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Alte Historische Fotos und Bilder Kirchhundem, Nordrhein-Westfalen
Old historical photos and pictures Kirchhundem, North Rhine-Westphalia
Wappen Kirchhundem

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Geschichte von Kirchhundem, Nordrhein-Westfalen in Fotos
History of Kirchhundem, North Rhine-Westphalia in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Kirchhundem ist eine Gemeinde, die in ihrer heutigen Form zum 1. Juli 1969 als Ergebnis einer kommunalen Neugliederung entstanden ist. Sie liegt im Sauerland, im Südosten Nordrhein-Westfalens und umfasst 37 Ortsteile. Ist sie die flächengrößte Gemeinde des Kreises Olpe.

Es ist anzunehmen, dass das Gebiet der heutigen Gemeinde Kirchhundem ab dem 8./9. Jahrhundert besiedelt worden ist. Der Raum wurde durch Rodungsbauern erschlossen, und zwar zunächst im Gebiet um das Alte Feld bei Kirchhundem und im Olpetal. Sichere schriftliche Erwähnungen der Orte gibt es seit der Mitte des 13. Jahrhunderts. Wirtschaftlich geprägt war das Gebiet lange durch den Erzbergbau, Hütten- und Hammerwerke, die hier betrieben wurden. Die Infrastruktur wurde 1861 durch den Bau der Ruhr-Sieg-Eisenbahn erheblich aufgewertet.

Nach der Hauptsatzung der Gemeinde Kirchhundem ist das Gemeindegebiet in zwölf Bezirke eingeteilt, für die der Rat jeweils einen Ortsvorsteher oder eine Ortsvorsteherin wählt. Die Bezirke umfassen jeweils eine oder mehrere Ortschaften. Die abgelegenen Weiler Rhein-Weser-Turm und Rüspe sind keinem Bezirk zugeordnet:

1 - Heinsberg, 2 - Albaum, Böminghausen, Böminghauser Werk, 3 - Würdinghausen, 4 - Berghof, Bettinghof, Flape, Herrntrop, Kirchhundem, 5 - Heidschott, Hofolpe, 6 - Benolpe, 7 - Welschen Ennest, 8 - Arnoldihof, Kruberg, Rahrbach, 9 - Breitenbruch, Kuhlenberg, Mark, Silberg, Varste, 10 - Ahe, Brachthausen, Emlinghausen, Kohlhagen, Wirme, 11 - Alpenhaus, Erlhof, Haus Bruch, Oberhundem, Schwartmecke, Selbecke, Stelborn, 12 - Marmecke, Rinsecke

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 11 353

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Kirchhundem. Aussichtsturm Hohe Bracht
Aussichtsturm Hohe Bracht
Kirchhundem. Blick auf Dorfstraße
Blick auf Dorfstraße
Kirchhundem. Blick auf Heinsberg, 1963
Blick auf Heinsberg, 1963
Blick auf Kirchhundem, Kirche
Blick auf Kirchhundem, Kirche
Kirchhundem. Blick auf Oberhundem, 1941
Blick auf Oberhundem, 1941
Kirchhundem. Blick auf Rinsecke, 1955
Blick auf Rinsecke, 1955
Kirchhundem. Blick auf Würdinghausen, 1950er
Blick auf Würdinghausen, 1950er
Kirchhundem. Oberhundem - Rhein Weser Turm, Besitzer Ludwig Kösters, um 1960
Oberhundem - Rhein Weser Turm, Besitzer Ludwig Kösters, um 1960
Kirchhundem. Rinsecke - Hotel, Restaurant, Waldhaus 'Zum Freigehege'
Rinsecke - Hotel, Restaurant, Waldhaus 'Zum Freigehege'
Kirchhundem. Welschen-Ennest - Alte Bahnhof (Haltestelle), die alte Kapelle, die Kirche und das 1. Schulgebäude, 1905
Welschen-Ennest - Alte Bahnhof (Haltestelle), die alte Kapelle, die Kirche und das 1. Schulgebäude, 1905
Kirchhundem. Welschen-Ennest - Neue Bahnhof
Welschen-Ennest - Neue Bahnhof
Kirchhundem. Welschen-Ennest - St. Marien-Hospital
Welschen-Ennest - St. Marien-Hospital

Geschichte von Ortsteile

Ahe

Der Ortsname ist eine alte Gewässerbezeichnung und bedeutet in die heutige Sprache übersetzt Bach. Erwähnt wird der Ort erstmals 1519, als Jacob up der luttken Aa vom Probst zu Meschede mit einem Teil eines Gutes im benachbarten Dorf Heinsberg belehnt worden ist.

Das Gut gehört seit 1655 zur Pfarrei St. Mariae Heimsuchung Kohlhagen. Über Kohlhagen gelangt man auch nach Ahe. Da nur geringe Höhenunterschiede zu bewältigen sind, lädt der Weg besonders ältere Menschen zum Spazierengehen ein.

Zum 31.12.2020 hat Ahe 2 Einwohner.

Albaum

Der Ortsname kommt im Laufe der Jahrhunderte in verschiedenen Schreibvarianten vor: 1313 Altbom, 1318 Alt Bom, 1402 Ailboem, 1454 Aelbom, 1536 Ailbaum. Die Unterscheidung zwischen den Dörfern Niederalbaum und Oberalbaum ist seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar; seit Mitte der 1950er Jahre ist sie allerdings offiziell nicht mehr üblich. Die beiden Dörfer sind mittlerweile zusammengewachsen. Der Ortsname Albaum könnte in Zusammenhang stehen mit einem früheren Schlagbaum, mit dem hier überregionale Wege gesperrt werden konnten. Albaum liegt in unmittelbarer Nähe zum Kriegerweg, einer historischen Fernstraße zwischen Siegen und Paderborn. Auch die durch neueste Erkenntnisse wieder entdeckte historische Fernstraße durch die Rüspe, die so genannte Frankfurter Straße, liegt relativ nah an Albaum. Zwischen Albaum und Marmecke liegt eine historische Wegesperre, die als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen ist.

Kirchlich gehörte Albaum seit dem Mittelalter zur Pfarrei Kirchhundem. 1898 wurde eine Filialkirchengemeinde gebildet, zu der auch Böminghausen und Böminghauserwerk gehören. Nach mehrjähriger Bauzeit konnte 1910 die neue katholische Kirche „Herz Jesu“ konsekriert werden. Die alten Dorfkapellen in Nieder- und Oberalbaum wurden in den Jahren 1906 und 1907 abgebrochen.

Zum 31.12.2020 hat Albaum 703 Einwohner.

Alpenhaus

Die Bezeichnung "Hütte" täuscht dabei, denn es handelt sich um ein solides Haus, das im Jahr 1934 in 650 m Höhe auf einem Bergsattel der 711 m hohen "Kahle" errichtet wurde. Es liegt in der Nähe der Kreuzung der Hauptwanderstrecken x6 und x18 und bietet dem Wanderer Rast- und Übernachtungsmöchlichkeit!

Zum 31.12.2020 hat Alpenhaus 1 Einwohner.

Arnoldihof

Im Rahmen von Notstandsarbeiten während der Weltwirtschaftskrise wurden westlich von Kruberg Weideflächen urbar gemacht und das Gehöft angesiedelt. Der Name des Gehöftes ist auf seinen Gründer Dr. Arnoldi zurückzuführen.

Zum 31.12.2020 hat Arnoldihof 5 Einwohner.

