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Alte Historische Fotos und Bilder Köln, Nordrhein-Westfalen
Old historical photos and pictures Cologne, North Rhine-Westphalia
Wappen Köln

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Geschichte von Köln, Nordrhein-Westfalen in Fotos
History of Cologne, North Rhine-Westphalia in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Stadt Köln gliedert sich in 86 Stadtteile, die zu 9 Stadtbezirken zusammengefasst sind:

Chorweiler - Merkenich, Fühlingen, Seeberg, Heimersdorf, Lindweiler, Pesch, Esch/Auweiler, Volkhoven/Weiler, Chorweiler, Blumenberg, Roggendorf/Thenhoven, Worringen

Ehrenfeld - Ehrenfeld, Neuehrenfeld, Bickendorf, Vogelsang, Bocklemünd/Mengenich, Ossendorf

Innenstadt - Altstadt-Süd, Neustadt-Süd, Altstadt-Nord, Neustadt-Nord, Deutz

Kalk - Humboldt/Gremberg, Kalk, Vingst, Höhenberg, Ostheim, Merheim, Brück, Rath/Heumar, Neubrück

Lindenthal - Klettenberg, Sülz, Lindenthal, Braunsfeld, Müngersdorf, Junkersdorf, Weiden, Lövenich, Widdersdorf

Mülheim - Mülheim, Buchforst, Buchheim, Holweide, Dellbrück, Höhenhaus, Dünnwald, Stammheim, Flittard

Nippes - Nippes, Mauenheim, Riehl, Niehl, Weidenpesch, Longerich, Bilderstöckchen

Porz - Poll, Westhoven, Ensen, Gremberghoven, Eil, Porz, Urbach, Elsdorf, Grengel, Wahnheide, Wahn, Lind, Libur, Zündorf, Langel, Finkenberg

Rodenkirchen - Bayenthal, Marienburg, Raderberg, Raderthal, Zollstock, Rondorf, Hahnwald, Rodenkirchen, Weiß, Sürth, Godorf, Immendorf, Meschenich

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 1 075 935

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Köln. Adolf Kolping Denkmal 'Der Gesellenvater', 1904
Adolf Kolping Denkmal 'Der Gesellenvater', 1904
Köln. Bismarcksäule am Oberländerufer
Bismarcksäule am Oberländerufer
Köln. Botanischer Garten - Cascade, 1908
Botanischer Garten - Cascade, 1908
Köln. Botanischer Garten - Cascade und Wintergarten, 1918
Botanischer Garten - Cascade und Wintergarten, 1918
Köln. Botanischer Garten - Brunnen und Pavillon, 1905
Botanischer Garten - Brunnen und Pavillon, 1905
Köln. Das Bismarckdenkmal
Das Bismarckdenkmal
Köln. Der Deutsche Ring
Der Deutsche Ring
Köln. Eisenbahnbrücke
Eisenbahnbrücke
Köln. Frankenwerft
Frankenwerft
Köln. Friedrich Wilhelm III Denkmal
Friedrich Wilhelm III Denkmal
Köln. Friedrich Wilhelm III Denkmal
Friedrich Wilhelm III Denkmal
Köln. Habsburger Ring und Opernhaus, 1910
Habsburger Ring und Opernhaus, 1910
Köln. Hahnenthor
Hahnenthor
Köln. Hahnenthor, 1920
Hahnenthor, 1920
Köln. Hauptbahnhof
Hauptbahnhof
Köln. Hauptbahnhof
Hauptbahnhof
Köln. Hohenstaufenring
Hohenstaufenring
Köln. Hohenzollernbrücke
Hohenzollernbrücke
Köln. Hohenzollernbrücke, 1912
Hohenzollernbrücke, 1912
Köln. Hohenzollernbrücke und Kathedral
Hohenzollernbrücke und Kathedral
Köln. Hohenzollernring
Hohenzollernring
Köln. Jan von Werth Denkmal, 1919
Jan von Werth Denkmal, 1919
Köln. Justizgebäude, Appellhofsplatz
Justizgebäude, Appellhofsplatz
Köln. Kaiser Wilhelm Denkmal, 1916
Kaiser Wilhelm Denkmal, 1916

