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Alte Historische Fotos und Bilder Neckargemünd, Baden-Württemberg
Wappen Neckargemünd

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Geschichte von Neckargemünd, Baden-Württemberg in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Zur Stadt Neckargemünd gehören die ehemaligen Gemeinden Dilsberg, Mückenloch, Neckargemünd und Waldhilsbach.

Zur ehemaligen Bergfeste Dilsberg gehören die Weiler Dilsbergerhof, Neuhof und Rainbach.

Zu Mückenloch gehört die Siedlung Neckarhäuserhof.

Zur Stadt Neckargemünd in den Grenzen von 1972 ("Kernstadt") gehören der Stadtbezirk Kleingemünd, das Anwesen Kümmelbacher Hof und die Häuser Faßfabrik, Kriegsmühle und Walkmühle.

Die ehemalige Gemeinde Waldhilsbach ist jetzt Stadtteil Neckargemünds.

Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Dilsberg lag der im Mittelalter aufgegebene Ort Reitenberg.

In Neckargemünd aufgegangen ist die Ortschaft Ziegelhütte.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 13 369

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Neckargemünd. Am Neckarufer
Am Neckarufer
Neckargemünd. Bergfeste Dilsberg - Burgruine, um 1960
Bergfeste Dilsberg - Burgruine, um 1960
Neckargemünd. Dilsberg im Neckartal
Dilsberg im Neckartal
Neckargemünd. Hotel 'Goldener Hirsch' und Hotel-Restaurant 'Kredell', 1957
Hotel 'Goldener Hirsch' und Hotel-Restaurant 'Kredell', 1957
Neckargemünd. Hotel 'Goldener Hirsch'
Hotel 'Goldener Hirsch'
Neckargemünd. Hotel 'Kredell', eigentümer D. Kleschewski
Hotel 'Kredell', eigentümer D. Kleschewski
Neckargemünd. Panorama von Dilsberg
Panorama von Dilsberg
Neckargemünd. Viktor Lenel Stift, Kindererholungsheim der Stadt Mannheim, 1914
Viktor Lenel Stift, Kindererholungsheim der Stadt Mannheim, 1914

Stadtgeschichte Neckargemünds

Die Stadt Neckargemünd liegt mit 124 - 298 m über NN auf drei Höhenzügen verteilt an der Mündung des Flüsschens Elsenz in den Neckar (daher der Name). Der Name „Neckar“ ist sprachwissenschaftlich als der „nagende“ Fluss zu deuten, der Name „Elsenz“ bedeutet „Erlenbach“ und verweist auf die umliegende Landschaft und Vegetation.

Die Neckargemünder Region gehört zu den ältesten Lebensräumen der Menschen in Europa. Nur wenige Kilometer südlich der Stadt wurde im Jahr 1907 in einer Sandgrube der Unterkiefer eines Urmenschen entdeckt, der vor mehr als 500.000 Jahren lebte und als „Homo heidelbergensis“ in die Geschichte einging. In der Frühzeit prägten die Kräfte des Flusses die Lebensbedingungen der Menschen stark.

Weitere Zeugnisse der Besiedlung Neckargemünds finden sich erst wieder zur Jungsteinzeit (ca. 5.000 v. Chr.). Die Menschen besiedelten damals bevorzugt die fruchtbaren Lössböden des Rheintals und Gebirgsränder, ließen sich aber auch im Neckartal und Kraichgau nieder. Auf Neckargemünder Gemarkung fand man jungsteinzeitliche Scherben und zwei Steinbeile.

Mit der Römerzeit wurden weite Teile Deutschlands erstmals in eine mächtige Reichsorganisation eingegliedert, und es gibt erste schriftliche Aufzeichnungen. Damals lebten hier Kelten und germanische Sueben. Auch in Neckargemünd siedelten Kelten, das ergibt sich aus den Namen eines römerzeitlichen Grabsteins aus Kleingemünd aus der Zeit des 2. oder 3. Jh. n. Chr. Er nennt die verstorbenen Eheleute Petoatix und Meddila sowie einen Fortioelius, der den Grabstein errichten ließ.

Der Neckargemünder Raum gehörte zur obergermanischen Provinz von Mainz. Die Herrschaft der Römer endete um das Jahr 260, als sie von den germanischen Alamannen aus Südwestdeutschland vertrieben wurden.

Seit dem Ende des 5. Jahrhunderts nahmen die Franken weite Teile Deutschlands in Besitz. Es gibt drei Neckargemünder Fundstücke aus fränkischer Zeit: eine Speerspitze und zwei Pfeilspitzen aus Eisen. Dennoch ist Neckargemünd sehr wahrscheinlich keine fränkische Gründung, sondern eher eine spätere Ausbausiedlung, ausgehend von einem Ursprung in Bammental-Reilsheim und Meckesheim (als „Risolfesheim“ 769 n. Chr., bzw. Meckesheim 822 n. Chr. urkundlich bezeugt).

