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Alte Historische Fotos und Bilder Harsefeld, Niedersachsen
Old historical photos and pictures Harsefeld, Lower Saxony
Wappen Harsefeld

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Geschichte von Harsefeld, Niedersachsen in Fotos
History of Harsefeld, Lower Saxony in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Harsefeld ist ein Flecken im Landkreis Stade, Niedersachsen. Von 1104 bis 1648 bestand hier das Kloster Harsefeld, eine bedeutende Benediktinerabtei. Anschließend war Harsefeld über Jahrhunderte hinweg Verwaltungssitz des Amtes Harsefeld und heute namengebender Ort für die Samtgemeinde Harsefeld. Harsefeld liegt auf der zur Stader Geest gehörenden Zevener Geest im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Buxtehude, Stade und Zeven und in der Agglomeration der Luftlinie 34 km entfernten Metropole Hamburg. Bremen liegt Luftlinie 63 km entfernt; Harsefeld hat eine günstige Lage zwischen den beiden Metropolen.

Neben dem Kernort besteht der Flecken aus den Ortsteilen:

Griemshorst, Hollenbeck (mit Klein Hollenbeck), Issendorf, Ruschwedel, Weißenfelde

Die beiden Ortsteile Griemshorst und Weißenfelde gehörten immer mit zu Harsefeld, alle übrigen Ortsteile wurden im Zuge der Gebietsreform zum 1. Juli 1972 nach Harsefeld eingemeindet. Vor ihrer Eingemeindung bildeten Issendorf und Ruschwedel bereits von 1967 bis 1972 eine Samtgemeinde mit Harsefeld.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner:

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Harsefeld. Am Wieh, 1941
Am Wieh, 1941
Harsefeld. Bahnhofshotel, Besitzer D. Müller, Bahnhofstraße
Bahnhofshotel, Besitzer D. Müller, Bahnhofstraße
Blick auf Harsefeld
Blick auf Harsefeld
Harsefeld. Bürgermeisterei, Auf der Herde
Bürgermeisterei, Auf der Herde
Harsefeld. Marktstraße, 1920
Marktstraße, 1920
Harsefeld. Marktstraße, 1960
Marktstraße, 1960
Harsefeld. Schulstraße
Schulstraße
Harsefeld. Wohnhaus, 1927
Wohnhaus, 1927

Geschichte

Nordöstlich von Harsefeld befinden sich 22 Grabhügel auf dem Hohekamp. Der größte und an der höchsten Stelle gelegene Grabhügel hatte einen Durchmesser von fast 25 Metern und eine Höhe von vier Metern. Der Grabhügel Königsgrab – auch „Osterberg“ genannt – wurde 1910/11 vom Besitzer durchgegraben. Eine archäologische Untersuchung fand statt.

Der Bau der Burg Harsefeld wird in der Chronik von Thietmar von Merseburg auf 969 n. Chr. datiert. Sie war bis zur Errichtung der Grafschaft Stade Sitz der Udonen. Nach ihrer Niederlegung wurde das Areal als Kloster Harsefeld vom Orden der Benediktiner mit im 15. Jahrhundert errichteter Kirche genutzt. 1546 wurden Kloster und Kirche vom Ritter Pentz aus Mecklenburg auf Grund von Geldschulden fast vollständig zerstört. Die in spätgotischen Formen ausgeführte Abteikirche St. Marien und Bartholomäi wurde 1648 mit Turm wieder errichtet.

„Unterhalb Harsefeld ergießt sich der Steinbach in die Lühe, weshalb Harsefeld, auf der linken Seite des Steinbach belegen, nach Bremen fällt“, schrieb Landschaftsdirektor Wilhelm von Hodenberg 1858. „Im eigentlichen Harsefeld ist Geest, von der Aue und Lühe bewässert; Alt und Neukloster, an der Este liegend, hat meist morastigen Boden“, erläutert Peter von Kobbe 1824.

Bedeutung hat das 1740 errichtete Amtshofgebäude am Rande der Klosteranlage. Darin befindet sich die Friedrich-Huth-Bücherei. Sie wurde 1845 von dem Kulturförderer Friedrich Huth (1777–1864) gestiftet. Der Kaufmann wuchs in Harsefeld auf, brachte es als Bankier in London zu einem beachtlichen Vermögen. Kurz vor seinem Tod besuchte er noch einmal seine Heimat und beschloss, für die Harsefelder Bürger eine Volksbibliothek zu stiften. Dafür spendete er 1750 Goldtaler. Anfänglich umfasste die Bibliothek rund 1000 Bände, bald darauf waren es schon 3000 Exemplare. Noch heute zählt die Bücherei als eine der bestausgestatteten im Landkreis Stade. Zu Ehren des großzügigen Spenders wurde 1998 eine überlebensgroße Bronze-Büste vor dem Amtshof enthüllt. Geschaffen wurde das Kunstwerk von Bildhauer Carsten Eggers.

Im Flecken Harsefeld brannten am 30. Mai 1799 insgesamt 80 Wohn- und Nebengebäude ab. Mittags um 11 Uhr, als die Einwohner bei der Feldarbeit waren, sei die Feuersbrunst entstanden, wie in den „Hannoverischen Anzeigen“ vom 17. Juni 1799 mitgeteilt wurde. Innerhalb vier Stunden seien 53 Wohnhäuser mit 21 Nebengebäuden, auch das Pfarrhaus, abgebrannt. Wenig sei gerettet worden. 64 Familien seien obdachlos geworden und ihrer Habe und Güter beraubt.

