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Alte Historische Fotos und Bilder Offenbach am Main, Hessen
Wappen Offenbach

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Geschichte von Offenbach am Main, Hessen in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Das Stadtgebiet gliedert sich in neun Stadtteile: Bieber, Bürgel, Kaiserlei, Lauterborn, Mathildenviertel, Rosenhöhe, Rumpenheim, Tempelsee und Waldheim. Jüngster Stadtteil hiervon ist das Mathildenviertel: Erst 2010 wurde die östliche Innenstadt besonders als Stadtteil benannt und erhielt den Namen Mathildenviertel.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 124 589

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Offenbach am Main. Alicenplatz und Krieger-Denkmal, 1920
Alicenplatz und Krieger-Denkmal, 1920
Offenbach am Main. Bahnhof, 1939
Bahnhof, 1939
Offenbach am Main. Hauptbahnhof
Hauptbahnhof
Offenbach am Main. Blick auf Friedrichs-Ring und Schlachthof
Blick auf Friedrichs-Ring und Schlachthof
Offenbach am Main. Deutsches Ledermuseum
Deutsches Ledermuseum
Offenbach am Main. Frankfurter Straße, 1910
Frankfurter Straße, 1910
Offenbach am Main. Französisches Gäßchen, 1915
Französisches Gäßchen, 1915
Offenbach am Main. Gymnasium, 1957
Gymnasium, 1957
Offenbach am Main. Kaufhof, Kalberlah am Frankfurter Straße
Kaufhof, Kalberlah am Frankfurter Straße
Offenbach am Main. Körnerstraße
Körnerstraße
Offenbach am Main. Lokalbahnhof
Lokalbahnhof
Offenbach am Main. Ludo-Mayer-Brunnen mit Isenburger Schloß, 1969
Ludo-Mayer-Brunnen mit Isenburger Schloß, 1969
Offenbach am Main. Main Marktplatz
Main Marktplatz
Offenbach am Main. Markt, Stadtuhr, Straßenbahn Linie 16, um 1920
Markt, Stadtuhr, Straßenbahn Linie 16, um 1920
Offenbach am Main. Marktplatz mit Straßenbahn, Waldstraße
Marktplatz mit Straßenbahn, Waldstraße
Offenbach am Main. Mathildenplatz und Mathildenstraße
Mathildenplatz und Mathildenstraße mit Kunstgewerbeschule, 1910
Offenbach am Main. Neues Krankenhaus, 1917
Neues Krankenhaus, 1917
Offenbach am Main. Neues Rathaus, 1931
Neues Rathaus (früher Büsing Schloss), 1931
Offenbach am Main. Schillerdenkmal, 1925
Schillerdenkmal, 1925
Offenbach am Main. Schloss
Schloss
Offenbach am Main. Schloß und Schloßkirche, 1914
Schloß und Schloßkirche, 1914
Offenbach am Main. Schloss, Stadtseite, 1920
Schloss, Stadtseite, 1920
Offenbach am Main. Städtisches Schlachthaus, 1913
Städtisches Schlachthaus, 1913
Offenbach am Main. Starkenburgerring, um 1920
Starkenburgerring, um 1920

Geschichte

Frühgeschichte

Bei Ausgrabungen in der Gemarkung Offenbach wurden Funde aus der Steinzeit gemacht. Jedoch ist nicht davon auszugehen, dass zwischen den Steinzeitmenschen und der fränkischen Besiedlung eine Kontinuität bestand.

Bereits in römischer Zeit verlief durch das Offenbacher Gebiet eine Römerstraße über Offenbach (Bernardstraße) zu einer vermuteten Römerbrücke in Bürgel und weiter über Mühlheim am Main nach Steinheim. Auch in Bieber und Offenbach-Bürgel sind römische Spuren nachgewiesen. Ebenso durchzogen römische Straßen die Offenbacher Gemarkung und kreuzten sich vermutlich bei Bieber („Indianerpfad“). Die Gegend gehörte der römischen Civitas Auderiensium in der Provinz Obergermanien an.