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Geschichte

Entwicklung des Stadtnamens

Der Name der Stadt Köln leitet sich von ihrem lateinischen Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium ab. Aus Colonia entwickelte sich über Coellen, Cöllen, Cölln und Cöln der heutige Name (siehe Abschnitt „Preußische Herrschaft“ sowie Cöln). Im Kölner Dialekt Kölsch wird die Stadt Kölle genannt. In den meisten romanischen und einer größeren Zahl anderer Sprachen ist die lateinische Herkunft des Namens noch erkennbar (beispielsweise Italienisch und Spanisch Colonia, Portugiesisch Colônia, Katalanisch Colònia, französisch Cologne, Polnisch Kolonia, Türkisch Kolonya, arabisch كولونيا, DMG Kōlōnyā).

Antike

Der antike Name der Stadt, Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA), geht auf die römische Kaiserin Agrippina zurück: Die Gattin von Claudius wurde am Rhein geboren und ließ die Ubiersiedlung Oppidum Ubiorum im Jahre 50 n. Chr. zur Stadt erheben; die Stadtrechte wurden offiziell am 8. Juli 50 verliehen. In der Römerzeit war Köln Statthaltersitz der Provinz Germania inferior.

Im Januar 69 ließ sich hier Aulus Vitellius von den lokalen römisch-germanischen Legionen zum Kaiser ausrufen, wobei er das Schwert Gaius Iulius Caesars, das im örtlichen Marstempel aufbewahrt wurde, als Symbol für seinen Machtanspruch erhielt. Dabei legte er sich auch den Beinamen Germanicus zu. Zusammen mit Vexillationen der britannischen Legionen marschierten danach Teile der am Rhein stationierten Truppen nach Italien: Dieser Abzug bedeutender Truppenteile sollte noch im Bataveraufstand desselben Jahres eine für die Römer sehr gefährliche Situation in Germanien herbeiführen.

Römische Fundmünzen legen nahe, dass die Wasserversorgung der Stadt aus dem Vorgebirge seit etwa 30 n. Chr. bestand. Wahrscheinlich um etwa 80 n. Chr. erhielt die Stadt mit der Eifelwasserleitung einen der längsten römischen Aquädukte überhaupt.

Frühmittelalter

Im Frühmittelalter war Köln eine bedeutende Stadt. Um das Jahr 455 eroberten die Franken die zuvor römische Stadt. Bis Anfang des 6. Jahrhunderts war Köln Hauptort eines selbständigen fränkischen Teilkönigreiches, ging anschließend im Reich Chlodwigs I. auf und bewahrte sich starke Eigenständigkeit im Gebiet der Ripuarier. Die romanische Bevölkerung lebte lange Zeit parallel zu den fränkischen Eroberern in der Stadt. Im Laufe des 6. bis 8. Jahrhunderts kam es zu einer vollständigen Akkulturation zwischen den beiden Bevölkerungsteilen. Die wechselseitige Beeinflussung der fränkischen und lateinischen Dialekte ist anhand von Quellen nachweisbar. Die Franken übernahmen rasch kulturelle Errungenschaften der römischen Stadtbevölkerung, zum Beispiel im Bereich der Bautechnik oder der Glasherstellung. Gegen Ende der Merowingerzeit war Köln Residenzstadt. Spätestens ab karolingischer Zeit war der Bischof beziehungsweise Erzbischof von Köln eine der bedeutendsten Personen im Reich.