Die Wälder zu beiden Seiten des unteren Neckars waren in der Zeit davor kaum oder gar nicht besiedelt gewesen; die großen Forsten waren Eigentum des Königs. Im engen und schwer begehbaren Neckartal verstärkte sich erst im 10. Jahrhundert die Besiedlung. Aufgrund der topographischen Lage nimmt man an, dass wohl eine Siedlung von Fischern der Ursprung des Ortes war.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Neckargemünd im Jahr 988. Damals verlieh Kaiser Otto III. dem Wormser Bischof Hildebald den Wildbann in den königlichen Wäldern um Wimpfen und Neckarbischofsheim. Dies bedeutete nicht nur das Jagd- und Forstrecht, sondern stellte auch einen Auftrag zur Erschließung, Besiedlung und Verwaltung des bis dahin nur recht dünn besiedelten Gebiets zwischen Neckar, Elsenz und Gartach dar. In der Verleihungsurkunde ist der Ort „Gemünd“ als nordwestlicher Grenzort genannt: „... a loco Gemundi ubi Elisinzia fluvius infl uit Neccaro fluvio...“.

Wichtige Stützen für die Wormser Politik waren die Grafen des Elsenzgaus (in Sinsheim) und die Grafen von Lauffen, die seit ca. 1140 ihren Sitz in Dilsberg hatten. Bis heute hat die Wormser Herrschaft ihre Spuren in Neckargemünd hinterlassen, etwa durch die Gründung der St. Ulrichskirche. Im Turm hängt eine Glocke aus dem Jahr 1477 mit einem Reliefbild des heiligen Ulrich. Der Heilige galt vor allem als Wasser- und Reisepatron und passt so sehr gut zu Neckargemünd, das seiner Lage am Fluss und an wichtigen Verkehrsknotenpunkten seine Bedeutung verdankt.

Zur Zeit der Stauferkaiser änderte sich die politische Lage im unteren Elsenztal grundlegend. Nach dem Tod des letzten Grafen von Lauffen übernahmen Kaiser Friedrich II. und sein Sohn König Heinrich die Herrschaft in der Region selbst. Wimpfen wurde Verwaltungszentrale, und die strategisch wichtigen Orte an den Hauptstraßen der Zeit wurden besonders geschützt.

Aus diesem Grund wurde oberhalb der Siedlung auf der Anhöhe zwischen Elsenz und Wiesenbacher Tal die Reichsburg „Reichenstein“ erbaut (1292 urkundliche Ersterwähnung). Die kaiserlichen Beamten kontrollierten die von Metz über Worms und Heidelberg kommende Kaiserstraße, die sich durch das Wiesenbacher Tal zog und beim Kloster Lobenfeld nach Wimpfen und Würzburg gabelte. Zusätzlich erfüllte die Burg die Funktion eines Verwaltungssitzes für die Dörfer des unteren Elsenztales. Schon bald nach der Errichtung der Burg wurde vermutlich die Stadt Neckargemünd gegründet. In einem Reichssteuerverzeichnis erscheint Neckargemünd erstmals 1241 als freie Reichsstadt („Gamundia“). Der jenseits des Neckars liegende Weiler Kleingemünd wurde in den Stadtverband einbezogen.

In der Regierungszeit Rudolfs von Habsburg (1273 - 1291) war die Reichsunmittelbarkeit Neckargemünds noch gewährleistet. Später wurde die Stadt aufgrund der Finanznöte der Kaiser wiederholt verpfändet und kam schließlich 1330 durch Kaiser Ludwig den Bayern an die Pfalzgrafen bei Rhein, die ihr Territorium von Heidelberg aus verwalteten.

Neckargemünd blieb bis zur Auflösung der Kurpfalz in der napoleonischen Zeit (1803) im Besitz der mächtigen Heidelberger Kurfürsten. So war die Geschichte des Städtchens nachhaltig mit der Kurpfalz verbunden. Gegenüber der Burg Dilsberg verlor die Burg Reichenstein ihre Bedeutung, sie ist 1355 letztmalig urkundlich erwähnt.

In der Zeit der Reformation durchlebte Neckargemünd eine wechselvolle Geschichte. Als Kurfürst Ottheinrich (1556 - 1559) nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 die Reformation in seinem Land verfügte, beugten sich viele nur widerwillig. Zur weiteren Verunsicherung trugen häufige Konfessionswechsel bei, denn die Pfalzgrafen schwankten zwischen dem lutherischen und dem calvinistischen Bekenntnis. Der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648) verschaffte je nach Kriegsglück der katholischen Konfession wieder Bedeutung. Am Ende des Krieges galt für die Kurpfalz das reformierte Bekenntnis, aber auch die Lutheraner konnten sich in Frieden entfalten, und wenige Jahre später auch die Katholiken.

