständehaus einen weiteren wichtigen Bau eingeweiht. Grevenbroichs Einwohnerzahl steigt im Zeitalter des industriellen Booms zwischen 1885 und 1905 von 1.643 auf 3.464 Menschen.

• 1897/98 - An der Nordstrasse entsteht ein kombiniertes Elektrizitäts- und Wasserwerk. Die Nürnberger Firma Schuckert & Co versorgt die Grevenbroicher Bevölkerung mit Wasser und Elektrizität. Ab 1912 geht das Werk in den Besitz der neu gegründeten NLK in Rheydt über. Mit der Gründung des Gas- und Wasserwerkes Grevenbroich zwischen der NLK und der Stadt Grevenbroich zum 1. Januar 1927, gehen die Anlagen an der Nordstrasse in den Besitz der neuen Gesellschaft über. Die Stromversorgung erfolgt aber seit 1908 bzw. 1912 durch die Stadt Rheydt bzw. die NLK, heute NVV.

• 1899 - Zum 1. April startet der Personenverkehr zwischen Grevenbroich und Köln. Damit findet der rund zehnjährige Ausbau der Strecke Köln-Mönchengladbach-Venlo ein Ende.

• 1917 - In der Versorgungskrise des Ersten Weltkrieges wird unter Beteiligung des Deutschen Reiches das Erftwerk an der Köln-Venloer Strasse gegründet. Rund 800 Menschen finden hier Arbeit; rund 30% der gesamten Aluminiumproduktion des Reiches werden hier hergestellt.

• 1925 - Das Kraftwerk Frimmersdorf geht ans Netz. Die bereits 1916 von der NLK in der angespannten Versorgungssituation erworbenen Braunkohlefelder Ewald und Walter werden systematisch erschlossen.

• 1945 - Die letzten schweren Bombenangriffe zerstören zwischen Ende 1944 und Februar 1945 große Teile der Innenstadt. Der Bahnhof sowie das Gaswerk an der Zedernstrasse werden zerstört. Das Gaswerk wird nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut, ab 1951 findet Grevenbroich Anschluss an die Ferngasversorgung.

• 1950er Jahre - In den Jahren des Wiederaufbaus wandelt sich das Gesicht der Stadt: Tausende Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten finden eine neue Heimat in Grevenbroich. Die bislang kleine protestantische Gemeinde wächst dadurch stark an.

• 1975 - Die kommunale Neugliederung verändert das Grevenbroicher Umland: unter dem alten Jülicher Stadtwappen werden nun rund 57.000 Einwohner aus den ehemaligen Gemeinden Gustorf, Neurath, Frimmersdorf, Kapellen, Hemmerden, Wevelinghoven und Neukirchen vereinigt.

Quelle: grevenbroich.de



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