Aus dem 6. oder 7. Jahrhundert ist südlich des ältesten Ortskernes an der Waldstraße ein fränkischer Reihenfriedhof erhalten.

Mittelalter

Bereits in den Jahren 770 (für Rumpenheim), 790 (Bürgel) und 791 (Bieber) finden sich die ersten urkundlichen Erwähnungen der im 20. Jahrhundert eingemeindeten heutigen Stadtteile. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Offenbach stammt vom 12. April 977: Kaiser Otto II. beurkundete eine Schenkung in Offenbach an die Salvatorkirche (den späteren Dom) in Frankfurt am Main.

Früher war der Ort Teil des Maingaues und die umliegenden Wälder gehörten zum Wildbann Dreieich. Dieser unterhielt in Offenbach eine seiner 30 Wildhuben. Vom Mittelalter bis 1819 war Offenbach Teil der Biebermark.

Offenbach wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrmals den Besitzer. Einer der ersten Besitzer waren die Herren von Hagen-Münzenberg, die Offenbach aufgrund ihres Amtes als Reichsvögte der Dreieich besaßen. Mit der Münzenberger Erbschaft 1255 fiel Offenbach an die Herren von Falkenstein. 1372 wurde Offenbach von Graf Philipp von Falkenstein für 1000 Gulden an den Rat der Stadt Frankfurt verpfändet. Werner III. von Falkenstein, Erzbischof von Trier und als Falkensteiner Landesherr in Offenbach, ließ um 1400 am Main ein Schloss bauen und Münzen prägen. Die Stadt Frankfurt fühlte sich dadurch provoziert und protestierte dagegen. Bei der Teilung der Falkensteiner Erbschaft 1433 fiel Offenbach an Sayn und Isenburg. 1446 verkaufte Graf Dieter von Sayn den sayn’schen Anteil an Graf Reinhard II. von Hanau. Bei der Abspaltung der Grafschaft Hanau-Babenhausen von dem später Grafschaft Hanau-Münzenberg genannten Landesteil 1458 fiel die Hanau zustehende Hälfte an Offenbach, wie alle Hanauer Besitzungen südlich des Mains, an Hanau-Babenhausen. Bei einem Vergleich zwischen Hanau-Babenhausen und Isenburg wurde der Hanauer Anteil an Offenbach 1500 an Isenburg abgetreten.

Isenburgische Residenz

Offenbach diente unter Graf Reinhard von Isenburg-Birstein dem Adelsgeschlecht als Residenz. Sie ließen das Isenburger Schloss errichten. 1559 wurde in Offenbach die Reformation eingeführt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die bayerische Besatzung Offenbachs 1631 von den Schweden vertrieben und im Schloss die Kapitulation der Reichsstadt Frankfurt von König Gustav Adolf entgegengenommen.

1698 nahm Graf Johann Philipp von Isenburg-Offenbach hugenottische Flüchtlinge im Ort auf, sie gründeten ihre eigene Gemeinde, westlich der bestehenden. Somit wuchs das Dorf Offenbach zu einer Minderstadt an. Dieser Westteil entwickelte sich im Laufe des 18. Jahrhunderts zur Stadt. Die Hugenotten brachten das Wissen um die Tabakverarbeitung nach Offenbach und erschlossen damit einen Wachstumsmarkt des 18. Jahrhunderts.

Da Frankfurt keine Gewerbefreiheit zuließ, wanderten die Manufakturisten über die damalige Landesgrenze nach Offenbach ab, wo sie von den gewerbefreundlichen zu Isenburgern ein Regal bewilligt bekamen.