Neckargemünd war eine kurze Friedenszeit vergönnt, bevor die Stadt 1688 im Pfälzer Erbfolgekrieg von französischen Truppen unter Mélac besetzt wurde. Unter der Regierung des Kurfürsten Carl Theodor nahm Neckargemünd einen gewissen Aufschwung, da der Kurfürst den wirtschaftlichen Ausbau seines Landes vorantrieb.

Aufgrund der topographischen Lage herrschten in Neckargemünd für eine ausgedehnte Landwirtschaft ungünstigere Bedingungen als in der Rheinebene oder auf den Lössböden des Kraichgaus. Tragende Säulen der städtischen Wirtschaft waren neben dem üblichen Kleingewerbe und Handwerk das Flößer- und Schiffergewerbe, Fischfang, Handel und Durchgangsverkehr. Neben dem Holzhandel blühte das Geschäft der Steinbrecher, ab dem 18. Jahrhundert verstärkte sich der Leder- und Mehlhandel. Die Elsenz speiste zahlreiche Mühlräder; in den Mahl-, Loh-, Säge-, Gips-, Öl- und Walkmühlen arbeiteten die zu Zünften organisierten Handwerker.

Der wirtschaftliche Aufschwung im 18. Jahrhundert lässt sich deutlich an der steigenden Einwohnerzahl ablesen: Im Jahr 1727 hatte die Stadt 877 Einwohner, 1784 schon 1.580. Kurfürst Carl Theodor hielt im Neckar- und Elsenztal bei Neckargemünd mehrere barocke Jagden ab. 1767 wurde in Neckargemünd eine Poststation eingerichtet, entlang der Straße von Heidelberg nach Sinsheim und Heilbronn sowie nach Waldwimmersbach und Würzburg. Im Jahr 1788 ließ die Stadt zu Ehren des Fürsten ein klassizistisches Prunktor errichten. Das Tor ist heute zum Wahrzeichen der Stadt geworden.

Als Verkehrsknotenpunkt und Umschlagplatz, durch die Intensivierung von Handwerk, Industrie und Handel, durch die kirchliche Ausstattung und das Bevölkerungswachstum hatte sich Neckargemünd bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit für seine künftige Rolle als Verwaltungszentrum gegenüber dem Dilsberg deutliche Vorteile verschafft. Neckargemünd wurde, als mit der Auflösung des kurpfälzischen Territoriums 1803 das neue Großherzogtum Baden entstand, Amtsstadt. Das Bezirksamt hatte bis 1857 seinen Sitz in Neckargemünd. Ihm oblagen vor allem Aufgaben der Rechtsprechung sowie die Oberaufsicht über die Polizei, das Forstwesen, das Gesundheitswesen, die Straßen und öffentliche Sicherheit. Als Amtsgefängnis wurde der städtische Kerker am oberen Stadttor genutzt.

Von Neckargemünd aus wurden 40 Gemeinden verwaltet, im Südwesten bis Maisbach, im Süden bis Daisbach und Waibstadt, östlich über Bargen bis Asbach, im Norden bis Moosbrunn und Allemühl. Die Nordgrenze bildete der Neckar; Kleingemünd lag außerhalb. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde ab 1832 das Amt laufend verkleinert, bis es schließlich dem Amt Eberbach einverleibt wurde. In Neckargemünd verblieb nur noch ein Amtsgericht. Nicht nur in Neckargemünd, sondern auch in den Nachbargemeinden führten diese Änderungen zu heftigen Protesten.

Im 19. Jahrhundert musste Neckargemünd noch zwei weiteren Krisen begegnen: Ab der Jahrhundertmitte gab es in zahlreichen Städten und Gemeinden in der Pfalz, so auch in Neckargemünd, einen deutlichen wirtschaftlichen Abschwung. Viele Menschen wanderten damals nach Amerika aus, der Bevölkerungsverlust lag bei 20 %. Auch in der Zeit danach war die Einwohnerzahl zeitweise rückläufig. Das lag vor allem an der Eröffnung der Eisenbahnlinie durch das untere Elsenztal nach Würzburg (1862) und der Neckartalbahn (1879). Die Stadt verlor ihre Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt, und so gerieten alle, die vom Durchgangsverkehr lebten, in Existenznot. Noch im Jahr 1895 hatte Neckargemünd weniger Einwohner (2.247) als 50 Jahre zuvor (2.468).