Benolpe

Mit dem in einer Zinspflichtigenrolle des Klosters Deutz im 13. Jahrhundert genannten Dorf „Overolipe“ ist wahrscheinlich das heutige Benolpe in der Gemeinde Kirchhundem gemeint. Eine zweite Erwähnung findet sich in einer Urkunde von 1395, mit der die Gebrüder Pepersack an Heinrich von Heyggen und Wilhelm Vogt von Elspe ihren vierten Teil der Grafschaft Hundem verkaufen. In diesen Verkauf waren auch Höfe in Benolpe einbezogen.

Das Grundwort „Olpe“ im Ortsnamen ist auf den durch den Ort fließenden Bach zurückzuführen. Es handelt sich um ein altes Gewässerwort:„ol-apa“ . „Apa“ ist nach aktuellem Forschungsstand ein germanisches Wort für „Wasser“, das aber selbst auf indogermanische Wurzeln zurückreicht. Erst sekundär wurde der Name auf den Ort übertragen.

Kirchlich gehörte das Dorf über Jahrhunderte zur Pfarrei Kirchveischede (heute Lennestadt). 1868 kam es zur Einrichtung einer Pfarrvikarie und zum 1. März 1905 durch Errichtung einer Filialkirchengemeinde zur Trennung von Kirchveischede. Die 1912 fertiggestellte katholische Kirche „St. Elisabeth“ in Benolpe ist heute eingetragenes Baudenkmal in der Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem.

Politisch war Benolpe bis 1969 der Gemeinde Kirchveischede im Amt Bilstein zugehörig. Seit der kommunalen Neugliederung ist es ein Ortsteil in der Gemeinde Kirchhundem.

Benolpe ist der Geburtsort von Johannes Hatzfeld, der als Priester, Lehrer, Kirchenmusiker und Schriftsteller bekannt geworden ist. Hatzfeld war u.a. Schriftleiter der katholischen Paderborner Bistumszeitung „Leo“. Er war außerdem Herausgeber des Volksliederbuches „Tandaradei“ und Wegbereiter für eine Erneuerung der katholischen Kirchenmusik. In Benolpe erinnert heute der Johannes-Hatzfeld-Platz an diese bedeutende Persönlichkeit.

Zum 31.12.2020 hat Benolpe 454 Einwohner.

Berghof

Im Kopfschatzregister von 1685 stehen nur zwei bäuerliche Familien mit zusammen zehn Personen, vielleicht lag der dritte Hof zu der Zeit wüst. Die Volkszählung von 1757 nennt wieder drei Bauernfamilien und noch einen Beiliegerhaushalt mit insgesamt 32 Personen. Heute ist Berghof ein idyllischer Wohnplatz mit vier Wohnhäusern und neun Einwohnern.

Älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Berghof:

1397 IX. 2 (crastino Egydii abbatis et confessoris). Herman van Ole sowie seine Söhne Wylhelm und Johan beurkunden, dass sie ihr Gut zu Vlape, worauf Hannus wohnt, für 21 Mark paghement (?) also in der Veste von Attendorn ghenge, 4 Kopeken für 1 Pfennig zu rechnen, an Dyderik tho dem Berghove, van Emilinghusen genannt, an dessen Neffen Henryk, Arnoldes Sohn van Emelinghusen, gegen das Recht der Wiederlöse am St. Michaelstage verkaufen.

Zum 31.12.2020 hat Berghof 10 Einwohner.

Bettinghof

Das Alter der Ortschaft dürfte allerdings höher sein, gehören doch die auf „-inghausen“ endenden Ortsnamen zu einer zweiten Siedlungsperiode, bei denen Ortschaften kranzartig um das ältere Siedlungsgebiet Hundem / Flape entstanden. Man geht heute von Gründungen in der Zeit zwischen 850 und 950 n.Chr. aus.

Im 15. Jahrhundert erscheinen die Herren von Ohle als Eigentümer eines Hofes zu „Bettinghausen“, wie die Ortschaft damals noch hieß. In den Schatzungsregistern des 16. Jahrhunderts werden bereits zwei Höfe genannt, die später als Oberster oder Niederster Hof bezeichnet werden.

Noch heute besteht Bettinghof aus lediglich zwei Höfen, auf denen – wie seit Jahrhunderten – Land- und Forstwirtschaft betrieben wird.

Nördlich der Ortschaft führt der in Altenhundem (Lennestadt) beginnende Zubringerweg zum Rothaarsteig vorbei.

Zum 31.12.2020 hat Bettinghof 12 Einwohner.

Böminghausen

Das Alter der Ortschaft dürfte allerdings höher sein, gehören doch die auf „-inghausen“ endenden Ortsnamen zu einer zweiten Siedlungsperiode, bei denen Ortschaften kranzartig um das ältere Siedlungsgebiet Hundem / Flape entstanden. Man geht heute von Gründungen in der Zeit zwischen 850 und 950 n.Chr. aus

Zum 31.12.2020 hat Böminghausen 54 Einwohner.

Böminghauser Werk

1883 wurde das Werk von Hermann Rahmer aus Altena erworben, der hier seit 1890 ein Drahtwerk betrieb. Auch heute noch produziert an dieser Stelle die Firma HERA (Hermann Rahmer GmbH & Co. KG) Metallprodukte.

Brachthausen

Die Bedeutung von „Bracht“, das als Grundwort in zahlreichen anderen sauerländischen Ortsnamen vorkommt, ist nach neuestem Forschungsstand nicht eindeutig zu klären (vgl. Miachael Flöer: Die Ortsnamen des Hochsauerlandkreises. Bielefeld 2013. S. 519 f).

Die Ersterwähnung Brachthausens findet sich in einer Urkunde von 1395, mit der die Gebrüder Pepersack an Heinrich von Heyggen und Wilhelm Vogt von Elspe ihren vierten Teil der Grafschaft Hundem verkaufen. In diesen Verkauf waren auch Höfe und Leute in Brachthausen einbezogen.

Kirchlich gehörte Brachthausen vom Mittelalter bis 1655 zur Pfarrei Kirchhundem, dann zur neu gegründeten Pfarrei Kohlhagen. In Brachthausen wohnte bis 2012 der Pfarrer der Pfarrei.

Der Ort besitzt eine eigene Kapelle, die dem hl. Nikolaus geweiht ist. Die Kapelle ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen. Ein Barockaltar in ihr stammt aus der Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehobenen Kapelle des Klosters Einsiedelei bei Welschen Ennest. Das Nikolauspatrozinium der Kapelle dürfte auf das Fuhrwesen zurückzuführen sein, das den Ort über Jahrhunderte prägte. Der hl. Nikolaus ist Patron der Kauf- und Fuhrleute.

Die Grundschule des Dorfes schloss 2011 ihre Tore. Damit ging eine seit Gründung der Pfarrei Kohlhagen nachweisbare Schultradition des Kirchspiels Kohlhagen zu Ende.

Politisch war Brachthausen von 1843/44 bis 1969 eine Ortschaft der Gemeinde Kohlhagen im Amt Kirchhundem.

Zum 31.12.2020 hat Brachthausen 507 Einwohner.

Breitenbruch

Die urkundliche Ersterwähnung des Hofes stammt von 1501, als Johann von Hatzfeld, Herr zu Wildenburg und Amtmann des Amtes Waldenburg mit Johann Vogt von Elspe zu Ahausen Eigenleute tauschte. Er erhielt dabei Hannes Burbergers Tochter vom Breden-brouke und deren Kinder.

Aus späteren Urkunden wird deutlich, dass der Hof ein Lehengut der Herren von und zum Bruch bei Oberhundem war.

Die Ansiedlung an dieser Stelle dürfte erst nach der Wende zum 2. Jahrtausend erfolgt sein. Der Ortsnamen ist ursprünglich ein Flurname: „Auf dem breiten Bruch“ (platt-deutsch: Op’m breien Brauke), was wiederum auf eine Hofgründung erst nach dem Jahr 1000 hindeutet. Das Grundwort „Bruch“ bezeichnet dabei ein sumpfiges Gelände.