Im Jahr 1739 fand die Grundsteinlegung zur lutherischen Kirche – der heutigen Evangelischen Stadtkirche – statt und 1768 wird der Aliceplatz, der diesen Namen seit 1879 trägt, als neuer Marktplatz angelegt. Er hieß zwischenzeitlich Paradeplatz, weil die isenburgischen Soldaten auf ihm Übungen abhielten.

Der Dichter Goethe kam 1775 regelmäßig nach Offenbach, da hier seine Verlobte Lili Schönemann lebte. In dieser Zeit begann die Lederwarenherstellung und erste Industrien und Gewerbe siedelten sich an. Niccolò Paganini und Wolfgang Amadeus Mozart besuchten mehrmals die aufstrebende Industriestadt. Ersterer um die hier bei Pirazzi produzierten Musiksaiten zu erwerben, zweiter ließ seine Noten bei Johann André verlegen. 1786 lässt sich die Familie der Schriftstellerin Sophie von La Roche in der Domstraße 23 nieder, 1788 der religiöse Anführer Jakob Frank im Isenburger Schloss. 1792 gehen Österreichische Truppen bei Offenbach über den Main und besiegen die Franzosen bei Höchst. 1794 wurde die Leibeigenschaft durch Fürst Wolfgang Ernst von Isenburg aufgehoben. Katholiken durften 1798 erstmals seit über 200 Jahren Gottesdienst in Offenbach feiern, 1803 schaffte Fürst Carl Ludwig Moritz als einer der ersten den Leibzoll für Juden ab.

Im Jahr 1812 fand die letzte Hinrichtung in Offenbach statt, der Galgen stand in Höhe Hermannstraße und Schäferstraße.

19. Jahrhundert

1799 erfolgte die erste kommerzielle Anwendung der Lithografie in Offenbach am Main, nachdem der Musikverleger Johann Anton André von Alois Senefelder das Patentrecht für das „… Geheimnis, Noten und Bilder auf Stein drucken zu können …“ erworben hatte, um das neue Verfahren für den Notendruck zu nutzen. Senefelder selbst richtete in Offenbach die ersten fünf Steindruckpressen ein und wies den Mitarbeiter André persönlich in den Gebrauch der Maschinen ein. André erkannte die Bedeutung der Erfindung und ließ kurz darauf, im Jahr 1800, durch seine Brüder umgehend Filialen des Verlags – unter Sicherung der dortigen Patentrechte – in Paris und London einrichten. Mozarts Klavierkonzerte erschienen ab 1800 in Offenbach am Main als erste lithografische Notendrucke. Nach dem Wiener Kongress 1815 verlor Fürst Carl von Isenburg wegen seiner Nähe zu Napoleon I. seine Landesherrschaft. Die Stadt gehörte kurzfristig zum Erzherzogtum Österreich und fiel schließlich 1816 an das Großherzogtum Hessen. Nach der Auflösung der Biebermark 1819 erhielt die Stadt einen Anteil von 1733 Morgen am Gelände zwischen Hainbach und heutiger Grenzstraße. Seither konnte sich die Stadt nach Osten hin ausdehnen. Vorher war Wachstum nur nach Westen oder nach Süden möglich.

Im Jahre 1828 schloss sich das Großherzogtum Hessen dem preußischen Zollgebiet an, während Frankfurt neutral blieb. Dieser Schritt bedeutete das Ende der seit dem Mittelalter stattfindenden Frankfurter Messe, die bereits während der Koalitionskriege infolge der Kontinentalsperre stark an Bedeutung verloren hatte. Offenbach konnte von diesem Niedergang profitieren, indem die Messe ab 1828 für einige Jahre in Offenbach stattfand.

Der allgemeinen Schulpflicht 1830 folgte 1832 die Impfpflicht. 1832 wurde aus den ehemaligen Landgerichtsbezirken Langen, Offenbach und Seligenstadt der Landkreis Offenbach gebildet. Fortan war Offenbach Kreisstadt. Im selben Jahr wurde die erste Vorgängerinstitution der späteren Hochschule für Gestaltung gegründet. 1842 gründeten der Darmstädter Chemiker Ernst Sell und sein Frankfurter Partner Karl Oehler eine Teerfarbenfabrik am Mainufer zwischen Offenbach und Bürgel (heute AllessaChemie).

