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Alte Historische Fotos und Bilder Petersberg, Sachsen-Anhalt
Old historical photos and pictures Petersberg (Saalekreis), Saxony-Anhalt
Wappen Petersberg

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Geschichte von Petersberg (Saalekreis), Sachsen-Anhalt in Fotos
History of Petersberg (Saalekreis), Saxony-Anhalt in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Zur Einheitsgemeinde Petersberg gehören die Ortschaften:

  • Brachstedt mit Hohen und Wurp
  • Gutenberg
  • Krosigk mit Kaltenmark
  • Kütten mit Drobitz
  • Morl mit Alaune, Beidersee und Möderau
  • Nehlitz
  • Ostrau mit Mösthinsdorf und Werderthau
  • Petersberg mit Drehlitz und Frößnitz
  • Sennewitz mit Grube Ferdinande
  • Teicha
  • Wallwitz mit Dachritz, Merkewitz, Sylbitz, Trebitz und Westewitz

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 9 498

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Petersberg. Bismarcksäule, 1905
Bismarcksäule, 1905
Petersberg. Fernseh Pavillon, 1968
Fernseh Pavillon, 1968
Petersberg. HO Fernseh Gaststätte 'Petersberg'
HO Fernseh Gaststätte 'Petersberg'
Petersberg. Naherholungsgebiet, Fernseh, Aussichtsturm
Naherholungsgebiet, Fernseh, Aussichtsturm
Petersberg. Naherholungsgebiet, HO-Fernseh Gaststätte, Waldschänke
Naherholungsgebiet, HO-Fernseh Gaststätte, Waldschänke
Panorama von Petersberg
Panorama von Petersberg
Petersberg. Stiftskirche St Peter
Stiftskirche St Peter
Petersberg. Teicha - Gasthof Beidersee, inhaber Friedrich Frommann, Fliegeraufnahme
Teicha - Gasthof Beidersee, inhaber Friedrich Frommann, Fliegeraufnahme

Geschichte Ortschaft und Ortsteile

Bis zur Bildung der Einheitsgemeinde Petersberg am 1. Januar 2010 gab es eine kleine Gemeinde Petersberg mit 685 Einwohnern (2008), die Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Götschetal-Petersberg war. Die Verwaltungsgemeinschaft löste sich ebenfalls zum 1. Januar 2010 auf.

Brachstedt

Brachstedt wurde 952 erstmals urkundlich als marca Brehstedi erwähnt. Funde deuten auf eine deutlich frühere Besiedlung hin. Im Ort war eine Linie der Familie von Rauchhaupt begütert.

Brachstedt und seine heutigen Ortsteile Hohen und Wurp gehörten zum Amt Giebichenstein im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg. 1680 kamen sie zum Herzogtum Magdeburg unter brandenburg-preußischer Herrschaft. Zwischen 1807 und 1813 lagen Brachstedt, Hohen und Wurp im Kanton Oppin des Königreichs Westphalen (Distrikt Halle des Departements der Saale). Ab 1815 gehörten sie zum Saalkreis in der preußischen Provinz Sachsen.

Wurp und Hohen wurden am 1. April 1938 nach Brachstedt eingemeindet.

Bis zur Neubildung der Einheitsgemeinde Petersberg am 1. Januar 2010 war Brachstedt eine selbständige Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Götschetal-Petersberg mit den zugehörigen Ortsteilen Hohen und Wurp. Letzter Bürgermeister Brachstedts war Gerhard Müller.

Gutenberg

Der ursprüngliche germanische Name der Ansiedlung Godeberg wurde im 7. Jahrhundert von zugewanderten westslawischen, sorbischen Siedlern, als „Guter Berg“ in Dobra gora übersetzt und übertrug sich auch als Name auf den Ort. Sowohl von den frühen germanischen als auch den slawischen Besiedlern wurden u. a. Urnen und Wallreste (Kirchberg) in der Ortslage Gutenberg gefunden. Nach den Orten Neutz und Lettewitz nannten sich die hiesigen Sorben dann Neletici. Sie waren von Anfang an treue Verbündete der Franken.