Von 1843/44 bis 1969 gehörte der Hof zur Gemeinde Kohlhagen im Amt Kirchhundem und kam dann mit der kommunalen Neugliederung zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.

Zum 31.12.2020 hat Breitenbruch 3 Einwohner.

Emlinghausen

Die Gründung der Ortschaft Emlinghausen fällt in die Zeit zwischen 850 bis 950 n. Chr. Damals entstanden kranzartig um das alte Siedlungsgebiet Flape/Hundem die Orte, deren Namen auf „-inghausen“ enden (wie auch: Bettinghof [Bettinghausen], Böminghausen, Würdinghausen).

Die urkundliche Ersterwähnung von Emlinghausen findet man in einem Zehntlöseregister der Familie Rump, Haus Wenne (Eslohe) aus dem Jahr 1279.

Das Dorf bestand im Mittelalter wohl nur aus einem Hof, der später geteilt worden ist.

Unweit des Abzweigs der Straße nach Kohlhagen findet sich eine Stelle, die durch zum Teil noch erhaltene Wälle und Gräben als ehemalige kleine Burganlage erkennbar ist. In der Heidschotter Jagdkarte von 1743 wird sie als „Borghoff“ bezeichnet, die südlich angrenzende Wiese als „Borgwiese“. Der fürstenbergische Rentmeister Johann Baptist Molitor bezeichnet die Stelle in einem 1751 angelegten „Lexiccon Schnellenbergo Furstenbergicum“ als freiadeligen Platz. Die Stelle könnte demnach auf einen früheren Adelssitz hinweisen, der im Laufe der Geschichte untergegangen ist. Nach Erwerb des Platzes durch die Familie von Fürstenberg wohnte hier zeitweise der fürstenbergische Jäger. Das Gelände ist als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen.

Im Zentrum des Dorfes gibt es die 1718 an Stelle eines Vorgängerbaus errichtete katholische Kapelle St. Laurentius. Sie ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen. Zur Kapelle gehört ein Altarretabel von 1721, das aus der Werkstatt von Peter Sasse, Attendorn, stammt.

Emlinghausen gehört seit 1655 zur Pfarrei Kohlhagen. Von 1843/44 bis 1969 war es ein Ort in der politischen Gemeinde Kohlhagen im Amt Kirchhundem.

Am Ortsausgang in Richtung Flape erkennt man in der Talaue noch den Sammelteich einer früher hier betriebenen Sägemühle und Leimsiederei.

Zum 31.12.2020 hat Emlinghausen 29 Einwohner.

Erlhof

Die Ersterwähnung stammt von 1393 und steht in einem Lehensbuch der Grafen von der Mark. In der Eintragung heiß es, dass Hermann van Oyle unter anderem den „Erlehoff“ und sein Zubehör als Mannlehen erhält.

Eine intensivere Rodung der Bachtäler oberhalb von Würdinghausen wird erst für den Zeitraum nach 1000 vermutet. Ob sich vorher bereits einzelne Siedler hier niedergelassen haben, ist nicht bekannt, allerdings auch nicht auszuschließen. Für Erlhof und den benachbarten Weiler Stelborn sind aber nach herrschender Auffassung späte Gründungen anzunehmen.

Im 15. Jahrhundert kommt es zur Teilung des Erlhofes unter den Urenkeln Hermann van Oyles. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kommen die inzwischen weiter geteilten Güter in das Eigentum der Herren von und zu Bruch, die die Teile des Hofverbandes aber offen-sichtlich weiter getrennt verpachten. Seit 1637 sind für Erlhof drei Höfe bekannt, und zwar Uiwesten (Oberste), Ingesten (Unterste) und Moinerts (Meinhards) (vgl. Peter Tröster: Haus- und Hofgeschichte Erlhof. In: Kirchspiel Oberhundem. Chronik. O.O.u.J. [Oberhundem 2008], S. 503 ff.).

Mit dem Nachbarort Selbecke ist Erlhof heute von der Bebauung her zusammengewachsen.

Zum 31.12.2020 hat Erlhof 45 Einwohner.

Flape

In den frühesten Schatzungsregistern von 1536 und 1543 sind neun bzw. zehn Steuerpflichtige aufgeführt. 1757 lebten in Flape auf zehn Höfen 88 Personen, heute hat das Dorf etwa 70 Wohnhäuser mit ungefähr 250 Einwohnern.

Außer den Bauern waren früher Fuhrleute, Schneider, Schreiner und Schuster im Dorf, auch Gastwirtschaften und sogar eine Zigarrenfabrik hat es gegeben. Heute gibt es noch einen landwirtschaftlichen Betrieb und einen Nebenerwerb mit Rindern, Schafen, Ziegen und Geflügel. Die Weinkellerei Müller ist seit Ende Juni 2016 geschlossen. Neben einem Installationsbetrieb gibt es noch einen Möbelrestaurator und etliche Fischteiche im Privatbesitz. Ferien auf dem Bauernhof, im Gasthaus oder in einer schönen Pension kann man in Flape leider nicht mehr machen.

Um 1850 wurde das Flapetal durch eine Kunststraße von Kirchhundem nach Hilchenbach erschlossen. Zuvor war der Ort nur durch unbefestigte Wege mit den Nachbardörfern verbunden.

1890 wurde bei der Weinkellerei C. & H. Müller eine Posthilfsstelle eingerichtet, die 1896 einen Telegraphen und schon 1900 Telefon bekam; die firmeneigene Wasserkraftanlage versorgte das Dorf bereits 1898 mit Strom.

Die erste Wasserleitung, die aber nur einen Teil des Ortes versorgte, ist 1897 verlegt worden. 1955 wurde die heutige Verbandswasserleitung gebaut, an die alle Häuser angeschlossen sind. Eine moderne Abwasserentsorgung gibt es seit 1993.

Zum 31.12.2020 hat Flape 245 Einwohner.

Haus Bruch

Der Hof entstand, als die Vögte von Hundem in der Mitte des 14. Jahrhunderts ihren Wohnsitz von Kirchhundem an diese Stelle verlegten und sich fortan von und zum Bruch nannten. Die früheste bekannte schriftliche Erwähnung stammt von 1356, als Johann, Edelherr zu Bilstein, Adolf und Degenhard von Hundem und ihr Haus Bruch in seinen Schutz nahm.

Bei dem Namen „Bruch“ handelt es sich um eine Stellenbezeichnung (Flurname), der bereits vor der Ansiedlung der Familie für das Gelände in Gebrauch war und so viel wie „Sumpf“ bedeutet.

Das Wort „Vogt“ leitet sich ab von „Advokat“. Vögte hatten im Mittelalter die Funktion, Kirchen oder Klöster in weltlichen Angelegenheiten, z.B. vor Gericht, zu vertreten und sie, die Geistlichen und die zum Hofesverband gehörenden Hintersassen zu schützen.

Bei denen von und zum Bruch handelt es sich um Nachfahren der jüngeren Linie der Vögte von Hundem, die aus dem Haus Anzefahr bei Marburg stammt und in der frühen zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Erbe Widekinds von Hundem antraten, mit dem die ältere Linie der Vögte von Hundem ausstarb.

Die Herren von und zum Bruch übten noch jahrhundertelang Patronatsrechte in den Pfarrkirchen zu Kirchhundem und Oberhundem aus. 1490 stifteten sie eine Vikarie auf dem Berg „Havescheidt“ (Kohlhagen), aus der 1655 die Pfarrei Kohlhagen hervorging.

