Geschichte von Krefeld, Nordrhein-Westfalen in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Das Stadtgebiet Krefelds gliedert sich in die 9 Stadtbezirke: Stadtmitte, West, Nord, Hüls, Süd, Fischeln, Oppum-Linn, Ost und Uerdingen. Des Weiteren existieren 19 Stadtteile, diese sind in mehrere statistische Bezirke unterteilt. Die 19 Stadtteile mit ihren amtlichen Nummern: 010 - Stadtmitte, 020 - Kempener Feld/Baackeshof, 030 - Inrath/Kliedbruch, 040 - Cracau, 050 - Dießem/Lehmheide, 060 - Benrad-Süd, 070 - Forstwald, 080 - Benrad-Nord, 090 - Hülser Berg, 100 - Traar, 110 - Verberg, 120 - Gartenstadt, 130 - Bockum, 140 - Linn, 150 - Gellep-Stratum, 160 - Oppum, 170 - Fischeln, 180 - Uerdingen, 190 - Hüls Gründungszeitpunkt: Einwohner: 226 812 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
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Bismarckplatz, 1917 |
Hauptbahnhof |
Industriegebäude, um 1858 |
Rathaus |
Rhein mit Anlegestelle, 1930 |
Rheinstraße |
Stadtwaldhaus |
Webeschule |
Hansa Haus am Hauptbahnhof, 1919 |
Hauptbahnhof mit Hauptzollamt |
Hauptpostamt |
Höhere Mädchenschule |
Husarenkaserne |
Kaiser Wilhelm museum, 1923 |
Kaserne, 1919 |
Ostwall mit Cornelius Denkmal |
Ostwall mit Moltke Denkmal |
Partie an der Josefskirche, 1923 |
Rathaus, 1923 |
Rheinstraße |
Rheinstraße |
Rheinstraße, 1918 |
Rheinstraße mit Dionysiuskirche, 1923 |
Westwall, 1901 |
Stadtgeschichte
Von der Vergangenheit bis in die Gegenwart
In den verschiedenen Stadtteilen Krefelds finden sich stumme architektonische Zeitzeugen, die eine Geschichte widerspiegeln, die mitnichten als Gesamthistorie nur einer Stadt bezeichnet werden kann. Es gibt das oranisch preußisch-klassizistische Krefeld, das kurkölnische Uerdingen und das kurkölnisch-mittelalterliche Burgstädtchen Linn, die Kirchdörfer Fischeln und Hüls sowie Bockum mit seinen Villen und Landhäusern. Dazu kommen mehrere kleinere Stadtteile mit eigener Vergangenheit, bis sie, freiwillig oder gezwungenermaßen im Laufe des 20. Jahrhunderts Teil des Gemeinwesens wurden, das heute die Stadt Krefeld ist.
In der von Höhen und Tiefen geprägten Entwicklung des ehemaligen „Krähenfelds", dem im Jahre 1373 die Stadtrechte verliehen wurden, bilden Freiheit und Liberalität eine Konstante. Im Jahr 1600 wurde es an das Haus der Oranier angeschlossen und so zum Zufluchtsort vieler Glaubensflüchtlinge aus dem Umland, die in Krefeld Anerkennung und Schutz fanden. So wuchs die mennonitische Gemeinde und mit ihr die wohl bekannteste Familie der Stadt namens „von der Leyen". Mit ihnen ist der wirtschaftliche Aufstieg Krefelds und der bis heute anhaltende Ruf der Textilstadt untrennbar verwoben. Auch unter der preußischen Herrschaft ab 1702 wuchs und gedieh der Handel dank der merkantilistischen Wirtschaftsauffassung und der Monopolstellung der Seidenbarone. Krefeld wurde noch vor der Französischen Revolution ein „Global Player", überflügelte die zuvor viel größeren Nachbarstädte. Die Anziehungskraft Krefelds schlug sich auch in der wachsenden Einwohnerzahl nieder. Erst die Franzosenzeit zwischen 1794 und 1814 sorgte für eine vorläufige Unterbrechung dieser Entwicklung.
Die neue Gewerbefreiheit schädigte die Monopolstellung der Krefelder Seidenfabrikanten; die Aufhebung der Zölle Ende des 18. Jahrhunderts kam allerdings dem Handel Uerdingens zugute. Und auch die Stimmung in Krefeld war zu diesem Zeitpunkt gelöster als unter der preußischen Herrschaft. So machte sich in jenen Tagen auch eine Familie aus Moers mit dem Namen Hermès auf, in Krefeld zu wohnen. Ihr Sohn, Dietrich Hermès, ging im Jahr 1821, nur mit seinen handwerklichen Fähigkeiten im Gepäck, nach Paris, wo er aus einer kleinen Sattlerei das Modehaus Hermès formte. Heute ist dieser Mann besser unter dem Namen Thierry bekannt. Trotz der immer wieder schwankenden Konjunktur wird Krefeld 1890 als reichste Stadt im Deutschen Reich bezeichnet und 1887 zur Großstadt.
Der Zweite Weltkrieg trifft die Stadt schwer. In der Nacht vom 21. zum 22. Juni 1943 wird bei einem Angriff mit mehr als 700 Bombern der größte Teil der Innenstadt zerstört. Bei dem oftmals rasch zu leistenden Wiederaufbau ist der historisch gewachsene Baubestand an vielen Stellen nicht berücksichtigt worden.
Im Jahr 1973 feierte die Stadt Krefeld stolz ihr 600-jähriges Bestehen als Stadt mit vollwertigen Stadtrechten. Heute ist sie ein wichtiger Industriestandort und mit dem Designstudiengang der Hochschule Niederrhein am Puls der kreativen Strömungen Deutschlands. Aus dem kleinen „Krähenfeld" ist eine Großstadt im ständigen Wandel geworden, die sich den Bedürfnissen ihrer rund 235.000 Einwohner gemäß entwickelt.
Quelle: krefeld.de