1848 eröffnete die Frankfurt-Offenbacher Lokalbahn die Strecke nach Frankfurt-Sachsenhausen. Ihr Offenbacher Lokalbahnhof befand sich an der Kreuzung von Bahnhofstraße und Kaiserstraße westlich des Stadtzentrums. Der Betrieb dieser Lokalbahn, zuletzt mit Dampfloks der Baureihe 74.4-13 (Preußische T 12) ist 1955 eingestellt worden. Auf der Fläche der heutigen Berliner Straße verlief in westlicher Richtung bis dahin die Eisenbahntrasse. Die letzten Überreste existierten bis zum Beginn des S-Bahnbaus insbesondere am Bahnhof Oberrad.

Die erste Gasbeleuchtung erhellt einige Offenbacher Straßen und 1853 wird eine Telegrafenanstalt Domstraße und Ecke Krimmergäßchen eröffnet.

Im Zuge des Baus der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn wurde 1873 der heutige Hauptbahnhof errichtet, der damals weit außerhalb der Stadt im Süden lag. Damit war der Weg zum Ausbau der Schwerindustrie und der chemischen Industrie geebnet, wodurch die Stadt in den folgenden zwei Jahrzehnten so stark wie nie zuvor anwuchs. 1896 wurde die Rodgaubahn nach Dieburg eröffnet. Später kam der Seitenast nach Dietzenbach hinzu. Am 24. Dezember 1874 wurde die Neue Offenbacher Zeitung herausgebracht, die erste sozialdemokratische Parteizeitung im Großherzogtum Hessen. 1879 fand die Hessische Landesgewerbeausstellung in Offenbach statt.

Am 12. Juni 1882 legte ein Offenbacher Konsortium, bestehend aus dem Kommerzienrat Weintraut, dem Bankier Weymann und dem Bankhaus Merzbach, den Behörden in Offenbach und Frankfurt die Ausarbeitung des Projektes „einer elektrischen Straßenbahn zwischen den Endpunkten Deutschherrn-Quai nächst der Alten Brücke und dem Mathildenplatz in Offenbach“ vor, der vierten Elektrischen Straßenbahn-Linie der Welt. Vorausgegangen waren Abstimmungen mit dem Unternehmen Siemens & Halske, welches dieses Vorhaben technisch umsetzen sollte. Der erste Streckenabschnitt der Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft (FOTG) zwischen Sachsenhausen und dem Buchrainplatz in Oberrad wurde am 18. Februar 1884 als meterspurige Schmalspurbahn mit dem dazugehörigen Kraftwerk eröffnet. Die Fortsetzung zum Offenbacher Mathildenplatz folgte am 10. April des gleichen Jahres. Damit war die Gesamtlänge von 6,7 Kilometern erreicht.

Mit Umzug der Reichspost-Filiale von der Frankfurter Straße 31 an den Aliceplatz wurde am 28. Dezember 1884 mit der dortigen Handvermittlungsstelle das Fernsprechnetz in Betrieb genommen. Anfangs gab es 19 Anschlüsse, vornehmlich von Firmen. Nach Berlin und Frankfurt/Main war es eines der ersten Telefonnetze in Deutschland. Heute befindet sich ein DSL-Hauptverteiler der Deutschen Telekom in dem Gebäude.

Eine 1888 erschlossene Heilquelle wurde nach dem nur 99 Tage amtierenden Kaiser Friedrich III. Kaiser-Friedrich-Quelle benannt. Das Wasser wird heute nicht mehr als Mineralwasser verkauft, da es zu salzig wurde.