In den Jahren von 1421 bis 1445 war Johann von Bruch Amtmann des Amtes Bilstein, und zwar der letzte Amtmann in märkisch-klevischer Zeit. Er übergab die Burg Bilstein nach fünfwöchiger Belagerung durch kölnische Truppen am 24.10.1455 an den Kölner Erzbischof Dietrich von Moers.

In kölnischer Zeit war Haus Bruch lehnrührig vom Erzstift Köln.

Evert von Bruch, ein Sohn Johanns, war in der Zeit von 1477 bis zirka 1515 Amtmann des Amtes Fredeburg, seine Schwester, Bela von Bruch, Äbtissin des Stiftes Keppel (1488 bis 1494).

Das Geschlecht derer von und zum Bruch erlosch 1761 mit dem Tod von Johann Nikolaus Adolfs von und zu Bruch in der männlichen Linie. Das adelige Haus Bruch erbte seine Enkelin, Antoinette von Schade, die es mit ihrem Ehemann Leopold Adolph von Heiden an ihren Halbbruder Maximilian von Schade zu Ahausen verkaufte. Von ihm erwarb es später Friedrich Leopold von Fürstenberg (* 1766 + 1835).

Vom früheren adeligen Haus finden sich heute keine sichtbaren Spuren mehr an dieser Stelle. Noch im 17. Jahrhundert soll es mit Gräften (Wassergräben) umgeben gewesen sein. Die Eintragung in der Oberhundemer Jagdkarte von 1743 zeigt zwei Gebäude und eine größere barocke Gartenanlage, allerdings ohne Gräften.

Die heutigen Gebäude wurden 1881 (Wohnhaus) und 1938/39 (Scheune) errichtet.

Zu Haus Bruch gehörte die so genannte Brucher Mühle, in der die Einsassen des Kirchspiels Oberhundem mahlen ließen. Die Mühle lag oberhalb vom Gut in Richtung Oberhundem und wurde durch die Wasserkraft der Hundem betrieben. Die Herren von und zum Bruch stellten für ihren Betrieb Müller an. Später wurde sie verpachtet und in der Mitte des 20. Jahrhunderts schließlich aufgegeben. Die Mühle wurde anschließend zu einem Wohnhaus umgebaut.

Zum 31.12.2020 hat Haus Bruch 5 Einwohner.

Heidschott

Die bislang bekannte erste schriftliche Erwähnung stammt von 1454, als anlässlich der Verheiratung einer Tochter Hermanns van Hundem gt. Pepersack deren Brautschatz festgelegt wurde. Dazu gehört auch der „lutken unberg (?), den dey Heyschoten ... empfangen hat“.

Im 18. Jahrhundert war Heidschott zeitweise Wohnort des fürstenbergischen Jägers, dessen Jagdbezirk von Kirchhundem bis Welschen Ennest und vom Olpebach bis zum Krie-gerweg über den Stüvelhagen reichte. Der Bezirk wurde nach dem Wohnsitz des Jägers als Heidschotter Jagd bezeichnet.

Eine 1716 als Oratorium (Bethaus) bezeichnete Kapelle, die 1743 auch als Gebäude in der Heidschotter Jagdkarte eingetragen wurde, existiert seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr.

Die Gebäude des 1729 bereits erwähnten Heidschotter Hammers, der im Bereich der Einmündung des Silberger Baches in den Olpebach lag, wurden zugunsten der 1861 er-öffneten Ruhr-Sieg-Eisenbahn teilweise abgebrochen. Der Betrieb war bereits in den 1850er Jahren eingestellt worden. Nach dem Bahnbau konnte sich hier ein neues Werk nicht mehr etablieren.

Die Ortschaft Heidschott gehörte von 1843/44 bis 1969 zur Gemeinde Kirchhundem im Amt Kirchhundem und von da an zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.

Kirchlich gehörte der Ort bis zur Gründung der Pfarrvikarie Hofolpe (1910/1923) zur Pfarrgemeinde Kirchhundem.

Zum 31.12.2020 hat Heidschott 21 Einwohner.

Heinsberg

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Heinsberg 1345 in einer Urkunde des Grafen Otto von Nassau. Im Zusammenhang mit einer Grenzbeschreibung erscheint darin der Ort in der Schreibweise „Heymersberch“. In späteren Schriftzeugnissen kommt der Ortsname in den Varianten Heimersberch, Heimerßbergh, Heymersperg(h) Hemersperg, Hemmersbergh vor.

Die aktuelle Ortsnamensforschung hält den Namen Heinsberg für eine patronymische Namensbildung, wobei es sich ursprünglich um eine Stellenbezeichnung, noch nicht aber um einen Ortsnamen gehandelt habe: „Berg des Heimerich (Heimo)“. Der Name stelle damit eine Besitzzugehörigkeit fest. Aufgrund der geografischen Lage, nämlich im Tal und nicht auf einem Berg, sollten hinsichtlich des Ortsnamens allerdings auch andere Entstehungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden. Dabei könne berücksichtigt wer-den, dass das Grundwort „berg“ einen engen Bezug zum Grundwort „burg“ hat. Auch das Grundwort „bruch“ (= Sumpf) sollte in die Betrachtungen einbezogen werden.

Zum 31.12.2020 hat Heinsberg 887 Einwohner.

Herrntrop

In anderen Dokumenten des Archivs erscheint auch noch ein Ort „Herntrop“, der bei Schmallenberg lag und später wüst fiel. Der Auffassung Wolfs schließt sich Claus Heinemann in seinem Werk „Ein kleines Dorf und die Große Geschichte – Herrntrop im Sauerland. Olpe 1981“ auf Seite 61 an. Anders sieht es Günther Becker, der meint, der Urkundenzeuge stamme aus Herntrop bei Schmallenberg. Er nennt in dem 1994 erschienenen Werk „Kirchhundem – Geschichte des Amtes und der Gemeinde“ Herrntrop nicht als einen der Orte der Gemeinde Kirchhundem, deren Ersterwähnung vor das Jahr 1300 fällt.

Schließt man sich der Auffassung von Günther Becker an, so fällt das Datum der Ersterwähnung wohl in das Jahr 1379, als Cord van Herntorp Zeuge in einer Urkunde des Hei-neman Rad aus Albaum ist.

Das Grundwort „trop“ im Ortsnamen dürfte auf „dorp / dorf“ zurückzuführen sein und die Bedeutung „Ansiedlung“ haben. Dabei muss zunächst offen bleiben ob es sich um einen einzelnen Hof oder einen Hofesverband gehandelt hat. Claus Heinemann geht von drei Herrntroper Urhöfen aus, und zwar dem Kaldehof, einem Haupthof des Stifes Meschede, dem Aldehof, einem Stulherrengut der Freigrafschaft Hundem und dem Hof Cordes, einem bilsteinischen Freigut.

Durch Teilungen vom Hof Cordes entstanden im 16. Jahrhundert die Höfe Althaus, Neuhaus, Heins und Göbeln, die heute zum Ortskern des Dorfes zählen.

Zum 31.12.2020 hat Herrntrop 113 Einwohner.

Hofolpe

Eine solch frühe Nennung des Ortes ist allerdings nach derzeitigem Stand der Forschung zu verneinen.

Zwar gibt es den Hinweis auf eine Urkunde aus dem Jahr 1350, mit der Goswin von Rüdenberg mit Einwilligung seiner Gemahlin Adelheid und seiner Söhne Konrad, Gottfried und Heinrich an Hermann und Wilhelm von Ohle zu Brüninghausen einen vierten Teil der Freigrafschaft Hundem verkauft. Die Urkunde und der Urkundentext selbst sind allerdings nicht überliefert. In den Zitaten bei Kindlinger (Münstersche Beiträge zur Geschichte Deutschlands, hauptsächlich Westfalens, Bd. III, 1. Abt., Münster 1793, S. 258) und Seibertz (Zur Topographie der Freigrafschaften, in: Zeitschrift für vaterländische Geschichte u. Altertumskunde, 29. Bd. 3. Folge, Münster 1871, S. 89) erscheinen dabei keine Ortsnamen aus dem Raum Kirchhundem und somit auch nicht der Ort Hofolpe. Kindlinger selbst standen für seine Veröffentlichung lediglich „Briefauszüge“ der Urkunde zur Verfügung. Wahrscheinlich hat er das Original selbst nie gesehen.