Das dritte große Problem war die Verselbständigung Kleingemünds im Jahr 1860. Der auf der nördlichen Neckarseite liegende Weiler (1340 erstmals urkundlich erwähnt) hatte über Jahrhunderte gewisse Sonderrechte genossen. Seine Gemarkung war in lockerem Zusammenhang mit Neckargemünd entstanden und erstreckte sich vom Felsenberg bis zur Landesgrenze gegen Neckarsteinach. Die meisten Einwohner waren Bauern, es gab auch einige Schifferfamilien und in späteren Jahren gewann der Berufszweig der Steinhauer an Bedeutung. Die Siedlung existierte lange Zeit nur entlang der Bergstraße und weitete sich im 19. Jahrhundert allmählich auch entlang der Landstraße und im Norden und Osten aus. Bedingt durch die Abgeschiedenheit infolge der Trennung durch den Fluss, die ländliche Struktur des Ortes und die permanente Sorge um eine etwaige Benachteiligung gegenüber den Bewohnern der Kernstadt gab es immer wieder Streitigkeiten zwischen den beiden Stadtteilen. Seit 1819 strebte der Weiler verstärkt nach politischer Selbständigkeit. Die Trennung der Ortschaften wurde 1860 genehmigt. 1906 setzte allgemein eine verstärkte Bautätigkeit ein, der Wunsch nach Versorgungsanlagen wurde größer und untergrub die Lebensfähigkeit von Kleingemünd. Dies führte im Jahr 1907 zur Eingemeindung in die Stadt Neckargemünd, unter Aufhebung aller Sonderrechte.

Um die Jahrhundertwende wurde Neckargemünd vom Fremdenverkehr entdeckt und als Wohngemeinde attraktiv. Es gab kaum nennenswerte Industrie (am Ende des 19. Jahrhunderts war die 1840 gegründete Weinhandlung Menzer zeitweilig das größte Unternehmen am Ort; sie wurde bekannt durch den Import griechischer Weine. 1892 errichtete der Firmeninhaber Julius Menzer die „Villa Menzer“ im Stil der Gründerzeit). Die Erschließung durch die Eisenbahn brachte eine verstärkte städtebauliche Entwicklung. Zahlreiche begüterte Bürger zogen nach Neckargemünd und bauten ansehnliche Villen. Auch im Wiesenbacher Tal und Kleingemünd entstanden große Landhäuser und die Stadt erhielt mehrere Schulen (Staatliche Schule für Gehörlose, Volksschule) und Kurbetriebe.

Bei nur wenigen Schäden im 1. Weltkrieg wuchs die Stadt kontinuierlich bis zum Beginn des 2. Weltkrieges. Als die Eskalation des Bombenkrieges die benachbarten Städte bedrohte, wurde Neckargemünd eine Zuflucht für Abgebrannte und Ausgebombte. Die strategisch günstige Verkehrslage wurde der Stadt gegen Ende des Krieges doch noch zum Verhängnis: erstmals im Dezember 1944 fielen die Bomben in weiter Streuung auf die Straßen, Schienenwege und Brücken. Als die Amerikaner am 31. März 1945 in Neckargemünd einrückten, waren die Brücken (am 29. März 1945 von deutschen Pionieren gesprengt) und ein Zehntel des Wohnungsbestandes zerstört. Die Kirche am Neckar war so schwer getroffen, dass dort keine Gottesdienste möglich waren.

Die Folgejahre waren von schweren Aufbauleistungen geprägt, wobei man in Neckargemünd eng zusammenrücken musste: neben den ausgebombten Stadtflüchtigen kamen immer mehr Vertriebene aus Ost- und Südosteuropa in die Stadt, die zunächst in Schulen als Sammelunterkünften untergebracht wurden. Bei Kriegsbeginn hatte Neckargemünd kaum 4.000 Einwohner, nach Abebben des Flüchtlingsstroms über 6.000.

In den Jahren des wirtschaftlichen Aufstiegs Deutschlands entwickelte sich auch Neckargemünd stetig aufwärts und hat sich bis heute zu einem Unterzentrum am Rand des Ballungsgebietes Heidelberg-Mannheim entwickelt. Die Entwicklung einer modernen städtischen Infrastruktur, umfangreiche soziale Einrichtungen, der Bau von Schwimmbad und Sportanlagen, eine gutes Freizeitangebot verbunden mit einer raschen Baulandumlegung haben dafür gesorgt, dass die Attraktivität Neckargemünds als Wohngemeinde in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ständig gestiegen ist. In den 70er Jahren wurden drei umliegende Ortschaften nach Neckargemünd eingemeindet: 1973 Dilsberg mit seinen Wohngebieten Dilsberg, Neuhof, Dilsberger Hof und Rainbach, 1974 Waldhilsbach, 1975 Mückenloch.

Dilsberg

Ortsgeschichte

Römerfunde auf der Dilsberger Gemarkung und eine Römersiedlung auf der benachbarten Wiesenbacher Gemarkung lassen vermuten, dass der Dilsberg früher als Signalstation für die römische Besatzungsmacht diente. Die großen Quader der Burg deuten auch auf Reste einer früheren keltischen oder alemannischen Fluchtburg hin. Allerdings sind die frühgeschichtlichen Anfänge des Dilsberg als Befestigung und Wohnsiedlung ebenso ungeklärt wie die genaue Namensdeutung ("Berg des Thilicho", oder langgezogener Berg aus der Wortwurzel "diel" ).