20. und 21. Jahrhundert

Ab 1902 beginnt mit dem Isenburgring und kurz darauf mit dem Starkenburgring der Bau einer Allee als Promenade und Flaniermeile. Zuvor war auch der Umzug des Krankenhauses von der Hospitalstraße dorthin beschlossen worden. Das alte Hospital war neben vorübergehendem Sitz der Stadtverwaltung, schon vor dem Bau des neuen Justizzentrums Bestandteil des Gerichts. Jedoch stürzte dessen entkernte Außenfassade beim Bau teilweise ein und wurde daraufhin abgetragen. Eine Rekonstruktion ist heute als Teil des neuen Justizzentrums zu sehen. 1908 wurde mit Bürgel der erste Nachbarort eingemeindet. Durch diese Eingemeindung fiel das Gebiet östlich der Grenzstraße bis hinauf zur Bieberer und Rumpenheimer Gemarkung der Stadt zu.

1917 wurde der von Hugo Eberhardt entworfene Neubau der heutigen Hochschule für Gestaltung am Schlossplatz eingeweiht. Auf dem Platz wurde der spätere Ludo-Mayer-Brunnen des Jugendstilbildhauers Heinrich Jobst aufgestellt. Offenbach wurde zum Mittelpunkt einer traditionaffinen Gestaltung mit Persönlichkeiten wie der Architekt Eberhardt, der Typograf Rudolf Koch, die Buchbinder und Designer Ignatz Wiemeler und Ernst Engel sowie der Maler Karl Friedrich Lippmann. 1919 wurden während des Karfreitagsputsches vor der Kaserne, dem heutigen Sitz des Finanzamtes, 17 Menschen erschossen. 1920 wurde die Stadt für einen Monat von französischen Truppen besetzt. Im Jahr 1922 wurde mit dem Bau der Siedlung Tempelsee im Süden begonnen. Infolge der Weltwirtschaftskrise waren zeitweise über die Hälfte der Arbeiter arbeitslos. 1932 wollte Adolf Hitler am 16. Juli im Stadion Bieberer Berg eine Wahlkampfveranstaltung abhalten, was durch den Vorstand des OFC Manfred Weinberg untersagt wurde. Später wurde Weinberg aus Vorstand und Verein gedrängt.

Am 1. November 1938 schied Offenbach aus dem Landkreis Offenbach aus und wurde eine kreisfreie Stadt, blieb jedoch weiterhin Sitz des Kreises. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Bieber an Offenbach angegliedert. Im November wurde während der Novemberpogrome die Synagoge, das heutige Capitol, geschändet sowie mehrere Wohnungen und Geschäfte beschädigt. 1942 wurde mit Rumpenheim die letzte Eingemeindung vollzogen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Offenbach durch alliierte Luftangriffe zu 36 % zerstört. Die Schäden konzentrierten sich insbesondere auf die Altstadt und die Weststadt. Der schwerste Angriff wurde am 18. März 1944 nachts von 750 schweren britischen und kanadischen Bombern geflogen, die 3.600 Tonnen Spreng- und Brandbomben über der Stadt abwarfen. An diesem Tag gab es 176 Opfer, bei den Bombenangriffen auf Offenbach insgesamt 467 Tote. Am 26. März 1945 wurde die Stadt durch US-amerikanische Streitkräfte besetzt.