Die Wallburg auf dem Kirchberg wurde sicher auf Befehl eines fränkischen Königs oder spätestens unter König Heinrich I. angelegt, um die Heerstraße von Halle nach Ostrau und zur Akener Elbefurt zu sichern. Sie wurde mit sorbischen Kriegern besetzt, sofern sie als Wallburg überhaupt eine Besatzung im Frieden hatte. Der tiefe und lange Hohlweg südlich des Ortes, der sich durch die Fuhrwerke beim Anstieg auf die Seebener Berge gebildet hatte, zeigt diese alte Heer- und Handelsstraße noch heute an. Der Ort und die Umgebung befanden sich in Königsbesitz, bis König Otto I. im Jahr 952 Thobragora mit dem Grafen Billing gegen anderen Besitz tauschte. Dieser Tausch wurde jedoch im Jahr 966 rückgängig gemacht und am 23. Oktober 966 wurde Dobrogora mit östlich davon liegenden Gütern (Niemberg, Brachstedt und Oppin) von Otto I. dem Kloster St. Moritz in Magdeburg übertragen, aus welchem zwei Jahre später das Erzstift gebildet wurde. Nach Kaiser Ottos I. Tod 973 bestätigte König Otto II. noch einmal die Schenkung. Dabei wurde Dobragora neben Giebichenstein und Radewell als civitas bezeichnet, was damals einen Burgwardsort meinte. Somit sind Wallburg und Mittelpunktsfunktion im Burgwardsbezirk für Gutenberg eindeutig bestätigt.

Für das 13. und 14. Jahrhundert finden zeitweilig jene von Gutenberg Erwähnung, deren Wohnsitz u. U. eine nicht mehr existente Wasserburg am Schlossberg war. Nach dem Aussterben derer von Gutenburg wechselten die Güter mehrmals den Besitzer, 1467 wurde z. B. die Familie von Hacke mit Besitz in Gutenberg belehnt. Gutenberg gehörte zum Amt Giebichenstein im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg. Mit dessen Angliederung an Preußen gehörte der Ort ab 1680 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg.

Im 17. Jahrhundert trat die Pest erstmals in Gutenberg auf, zwischen Februar und Dezember 1611 starben 162 Menschen, ungefähr die Hälfte der damaligen Bevölkerung. Auch für 1626 und letztmals 1636 sind 68 bzw. 61 Pestopfer belegt. Im Dreißigjährigen Krieg litt der Ort wiederholt unter Einquartierungen und Verwüstungen. Im Jahre 1759 wurde das Dorf im Verlauf des Siebenjährigen Kriegs von österreichischen und württembergischen Truppen geplündert. Zudem wurde Gutenberg eine hohe Kontribution auferlegt.

Mit dem Frieden von Tilsit wurde Gutenberg im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Es gehörte zum Kanton Neumarkt. Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Gutenberg 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.

Krosigk

Krosigk war eine slawische Gründung des 7. Jahrhunderts. Im 10. Jahrhundert stand hier eine Burganlage, die zu den ältesten Steinburgen der Region zählte und das Stammhaus derer von Krosigk ist. Von 1451 bis 1813 befand sich die Burg Krosigk und ein später errichtetes Gutshaus im Besitz der Familie von Trotha.

Die adligen Orte Krosigk und Kaltenmark gehörten zum Saalkreis des Erzstifts Magdeburg. Mit dessen Angliederung an Preußen gehörten sie ab 1680 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg.

Mit dem Frieden von Tilsit wurden Krosigk und Kaltenmark im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Sie gehörten zum Kanton Löbejün. Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurden Krosigk und Kaltenmark 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kaltenmark eingegliedert.

Kütten

Drobitz und Kütten gehörten als schriftsässige Orte zum Rittergut Ostrau, welches ab 1485 unter der Verwaltung des wettinischen Amtes Delitzsch stand, von diesem jedoch räumlich getrennt lag.

Seit dem 1697 erfolgten Verkauf des benachbarten wettinischen Amts Petersberg an Brandenburg-Preußen lagen die kursächsischen Orte Kütten und Drobitz an der Grenze zum preußischen Herzogtum Magdeburg. 1806 wurden der benachbarte Ort Petersberg und der preußische Saalkreis durch französische Truppen besetzt. Dadurch grenzten die nun königlich-sächsischen Orte Kütten und Drobitz ab 1807 an den Distrikt Halle im Departement der Saale des Königreichs Westphalen.

Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen waren Kütten und Drobitz seit 1813 wieder sächsisch-preußische Grenzorte. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die Orte des Gutsbezirks Ostrau wie die meisten Orte des sächsischen Amts Delitzsch im Jahr 1815 zu Preußen. Kütten und Drobitz wurden wie der Großteil des Gutsbezirks Ostrau im Jahr 1816 dem Landkreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt.

Am 1. Juli 1950 wurde Drobitz nach Kütten eingemeindet. Gleichzeitig wechselten beide Orte in den Saalkreis. Bei der Kreisreform in der DDR kam Kütten mit Drobitz im Jahr 1952 zum verkleinerten Saalkreis im Bezirk Halle, dieser ging bei der Kreisreform des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2007 im Saalekreis auf.

Bei der Bildung der Einheitsgemeinde Petersberg am 1. Januar 2010 wurde die Gemeinde Kütten mit ihrem Ortsteil Drobitz eine Ortschaft innerhalb der neuen Großgemeinde Petersberg.

Morl

Morl gehörte zum Amt Giebichenstein im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg. Mit dessen Angliederung an Preußen gehörte der Ort ab 1680 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg.

Mit dem Frieden von Tilsit wurde der Ort im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Er gehörte zum Kanton Wettin. Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Morl im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.

Am 1. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Beidersee und Möderau.

Bis zur Neubildung der Einheitsgemeinde Petersberg am 1. Januar 2010 war Morl eine selbständige Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Götschetal-Petersberg mit den zugehörigen Ortsteilen Beidersee und Möderau sowie dem Wohnplatz Alaune. Letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin Morls war Ilona Thiemert.

Falko Schmidt ist seit dem 20. August 2014 ehrenamtlicher Ortsbürgermeister der Ortschaft Morl.

Nehlitz

961 wurde Nehlitz erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort war Besitz des 1124 gegründeten Augustiner-Chorherrenstifts Petersberg. Dieses gehörte zur Markgrafschaft Meißen und kam bei der Leipziger Teilung des Kurfürstentums Sachsen im Jahr 1485 an das albertinische Herzogtum Sachsen. Im Zuge der Einführung der Reformation erfolgte im Jahr 1538/40 die Säkularisation des klösterlichen Besitzes und die Umwandlung in das landesherrliche Amt Petersberg. Nehlitz wurde ein direktes Untertanendorf, welches an verstreut liegende Dörfer des zum kursächsischen Amt Delitzsch gehörigen Ritterguts Ostrau grenzte.

Durch den Schmalkaldischen Krieg und der Wittenberger Kapitulation im Jahr 1547 wurde das albertinische Herzogtum Sachsen zum Kurfürstentum Sachsen erhoben, wodurch Nehlitz als Teil des Amts Petersberg die nächsten 150 Jahre kursächsisch war. Mit dem Verkauf des Amts Petersberg an Brandenburg-Preußen im Jahr 1697 wurde der Ort dem Saalkreis im Herzogtum Magdeburg angegliedert, während die benachbarten zum Rittergut Ostrau gehörigen Orte kursächsisch blieben. Durch den Frieden von Tilsit wurden Petersberg und Nehlitz im Jahre 1807 wie die anderen westelbischen Gebiete Preußens dem Königreich Westphalen zugeschlagen. Als Teil des Saalkreises wurde das Amt Petersberg mit Nehlitz dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Dabei kam der Ort mit einigen Freihöfen in den kursächsischen Orten Werben, Schrenz und Löbersdorf zum Kanton Löbejün.

Nach der Niederlage Napoléons und dem Ende des Königreichs Westphalen im Jahr 1813 nahm der preußische König mit seinen „alten Provinzen“ auch den Saalkreis mit Nelitz wieder in Besitz. 1815 wurde aus diesem „Altbesitz“ aus der Zeit vor 1807 und den durch den Wiener Kongress erworbenen königlich-sächsischen Gebieten die Provinz Sachsen gebildet. Durch die Neuordnung des preußischen Gebiets im Jahr 1816 kam Nehlitz zum Saalkreis im Regierungsbezirk Merseburg. Bei der Kreisreform in der DDR kam Nehlitz zum verkleinerten Saalkreis im Bezirk Halle.