Nach der Zerstörung des römischen Reiches im Zusammenhang mit der Völkerwanderung übernahmen die Franken die Herrschaft in der Region. Sie bauten im Land eine Verwaltung auf und untergliederten es in Gaue/Grafschaften und "Zenten" (Gerichts- Wehr- und Verwaltungsbezirke). Grafen fungierten als Befehlshaber und Richter.

In der Folgezeit mussten die deutschen Kaiser ihre Macht- und Rangansprüche stets gegen den auf Ausweitung der eigenen Macht bedachten Fürsten- und Regionaladel behaupten. Die Kaiser aus der Familie der Ottonen stützten sich dabei auf die Kirche, deren Würdenträger Ämter und Aufgaben des Reichs wahrnahmen und dafür Besitztümer und Privilegien erhielten. Das deutsche Kaisertum und das Hochstift (Bistum) Worms schufen somit die Grundlagen für die Herrschaftsentwicklung am unteren Neckar. Diesem Bistum verlieh 988 Kaiser Otto III. den "Wildbann" (u.a. mit dem Recht auf Waldrodung und Besiedelung) im Wimpfener Forst entlang des Neckars zwischen Neckargemünd und Wimpfen. Diese Schenkung war von großer Bedeutung, da sie die räumlichen Grundlagen für das spätere Unteramt Dilsberg legte. Kaiser Friedrich Barbarossa verlieh 1156 seinem Halbbruder Konrad von Staufen die "Pfalzgrafschaft bei Rhein", zur Stärkung des staufischen Herrschaftsanspruchs. Konrad gründete um 1170 Heidelberg. Damit wechselte das Zentrum der pfalzgräflichen Besitztümer vom Niederrhein in den unteren Neckarraum, wobei der Dilsberg neben Heidelberg stets von besonderem Interesse war.

Die Grafen von Lauffen waren eine überaus einflussreiche Adelsfamilie, die in der Reichsgeschichte etwa in der Zeit von 900-1100 eine bedeutsame Rolle spielte. Nach der Aufgabe ihrer Burg beim Nachbarort Wiesenbach ergriffen sie im Auftrag des Bistums Worms Besitz vom Dilsberg. Dort erbauten sie in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts die Burg und rodeten die Wälder. Die Höhenlage des Dilsberges ermöglichte eine bessere Kontrolle der Verkehrswege, sollte zugunsten der bischöflichen Macht strategisch einen "Sperrriegel" gegen die sich in Heidelberg formierende Pfalzgrafenschaft bilden und Einwirkungsmöglichkeiten auf die Erschließung des unteren Steinachtales (Schönau) bieten. 1208 wird Dilsberg, das mit seiner Festung eine große Strecke des Neckartals beherrschte, erstmals als „Dilighesberch“, Wohnsitz des Grafen Boppo V. von Lauffen, erwähnt. Vermutlich schon vor der Gründung der Burg bestanden die Weiler Rainbach und „Reidenberg“, letzterer lag westlich des heutigen Dilsbergerhofes. Nach dem Aussterben der Lauffener Familie fiel die Burg Dilsberg durch Erbfolge den Herren von Dürn zu, die ihr Kernland im südlichen Odenwald (Walldürn) hatten. In Anlehnung an den alten Grafentitel der Lauffener, welche über mehrere Herrschaftssitze verfügt hatten, wurde erstmals 1253 für Dilsberg der Anspruch erhoben, eine eigenständige Grafschaft zu sein. Boppo I. von Dürn nannte sich auf seinem Siegel "Graf (comes) von Dilsberg". Sein Besitz und damit seine Machtbasis waren aber zu gering, um diesen Anspruch durchzusetzen; bald wurde er vom Pfalzgrafen abhängig. Im Jahr 1287/88 kaufte Kaiser Rudolf von Habsburg Graf Boppo II. von Dürn die Burg Dilsberg ab. Dieser Erwerb bedeutete die Stärkung der lange Zeit geschwächten Reichsgewalt im unteren Neckarraum, denn die Burg Dilsberg war ein weithin sichtbares Kleinzentrum für die umliegenden Dörfer.

In den Jahren 1310 bis 1340 gingen die Herrschaft und das Eigentum an der Burg Dilsberg an die Pfalzgrafen über. Die pfälzische Herrschaft ist urkundlich erstmals 1344 nachweisbar. Sie verfügten damit über einen wichtigen Stützpunkt zur Sicherung und Ausdehnung ihres Machtbereichs im unteren Neckar- und Elsenzraum. Vor der Burganlage gründete Kurfürst Ruprecht I. die Stadt Dilsberg. Die Bewohner der benachbarten Weiler Rainbach und Reidenberg mussten ihre Behausungen aufgeben und sich innerhalb der neuen Stadtmauer ansiedeln.