862 wurde Köln das erste Mal von Wikingern überfallen, die auf Schiffen anreisten. Es kam zu Verwüstungen und Plünderungen. Die Wikinger siedelten sich nachfolgend an Waal und Lek dauerhaft an, und es entstand ein reges Handelswesen zwischen den Normannen und den Rheinländern. Im Winter 881 endete die friedliche Zeit. Die Wikinger fielen in das Maasgebiet ein und plünderten zahlreiche Ortschaften und Städte. Ende Dezember tauchten mindestens drei ihrer Schiffe vor Köln auf und die nordischen Krieger verlangten Wegegeld. Im Januar 882 zahlte Köln nach zähen Verhandlungen ein hohes Danegeld in Silber an die Normannen. Die Stadt wurde deshalb zunächst verschont. Die Wikinger fuhren dann im Februar den Rhein aufwärts, plünderten und brandschatzten Bonn, Andernach und Trier.

Auf der Rückreise oder während ihres Sommerfeldzuges 882 forderte die Raubhorde von den Kölnern erneutes Danegeld, das die ausgepressten Kölner nicht aufbringen konnten. Ihre Stadt wurde daraufhin ebenfalls gebrandschatzt. Nach der Verwüstung verstärkten die Kölner die maroden Mauern aus der Römerzeit, was sich im folgenden Jahr, 883, beim nächsten Wikingerbesuch als sehr nützlich erwies. Denn Köln ging in diesem Jahr, anders als die soeben wieder errichteten Städte Bonn und Andernach, nicht in Flammen auf.

Unter den Ottonen spielte Köln eine wichtige Rolle bei der Annäherung des ostfränkisch-deutschen Reichs an das Byzantinische Reich, seit die Kaiserin Theophanu, gebürtige Griechin und Gattin Ottos II., dort als Reichsverweserin residierte. Ab dem 10. Jahrhundert setzte eine Serie von Stiftsgründungen ein, die romanische Kirchenbauten hervorbrachten. In der Folge errang Köln unter der Führung bedeutender und politisch versierter Erzbischöfe einen unangefochtenen Rang als geistliches Zentrum. Der Erzbischof von Köln war Kurfürst des Mitte des 10. Jahrhunderts gegründeten Erzstiftes und Kurfürstentums Köln. Die Überführung der Gebeine der Heiligen drei Könige von Mailand nach Köln durch Erzbischof Rainald von Dassel im Jahr 1164 machte die Stadt zu einem wichtigen Ziel für Pilger.

Größte Stadt im mittelalterlichen Deutschland

Köln wurde im Hochmittelalter mit etwa 40.000 Einwohnern größte Stadt des deutschsprachigen Raums, sodass ihre Stadtbefestigungen mehrfach erweitert werden mussten. Ab dem Jahre 1180 (Urkunden vom 27. Juli und 18. August 1180) wurde die damals längste Stadtmauer mit zwölf Torburgen und 52 Wehrtürmen in der Ringmauer, 22 Pforten und kleinen Toren in der Rheinmauer gebaut und etwa 1250 fertiggestellt. Sie war gewaltiger als die fast zur gleichen Zeit errichtete Mauer König Philipps II. Augustus in Paris und 7,5 km lang. Die zwölf Tore – sieben gewaltige Doppelturmtorburgen, (davon erhalten das Eigelsteintor und Hahnentor), drei riesige Turmtorburgen, (davon erhalten das Severinstor), und zwei kleinere Doppelturmpforten (siehe Ulrepforte) – in die halbkreisförmige Stadtmauer integriert – sollten an das himmlische Jerusalem erinnern.

Seit dem 12. Jahrhundert führte Köln neben Jerusalem, Konstantinopel und Rom die Bezeichnung Sancta im Stadtnamen: Sancta Colonia Dei Gratia Romanae Ecclesiae Fidelis Filia – Heiliges Köln von Gottes Gnaden, der römischen Kirche getreue Tochter. Der Name Dat hillige Coellen oder die hillige Stat van Coellen war ein Begriff dieser Zeit. Noch heute heißt Köln im Volksmund „et hillije Kölle“. Es wurde beschlossen, ein unerreicht großes und beeindruckendes Gotteshaus zu errichten, um den Reliquien einen angemessenen Rahmen zu geben. Die Grundsteinlegung des Kölner Domes erfolgte 1248.