Wenn Albert Kleffmann 1927 berichtet, Hofolpe gehöre zu der 1350 von den Herren von Rüdenberg an die Herren von Ole verkauften Stulherrenschaft, so schließt er dies lediglich aus einer Urkunde des 15. Jahrhunderts, die noch Besitz der Herren von Ohle in Hofolpe erkennen lässt.

So kann heute nur von einer frühesten bekannten Erwähnung von 1454 ausgegangen werden. Wilhelm und Hermann von Hundem gt. Pepersack gaben damals anlässlich der Eheschließung ihrer Tochter bzw. Nichte an Johann von Bonslede gt. Dramme unter anderem die Lehnware an dem Hof in Hofolpe.

Beim Grundwort „olpe“ im Ortsnamen handelt es sich um ein altes Gewässerwort, das seinerseits aus zwei historischen Teilen besteht, nämlich „ol“ und „apa“. Als Bedeutung kommen hierfür „fließender“, „strömender“ bzw. „modriger“ Bach oder auch „Bach in einem Wiesengelände“ infrage. Erst sekundär dürfte das Wort zum Ortsnamen geworden sein, und zwar dann, als an dieser Stelle gesiedelt wurde.

Zum 31.12.2020 hat Hofolpe 751 Einwohner.

Kirchhundem

Schriftlich ist der Ort erstmals sicher 1249 erwähnt, und zwar in einer Urkunde des Pfar-rarchivs Kirchhundem. Der in einer Urkunde des Jahres 927 genannte Ort „Hunbech“ ist offensichtlich nicht identisch mit Kirchhundem, so dass die Tausendjahrfeier der Mark- und Freigrafschaft Hundem, die 1927 unter Berufung auf diese Urkunde aufwendig begangen wurde, auf einem Irrtum beruhte.

Bis ins 16. Jahrhundert wurde das Dorf nur „Hundem“ genannt, erst danach setzte sich der Ortsname „Kirchhundem“ nach und nach durch.

Noch nicht abschließend geklärt ist die Bedeutung des Namens Hundem. Ohne Zweifel handelt es sich allerdings um einen Gewässernamen, der sekundär auf die Ortschaften Oberhundem, Kirchhundem und Altenhundem (heute Lennestadt) übergegangen ist.

Der Ortsname übertrug sich im Mittelalter auch auf den Familiennamen der Vögte der Kirchhundemer Kirche, die sich nach ihrem Wohnsitz „von Hundem“ nannten.

Seit dem Mittelalter hatte Kirchhundem als Kirchort für zahlreiche Dörfer der Umgebung eine hohe Bedeutung. Erst im 17. Jahrhundert trennten sich die Pfarreien Heinsberg (1628) und Kohlhagen (1655) hiervon ab. Zur Ablösung von Altenhundem und Kickenbach kam es 1893 und die Ablösungen von Albaum, Hofolpe und Würdinghausen erfolgten im 20. Jahrhundert.

In seiner Geschichte wurde Kirchhundem von zwei bedeutenden Brandkatastrophen heimgesucht. Der erste Brand ereignete sich 1564 und wurde durch Blitzeinschlag (Him-melsfeuer) ausgelöst. Damals fielen 15 Wohngebäude den Flammen zum Opfer. Die zweite Katastrophe geschah 1819 und äscherte nahezu den gesamten Ort ein. Nur die Kirche, das Pfarrhaus und wenige Wohngebäude blieben damals erhalten. Die heutige Struktur des Ortskerns und insbesondere der Flaper Straße geht auf den planmäßig erfolgten Wiederaufbau zurück.

Dominierendes Bauwerk ist in Kirchhundem die Pfarrkirche St. Peter und Paul. An den westlichen Teil der aus dem Mittelalter stammenden Kirche wurde von 1914 bis 1917 eine neue Kirche aus heimischem Porphyr angebaut.

Zum 31.12.2020 hat Kirchhundem 2.015 Einwohner.

Kohlhagen

Wallfahrtsbild der Kohlhagener Kirche ist eine aus Lindenholz geschnitzte Pieta (Schmerzensmutter), deren Entstehungszeit um 1420 liegen dürfte. Am 2. Juli 1490 stiftete die Familie von und zu Bruch für die Kapelle auf dem „Havescheidt“, wie Kohlhagen damals noch hieß, eine Vikarie. Dadurch erfuhren die Einwohner der Orte Brachthausen, Emlinghausen, Silberg, Varste und Wirme sowie der Höfe Ahe, Mark und Breitenbruch Erleichterung hinsichtlich des Besuchs der Sonntagsgottesdienste. Vorher ging man sonntags zur hl. Messe nach Kirchhundem.

Eine Kapelle dürfte schon lange Zeit vor der Vikariestiftung bestanden haben. Zwei steinerne Masken, die an der Außenfassade der heutigen Kirche angebracht sind, stammen offenbar von einem Vorgängerbau. Sie könnten darin die Funktion von Konsolenköpfen der Apsisgrate gehabt haben. Eventuell waren es auch Neid- oder Schreckköpfe, die an der Westfassade der vorherigen Kapelle angebracht waren. Kunsthistorisch betrachtet weisen die Masken romanische Stileigenschaften auf, was für ein hohes Alter spricht.

1655 wurde Kohlhagen mit den oben genannten Dörfern und Höfen von Kirchhundem abgepfarrt und eine eigenständige Pfarrei. Von dieser wurde 1924 die Kirchengemeinde Silberg/Varste abgetrennt.

Von 1843/44 bis 1969 bildete das Kirchspiel Kohlhagen in seinen Grenzen von 1655 eine politische Gemeinde im Amt Kirchhundem.

Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1703 bis 1707 an der Stelle des Vorgängerbaus errichtet. Sie beinhaltet eine reichhaltige Barockausstattung aus der Werkstatt von Peter Sasse, Attendorn. Die im Kirchenschiff hängende Strahlenmadonna stammt möglicherweise aus der Werkstatt von Nikolaus Theodor Düringer. 1745 erhielt die Kirche eine Orgel, die Anfang des 19. Jahrhunderts um zwei seitliche Flachfelder von je drei Pfeifen erweitert worden ist.

Zum Ensemble auf Kohlhagen gehört auch das benachbarte Küsterhaus mit Pilgersaal, ein in großem Kreis um die Kirche angelegten Kreuzweg sowie der unmittelbar um die Kirche gelegene liebevoll gepflegte Friedhof.

Von Emlinghausen und Wirme führen jeweils Pilgerwege mit den Stationen der 7-Schmerzen-Mariens zur Wallfahrtskirche hinauf.

Im Küsterhaus auf Kohlhagen befindet sich heute ein Konvent mit drei Ordensschwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi (Dernbach). Die Schwestern nehmen den Küsterdienst an der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariae Heimsuchung wahr und sind Ansprechpartnerinnen für die Pilgerinnen und Pilger.

Zum 31.12.2020 hat Kohlhagen 6 Einwohner.

Kruberg

Die früheste bekannte schriftliche Erwähnung Krubergs findet sich in einer Urkunde von 1340, mit der Adolf von Holdinghausen seine Burg „Crutpracht“ gegen ein Geldlehen von 4 Mark zu einem Offenhaus des Erzbischofs Walram von Köln erklärt. Eine Flurbezeichnung „auf der Burg“ oberhalb der Kapelle gibt noch Hinweise auf den Standort dieser Anlage.