Mangels geeigneter Voraussetzungen für Verkehr und Handel, und weil die Kurpfalz die Entwicklung einer städtischen Selbstverwaltung eher eingrenzte als förderte, konnte sich eine "Stadt Dilsberg" im vollen Rechtssinne nicht entwickeln. In späterer Zeit wurde Dilsberg nur noch als "Burgflecken" bezeichnet. Das Städtchen hatte vor allem die Festung zu stärken, den Heidelberger Hof in Kriegszeiten aufzunehmen, war Ausgangspunkt von kurpfälzischen Prunkjagden und hatte ein Gefängnis. Hier befand sich auch die Verwaltung der kurpfälzischen Liegenschaften und die Kellerei - nicht Weinkellerei! - über die Eigendörfer des Kurfürsten im Gebiet der Meckesheimer Zent. Der „Keller“ (von lat.:cellerarius) war Verwalter der Dilsberger Domäne und leitete dazu die Zivilverwaltung und das Unteramt des Oberamtes Heidelberg. Das Unteramt ging aus der Kellerei hervor, deren zu Anfang rein wirtschaftliche Kompetenzen sich zu einer hoheitlich-staatlichen Funktion entwickelten. Das Zuständigkeitsgebiet des Unteramtes Dilsberg umfasste die Meckesheimer Zent (seit 1329) und die Reicharthäuser Zent (seit 1401). Erst mit dem letzteren Datum kann von der Rangerhöhung zu einem Unteramt gesprochen werden. Im 17.Jh. zählte die Burg Dilsberg, mittlerweile zu einer der stärksten Festungen im unteren Neckartal ausgebaut, zu den heiß umkämpften Festungsanlagen. So blieb Dilsberg vom 30jährigen Krieg (1618-1648) nicht verschont. Dilsberg, das wie Heidelberg auf der Seite der Reformation stand, wurde 1621 vom kaiserlichen Feldherrn Tilly belagert; kapitulierte 1622 nach der Eroberung Heidelbergs. Nach Rückeroberung durch die Schweden und erneute Eroberung durch kaiserliche Truppen wurde Dilsberg 1648 an die Kurpfalz zurückgegeben und in der Folge überstand das Städtchen die Eroberung durch die Truppen Melacs im pfälzischen Erbfolgekrieg unversehrt.

1799 versuchten französische Revolutionsheere vergeblich, den Dilsberg zu erobern. Hiermit wurde letztmals die militärische Bedeutung des Dilsberges für die Kurpfalz dokumentiert. Die von den napoleonischen Kriegen ausgehende Ländereroberung bedeutete das Ende der Kurpfalz. Dilsberg fiel dem neuen Land (Kur-) Baden zu. Das Unteramt wurde aufgelöst und auf die Ämter Neckargemünd und Schwarzach aufgeteilt. Nun stellte sich die Frage nach der Weiterverwendung der Burg. Ab 1804 wurde sie zur Arrestierung von straffälligen Soldaten bestimmt. Schon 1822 – 26 wurde sie jedoch zum Abbruch für private Zwecke (Gewinnung von Baumaterial) freigegeben, der Grafenpalas bis auf das Gewölbe abgetragen, das neue Amtshaus (von ca. 1750) ganz, die Mantelmauer und die Vorburg zum Teil.

Wegen der allgemein schlechten Lebensverhältnisse und auch wegen des Verlustes des Unteramtes verarmte Dilsberg immer mehr, so dass zahlreiche Familien nach Amerika auswanderten. Haupterwerbszweig war damals in Dilsberg die Landwirtschaft. Viele arbeiteten auch im Kleingewerbe und in den Steinbrüchen des Neckartals. In dieser Zeit entdeckten namhafte Maler wie Fohr, Rurner, Graimberg und Weysser die Schönheit des Dilsberg und seiner Landschaft. Die Anfänge des Tourismus und die spätromantische Aufwertung der deutschen "Burgenherrlichkeit" in der wilhelminischen Zeit führten zu einer teilweisen Restaurierung der Burg. Der Dilsberg wurde ein beliebtes Ziel für Studenten und die Jugend- und Wanderbewegung, die sich im Torturm eine Unterkunft schuf. Die wirtschaftliche Entwicklung stagnierte weiterhin. Eine große Herausforderung war die verhältnismäßig hohe Zuweisung von Heimatvertriebenen nach Ende des 2. Weltkrieges: Bei ca. 1060 Einwohnern über 350 Flüchtlinge (34%!). Bis Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden neue Baugebiete außerhalb der Stadtmauer erschlossen; der historische Ortskern verlor damit seine Bedeutung als innerörtliches Zentrum. Eine grundlegende Verbesserung der seit Jahrhunderten schwierigen Wasserversorgung brachte erst der Anschluss des Dilsberger Wassernetzes an die Stadt Neckargemünd um 1964. In dieser Zeit fiel auch die Durchführung der Flurbereinigung auf der Gemarkung um Dilsbergerhof.