Name

Harse soll vom altsächsischen horsa bzw. hers = Ross, Pferd stammen, sodass der Name Harsefeld mit Feld der Pferde/Rösser gedeutet werden kann. Namensvarianten in mittelalterlichen Urkunden gestützt, sind u. a. Herseveld (969) und Rossenvelde (1101).

Eine andere Theorie besagt, dass Harse von Hirse kommen soll.

In einer weiteren Überlieferung heißt es dann, dass der Name Harsefeld von den ersten Siedlern vergeben wurde. Diese haben der Überlieferung nach ein blindes Pferd so lange laufen lassen, bis es an einer saftigen Weide zum Grasen anhielt. Auf dieser Weide wurde dann die Siedlung Harsefeld gegründet, was sicherlich, wie oben beschrieben, vom altsächsischen Begriff Horsa für Pferd abzuleiten ist.

Über Harsefeld und seine mittelalterlichen Schreibweisen geben verschiedene Quellen Auskunft.

Verwaltungsgeschichte

Mittelalter

Harsefeld war im Frühmittelalter Teil des Heilangaus in Engern, einer der drei großen Provinzen im Stammesherzogtums Sachsen. Graf Heinrich baute 969 in Harsefeld eine Burg, von der aus die Gaugrafschaft verwaltet wurde. Im 11. Jahrhundert wurde der Hauptsitz auf die Burg Stade verlegt (Grafschaft Stade). Die Burg wurde abgerissen und ein Stift wurde gegründet, das zur Begräbnisstätte der Grafen wurde.

Als 1104 die Abtei in Harsefeld gegründet wurde, gehörte der Ort weiterhin zum Herzogtum Sachsen, nach 1180 zum Erzbistum Bremen.

Frühe Neuzeit

Nach dem 30-jährigen Krieg wurde Harsefeld Teil des Herzogtums Bremen, das in Personalunion mit der schwedischen Krone stand. Ab 1715 gehörte Bremen-Verden zum Kurfürstentum Hannover.

Hauptort vom Amt Harsefeld

Nach der Säkulasisierung des Klosters in Harsefeld wurde aus dem ehemaligen Klosterbezirk das Amt Harsefeld gebildet. Der Flecken Harsefeld gehörte innerhalb des Amts zur Hausvogtei Harsefeld, der unter anderem auch Griemshorst angehörte.

Vor 1885 war Harsefeld Hauptort des gleichnamigen Amts, zu dem grob das Gebiet der jetzigen Gemeinden Ahlerstedt, Bargstedt Brest, Deinste Fredenbeck, Harsefeld und Kutenholz gehörte. 1823 kamen auch noch die Dörfer Altkloster und Neukloster hinzu. Vor 1847 gehörten auch noch die Ortschaften Hagen und Dollern zum Amt. Das Gebiet der Gemeinde Kutenholz sowie Alt- und Neukloster wurden 1852 abgetreten.1859 wurde das Amt Horneburg eingegliedert, dessen Gebiet heute die Gemeinden Bliedersdorf, Dollern, Horneburg und Nottensdorf umfasst. Die nächsthöhere Verwaltungsinstanz war ab 1823 die Landdrostei Stade, in der Bremen-Verden aufgegangen war.

Franzosenzeit

In der Franzosenzeit von 1810 bis 1814 war Harsefeld Hauptort der neugegründeten Mairie Harsefeld im Kanton Horneburg und gehörte zunächst bis zum 31. Dezember 1810 zum Departement der Elbe- und Weser-Mündung im Königreich Westphalen und anschließend zum Departement der Elbmündung direkt zum Französischen Kaiserreich unter Napoleon. 1814 kehrte der alte Stand wieder ein.

19. Jahrhundert

Ab 1815 gehörte Harsefeld zum Königreich Hannover, das 1866 als Provinz Hannover zu Preußen kam.

Im Zuge der Verwaltungsreform in Preußen wurde das Amt Harsefeld 1885 aufgelöst und gemeinsam mit dem Amt Himmelpforten und der Stadt Stade der Kreis Stade gebildet.

20./21. Jahrhundert

1932 wurde Harsefeld Teil vom heute noch bestehenden Landkreis Stade. Bis 1946 verblieb Harsefeld in der Provinz Hannover und war dann 1946 kurzzeitig Teil des Landes Hannover.

Eingemeindungen, Ausgliederungen

1955 wurde die zu Harsefeld gehörende Anbaustelle Depenrehmen nach Ahrensmoor abgemeindet. Depenrehmen bildet heute mit der Moorkolonie Klein Ahlerstedt die Siedlung Ahrensmoor-Nord.

Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Hollenbeck, Issendorf und Ruschwedel eingegliedert. Außerdem kam ein Teil der Gemeinde Bargstedt mit damals etwa 100 Einwohnern hinzu.

Hauptort der Samtgemeinde Harsefeld

Eine erste Samtgemeinde Harsefeld wurde 1967 gebildet. Zu ihr gehörten neben Harsefeld auch die beiden Ortschaften Issendorf und Ruschwedel. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese Samtgemeinde zum 1. Juli 1972 aufgelöst und die heute noch bestehende Samtgemeinde Harsefeld gebildet.

Quelle: de.wikipedia.org



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