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Alte Historische Fotos und Bilder Oldenburg (Oldb), Niedersachsen
Old historical photos and pictures Oldenburg, Lower Saxony
Wappen Oldenburg (Oldb)

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Geschichte von Oldenburg (Oldb), Niedersachsen in Fotos
History of Oldenburg, Lower Saxony in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Stadt ist in neun Stadtbezirke aufgegliedert, die wiederum in Stadtteile untergliedert sind. Stadtbezirke nach dem statistischen Jahrbuch 2005 der Stadt sind:

  • mit den Stadtteilen Zentrum, Dobben, Haarenesch, Bahnhofsviertel und Gerichtsviertel
  • mit den Stadtteilen Ziegelhof und Ehnern
  • mit den Stadtteilen Bürgeresch und Donnerschwee
  • mit den Stadtteilen Osternburg und Drielake
  • mit den Stadtteilen Eversten, Hundsmühler Höhe, Thomasburg, Bloherfelde, Haarentor und Wechloy
  • mit den Stadtteilen Bürgerfelde, Rauhehorst (auch Vahlenhorst), Dietrichsfeld, Alexandersfeld, Flugplatz, Ofenerdiek und Nadorst
  • mit den Stadtteilen Etzhorn, Ohmstede und Bornhorst
  • mit den Stadtteilen Neuenwege und Kloster Blankenburg
  • mit den Stadtteilen Kreyenbrück, Bümmerstede, Tweelbäke West, Krusenbusch und Drielaker Moor

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 165 711

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Oldenburg. Alten Wache, Denkmal und Lambertikirche
Alten Wache, Denkmal und Lambertikirche
Oldenburg. Am Wendehafen
Am Wendehafen
Oldenburg. Anleger, 1934
Anleger, 1934
Oldenburg. Haus von Graf Anton Günther
Haus von Graf Anton Günther
Oldenburg. Cäcilienbrücke
Cäcilienbrücke
Oldenburg. Cäcilienbrücke
Cäcilienbrücke
Oldenburg. Cäcilienplatz, 1925
Cäcilienplatz, 1925
Oldenburg. Cäcilienplatz mit Brunnen
Cäcilienplatz mit Brunnen
Oldenburg. Hauptbahnhof
Hauptbahnhof
Oldenburg. Hauptbahnhof, Omnibussen mit Autos
Hauptbahnhof, Omnibussen mit Autos
Oldenburg. Hotel zum Erbgroßherzog
Hotel zum Erbgroßherzog
Oldenburg. Julius-Mosen-Platz, 1918
Julius-Mosen-Platz, 1918
Oldenburg. Kaffee Klinge, 1940
Kaffee Klinge, 1940
Oldenburg. Lange Straße
Lange Straße
Oldenburg. Ofener Straße, um 1930s
Ofener Straße, um 1930s
Oldenburg. Postamt
Postamt
Oldenburg. Reserve Lazarett II, Barackenlager, 1916
Reserve Lazarett II, Barackenlager, 1916
Oldenburg. Schleusenstraße, um 1940s
Schleusenstraße, um 1940s
Oldenburg. Schloß
Schloß
Oldenburg. Staatsministerium
Staatsministerium
Oldenburg. Stau und Bahnwagen
Stau und Bahnwagen
Oldenburg. Stau mit Landesbank
Stau mit Landesbank
Oldenburg. Staugraben, Kinder am brücke, 1912
Staugraben, Kinder am brücke, 1912
Oldenburg. Theater
Theater

Geschichte

Gründung und Mittelalter

Nach den Ergebnissen archäologischer Ausgrabungen begann die Geschichte Oldenburgs im 7. oder 8. Jahrhundert n. Chr. Auf einem Geestsporn im Ammergau nahe einer Furt über die Hunte entstand im Bereich des heutigen Marktplatzes sowie nördlich und östlich davon eine bäuerliche Siedlung. Auf der Handelsstraße von Bremen oder Westfalen nach Jever entstand hier ein leichter Übergang über den Fluss.

In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde östlich von Oldenburg die Ringwallanlage des Heidenwalls errichtet. Durch archäologische Untersuchungen von 2007 ließ sich seine Erbauung anhand der verwendeten Holzstämme dendrochronologisch auf das Jahr 1032 sowie 1042 datieren.