Mit knapper Mehrheit entschieden sich Gemeinderat und Bürgerschaft 1973 für die Eingemeindung nach Neckargemünd. Dilsberg hat sich bedingt durch die Nähe zu Heidelberg und die schöne Landschaft zu einer begehrten Wohngemeinde mit hohem Freizeitwert entwickelt. Die zahlreichen Musikvereine und Chöre, die Burgbühne mit ihrem Repertoire, die Kreiskulturstiftung im Kommandantenhaus und viele mehr bieten rund ums Jahr ein hochkarätiges Programm und begründen den Ruf des Dilsbergs als Zentrum von Kunst und Kultur im Rhein-Neckar-Raum. Jährlich über 100 000 Besucher erfreuen sich an der landschaftlichen und baulichen Besonderheit des Bergorts.

Waldhilsbach

Ortsgeschichte

Die kleine Gemarkung von Waldhilsbach liegt auf der Südostabdachung der Königstuhlscholle am Südrand des Buntsandsteinodenwaldes in 180 – 325 m Höhe. Der Ort ist umgeben von Acker- und Wiesenland mit zahlreichen Obstbäumen.

1312 wird Waldhilsbach als „Hulsbach“ erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahr 1350 wird der Name des Ortes mit „Hilrspach“ angegeben. Der Name lässt sich nicht mit Sicherheit deuten; vielleicht ist er von einem Personennamen Hildeger o. ä. abzuleiten. Waldhilsbach entstand wohl im Hochmittelalter als eines der letzten Rodungsdörfer am Königstuhl. Der Ort war lange Zeit nur eine kleine Siedlung. Die früheren Herrschaftsverhältnisse im Ort sind ungeklärt. Waldhilsbach gehörte zur Meckesheimer Zent und somit wohl auch zum staufischen Reichsland um Wimpfen. Das Dorf hatte aber noch im 14. Jahrhundert eine eigene Ortsherrschaft und war nicht Eigenbesitz des Dilsbergs. Um 1400 erwarb Landschad von Steinach die adlige Ortsherrschaft von einem unbekannten Vorbesitzer. Seine Gemahlin Adelheid von Neipperg verkaufte die Herrschaft 1414 an die Bruderschaft des Heidelberger Hofgesindes. Im 15. und 16. Jahrhundert war Waldhilsbach daher besonders mit dem Heidelberger Hof verbunden. Als unmittelbar pfälzischer Ort musste Waldhilsbach nach mehrmaligem Konfessionswechsel das reformierte Bekenntnis annehmen. In der Reformationszeit wurde Waldhilsbach dem pfälzischen Unteramt Dilsberg zugeordnet. Im Laufe des pfälzischen Erbfolgekrieges zogen die Franzosen unter Mélac im Jahr 1689 zweimal durch den Ort, um einen Handstreich gegen Neckargemünd zu führen (der jedoch misslang). Daran erinnert ein Denkstein auf dem Weg nach Neckargemünd mit dem Namen „Mélac-Pass“.

1803 wurde der Ort badisch und dem Amt Neckargemünd unterstellt. Von 1857 bis 1863 gehörte Waldhilsbach zum Amt Eberbach, danach zum Amt Heidelberg. Ein Rathaus wurde erst im 19. Jahrhundert eingerichtet. Es kam nach 1876 in die einstige katholische Schule (Hauptstr. 21). 1912 wurde das neue Rat- und Schulhaus bezogen.

Im Mittelalter waren die Einwohner als Ausleute zunächst Leibeigene der Kellerei Dilsbergs, bis ihre Leibeigenschaft mit dem Übergang der Ortsherrschaft an die Pfalz aufgehoben wurde. Die meisten Menschen lebten weiterhin von der Landwirtschaft. Das Bauerngut war in kleine Parzellen zersplittert. Nachdem die Kriegsverluste des 16. Jahrhunderts erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts ausgeglichen waren (1577: 130 Einwohner, 1727: 92 Einwohner), gab es ein stetiges Bevölkerungswachstum. Allerdings reichte die landwirtschaftliche Existenzgrundlage schon gegen Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr aus. Zusätzliche Verdienstmöglichkeiten bot die Waldarbeit im Heidelberger Wald, im späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert kam das Pendlerwesen auf. Zahlreiche Familien wanderten aufgrund der bitteren Armut nach Amerika aus. Zu Beginn des 2. Weltkrieges war die Bevölkerung auf rund 500 Einwohner angewachsen, ein weiterer Zustrom kam durch die Heimatvertriebenen aus dem Osten. Seit Ende der 50er Jahre besaß die Landwirtschaft keinerlei wirtschaftliche Bedeutung mehr. Die wirtschaftliche Entwicklung war durch die ungünstige Verkehrslage und die beengten Verhältnisse auf der Gemarkung behindert. Dies bot jedoch Vorteile anderer Art: Waldhilsbach liegt idyllisch und ruhig von Wald umgeben, so gewann der Ort an Bedeutung für den Ausflugsverkehr von Heidelberg her und hat sich in den letzten Jahrzehnten verstärkt dem Ausbau des Fremdenverkehrs gewidmet.