Spätmittelalterliches Köln

Am 7. Mai 1259 erhielt Köln das Stapelrecht, das den Kölner Bürgern ein Vorkaufsrecht aller auf dem Rhein transportierten Waren sicherte und so zum Wohlstand der Stadt beitrug. Die jahrelangen Kämpfe der Kölner Erzbischöfe mit den Patriziern endeten 1288 vorläufig durch die Schlacht von Worringen, bei der das Heer des Erzbischofs Siegfried von Westerburg (1275–1297) gegen das des Grafen Adolf V. von Berg und der Kölner Bürger unterlag. Fortan gehörte die Stadt nicht mehr zum Erzstift, und der Erzbischof durfte sie nur noch zu religiösen Handlungen betreten. Die offizielle Erhebung zur Freien Reichsstadt dauerte allerdings noch bis 1475. Die Auseinandersetzungen zwischen dem patrizischen Rat und den nicht im Rat vertretenen Zünften führte am 20. November 1371 zum blutigen Kölner Weberaufstand.

1396 wurde durch eine unblutige Revolution die Patrizierherrschaft in Köln endgültig beendet. An ihre Stelle trat eine ständische Verfassung, die sich auf die Organisation der Gaffeln stützt. Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung innerhalb des kölnischen Patriziats, bei dem die Partei der Greifen mit ihrem Führer Hilger Quattermart von der Stesse von der Partei der Freunde des Konstantin von Lyskirchen entmachtet wurde. Hilger Quattermarts Verwandter Heinrich von Stave wurde am 11. Januar 1396 auf dem Neumarkt hingerichtet, viele der Greifen wurden zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt.

Am 18. Juni 1396 versuchte Konstantin von Lyskirchen, alte patrizische Rechte wiederherzustellen. Die dagegen protestierenden Handwerker- und Kaufleutezünfte wurden von ihm „vom hohen Ross herab“ nach Hause geschickt. Daraufhin nahmen die Zünfte die Freunde in ihrem Versammlungsraum gefangen. Die Greifen wurden befreit. Am 24. Juni 1396 trat ein 48-köpfiger provisorischer Rat aus Kaufleuten, Grundbesitzern und Handwerkern zusammen. Der Stadtschreiber Gerlach von Hauwe formulierte daraufhin den so genannten Verbundbrief, der am 14. September 1396 von den 22 so genannten Gaffeln unterzeichnet und in Kraft gesetzt wurde. Die Gaffeln sind heterogen zusammengesetzt. In ihnen sind die entmachteten Patrizier, Ämter, Zünfte und Einzelpersonen zusammengefasst, hingegen nicht die zahlenmäßig sehr starke Geistlichkeit; jeder kölnische Bürger musste einer Gaffel beitreten. Der Verbundbrief konstituierte einen 49-köpfigen Rat, mit 36 Ratsherren aus den Gaffeln und 13 Gebrechtsherren, die berufen wurden. Der Verbundbrief blieb bis zum Ende der Freien Reichsstadt 1794 in Kraft.

Frühe Neuzeit

Ab 1500 gehörte Köln zum neu geschaffenen Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis, das Umland (Kurköln) hingegen zum 1512 neu geschaffenen Kurrheinischen Reichskreis. 1582 sagte sich der Kölner Erzbischof Gebhard Truchsess von Waldburg von der katholischen Kirche los, proklamierte die Gleichstellung von Katholizismus und Protestantismus in seinem Herrschaftsgebiet und heiratete später die protestantische Stiftsdame Agnes von Mansfeld. Da er sich jedoch weigerte, die im Augsburger Religionsfrieden von 1555 verankerte Klausel des „geistlichen Vorbehalts“ (einer Ausnahme vom ansonsten geltenden, im Vertragswerk festgelegten Grundsatz „Cuius regio, eius religio“) auf sich anzuwenden und somit entsprechend der Klausel auf das ihm übertragene Amt des Kölner Erzbischofs – immerhin einer von drei mit der Kurwürde ausgestatteten Fürstbischöfen des Reichs und als solcher zugleich in Personalunion Reichserzkanzler von Reichsitalien – zu verzichten, wurde er von Papst Gregor XIII. exkommuniziert und der verlässliche katholische Ernst von Bayern, der bei der Wahl Gebhards zum Kölner Erzbischof unterlegen gewesen war, zu seinem Nachfolger bestimmt. Hätte Gebhard Truchsess von Waldburg seinen Plan verwirklichen können, wäre zudem die katholische Mehrheit im Kurfürstenkollegium gebrochen gewesen. Da er entgegen den Reichstagsbeschlüssen auf seiner Position verharrte, kam es zum Truchsessischen Krieg (Kölner Krieg), der von 1583 bis 1588 dauerte und in dessen Verlauf Deutz, Bonn und Neuss verwüstet wurden. Der Krieg gab in seiner Zerstörungskraft einen Vorgeschmack auf die kommenden konfessionellen Auseinandersetzungen im Heiligen Römischen Reich.