1108 wurde der Ort unter dem Namen „Aldenburg“ erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert nutzten die Grafen von Oldenburg die günstige topographische Situation zum Bau einer Wasserburg. Sie erhoben einen Zoll, konnten in Kriegszeiten diesen Durchgang aber auch versperren. Die Burg war Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft, und im Umland siedelten sich bald viele Angehörige der Verwaltung an.

1294 wurde für Dominikanerinnen des Augustiner- und Predigerordens das Kloster Blankenburg gegründet, Es befindet sich heute am östlichen Stadtrand, nahe der Hunte.

1345 erhielt die im Erzbistum Bremen gelegene Siedlung, die mittlerweile Oldenburg hieß, von Graf Konrad I. Bremer Stadtrecht. Es wurde eine bessere Befestigung gebaut, mit einem extrem breiten Stadtgraben, der die Mauer umgab, und fünf Stadttoren, die den Zutritt zur Stadt kontrollierten. Der Grundriss ähnelte einem Wappenschild: Im Westen das Obristen- oder Everstentor, im Nordwesten das Haarentor, im Nordosten das Heiliggeisttor, im Osten das Stautor und im Süden das gewaltige Dammtor. Dieser Doppeltorbau mit zwei Flankenrundtürmen (1518) und Zugbrücke über den Stadtgraben lag südlich der Ringburganlage mit eigenem Wassergraben. Durch diesen Schutz vor Räubern profitierte die Stadt Oldenburg auch wirtschaftlich.

1448 wurde Graf Christian von Oldenburg König von Dänemark und 1450 zudem König von Norwegen (Personalunion beider Königreiche). 1457 wurde er außerdem zum König von Schweden gewählt. 1460 wurde er Herzog von Schleswig und Graf von Holstein (ab 1474 Herzogtum). Das kleine Grafenhaus gewann damit überregionale Bedeutung, was erhebliche Auswirkungen nach dem Tod des letzten Grafen Anton Günther hatte.

Graf Anton Günther, Dreißigjähriger Krieg

1603 begann die Regierungszeit von Graf Anton Günther. Er ließ einen Teil der Burg im Barockstil umbauen und begann mit der Zucht von Pferden, die als „Oldenburger“ Pferde schon bald sehr begehrt waren. Außerdem konnte die Stadt lange Zeit vor Auswirkungen des dreißigjährigen Krieges bewahrt werden. Gerade die Zucht von Zugpferden für die Artillerie erwies sich in Kriegszeiten als profitabel. Insgesamt ging die Grafschaft mit einem leichten Plus aus dem Krieg hervor, insbesondere deshalb weil die Stadt nie belagert oder geplündert wurde. Als sich der Feldherr Tilly mit seinen Truppen, die in Wardenburg ihr Lager hatten, auf Oldenburg zubewegte, konnte Graf Anton Günther durch Verhandlungsgeschick und Bestechung Tilly dazu bewegen, wieder abzurücken.

Trotz einer so genannten Pestordnung fielen ab August 1667 der Pest jede Woche 30 bis 40 Menschen zum Opfer. Als Lager für Pestkranke diente zeitweise das Kloster Blankenburg, nachdem es als Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst und zunächst zum „Malz- und Brauwerk“ des Oldenburger Grafen Anton Günther umgebaut worden war. 1632 übertrug er das Gut an eine Stiftung, damit dort ein Armen- und Waisenhaus eingerichtet würde.

1667 starb Graf Anton Günther und wurde in der Oldenburger Lambertikirche bestattet. Da er keine ehelichen Nachkommen hatte, wurde Oldenburg dem nächsten männlichen Verwandten zugesprochen, dem König von Dänemark. Somit wurde Oldenburg dänisch.