Seit dem späten 16. Jahrhundert sind Höfe in Kruberg als Afterlehen des Geschlechts von Holdinghausen belegt.

Die älteste Schreibweise des Ortsnamens zeigt, dass es sich um einen Namen mit dem Grundwort „bracht“ handelt, das nach heutigem Forschungsstand nicht zweifelsfrei gedeutet werden kann.

Kruberg ist heute ein vornehmlich land- und forstwirtschaftlich geprägtes Dorf. Kirchlich gehört es seit dem Mittelalter zur Pfarrei Rahrbach. Vereinsmäßig orientiert sich der Ort ebenfalls zum Nachbardorf Rahrbach. Allerdings gibt es eine Arbeitsgemeinschaft, die sich der Pflege des Ortsbildes widmet und ein kleines Gemeinschaftshaus unterhält.

Eine Kapelle ist für Kruberg bereits 1556 genannt. Die heutige St. Antonius-Kapelle stammt von 1722. Sie ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen.

Politisch gehörte Kruberg von 1843/44 bis 1969 zur Gemeinde Rahrbach im Amt Bilstein und kam dann mit der kommunalen Neugliederung zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.

Zum 31.12.2020 hat Kruberg 102 Einwohner.

Mark

In Steuerlisten des 16. Jahrhunderts erscheinen die Bewohner „Tylman an der Marcke“ (1536), „Johann an der Marck“ (1543) und „Johann nunc Valentin an der Marcke“ (1565) zusammen mit den Steuerpflichtigen aus Varste.

Ein zweiter Hof entstand 1835, als Johann Jodoc Hille aus Varste auf der Mark ein neues Haus baute. Während dieser heute noch besteht, wurde der ursprüngliche Hof in den 1960er Jahren aufgegeben und die Gebäude eingeebnet.

In geringer Entfernung südwestlich der Mark gab es bergbauliche Aktivitäten. Ein 1743 in die Heidschotter Jagdkarte eingezeichneter Stollen hat den Namen „Todter Mann“. Das Bergwerk „Alwine“ wurde an dieser Stelle von 1889 bis 1901 betrieben. Eine Belegschaft von bis zu 150 Bergleuten förderte hier Blei- und Zinkerze.

Am Silberbach, westlich der Grube Alwine gab es bereits 1741 eine Kupferhütte, die so genannte Eichhölzer Schmelzhütte, in der Erz vom nahe gelegenen Kuhlenberg verhüttet worden ist. Um 1810 dürfte das Werk stillgelegt worden sein.

Auf dem ehemaligen Bergbaugelände befindet sich heute ein Walderlebnispfad des Forstamtes Olpe.

Zum 31.12.2020 hat Mark 5 Einwohner.

Marmecke

Die Ersterwähnung von Marmecke findet man in einer Urkunde von 1427, mit der Recard Gobele, Hannes und Hermann, Gebrüder, Hillen Söhne von Stachelscheid ihr Gut zu Marmecke, auf dem Lübecke sitzt, mit allem Zubehör an die Pfarrkirche Oberhundem verkauften.

Neueste Erkenntnisse zeigen, dass Marmecke an einer historischen Fernverbindung lag, die von Bilstein über Kirchhundem und Würdinghausen kommend in Richtung Wittgensteiner Land führte und 1743 als „via Francofurtensis“ (Frankfurter Weg) bezeichnet wurde. In diesem Zusammenhang sind auch die als Bodendenkmal eingetragenen Sperrwälle am Dastein zwischen Böminghausen und Marmecke zu betrachten.

Politisch war der Ort von 1843/44 bis 1969 zugehörig zur Gemeinde Oberhundem im Amt Kirchhundem. Mit der kommunalen Neugliederung ging er in der heutigen Gemeinde Kirchhundem auf.

Zum 31.12.2020 hat Marmecke 345 Einwohner.

Oberhundem

Die wohl im 11. Jahrhundert gebildete Pfarrei Oberhundem gehörte um 1100 nach der Auflösung des Dekanates Engern zum Dekanat Wormbach, im Gegensatz zu den anderen Teilen des heutigen Gebietes der Gemeinde Kirchhundem, die zum Dekanat Meschede kamen.

Der Verkauf des Hofes Bruch in Oberhundem durch Wilhelm von Bruch zu Bruch an Johann Adolf von Fürstenberg ermöglichte diesem, da es sich um ein adeliges Gut handelte, an dieser Stelle ein Wasserschloss, die nach ihm benannte Adolfsburg, zu errichten. Das als Jagdschloss konzipierte Gebäude diente zeitweise als Wohnsitz für Angehörige der Familie von Fürstenberg. Von 1919 bis 1958 beherbergte es ein Kloster und Internat der Patres von der Heiligen Familie. In den 1980er Jahren wurde das Schloss von einem privaten Investor erworben und in zahlreiche Eigentumswohnungen aufgeteilt. Schloss Adolfsburg ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen.

Auf dem Gelände des früheren östlichen Barockgartens der Adolfsburg wurde 1971 das Hallenbad mit medizinischer Bäderabteilung der Gemeinde Kirchhundem eröffnet. Nach Gründung des Vereins Bad am Rothaarsteig e.V. im Jahr 2004 übernahm dieser das Hallenbad von der Gemeinde Kirchhundem und führte umfangreiche Umbaumaßnahmen durch.

Bei einer Brandkatastrophe im Jahr 1814 wurden zahlreiche Häuser in Oberhundem vernichtet. Aufgrund des starken Widerstandes der Deutschen Wehrmacht gegen die heranrückenden Amerikaner kam es am 5. und 7. April 1945 zu Luftangriffen auf das Dorf, bei denen insgesamt 24 Menschen starben und wiederum 31 Häuser total und weitere 8 schwer beschädigt wurden.

Von 1843/44 bis 1969 war Oberhundem Sitz der gleichnamigen Gemeinde im Amt Kirchhundem, zu der auch die Orte Erlhof, Marmecke, Rinsecke, Rüspe, Schwartmecke und Stelborn, sowie die Ansiedlungen Alpenhaus, Haus Bruch und Rhein-Weser-Turm gehörten. 1969 ging die Gemeinde Oberhundem in der heutigen Gemeinde Kirchhundem auf.

Zum 31.12.2020 hat Oberhundem 858 Einwohner.

Rahrbach

Der Ortsname erscheint darin in der Schreibweise „Rurbeke“, wobei das Grundwort „beke“ eine alte Gewässerbezeichnung ist und soviel wie „fließendes Gewässer“ oder „Bach“ bedeutet. Das Bestimmungswort „Rahr“ könnte hingegen auf die Fließgeräusche des Baches hindeuten (mnd. raren = schreien, brüllen, ahd., mhd. reren = brüllen, blöken, nhd. röhren und ae. rar und gerar = Gebrüll, Geheul, vgl. Michael Flöer, Die Ortsnamen des Hochsauerlandkreises, Bielefeld 2013, S. 391f).

Die Besiedelung des Rahrbachtals könnte zumindest teilweise durch Bewohner des Veischedetals erfolgt sein. Dafür sprechen einerseits die grundherrschaftlichen Besitzverhältnisse, andererseits die ursprüngliche Zugehörigkeit zum Kirchspiel Kirchveischede, dessen Gründung wohl für das 11. Jahrhundert angenommen werden kann. Die Ablösung von Kirchveischede und Gründung der Pfarrei St. Dionysius Rahrbach erfolgte wahrscheinlich im 13. Jahrhundert.