Der Dreißigjährige Krieg ließ die Stadt unversehrt. Das lag zum Teil daran, dass sich die Stadt durch Geldzahlungen an heranziehende Truppen von Belagerungen und Eroberungen freikaufte. Köln verdiente an dem Krieg durch Waffenproduktion und -handel prächtig. Köln wird zum Fluchtzentrum für hohe Katholikenführer, die von Köln aus versuchen, die gegen Schweden oder andere protestantische Mächte verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Außerdem sind reiche Kölner Geschäftsleute als hohe Kreditgeber an die katholischen Mächte in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt – ganz im Sinne des Vatikans.

Bis auf Deutz gehörten die rechtsrheinischen Stadtbezirke Kölns bis 1802 zum Herzogtum Berg. Das Gebiet innerhalb des Bischofswegs, was in etwa den heutigen vier Stadtteilen zu Alt- und Neustadt entspricht, bildete die Freie Reichsstadt Köln. Die übrigen Stadtbezirke waren Teil des Kurfürstlichen Erzstifts Köln.

Köln war die einzige große freie Reichsstadt des alten Reiches, die nicht zum evangelischen Bekenntnis überging. Auch der Humanismus konnte in Köln zunächst nicht Fuß fassen und die antihumanistische Einstellung des Kölner Klerus wurde in den Dunkelmännerbriefen 1515 parodiert. Im 18. Jahrhundert verschloss sich Köln auch weitgehend der Aufklärung. Insbesondere bei protestantischen Reisenden aus dem In- und Ausland geriet die Stadt zunehmend in den Ruf eines Horts des intoleranten, obskurantistischen und fortschrittsfeindlichen Katholizismus. Beispielhaft notierte Georg Forster nach einem Besuch 1791:

„Nirgends erscheint der Aberglaube in einer schauderhafteren Gestalt als in Kölln. Jemand, der aus unserm aufgeklärten Mainz dahin kommt, hat in der That einen peinigenden Anblick an der mechanischen Andacht, womit so viele tausend Menschen den Müssiggang zu heiligen glauben, und an der blinden Abgötterei, die der Pöbel hier wirklich mit Reliquien treibt, welche den ächten Religionsverehrern unter den Katholiken selbst ein Ärgerniss geben.“

– Georg Forster: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791

Heinrich Heine dichtete 53 Jahre später wenig vorteilhaft

„Ja, hier hat einst die Clerisey

Ihr frommes Wesen getrieben,

[…]

Die Flamme des Scheiterhaufens hat hier

Bücher und Menschen verschlungen;

Die Glocken wurden geläutet dabei

Und Kyrie Eleison gesungen.