Unter dänischer Verwaltung

Administrativ wurde ab 1667 das Territorium Oldenburg durch die Deutsche Kanzlei in Kopenhagen verwaltet. Im gleichen Jahr brach in der Stadt die Pest aus. Neun Jahre später schlugen am 27. Juli drei Blitze in Oldenburg ein. Die Stadt stand in Flammen und wurde fast völlig zerstört. Weil ihre Bewohner weder versichert waren, noch Hilfe von ihrer damaligen Regierung bekamen, mussten sie zu Verwandten und Freunden außerhalb der Stadt und Region ziehen. Auf diese Weise verfielen das Schloss und die Stadt Oldenburg. Die vorhandenen Kunstgegenstände wurden nach Dänemark verbracht: Die dänische Krone unterstützte Oldenburg kaum und der Wiederaufbau war mühsam und dauerte Jahrzehnte. Die Einwohnerzahl sank bis Mitte des 18. Jahrhunderts auf 3000. Als militärischer Vorposten war Oldenburg für Dänemark offenbar von größerer Bedeutung, denn die Stadt wurde auf Befehl der dänischen Krone mit Festungsanlagen versehen, den heutigen Wallanlagen. Die Einwohner Oldenburgs und der umliegenden Ortschaften wurden zum Bauen zwangsverpflichtet.

Herzogtum

Die Herrscherhäuser Deutschlands, Dänemarks und Russlands waren miteinander verwandt, entsprechend wechselte die Zugehörigkeit Oldenburgs immer wieder. Am 27. August 1773 gelangte die Grafschaft Delmenhorst gemeinsam mit der Grafschaft Oldenburg durch einen Ländertausch an das Oberhaupt des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf, den späteren Zaren Paul I. Er trat das Land vier Tage später seinem Vetter Friedrich August ab, dem Fürstbischof von Lübeck, der daraufhin von Kaiser Joseph II. 1774/1777 in den Herzogsstand erhoben wurde. Das so entstandene Herzogtum Oldenburg gehörte dadurch als Reichsfürstentum zum Heiligen Römischen Reich. Oldenburg wurde formell Hauptstadt des Herzogtums, doch der Wohnsitz von Herzog Friedrich August blieb weiterhin Eutin. Nach seinem Tod 1785 wurde sein Neffe Peter Friedrich Ludwig Landesadministrator des Herzogtums, da der eigentliche Erbe Friedrich Augusts, Herzog Peter Friedrich Wilhelm, nicht regierungsfähig war.

Peter Friedrich Ludwig erhob durch die Verlegung seines Wohnsitzes nach Oldenburg die Stadt wieder zur Residenz, die er im Verlauf seiner Regentschaft im klassizistischen Stil ausbaute. Es entstanden unter anderem die klassizistische Häuserzeile an der Huntestraße, das Lehrerseminar an der Wallstraße, die Infanteriekaserne am Pferdemarkt und das Prinzenpalais am Damm. Auch die Lambertikirche wurde in diesem Stil umgebaut.

Als Landesvater legte Peter Friedrich Ludwig Wert auf den Ausbau des Bildungs- und Gesundheitswesens. Er selbst war vielseitig gebildet und engagierte sich auch in sozialen Belangen. Unter anderem gründete er 1786 die „Ersparungskasse“ und ermöglichte mit einer Basisfinanzierung die Grundlage zum Neubau eines Krankenhauses (Peter Friedrich Ludwigs Hospital), der aber erst nach seinem Tod realisiert wurde. Im selben Jahr wurde das Polizeidragonerkorps des Herzogtums Oldenburg aufgestellt, um die Landesgrenzen und Überlandwege zu sichern sowie die unteren Polizeibehörden zu unterstützen.

Nachnapoleonische Zeit, Großherzogtum

Während der französischen Annexion des Herzogtums Oldenburg unter Napoleon I. befand sich der Herzog im Exil. Die Stadt wurde von 1811 bis 1813 zu einem Distrikt des Departement der Wesermündungen mit einem Unterpräfekten. In Oldenburg wurden neue Verwaltungs- und Rechtsvorschriften im Sinne des Code Napoléon eingeführt. Für die Durchsetzung der Gesetze war unter anderem die 34. Legion der Gendarmerie impériale zuständig; eine Gendarmerie-Brigade war auch in der Stadt Oldenburg stationiert. Nach der Befreiung von der französischen Herrschaft wurden die alten Rechte wieder eingeführt, mit Ausnahme der Leibeigenschaft. Zum Wiener Kongress 1815 erschien Peter Friedrich Ludwig nicht persönlich, den dort an ihn angetragenen Titel „Großherzog“ nahm er nicht an.