Zur Pfarrei Rahrbach gehörten auch die Ortschaften Fahlenscheid, Kruberg und Welschen Ennest. Erst 1903 wurde Welschen Ennest durch Erhebung zur Filialgemeinde von Rahrbach gelöst.

Das Kirchspiel Rahrbach bildete in der Zeit von 1843/44 bis 1969 eine politische Gemeinde im früheren Amt Bilstein. Nach deren Auflösung kam ihr Gebiet bis auf die Ortschaft Fahlenscheid zur heutigen Gemeinde Kirchhundem. Fahlenscheid wurde der Stadt Olpe zugewiesen.

Zum 31.12.2020 hat Rahrbach 664 Einwohner.

Rhein-Weser-Turm

Im Zweiten Weltkrieg wurde hier eine Beobachtungsstelle für Waldbrandgefahr eingerichtet.

Schon bald nach dem Turmbau wurde im Erdgeschoss eine Gaststätte betrieben, die auch heute noch besteht. Zu dem Zweck erfolgte bereits 1935/36 ein Erweiterungsbau, der 1948/49 nochmals ergänzt wurde.

In der Gaststätte befindet sich seit einigen Jahren auch ein Trauzimmer des Standesamtes Kirchhundem.

Gaststätte und Aussichtsturm sind beliebtes Ausflugsziel für Motorradfahrer, für die die kurvenreiche Anfahrt über die L 553 reizvoll ist. Unmittelbar am Turm vorbei führt außerdem der Rothaarsteig, ein Fernwanderweg von Dillenburg nach Brilon.

Teile des Turmes (das Holzgerüst und die historischen Fenster) sind als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen.

2007 wurde ein durch Spenden finanziertes, von Pater Leo Jahn (Kloster Maria Königin, Lennestadt-Altenhundem) entworfenes Wanderkreuz beim Rhein-Weser-Turm errichtet.

Zum 31.12.2020 hat Rhein-Weser-Turm 12 Einwohner.

Rinsecke

Wie bei den anderen Orten in den Seitentälern der oberen Hundem, dürfte es sich bei der Ortschaft Rinsecke ebenfalls um eine relativ späte Ortsgründung gehandelt haben. Der Ortsnamen ist ursprünglich ein Gewässername, der erst sekundär zum Ortsnamen geworden ist. Das Grundwort „(m)ecke“ (wie auch micke, becke usw.) bedeutet „fließendes Gewässer“ oder „Bach“. Eine Besiedelung an dieser Stelle dürfte erst nach 950 erfolgt sein.

Die älteste Erwähnung des Ortes kommt in einem Lehensbuch der Grafen von der Mark 1393 in der Schreibweise „Rindesbike“ vor.

Das Dorf gehört seit dem Mittelalter zur Pfarrei Oberhundem und war von 1843/44 bis 1969 ein Ort in der politischen Gemeinde Oberhundem im Amt Kirchhundem.

In der Ortsmitte von Rinsecke steht eine 1897 erbaute, dem hl. Josef geweihte Kapelle.

Zum 31.12.2020 hat Rinsecke 227 Einwohner.

Rüspe

1312 tritt ein Conrad de Rüspe als Bürger in Soest auf, damit wird der Ort erstmals urkundlich belegt.

Reste einer kleinen Burganlage, die als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen sind, zeugen noch von dem im Mittelalter hier ansässigen Geschlecht derer von Rüspe. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Burg offenbar aufgegeben, und das Adelsgeschlecht verzog nach Brüninghausen bei Plettenberg. Den Familiennamen „von Rüspe“ führte es aber noch über Jahrhunderte fort.

Das Vorhandensein einer Burg in dieser abgeschiedenen Lage könnte in Zusammenhang stehen mit der Grenzsicherung für die entstehende Grafschaft Wittgenstein. Auch der Schutz von überregionalen Wegeverbindungen, etwa der 1743 noch als „via Frankofurtensis“ bezeichneten Straße, könnte eine Rolle gespielt haben.

Nach Aufgabe der Burg kam es vermehrt zu Grenzkonflikten zwischen den benachbarten Territorien um das Gebiet der Rüspe, die erst 1694 endgültig beigelegt werden konnten.

Die heutige Ortschaft entwickelte sich erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts, vorher gab es lediglich Jagdhäuser der fürstenbergischen Jäger. Das von Dr. Lebrecht Steinmüller, Gummersbach, 1911 in der Rüspe errichtete Jagdhaus wurde um 1968 zu einem Studienhaus mit anthroposophischer Ausrichtung umfunktioniert.

1956 erhielt der Ort mit der Hubertuskapelle ein eigenes Gotteshaus. Rüspe gehört zur Pfarrei Oberhundem. Von 1843/44 bis 1969 war es ein Ort in der politischen Gemeinde Oberhundem im Amt Kirchhundem.

Zum 31.12.2020 hat Rüspe 25 Einwohner.

Schwartmecke

Der Ortsname ist ursprünglich ein Gewässername, der erst sekundär zum Ortsnamen geworden ist. Das Grundwort „(m)ecke“ (wie auch micke, becke usw.) bedeutet „fließendes Gewässer“ oder „Bach“. Eine Besiedelung an dieser Stelle erfolgte wohl erst nach 950.

Erstmals erwähnt wird der Ort in einer nicht näher datierten Aufstellung über Güter und Eigenleute des Johann van Ohle aus dem 15. Jahrhundert.

Schwartmecke liegt auf dem Gebiet der ehemaligen politischen Gemeinde Oberhundem im Amt Kirchhundem, die von 1843/44 bis 1969 bestand und dann zur heutigen Gemeinde Kirchhundem kam. Seit dem Mittelalter besteht die Zugehörigkeit des Ortes zur katho-lischen Kirchengemeinde Oberhundem.

Als Wohnort des Bürgermeisters der Gemeinde Kirchhundem, Karl-Josef Luster-Haggeney, war Schwartmecke in der Zeit von 1969 bis 1994 bekannt.

Das 1967 durch den Paderborner Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger eröffnete Kolping Familienferienheim in Schwartmecke wurde 2000 zum ersten Kolping Familienhotel „Löwenzahn“ umfunktioniert. Seit 2007 befindet sich in dem Gebäudekomplex das Wellness- und Seminarhotel „Carpe Diem“, in dem auch ein Trauzimmer des Standesamtes Kirchhundem gewidmet ist.

Zum 31.12.2020 hat Schwartmecke 91 Einwohner.

Selbecke

Ins Licht der Geschichte tritt der Ort mit der Erwähnung in einer Urkunde von 1435 erst verhältnismäßig spät.

Das Dorf gehört seit dem Mittelalter zur katholischen Pfarrei Oberhundem und von 1843/44 bis 1969 zur politischen Gemeinde Oberhundem im Amt Kirchhundem. Mit der kommunalen Neugliederung kam es 1969 zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.

Die St.-Agata-Kapelle von 1808 in Selbecke ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen. Das Gotteshaus ersetzte einen Vorgängerbau, der bereits in Urkunden des 16. Jahrhunderts erwähnt ist. Von 1812 bis 1880 wurde ein Teil der Kapelle auch als Schulsaal für die Selbecker Schulkinder genutzt. Nachdem die Schule vorübergehend in einem dafür angekauften und umgebauten Wohnhaus untergebracht war, wurde 1955 ein neues Schulgebäude eingeweiht. Die Selbecker Schule bestand bis 1966. Danach besuchten die Schulkinder des Selbecker Grundes die Volksschule und bis 2013 die Grundschule in Oberhundem.

Zum 31.12.2020 hat Selbecke 165 Einwohner.