Dummheit und Bosheit buhlten hier

Gleich Hunden auf freier Gasse;

Die Enkelbrut erkennt man noch heut

An ihrem Glaubenshasse.“

– Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen, 1844

Französische Herrschaft

Mit dem Einzug der französischen Truppen am 6. Oktober 1794 während der Koalitionskriege endete die Geschichte der freien Reichsstadt. Die Stadt, die versucht hatte, neutral zu bleiben, wurde kampflos an den Befehlshaber des linken Flügels der Rheinarmee, Jean-Étienne Championnet, übergeben. Wie das gesamte linksrheinische Gebiet wurde die Stadt Bestandteil der französischen Republik und 1798 in das Département de la Roer eingegliedert, dessen Hauptstadt nicht Köln, sondern Aachen wurde. Köln wurde Sitz eines Unterpräfekten des Arrondissement de Cologne. Viele Kölner Bürger begrüßten die französischen Revolutionstruppen als Befreier, am Neumarkt wurde ein Freiheitsbaum errichtet. Die bis dahin benachteiligten Juden und protestantischen Christen wurden gleichgestellt. Trotz der oft drückenden Kontributionen blieben die Bürger loyal zum Kaiserreich Napoleons. Bei seinem Besuch der Stadt am 13. September 1804 wurde er begeistert empfangen. 1812 wurde der Stadt der Titel einer Bonne ville de l’Empire français verliehen.

Preußische Herrschaft, Schreibweise „Cöln“

Zur Schreibweise von 1857 bis 1919:

1815 wurde das Rheinland mit der Stadt Köln nach den Befreiungskriegen infolge des Wiener Kongresses Teil des Königreichs Preußen. Mit der Angliederung an Preußen gewann nationalistisches Denken zunehmend an Bedeutung. Die liberalen französischen Gesetze wie der Code civil blieben jedoch in Kraft. Der Name der Stadt wurde sofort „germanisiert“. Der preußische Innenminister bestimmte 1900 durch einen Erlass, hinter dem der König und deutsche Kaiser Wilhelm II. stand, dass die Stadt fortan nur mit C geschrieben werden durfte. Die liberalen Zeitungen wie die Kölnische Zeitung hielten sich allerdings nicht daran. Nach dem Ende des Kaiserreichs 1918 verkündete das Städtische Nachrichtenamt unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer am 1. Februar 1919:

„Der Städtenamen Köln wird von jetzt an im Bereich der städtischen Verwaltung wieder mit K geschrieben.“

Köln wurde nicht zuletzt wegen des Engagements der Kölner Bankhäuser im Laufe der folgenden Jahrzehnte zur wichtigsten Stadt in Preußen nach Berlin. 1880 wurde nach 632 Jahren auf Betreiben des Königs von Preußen und deutschen Kaisers der Bau des Kölner Doms abgeschlossen – zumindest weitgehend, denn damals waren Reparaturarbeiten aufgrund des jahrhundertelangen Stillstands notwendig, ebenso wie heute infolge insbesondere der Schäden im Zweiten Weltkrieg und von Umwelteinflüssen. Weil diese Arbeiten vermutlich nie abgeschlossen sein werden, wird der Dom als die „ewige Baustelle“ bezeichnet, was Heinrich Heine schon 1844 persiflierte:

„Er ward nicht vollendet – und das ist gut. – Denn eben die Nichtvollendung – Macht ihn zum Denkmal von Deutschlands Kraft – Und protestantischer Sendung.“

– Heinrich Heine

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt durch Kauf und Schleifung der Stadtmauer, Wälle und Bastionen in den Festungsrayon erweitert. Begrenzt wurde die Stadt durch den Festungsring Köln. Die Besiedlung der Neustadt (Köln-Neustadt-Nord, Köln-Neustadt-Süd) stellte den Kontakt zu den schnell wachsenden Umlandgemeinden her und schuf die Voraussetzung für deren Eingemeindungen. Vom Abriss der alten Stadtmauer blieben nur wenige exemplarische Bauwerke aufgrund einer Intervention des preußischen Kulturministeriums verschont.

20. Jahrhundert

Im Oktober 1914 erfolgte erstmals ein britischer Luftschiffangriff auf Köln.