1818 war Oldenburg zur „Stadt I. Klasse“ sowie Sitz eines Amtes geworden, im heutigen Sinne also eine „Kreisfreie Stadt“. 1833 wurde sie vorübergehend wieder als „Stadt II. Klasse“ klassifiziert, bevor sie 1855 erneut „Stadt I. Klasse“ wurde.

Nach dem Tod von Herzog Peter Friedrich Ludwig 1829 nahm dessen Nachfolger Paul Friedrich August den Großherzogstitel an. Während seiner Regierungszeit (bis 1853) gab es zahlreiche kulturelle Neuerungen. So wurde mit der Großherzoglichen Hofkapelle der Vorläufer des Oldenburger Staatsorchesters gegründet. Auch das Theater bekam seinen Standort auf dem danach benannten Wallabschnitt. Das damals gegründete Großherzogliche Naturalienkabinett ist heute Bestandteil der Sammlung des Landesmuseums für Natur und Mensch.

In diese Zeit fiel auch der Ausbau des Militärwesens, was in der Errichtung diverser Kasernenbauten auch im Stadtbild sichtbar wurde, wie z. B. die Militärakademie am Pferdemarkt (heute Standesamt) und die Artilleriekaserne an der Ofener Straße (heute Fachhochschule).

Revolutionsjahre 1848/1849

Die Revolutionsjahre verliefen in Oldenburg gemäßigt. Am 2. März 1848 richtete der Stadtrat an den Großherzog eine Adresse, in der zwar eine landständische Verfassung gefordert wurde, dies aber in sehr loyalem, vorsichtigen Tonfall: „Der Oldenburger verehrt und liebt mit unerschütterlicher Liebe sein angestammtes Fürstenhaus, er weiß, welchen Schatz er darin vor Vielen anderen voraus hat.“

Am 7. März erhielt der Stadtrat die Antwort des Großherzogs durch den Magistrat der Stadt. Diese enthielt wiederum nur vage Versprechungen und er ging auf den Wunsch, die Verfassung von kundigen Männern besprechen zu lassen, überhaupt nicht ein. Die Enttäuschung über das Verhalten des Großherzogs war beträchtlich und bereits am 8. März versammelten sich Handwerker, um über die Eingabe einer weiteren Petition zu diskutieren. Am 10. März wurden Deputationen aus Oldenburg und Jever persönlich beim Großherzog vorstellig und überreichten die von ihnen verfassten Petitionen. Der Adressat zeigte sich jedoch nicht bereit, Zugeständnisse zu machen, worauf die jeversche Deputation mit einem Aufstand drohte. Daraufhin lenkte der Großherzog ein und versprach, eine Resolution zu erlassen. Am frühen Abend wurde das vom Großherzog erlassene Patent öffentlich verlesen. Er stimmte darin zu, erfahrenen Männern aus dem ganzen Lande ein Staatsgrundgesetz als Verfassungsentwurf vorzulegen. Konkret sicherte er zu, einer Versammlung aus 34 von ihm zu bestimmenden Männern einen Entwurf vorzulegen, über den diese beraten sollten. Die Begeisterung der Oldenburger war immens und dem Großherzog und seiner Familie wurde am selben Abend im Theater ein mehrfaches „Hoch!“ entgegengebracht. Dies ging soweit, dass gebeten wurde, auf eine Treppe zu treten, um sich bejubeln zu lassen, was ihm offensichtlich missfiel.

Am 11. März wurde durch Erlass die Pressezensur aufgehoben. Dies hatte jedoch keine großen Auswirkungen, da schon zuvor kaum Einschränkungen bestanden. Am 24. März kam es in Oldenburg zu Krawallen durch Mitglieder der unteren Schichten in der Stadt. Hauptsächlich Lehrjungen und Gesellen rotteten sich vor dem Haus eines Obersts zusammen, zerstörten eine Laterne und warfen mit einem Stein. Dieser Aufruhr wurde von der Presse verurteilt. Es folgte die Zustimmung des Großherzogs zur Volksbewaffnung und zur Schaffung einer Bürgerwehr, um weitere Zwischenfälle dieser Art zu unterbinden. Am 25. März wurden Flinten an Oldenburger Bürger ausgegeben und bereits am 26. März begann man mit Exerzierübungen. Im Februar 1849 wurde die Verfassung im konstituierenden Landtag angenommen.