Die ehemals selbständige Gemeinde Nehlitz war seit dem 1. Juli 2006 ein Ortsteil der neugebildeten Gemeinde Götschetal. Seit dem 1. Januar 2010 gehört Nehlitz zur Einheitsgemeinde Petersberg.

Ostrau

Ostrau, welches am Bach Riede liegt, wurde 1125 erstmals urkundlich erwähnt, als Conradus M. Graf zu Wettin, späterer Markgraf von Meißen, dem Kloster auf dem Petersberg die Capellam Ostrowe schenkte. Das Ministerialengeschlecht de Ostrowe war bis in das beginnende 15. Jahrhundert in Ostrau ansässig, dann folgten ab ca. 1440 die Herren von Witzleben, 1455 Friedrich von Hoym, 1471 Herlfrecht von Meckau und ab 1586 Achatius von Veltheim, der mit dem Schloss Ostrau am 1. Februar 1586 von Kurfürst August von Sachsen belehnt wurde. Güter im Ort hatten daneben noch die adligen Familien Knauth, von Scheidingen (1419) und von Draxdorf inne. 1713 entstand das Schloss Ostrau neu im barocken Baustil.

Ostrau gehörte bis 1815 unter die Patrimonialgerichtsbarkeit des Ritterguts Ostrau, welches ab 1485 unter der Verwaltung des wettinischen Amts Delitzsch stand, von diesem jedoch räumlich getrennt lag. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die Orte des Gutsbezirks Ostrau wie die meisten Orte des sächsischen Amts Delitzsch im Jahr 1815 zu Preußen. Ostrau wurde im Jahr 1816 dem Landkreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt.

Am 1. Juli 1950 wurde Werderthau nach Ostrau eingemeindet. Gleichzeitig wechselten beide Orte in den Saalkreis. Bei der Kreisreform in der DDR kam Ostrau im Jahr 1952 zum verkleinerten Saalkreis im Bezirk Halle, dieser ging bei der Kreisreform des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2007 im Saalekreis auf. Am 1. Januar 2005 wurde Mösthinsdorf nach Ostrau eingemeindet. Bis zur Neubildung der Einheitsgemeinde Petersberg am 1. Januar 2010 war Ostrau eine selbständige Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Götschetal-Petersberg mit den zugehörigen Ortsteilen Werderthau und Mösthinsdorf. Letzte Bürgermeisterin Ostraus war Lieselotte Berner. Seitdem bilden die drei Orte die Ortschaft Ostrau innerhalb der Großgemeinde Petersberg.

Petersberg

12. bis 16. Jahrhundert

1124 wurde auf dem Petersberg das Augustiner-Chorherrenstift Petersberg gegründet. Dieses gehörte zur Markgrafschaft Meißen und kam bei der Leipziger Teilung des Kurfürstentums Sachsen im Jahr 1485 an das albertinische Herzogtum Sachsen. Im Zuge der Einführung der Reformation erfolgte im Jahr 1538/40 die Säkularisation des klösterlichen Besitzes und die Umwandlung in das landesherrliche Amt Petersberg. Dabei wurde Nehlitz ein direktes Untertanendorf, welches an verstreut liegende Dörfer des zum kursächsischen Amt Delitzsch gehörigen Ritterguts Ostrau grenzte. Weiterhin gehörte die Exklave Spröda östlich von Delitzsch zum Amt. Auf dem Petersberg existierten zu dieser Zeit klösterliche Wirtschafts- und Wohnräume.