1915 wurde in Köln anlässlich des Ersten Weltkriegs ein so genanntes Nagelbild aufgestellt, Dä kölsche Boor en Iser. Die Figur gilt als eine der künstlerisch wertvollsten in Deutschland und befindet sich heute im Kölner Stadtmuseum. Am 28. September 1917 wurde Konrad Adenauer erstmals zum Kölner Oberbürgermeister gewählt. In seine Amtszeit fallen unter anderem die Anerkennung der größten Musikhochschule Deutschlands am 5. Oktober 1925 und die Ansiedlung des damals größten Arbeitgebers in Köln, der Ford-Werke, am 18. Oktober 1929.

Köln litt – wie die gesamte Weimarer Republik – unter einer Inflation der Jahre bis 1923. Nach Hyperinflation 1922/23 kam es zu einer Währungsreform: Zunächst wurde die Rentenmark und Ende August 1924 die Reichsmark eingeführt. Wie vielerorts gab es in Köln lokales Notgeld. Auch unter der Weltwirtschaftskrise ab Herbst 1929 litt Köln. Im Mai 1931 begann zudem die deutsche Bankenkrise. Ab August 1932 war Köln durch die vom Oberbürgermeister Konrad Adenauer als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme konzipierte und in den Jahren 1929 bis 1932 gebaute Schnellstraße, der heutigen A 555, mit Bonn verbunden.

Köln in der Zeit des Nationalsozialismus

Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erzielte die NSDAP im Wahlkreis Köln-Aachen 30 % (Zentrum 35,9 %); am 6. November 1932 waren es erst 17,4 % gewesen (Zentrum 39,3 %).

Adenauer wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 13. März 1933 beurlaubt und am 17. Juli 1933 endgültig aus seinem Amt entlassen. Im Zweiten Weltkrieg fielen die ersten Bomben am 18. Juni 1940 auf Köln. Das britische RAF Bomber Command intensivierte ab 1942 den Luftkrieg. Köln war Ende Mai 1942 das Ziel des ersten Angriffs mit über 1000 Bombern, der „Operation Millennium“. Am 29. Juni 1943 wurde die Stadt nachts durch Maschinen der Royal Air Force und tagsüber von Bombern der USAAF schwer getroffen, durch die Flächenbombardements war die Innenstadt nun zu über 90 Prozent zerstört; dabei wurde der Kölner Dom schwer beschädigt.

Am 2. März 1945, wenige Tage vor dem Einmarsch der US-Armee, gab es den letzten von gesamt 262 Luftangriffen auf die Stadt. Die Einwohnerzahl von Köln sank von über 772.000 (Mai 1939) bis Kriegsende auf rund 104.000 Einwohner, die nach dem Einmarsch der US-Truppen registriert wurden (42.000 linksrheinisch am 4. April 1945, 62.000 rechtsrheinisch am 5. Mai 1945; 491.380 bei der ersten Volkszählung nach dem Krieg am 29. Oktober 1946). Im Zuge der Endphaseverbrechen wurden von Januar bis März 1945 in Köln 1800 in- und ausländische Widerstandskämpfer und etwa 8000 jüdische Kölner von den Nationalsozialisten ermordet.

Die 1. US-Armee erreichte schließlich im Rahmen der Operation Lumberjack die Stadt am 5. März 1945. Noch am selben Tag begann die Besetzung des linksrheinischen Teils der Stadt. Die Besetzung des rechtsrheinischen Kölns erfolgte erst einige Wochen später. Der andernorts in Deutschland noch fortgesetzte Krieg endete letztlich am 8. Mai mit der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht.

Köln nach dem Krieg

Erst im Verlauf des Jahres 1959 erreichte die Bevölkerungszahl Kölns wieder den Stand des Mai 1939. Mit der durch das Köln-Gesetz 1975 durchgeführten Gebietsreform überschritt die Einwohnerzahl die Millionengrenze und Köln wurde neben West-Berlin, Hamburg und München zur vierten Millionenstadt Deutschlands. Nach der Wiederausgliederung Wesselings am 1. Juli 1976 lag die Einwohnerzahl jedoch bis zum Mai 2010 wieder unter einer Million.

Quelle: de.wikipedia.org



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