1867 trat Oldenburg dem Norddeutschen Bund bei.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Oldenburg als bedeutender Truppenstandort schnell zu einem Heerlager. Neben tausenden Reservisten kamen auch viele Freiwillige zu den Kasernen. Die größte in Oldenburg stationierte Einheit war das Infanterie-Regiment Nr. 91, das bereits frühzeitig hohe Verluste zu beklagen hatte und nach dem Krieg aufgelöst wurde.

Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus

Der letzte Großherzog Friedrich August dankte 1918 ab und mit der Ausrufung der Weimarer Verfassung wurde Oldenburg 1919 Landeshauptstadt des föderalen Freistaates Oldenburg in der Weimarer Republik.

Hier gelang es der NSDAP bei den Wahlen zum Oldenburgischer Landtag 1932 erstmals in einem Land des deutschen Reiches, mit über 48 % die absolute Mehrheit zu erzielen. Zum Ministerpräsidenten ernannt wurde daraufhin Carl Röver, der bereits seit Mitte der 1920er Jahre NS-Gauleiter Weser-Ems in Oldenburg agiert hatte. Kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im gesamten Deutschen Reich wurde Röver Anfang Mai 1933 zum „Reichsstatthalter“ für Bremen und Oldenburg ernannt. Damit verlor die Hansestadt Bremen ihre politische Unabhängigkeit. Im Gegenzug wurde zur NS-Zeit 1933 das Amt Oldenburg erheblich vergrößert und der neue Verwaltungsbezirk später als Landkreis Oldenburg bezeichnet.

1935 wurde die „Bewahr- und Pflegeanstalt Kloster Blankenburg“ geschlossen und in ein „Hilfsdienstlager des SA-Arbeitsdienstes“ für jugendliche Erwerbslose umgewandelt. Im Februar 1937 wurde das Lager wieder aufgelöst und stattdessen die städtische Pflegeeinrichtung Gertrudenheim nach Blankenburg verlegt. Im Rahmen der „Euthanasie“-Aktionen wurden die Heimbewohner erneut verlegt.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 beteiligten sich Oldenburger SA-Truppen an den reichsweiten judenfeindlichen Novemberpogromen. Die Synagoge und die Jüdische Schule wurden niedergebrannt, einige Geschäfte zerstört. Die jüdischen Oldenburger wurden in der Polizeikaserne am Pferdemarkt, heute Landesbibliothek Oldenburg, zusammengetrieben. Am Morgen des 10. November wurden die Familien getrennt und 43 jüdische Männer an den Trümmern der noch brennenden Synagoge vorbei mitten durch die Innenstadt zum Gefängnis getrieben. Einen Tag später folgte die Deportation mit dem Zug. Insgesamt wurden fast 1.000 Männer aus dem Nordwesten und Bremen in das Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht, aus dem sie erst nach Wochen und Monaten gebrochen zurückkehrten. Zur Erinnerung und Mahnung initiierten Oldenburger Bürger 1982 einen Nachvollzug dieses Deportationsgangs als Schweigegang. Dieser Erinnerungsgang wird seitdem jährlich am 10. November von mehreren hundert bis zu mehreren tausend Oldenburgern begangen. Schulen und Institutionen gestalten jeweils ein umfangreiches Rahmenprogramm.

Während der NS-Zeit wurden des Weiteren zahlreiche Oldenburger Sinti deportiert und ermordet. Mindestens 74 Sinti der Stadt Oldenburg und der Umgebung wurden in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet.

