Geschichte von Künzelsau, Baden-Württemberg in Fotos
GeschichteMittelalterDas erste Mal urkundlich erwähnt wurde Künzelsau im Jahre 1098. Der Ort liegt am Künsbach in der Talaue, in der Conzles-Aue. Der Ortsname geht auf den deutschen Vornamen Konrad bzw. auf dessen „Koseform Cunzilo“ zurück. Demnach entstand der Ort auf der Aue des Konz. Der Ort gilt auch als „hohenlohisches Klein-Nürnberg“. NeuzeitBis 1802 unterstand die Stadt einer Ganerbengemeinschaft, die aus einer wechselnden Zahl von Mitgliedern bestand. 1806 kam Künzelsau mit dem Fürstentum Hohenlohe zum Königreich Württemberg. 1811 wurde Künzelsau Sitz des gleichnamigen Oberamtes (seit 1938: Landkreis Künzelsau). 1892 wurde der Bahnhof Künzelsau eingeweiht, als mit der Kochertalbahn der Anschluss an das Netz der Württembergischen Eisenbahn erfolgte. Mit der Kreisreform wurde die frühere Kreisstadt des Landkreises Künzelsau 1973 Kreisstadt des neuen Hohenlohekreises, der den Altkreis Öhringen und einen kleinen Teil des Altkreises Buchen einschließt. ReligionenDie Reformation wurde 1556 in Künzelsau eingeführt. Die Stadt ist daher überwiegend evangelisch geprägt. Sie ist seit 1824/25 Sitz des von Ingelfingen hierher verlegten Dekanats der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (siehe Kirchenbezirk Künzelsau). Evangelische Kirchengemeinden gibt es in Belsenberg, Kocherstetten, Künzelsau und Morsbach. Zu ihnen gehören die meisten Protestanten der anderen Stadtteile. Lediglich die Protestanten der Stadtteile Berndshausen, Nitzenhausen und Wolfsölden gehören zur Kirchengemeinde Buchenbach (Gemeinde Mulfingen). Die früher eigenständigen katholischen Pfarreien Künzelsau, Nagelsberg, Kupferzell und Amrichshausen sind zur Seelsorgeeinheit Künzelsau zusammengefasst und Teil des Dekanats Hohenlohe im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Neben den beiden großen Kirchen sind in Künzelsau eine neuapostolische Gemeinde (mit Kirchen in Künzelsau und Gaisbach), eine Gemeinde der Zeugen Jehovas (Königreichssaal in Gaisbach), eine griechisch-orthodoxe Gemeinde, die pfingstlich-charismatische Missionsgemeinde entschiedener Christen vom Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden sowie weitere christliche Glaubensgemeinschaften vertreten. Nach der Nennung von Juden im 14. Jahrhundert, der vom Chronisten Augustin Faust überlieferten Existenz einer Synagoge in der Scharfengasse sowie eines Friedhofs im Gewann Holderrain, wurden die Juden 1580/81 vertrieben. Eine neuzeitliche jüdische Gemeinde in Künzelsau entstand erst im späten 19. Jahrhundert, insbesondere durch den Zuzug von Juden aus Nagelsberg. Die israelitische Gemeinde hieß zunächst Nagelsberg-Künzelsau, dann Künzelsau-Nagelsberg und schließlich ab 1900 Künzelsau, womit auch der Name die Wanderung von Nagelsberg nach Künzelsau dokumentiert. Im Jahre 1907 wurde die Künzelsauer Synagoge eingeweiht, die beim Novemberpogrom 1938 zerstört wurde.[6] Die Gemeinde erlosch im Zuge der Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus. Einige Gemeindemitglieder konnten auswandern, die Mehrzahl kam jedoch im Verlauf der Deportation deutscher Juden zu Tode. Einzig der Großkaufmann Sigbert Baer überdauerte die Zeit des Dritten Reichs in Künzelsau. Eingemeindungen• 1. April 1912: Garnberg • 1. Oktober 1937: Nagelsberg • 1. Januar 1972: Amrichshausen, Belsenberg, Kocherstetten, Laßbach, Nitzenhausen und Steinbach • 1. April 1972: Gaisbach • 1. Januar 1973: Morsbach • 1. Januar 1977: Sonnhofen (Umgliederung von Mulfingen) Quelle: de.wikipedia.org |