Seit 1974 ist Waldhilsbach ein Stadtteil Neckargemünds.

Mückenloch

Ortsgeschichte

Mückenlochs Gemarkung zieht sich längs des Neckars vom Osthang des Dilsbergspornes im Westen bis zum Finsterbachtal im Osten. Das ganze Gebiet liegt am Südrand des Buntsandsteinodenwaldes. Der Siedlungskern liegt im südlichsten Teil der einstigen Neckarschlinge um den Kirchberg. In etwa drei Kilometer Entfernung vom Hauptort liegt westlich der Einmündung des Finsterbachs in den Neckar der Ortsteil Neckarhäuserhof.

Der Name „Mucgenloch“ wurde 1273 erstmals urkundlich erwähnt. Er ist wahrscheinlich ganz wörtlich zu erklären. Mückenloch ist eine der spätesten Rodungssiedlungen, die im herrschaftlichen Wald an den Neckartalhängen angelegt wurde. Gründer waren vermutlich die Grafen von Lauffen oder ihre Vorgänger. Die Anfänge des Dörfchens liegen vor dem Bau der Burg Dilsberg, also im 12. oder 13. Jahrhundert.

Auf Mückenlocher Gemarkung hat vermutlich noch im Hochmittelalter das Zisterzienserkloster Schönau von seinem gegenüberliegenden Hof Neckarhausen aus einige Äcker angelegt. Erst im 18. Jahrhundert hat sich durch weitere Rodung der Neckarhäuserhof gebildet. Mückenloch gehörte zur Meckesheimer Zent und unterstand mit dieser seit 1330 der pfälzischen Oberhoheit. Die Ortsherrschaft jedoch stand den Dorfgründern, später wohl den Grafen von Lauffen als Herren des Dilsbergs zu. Sie war ein Lehen des Bistums Würzburg. Im Lauf des 15. Jahrhunderts ging die Grundherrschaft auf die Ritter von Hirschhorn über. 1632 fiel das Dorf durch Aussterben der Hirschhorner an das Bistum Würzburg zurück, wurde 1691 an die Pfalz abgetreten. Die Pfalz trat Mückenloch sogleich wieder als Pfand an Würzburg ab. Bei der Rücklösung 1740 kam Mückenloch zum Unteramt Dilsberg. Mit diesem ging es 1802/3 in Baden und im Amt Neckargemünd auf.

Vermutlich bestand schon seit der Anfangszeit des Dorfes eine Pfarrei in Mückenloch. Wahrscheinlich war aufgrund der Siedlungsgeschichte der Pfarrer von Neckarsteinach zuständig. Die Mückenlocher Pfarrkirche war dem Hl. Cyriakus geweiht, hatte einen Friedhof und ein Pfarrhaus. Außerhalb, in der Feldmark, gab es noch eine Kapelle, die Wendelin geweiht war. Die Reformation hatte auch Auswirkungen auf Mückenloch: Die Ritter von Hirschhorn als Kirchenherren führten den lutherischen Glauben ein.

Mückenloch wurde stets von den verschiedenen Kriegsereignissen, die sich um den Dilsberg abspielten, in Mitleidenschaft gezogen. Schriftliche Quellen fehlen jedoch fast vollständig.

In historischer Zeit waren die meisten Einwohner von Mückenloch sehr arm. Die meisten Menschen arbeiteten im Steinbruch oder in der Land- und Waldwirtschaft, teilweise als Tagelöhner. Der Ort begann erst vom 18. Jahrhundert an allmählich zu wachsen. Der große Einschnitt in der Bevölkerungsentwicklung durch den Dreißigjährigen Krieg war in Mückenloch anscheinend erst gegen 1800 wieder ausgeglichen. Einen ersten Höhepunkt erreichte die Bevölkerungszahl 1890 mit 704 Einwohnern. Mit der Anlage der Neckarhäuserhofstraße 1908 wurde erstmals der alte Ursprung gesprengt. 1907 wurde die erste Gemeindewasserversorgung mit Hausanschlüssen eingerichtet. Der Hauptort erhielt 1923, der Neckarhäuserhof 1927 elektrischen Strom. Seit 1950 wurde das Kanalnetz vollständig ausgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg erhöhte sich die Einwohnerzahl aufgrund des Zuzuges von Ostflüchtlingen um nahezu 50 %. Die Gemeinde vollzog den Übergang von einer Landwirtschaftsgemeinde zur Arbeiterwohngemeinde. Statt in der Landwirtschaft arbeiteten die meisten Menschen als Fabrikarbeiter in Heidelberg-Rohrbach, Neckarsteinach und Neckargemünd. Erst 1963 begann eine Neubautätigkeit in größerem Umfang, bedingt durch den Zuzug bauwilliger Städter.

Mückenloch wurde 1975 im Zuge der Verwaltungsreform nach Neckargemünd eingemeindet.

Quelle: neckargemuend.de



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