Im Zweiten Weltkrieg entstanden durch Luftangriffe auf Oldenburg nur relativ geringe Schäden. Oldenburg wurde insgesamt lediglich zu 1,4 % zerstört. Im Juni 1941 richtete ein Luftangriff Schäden im Bereich von Stau, Sophienstraße und Würzburger Straße sowie an der Bahnstrecke nach Leer an. Im September 1943 wurde die Landesbibliothek am Damm durch Bomben zerstört, ebenso das Landgericht in der Elisabethstraße 7, das ausbrannte, sowie das Museum am Damm und die Reichsfinanzverwaltung am Damm Ecke Festungsgraben. Im April 1945 gab es noch vier größere Luftangriffe. Dabei wurden die Georgenvilla, der Ziegelhof und die Fleischfabrik der G.E.G. zerstört. Schwer beschädigt wurden die Kasernen an der Ofener Straße und der Donnerschweer Straße sowie die Infanteriekaserne an der Cloppenburger Straße. Auch in den Wohnvierteln östlich der Cloppenburger Straße und um den Klingenbergplatz herum entstanden schwere Schäden. Am 17. April 1945 griffen britische Flugzeuge die Donnerschwee-Kaserne an. Bei diesem Bombenangriff verloren 13 Kinder ihr Leben. Bei einem Luftangriff am 21. April 1945 wurden Bahnhofsvorplatz, Hafen und das Gewerbegebiet im Osten der Altstadt zerstört. Auch die Kasernenanlagen in Kreyenbrück wurden im April/Mai 1945 zerstört. Während der Luftangriffe suchten viele Menschen in dem 1942/43 erbauten Hochbunker an der Moslestraße (1979 gesprengt und abgetragen) und in den hunderten, im gesamten Stadtgebiet verteilten splittersicheren kleinen Rundbunkern Schutz. In Oldenburg wurden im Zweiten Weltkrieg insgesamt 130 Häuser zerstört.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Oldenburg zur Britischen Besatzungszone. Der britische Stadtkommandant übernahm 1945 als Residenz die Villa an der Gartenstraße 5, die zuvor Amtssitz des Leiters des NSDAP-Gaues Weser-Ems gewesen war (später war dort die „Brücke der Nationen“ untergebracht). Die britische Militärverwaltung richtete in Oldenburg mehrere DP-Lager zur Unterbringung von bis zu 5.000 so genannten Displaced Persons ein. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen und dem Baltikum, aber auch nicht-deutsche Flüchtlinge aus den von der Roten Armee besetzten Gebieten. Die Lager „Ohmstede“, „Wehnen“, „Sandplatz“, „Unterm Berg“ und „Ammerländer Heerstraße“ bestanden über die Gründung der Bundesrepublik hinaus bis in die 1950er Jahre.

Auf dem Gelände des ehemaligen Rennplatzes in Ohmstede wurden Letten und Esten angesiedelt, von denen viele bis heute in Ohmstede verblieben sind. Diese Exilanten wollten einerseits nicht in ihre 1940 von der Sowjetunion okkupierte Heimat zurückkehren, andererseits aber auch nicht in ein Land der westlichen Kriegsgegner Deutschlands auswandern. 1960 wurden die Holzhäuser des „Lettenlagers“ abgerissen und nach und nach durch Geschosswohnungen ersetzt, in die allerdings nicht nur Exil-Balten einzogen. In den 1970er Jahren lebten noch ca. 300 Letten in Oldenburg. Die meisten der Letten und Esten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Ohmstede lebten, und ihre Abkömmlinge blieben 1990 auch nach der Wiederherstellung der Souveränität des Staates Lettland in Deutschland. Prominentester Exil-Lette, der im Ohmsteder Exil starb, war der ehemalige lettische General und spätere General der Waffen-SS Rūdolfs Bangerskis. Der lettische Komponist und Dirigent Bruno Skulte leitete nach 1945 in Oldenburg ein lettisches Opern-Ensemble.

Durch die Aufnahme von etwa 42.000 Vertriebenen nach Kriegsende überschritt Oldenburg die Zahl von 100.000 Einwohnern und wuchs zur Großstadt heran. 1946 wurde das Land Oldenburg auf Beschluss der englischen Besatzungsmacht Bestandteil des neuen Bundeslandes Niedersachsen, Oldenburg wurde Sitz des „Verwaltungsbezirks Oldenburg“, eines der damals acht Regierungsbezirke des Landes.

Im ehemaligen Kloster Blankenburg wurde 1949 ein städtisches Altenheim, und ab 1957 überwiegend die langzeitpsychiatrische „Klinik Blankenburg“ betrieben. Die Auflösung 1987/88 galt als bundesweites Modellprojekt für die Ambulantisierung der psychiatrischen Pflege.