Silberg

Kirchlich gehörte Silberg im Mittelalter und der frühen Neuzeit zur Pfarrei Kirchhundem und ab 1655 zur davon abgetrennten Pfarrei Kohlhagen. 1785 wurde durch die Jungfer Maria Theresia Nies eine Schulvikarie für Silberg gestiftet. Dadurch wurde der Grundstein für die 1924 errichtete Kirchengemeinde Silberg Varste gelegt. Eine Kapelle ist für den Ort bereits 1647 nachweisbar, 1721 erfolgte ein Neubau. Schon 1873 wurde wiederum eine neue Kapelle in Silberg erbaut, 1877 erfolgte dann im Rahmen des Kulturkampfes die Auflösung der Schulvikarie. 1968/69 wurde die heutige katholische Kirche errichtet.

Zum 31.12.2020 hat Silberg 424 Einwohner.

Stelborn

Die Lage von Stelborn in einem Seitental der oberen Hundem lässt den Schluss zu, dass es sich um eine späte Ortsgründung handelt.

Das Dorf ist geprägt durch Land- und Forstwirtschaft.

Kirchlich gehört Stelborn seit dem Mittelalter zur katholischen Pfarrei St. Lambertus Oberhundem.

Zum 31.12.2020 hat Stelborn 30 Einwohner.

Varste

Der Präpositionalzusatz „to dem“ zeigt, dass es sich beim Ortsnamen ursprünglich um eine Stellenbezeichnung, einen Flurnamen handelt, der im Zusammenhang mit einem Waldgebiet stehen könnte. Die Gründung einer Ansiedlung an dieser Stelle wird erst für die Zeit nach dem Jahr 1000 vermutet.

Die in Steuerlisten des 16. Jahrhunderts für Varste verzeichnete Hofstellen „uff dere Burgh“ und „under der Borch“ könnten auf einen untergegangenen Adelssitz hinweisen.

Eine Schule gab es in Varste schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1816 wurde sie mit der Schule in Silberg vereinigt. Erst 1935 wurde im Dorf wieder eine eigene Schule eröffnet, die bis 1967 bestand. Nach ihrer Auflösung fand dort noch bis 1969 Unterricht für das 5. und 6. Schuljahr der Volksschule der Gemeinde Kohlhagen statt.

Varste besitzt eine eigene kleine Dorfgemeinschaftshalle, die für öffentliche oder private Veranstaltungen genutzt wird.

Zum 31.12.2020 hat Varste 144 Einwohner.

Welschen Ennest

Wie bei den Familien Bernkot und Wolveshorn, die ebenfalls für das 14. Jahrhundert hier nachweisbar sind, kann man auch bei denen „von Welschen Ennest“ davon ausgehen, dass sie dem niederen Adel angehörten.

Die korrekte Schreibweise des Ortsnamens lautet seit 22.10.1934 „Welschen Ennest“, zuvor wurde der Name in einem Wort oder mit Bindestrich geschrieben.

Seit dem Mittelalter gehörte Welschen Ennest zur katholischen Pfarrei Rahrbach. 1903 wurde Johannes Franz Sauerwald erster Pfarrvikar der neu errichteten Filialkirchenge-meinde Welschen Ennest. Die evangelischen Christen der Dörfer Kruberg, Rahrbach und Welschen Ennest werden durch die Kirchengemeinde Krombach betreut. Ihnen steht das 1984 errichtete evangelische Gemeindezentrum im Ort zur Verfügung.

Politisch war Welschen Ennest 1843/44 bis 1969 eine Ortschaft in der Gemeinde Rahrbach im Amt Bilstein. Mit der kommunalen Neugliederung kam es dann zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.

Zum 31.12.2020 hat Welschen Ennest 1.613 Einwohner.

Wirme

In den ältesten direkten Quellen aus dem 15. Jahrhundert lautet der Ortsname „to der Wedermo(i)de“. Man kann deshalb davon ausgehen, dass vormalige Einwohner aus Wirme in Schmallenberg ansässig und dort nach ihrem Herkunftsort ge-nannt wurden. Über „Wirmede“ hat sich der Ortsname im Laufe der Zeit schließlich zum heutigen „Wirme“ abgeschliffen. Parallel dazu wurde das Dorf seit dem 16. Jahrhundert zeitweise auch „to der Wiedermöllen“ genannt, was mit der seit 1422 nachweisbaren Mühle zusammenhängt. Beim ursprünglichen Namen handelt es sich allerdings nicht um die Bezeichnung für eine Mühle sondern wohl eher um einen Flurnamen, der auf ein sumpfiges, waldreiches Gebiet hinweist.

Die Wirmer Höfe gehörten bis zum 19. Jahrhundert zum Lehnsverband der Vögte von Elspe. Kirchlich war das Dorf bis 1655 im Gebiet der Pfarrei Kirchhundem angehörig und kam dann zur neu gegründeten Pfarrei Kohlhagen. Seit 1628 ist eine dem hl. Matthias geweihte Kapelle in Wirme nachweisbar. 1901 wurde an Stelle des Vorgängerbaus die heutige Kapelle errichtet.

Von 1843/44 bis zur kommunalen Neugliederung 1969 war Wirme eine Ortschaft in der politischen Gemeinde Kohlhagen im Amt Kirchhundem und kam dann zur heutigen Ge-meinde Kirchhundem.

Ein bedeutendes Ereignis in der Ortsgeschichte war der Brand vom 25. April 1904, bei dem fünf Wohnhäuser, die Mühle und zwei Nebengebäude eingeäschert wurden.

Die 1904 gebildete Schule des Ortes war zunächst im Küsterhaus auf Kohlhagen, dann ab 1910 in einem Privathaus in Wirme untergebracht. 1930 wurde ein neues einklassiges Schulgebäude errichtet, in dem bis zur Auflösung der Schule 1967 Unterricht stattfand.

Zum 31.12.2020 hat Wirme 165 Einwohner.

Würdinghausen

Die Lage des Ortes war im Mittelalter und der Frühen Neuzeit begünstigt durch zwei Fernwege, die sich dort kreuzten. Zum einen handelt es sich dabei um den Kriegerweg, der von Siegen nach Paderborn führte und bei Wormbach die Heidenstraße (Köln - Kassel) kreuzte. Das Vorhandensein des zweiten Weges wurde erst kürzlich wieder entdeckt. In der im Archiv des Freiherrn von Fürstenberg, Herdringen, liegenden Heinsberger Jagdkarte von 1743 ist die „via Francofurtensis“ bezeichnet, eine Route, die nach einer Aufzeichnung des Schultheißen Kaiser gt. Ahls, Kirchhundem, von Bilstein über Kirchhundem, Herrntrop, Würdinghausen, Rüspe ins Ausland führte. 1914 erhielt Würdinghausen mit der Linie Altenhundem – Birkelbach Anschluss an das Eisenbahnnetz. Durch die Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Strecke unterbrochen und nicht wieder hergestellt. Bis 1980 erfolgte allerdings noch Gütertransport von Altenhundem zum Bahnhof Würdinghausen.

Die Einwohner von Würdinghausen machten sich die verkehrsgünstige Lage zu Nutze. So leisteten sie Vorspanndienste für die Fuhrleute, die den steilen Anstieg des Kriegerweges in Richtung Saalhausen zu bewältigen hatten. In einer Gaststätte, die am Eckelscheid betrieben wurde, fanden sicher auch auswärtige Fuhrleute auf ihrer Reise Unterkunft. Aus dem Ort kamen schließlich auch selbst Fuhrleute, die auf Handelsreisen gingen.

Von 1843/44 bis 1969 war Würdinghausen eine Ortschaft in der Gemeinde Kirchhundem im Amt Kirchhundem. Mit der kommunalen Neugliederung kam sie zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.

Zum 31.12.2020 hat Würdinghausen 1.041 Einwohner.

Quelle: kirchhundem.de



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