16. bis 18. Jahrhundert

Durch den Schmalkaldischen Krieg und die Wittenberger Kapitulation im Jahr 1547 wurde das albertinische Herzogtum Sachsen zum Kurfürstentum Sachsen erhoben, wodurch das Amt Petersberg die nächsten 150 Jahre kursächsisch war. Mit dem Verkauf des Amts an Brandenburg-Preußen im Jahr 1697 wurde es dem Saalkreis im Herzogtum Magdeburg angegliedert, während die benachbarten zum Rittergut Ostrau gehörigen Orte (u. a. Frößnitz, Westewitz und Drehlitz) kursächsisch blieben. Der preußische Amtmann verlegte 1826 das Amtshaus an den Fuß des Petersbergs. 1737 erfolgten die Ansiedlung der Schäferei und der Bau von Beamtenwohnungen auf dem Amtsgelände, da die Untertanendörfer Nehlitz und Spröda zu weit entfernt lagen. Für weitere Wohnbauten benutzte man Steine der Petersberger Klosterruinen, sodass auf dem Berg nur die Pfarrei und das Schulhaus unversehrt blieben. Da das Amt Arbeitskräfte benötigte, die in der Nähe des Bergs wohnten, entstanden zwischen 1740 und 1760 16 Wohnhäuser und Gehöfte für Landarbeiter. Weiterhin entstand der Amtsgasthof, der 1764 in Erbpacht abgegeben wurde. Nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs (1756–1773) entstanden 19 sogenannte Kolonistenhäuser. "Kolonien" nannte man zu dieser Zeit Dörfer ohne Grundbesitz, die ackerlosen Bewohner erhielten eine sechzehnjährige Abgabenfreiheit. Im Jahre 1785 bestand das Dorf Petersberg aus 23 zerstreut liegenden Häusern mit 183 Einwohnern, die dem Amt dienst- und steuerpflichtig waren. Die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahre 1790 auf 259. Über das Dorf und das Amt übte ein Justizamtmann die Gerichtsbarkeit aus.

19. Jahrhundert

1806 erfolgte die Besetzung Petersbergs durch französische Truppen. Unter Napoleon wurde das Amt Petersberg 1806 aufgelöst und eine Domäne gebildet, die durch den Frieden von Tilsit im Jahre 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert wurde. Als Teil des Saalkreises wurde das Amt Petersberg mit Petersberg, Nehlitz und der Exklave Spröda dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Dabei kamen Petersberg und Nehlitz mit einigen Freihöfen in den kursächsischen Orten Schrenz, Werben und Löbersdorf zum Kanton Löbejün, die Exklave Spröda hingegen zum Kanton Oppin.

Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Petersberg. Unter der erneuten preußischen Herrschaft blieb der Status des ehemaligen Amtes als Domäne erhalten. Es erfolgte jedoch ab 1815 eine politische und juristische Neuordnung. Juristisch kam Petersberg zum Landgericht Halle, wodurch das Hörigkeitsverhältnis zum Amt erlosch. Mit dem durch den Wiener Kongress 1815 erfolgten Erwerb königlich-sächsischer Gebiete war eine politische Neugliederung des preußischen Territoriums notwendig. Dadurch gehörten ab 1816 die Orte Petersberg und Nehlitz mit den ehemals sächsischen Dörfern Frößnitz, Westewitz und Drehlitz zum Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen. Während Petersberg, Nehlitz und die ehemaligen sächsischen Exklaven Frößnitz und Westewitz zum Saalkreis kamen, wurde Drehlitz dem Kreis Bitterfeld angegliedert. 1820 gehörten zur Domäne Petersberg vier Häuser mit 20 Bewohnern, zum Ort Petersberg gehörten hingegen 25 Häuser mit 146 Einwohnern.

20. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Am 1. April 1938 erfolgte die Eingemeindung von Frößnitz. Drehlitz folgte am 1. Juli 1950, welches dadurch in den Saalkreis wechselte. Bei der Kreisreform in der DDR kam Petersberg 1952 zum verkleinerten Saalkreis im Bezirk Halle.

Bei der Bildung der Einheitsgemeinde Petersberg am 1. Januar 2010 wurde die kleine Gemeinde Petersberg mit 685 Einwohnern (2008) Teil der Großgemeinde. Die Verwaltungsgemeinschaft Götschetal-Petersberg, zu der die kleine Gemeinde Petersberg gehörte, löste sich ebenfalls zum 1. Januar 2010 auf.

Sennewitz

1182 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Sennewitz gehörte zum Amt Giebichenstein im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg. Mit dessen Angliederung an Preußen gehörte der Ort ab 1680 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg.

Mit dem Frieden von Tilsit wurden Sennewitz und das 1780 erbaute Wirtshaus "Dreckente" im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Sennewitz und Dreckente gehörten zum Kanton Neumarkt. Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Sennewitz 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.

1845 wurde die Grube Ferdinande eröffnet und 1932 geschlossen.