Was die Bomben nicht verwüstet hatten, wurde in den darauf folgenden Jahrzehnten der Stadterneuerung geopfert. Der einstige Charakter des westlichen Stadtzentrums zwischen Herrnstraße und Schloßstraße als Gartenstadt verdichtete sich baulich, dieses Gebiet der Innenstadt ist von Bürobauten geprägt, wie zum Beispiel dem N+M Haus der gleichnamigen Architektengemeinschaft. Als Fehler kann der Bau einer zweiten Ebene gesehen werden, dabei wurden der Fußgängerverkehr mittels Rolltreppen und Brücken vom Straßenverkehr getrennt. Bis auf ein Reststück am Marktplatz sind diese Bauten mittlerweile entfernt worden. 1953 begann der Bau der Carl-Ulrich-Siedlung zwischen Dietzenbacher und Waldstraße. Offenbach hatte 1954 erstmals mehr als 100.000 Einwohner und wurde somit jüngste Großstadt Hessens. 1956 erhielt die Stadt den Europapreis für ihre hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken. 1964 erwarb die Stadt die selbstständige Gemarkung Wildhof zwischen Offenbach und Heusenstamm vom Haus Hessen, die dann 1965 per Landesgesetz eingemeindet wurde. 1971 wurde das heutige Rathaus an der Berliner Straße eröffnet und die Verwaltung zog aus dem alten Hospital, dem heutigen Justizzentrum, dorthin. Die Feiern zum 1000-jährigen Jubiläum Offenbachs wurden 1977 begangen.

Als eine der ersten Städte hatte Offenbach seit den späten 1970er-Jahren mit einem Strukturwandel zu kämpfen. Die Lederwaren- und Elektroindustrie baute in großem Umfang Arbeitsplätze ab. Da dies in einer Phase allgemeiner Prosperität erfolgte, konnte Offenbach den Strukturwandel gut bewältigen und profitierte wesentlich von der Nähe zur Frankfurter Innenstadt. Auch der kurzzeitige Rückgang der Bevölkerung wurde gestoppt. 1995 erhielt Offenbach Anschluss an die S-Bahn Rhein-Main. Die Strecken der Städtischen Straßenbahn Offenbach wurden in Zuge dessen bis 1996 vollständig stillgelegt. Auf Frankfurter Stadtgebiet bedient die Straßenbahnlinie 16 die ehemalige FOTG-Strecke zu großen Teilen bis heute.

2002 wurde das Rumpenheimer Schloss wiederaufgebaut und in Eigentumswohnungen gehobener Qualität umgewandelt. Im selben Jahr verlegte der Landkreis Offenbach seinen Verwaltungssitz nach Dietzenbach. Die ungewöhnlich schnelle Vergabe von gewerblichen Baugenehmigungen durch die Stadtverwaltung und die gute Verkehrsinfrastruktur tragen wesentlich zur Neuansiedlungen von Firmen bei, wie zum Beispiel die neue Europazentrale des koreanischen Automobilherstellers Hyundai Motor Company. Die Mieten für Wohnungen gelten zudem, gemessen an der relativ geringen Entfernung zur Frankfurter Innenstadt und dem S-Bahn-Anschluss, als günstig, besonders die zahlreichen gründerzeitlichen Mehrfamilienhäuser erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit.

Einwohnerentwicklung

1875 hatte Offenbach etwa 25.000 Einwohner, bis zum Jahr 1900 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Am 18. August 1954 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000. Ende Dezember 2014 lebten in Offenbach rund 121.000 Menschen, Ende des Jahres 2017 ist die Einwohneranzahl in Offenbach auf über 125.000 angestiegen.

Im Dezember 2015 betrug der Anteil von Bürgern ohne deutsche Staatsangehörigkeit an der Gesamtbevölkerung 37 Prozent. Die Stadt hat damit prozentual den höchsten Ausländeranteil aller deutschen Städte. In der Bevölkerung sind 152 Nationen vertreten. 2010 kamen die meisten Ausländer aus der Türkei (7.193), Italien (3.916), Griechenland (3.610), Serbien und Montenegro (3.156), Kroatien (1.905), Polen (1.769), Marokko (1.628) sowie Bosnien und Herzegowina (1.357). Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nimmt weiter stark zu, im Dezember 2016 betrug er 60,7 Prozent, im Jahr 2019 bereits 63 Prozent.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 sind es meist Schätzungen, danach Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Verfahren erhoben.

Quelle: de.wikipedia.org



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