Jüngste Vergangenheit

Durch verschiedene Kreisreformen der 1970er Jahre wurde der Landkreis Oldenburg verändert. Aus dem Verwaltungsbezirk Oldenburg mit den Regierungsbezirken Aurich und Osnabrück entstand 1978 der Regierungsbezirk Weser-Ems mit der Hauptstadt Oldenburg. Trotz aller Verwaltungs- und Gebietsreformen blieb Oldenburg eine kreisfreie Stadt. 1988 wurde die Kreisverwaltung des Landkreises Oldenburg, die sich bis dahin in der Stadt Oldenburg befunden hatte, auf Beschluss des Kreistages nach Wildeshausen verlegt.

1954 wurde die Weser-Ems-Halle eröffnet und 1967 wurde mit der Umgestaltung der Altstadt begonnen, damit war Oldenburg eine der ersten Städte in Deutschland mit einer Fußgängerzone. Oldenburg entwickelte sich zu einem Bankenplatz der Region, unter anderem mit einer Hauptstelle der Landeszentralbank und einer Zweiganstalt der Deutschen Bundesbank. 1973 wurde nach Abschaffung der Pädagogischen Hochschulen in Niedersachsen die Carl von Ossietzky Universität gegründet. Im gleichen Jahr begann auch der Bau des Hilfskrankenhauses Oldenburg.

Von 1990 bis Ende Juni 2011 unterhielt das Land Niedersachsen im „Kloster Blankenburg“ eine Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber, der im Verlauf der 1990er Jahre eine Gemeinschaftsunterkunft (gemäß § 53 Asylverfahrensgesetz (heutige Bezeichnung: Asylgesetz)) und eine Ausreiseeinrichtung (nach § 61 Abs. 2 Aufenthaltsgesetz) angegliedert wurde.

2009 trägt Oldenburg den Titel Stadt der Wissenschaft mit dem Leitbild Übermorgenstadt. 2009 wurde mit der Umgestaltung der ehemaligen städtischen Mülldeponie Osternburg zu einem Park begonnen. Auf dem höchsten Punkt der ehemaligen Halde befindet sich der Osternburger Utkiek.

Militärgeschichte

Mittelalter, Frühe Neuzeit

Nicht eindeutig geklärt ist die Funktion des 1032 entstandenen Heidenwalls. Wahrscheinlich ist es, dass er der Sicherung einer Furt der Hunte diente. Die vermutlich im 11. Jahrhundert angelegte Burg wurde ab ca. 1530 zu einer Festung in alt-italienischer Manier umgebaut.

1576 wurde das erste Zeughaus errichten. Bis 1600 wurde die so genannte Bürgerwacht aufgebaut. Um 1615 begann der Ausbau der Festung. In der so genannten Dänenzeit war Oldenburg von 1700 bis 1765 Dänische Königsfestung.

Nach der Erhebung zum Herzogtum Oldenburg wurde die Stadt herzogliche Garnison. 1775 wurde das Herzogliche Infanteriekorps aufgestellt. Dieser Truppenteil ging 1808/09 in dem so genannten Rheinbund-Kontingent auf. Militärisches Zentrum der Stadt war bis 1919 immer die Schlosswache, der die Bewachung des Schlosses als Regierungssitz oblag. Weiterhin war sie Sitz des Garnisonkommandos.

Deutscher Bund, Norddeutscher Bund, Deutsches Reich bis 1919

1813 erließ Herzog Peter Friedrich Ludwig einen Aufstellungsbefehl für ein Herzoglich Oldenburgisches Infanterie-Regiment. 1831 erfolgte eine Vereinigung mit Kontingenten aus Bremen, Hamburg und Lübeck zur Oldenburgisch-Hanseatischen Brigade.

Im Norddeutschen Bund wurde die Einheit 1867 als Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91 in das preußische Heer eingegliedert.

1849 wurde ein Reiter-Regiment aufgestellt, das ab 1859 in Osternburg stationiert war und ab 1867 als Oldenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 19 Teil des preußischen Heeres war.

Deutsches Reich 1919 bis 1945

Nach 1919 wurde die Oldenburger Garnison stark reduziert. Nachfolger des 91er-Regiments wurde das Infanterie-Regiment 110, das 1921 in das 16. Infanterie-Regiment (Reichswehr) umgewandelt wurde.

Nach 1935 wurde die Garnison Oldenburg massiv ausgebaut.