Teicha

Teicha wurde urkundlich erstmals 961 erwähnt. Älter ist der Ortsteil Groitsch, der im Jahre 952 urkundlich erwähnt wurde. Dieser besaß ehemals eine Wasserburg. Die Ersterwähnung von Löbnitz, einer alten sorbischen Siedlung, erfolgte 1270. Zum als Kolonialsiedlung angelegten Lehndorf gehört Räthern, eine Rodungssiedlung, die erstmals 1371 genannt wurden.

Auf einer alten slawischen Kultstätte wurde die romanische Kirche zu Teicha erbaut. Kirche und Dorf waren dem Amt Giebichenstein zugehörig, kamen aber im Jahre 1120 in den Besitz des Petersberger Klosters Neuwerk. Die Kirche ist St. Moritz, dem Schutzheiligen der Sachsenzeit, geweiht. Wie Teicha gehörten auch Groitsch, Löbnitz, Lehndorf und Räthern zum Amt Giebichenstein im Saalkreis des Erzstifts Magdeburg. Mit dessen Angliederung an Preußen gehörten sie ab 1680 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg.

Das 1546 in Halle lagernde kaiserliche Heer tyrannisierte auch Teicha. Noch schlimmer traf es das Dorf im Dreißigjährigen Krieg, als die Pest 1636 viele Opfer forderte. Österreicher und Reichstruppen erpressten im Siebenjährigen Krieg 1761 hohe Kontributionen. Auch die Franzosen suchten Teicha heim (1806). Sie plünderten und zerstörten das Inventar der Kirche und brachten den Pfarrer um. Mit dem Frieden von Tilsit wurde der Ort und seine vier heutigen Ortsteile im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Sie gehörten zum Kanton Neumarkt. Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurden die fünf Orte im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.

In den 1950er-Jahren kamen zahlreiche Umsiedler nach Teicha. In den achtziger Jahren und ab 1994 wurden in Teicha viele Eigenheime errichtet, ohne dass dadurch die Dorfstruktur beeinträchtigt wurde. Auch deshalb belegte die Gemeinde beim 6. Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ den ersten Platz.

Wallwitz

Die Ortsteile der Ortschaft Wallwitz gehörten kirchlich bis auf Sylbitz, das eine eigene Mutterkirche hatte, zum Kirchspiel Petersberg. Politisch gehörten die Orte ursprünglich bis auf Westewitz, das eine kursächsische Exklave bildete, zum Saalkreis des Erzstifts Magdeburg.

Durch die Angliederung des Erzstifts Magdeburg an Preußen gehörten Wallwitz, Dachritz, Merkewitz, Sylbitz und Trebitz ab 1680 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg. Westewitz bildete mit dem benachbarten Frößnitz seit dem 1697 erfolgten Verkauf des Amts Petersberg an Brandenburg-Preußen eine kursächsische Exklave im preußischen Saalkreis. Sie blieben jedoch weiterhin dem nun preußischen Amt Petersberg zinsverpflichtet.

Mit dem Frieden von Tilsit wurden Wallwitz, Dachritz, Merkewitz, Sylbitz und Trebitz im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Sie gehörten zum Kanton Wettin. Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis.

Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurden die fünf preußischen Orte Wallwitz, Dachritz, Merkewitz, Sylbitz und Trebitz und der vom Königreich Sachsen abgetretene Ort Westewitz im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.

Am 1. Oktober 1938 erfolgte die Eingemeindung der Orte Westewitz, Dachritz, Merkewitz, Sylbitz und Trebitz nach Wallwitz. Zu einer Namensänderung kam es am 1. Januar 1998, als sich die ehemalige Gemeinde von Wallwitz in Wallwitz (Saalkreis) umbenannte.

Während der DDR-Zeit war die LPG „August Bebel“ aus Wallwitz ein Vorzeigebetrieb für intensive Geflügelproduktion, in dem auch geforscht wurde. Im Film Flora, Jolanthe und viertausend Hühner wird aus der LPG berichtet.

Seit dem 1. Juli 2006 war Wallwitz ein Ortsteil der neugebildeten Gemeinde Götschetal. Seit dem 1. Januar 2010 gehört Wallwitz zur Einheitsgemeinde Petersberg.

Quelle: de.wikipedia.org



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