Seit 1945

Anfang Mai 1945 wurde Oldenburg von kanadischen Einheiten der 4th Canadian Armoured Division eingenommen. Die kanadischen Besatzungstruppen wurden 1946/1947 durch britische Einheiten abgelöst. Diese wurden Ende der 1940er Jahre durch dänisches Militär abgelöst. 1954 erfolgte der britische Abzug.

Von den 1960er bis zu den 1980er Jahren war Oldenburg zweitgrößte Garnisonsstadt der Bundesrepublik nach Koblenz. Sie war Standort diverser Heeres- und Luftwaffenverbände und -einheiten. In den 1970er Jahren beschäftigte die Bundeswehr in Oldenburg 10.000 Soldaten und Zivilbedienstete.

Seit 1990

1990, im Jahr der Wiedervereinigung Deutschlands, waren in der Stadt Oldenburg 4555 Soldaten und 1600 Zivilangestellte bei der Bundeswehr beschäftigt. In einer gemeinsam von den Universitäten Oldenburg und Göttingen veröffentlichten Studie wurde 1995 vorhergesagt, dass die Bundeswehr am Standort Oldenburg auf zwei Drittel ihrer Soldaten und die Hälfte der Zivilangestellten verzichten werde. Tatsächlich sind seit 2006 in Oldenburg noch 1100 Angehörige der Bundeswehr beschäftigt. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland zum 1. Juli 2011 werden keine Wehrpflichtigen mehr in Oldenburg stationiert.

Aufgrund von Heeresstrukturreformen ist heute lediglich die Henning-von-Tresckow-Kaserne in Bümmerstede noch Truppenstandort. Dieser beherbergte nach der Wiedervereinigung Deutschlands zunächst den Stab der Luftlandebrigade 31, zwei Kompanien des Luftlandeunterstützungsbataillons 272, eine Sanitätsstaffel sowie das Kraftfahrausbildungszentrum.

Die Luftlandebrigade wurde 2014 zu einem Fallschirmjägerregiment am Standort Seedorf umstrukturiert. In die Hennig-von-Tresckow-Kaserne wurde ab 2015 der Stab der 1. Panzerdivision verlegt. Nach Abzug der Fallschirmspringer im März 2015 hielt das Vorkommando der 1. Panzerdivision seinen Einzug in der Henning-von-Tresckow-Kaserne. Seit dem 14. Dezember 2015 sind der Stab sowie die Stabs-/Fernmeldekompanie der 1. Panzerdivision in Oldenburg stationiert. Das Kraftfahrausbildungszentrum verblieb am Standort Bümmerstede.

Auf dem Gelände der ehemaligen Dragoner-Kaserne in Osternburg befinden sich heute das Verpflegungsamt der Bundeswehr, das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum und die zivilberufliche Aus- und Weiterbildung Betreuungsstelle Oldenburg (ZAW Betreuungsstelle Oldenburg).

Der Fliegerhorst an der Alexanderstraße sowie die Kasernengelände in Ohmstede, Donnerschwee und in Kreyenbrück werden nicht mehr für Zwecke der Bundeswehr genutzt. Die aufgegebenen Standorte der Bundeswehr in Oldenburg konnten ab 1993 neuen Zwecken zugeführt werden.

Einwohnerentwicklung

1898 hatte Oldenburg 25.000 Einwohner, bis 1925 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. 1946 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt durch Flüchtlingszuzug schnell die Grenze von 100.000. 2015 lebten hier laut Einwohnerdatei Stadt Oldenburg 25.672 Minderjährige und 139.424 Erwachsene, zusammen 165.096 Menschen; historischer Höchststand. Oldenburg gehört zu den noch wachsenden Großstädten in der Bundesrepublik. Seit 2011 ist Oldenburg die drittgrößte Stadt Niedersachsens, vor Osnabrück (Volkszählung und Fortschreibung). Am 31. Dezember 2018 hatte Oldenburg 168.210 Einwohner.

In einer Bevölkerungsvorausberechnung des niedersächsischen Landesamtes für Statistik werden für Oldenburg 2021 etwa 171.000 Einwohner prognostiziert.

Bei der Übersicht der Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand handelt es sich bis 1833 meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.

Zum 31. Dezember 2011 lebten in Oldenburg 74.370 (47,3 %) männliche und 82.890 (52,7 %) weibliche Einwohner, der Ausländeranteil betrug 5,4 %.

Quelle: de.wikipedia.org



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