Geschichte von Schifferstadt, Rheinland-Pfalz in Fotos
|
Eine kleine historische ReferenzGeographie: Schifferstadt ist eine verbandsfreie Stadt in Rheinland-Pfalz und Teil der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. Die Stadt liegt im Rhein-Pfalz-Kreis und ist gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Schifferstadt liegt 93 bis 103 m ü. NHN in der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar, einem 2,4 Millionen Einwohner zählenden Verdichtungsraum. Angrenzend im Osten liegen der Odenwald und im Westen der Pfälzerwald. Das Landschaftsbild prägen Äcker, Wiesen und Wald. In der Nähe sind Rheinauen und Baggerseen. Durch Schifferstadt fließt der Rehbach, der in den Rhein mündet. Gründungszeitpunkt: Einwohner: 20 412 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
|||
Altes Rathaus, erbaut 1558 |
Altes Rathaus, um 1960 |
Badisches Samenhaus E. Schmidt GmbH, 1950 |
Bahnhof |
Gemüsebau Schule |
Große Kirchenstraße, 1918 |
Große Kirchenstraße, 1918 |
Langgasse mit evangelische Kirche, 1912 |
Lillengasse, 1966 |
Mädchenschule |
Marktplatz |
Rehbachstraße mit Schulhaus, 1918 |
Schillerplatz |
Speyerer Straße |
Speyerer Straße, Geschäft und Bäckerei von Krautheimer |
Wasserturm |
Geschichte
Name
Der älteste, 868 urkundlich überlieferte Ortsname lautet „Sciffestad“. 977 (bzw. 987) findet man „Skeferstat“, 1035 „Sciferstat“. Die Silbe „scif“, althochdeutsch auch „scef“, bedeutet Schiff. Es gibt mehrere Deutungen des Ortsnamens:
• Georg Heeger: „Der Flößerei auf dem Rehbach verdankt Schifferstadt seine Entstehung. Der älteste Name „Sciffestad“ bedeutet Floßgestade.“
• Karl Christ: „Schon der alte Name von Schifferstadt bedeutet Floßgestade oder Stätte der Flößer, die Schiffer hießen.“
Henning Kaufmann (Pfälzische Ortsnamen, München 1971) und Martin Dolch/Albrecht Greule (Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz, Speyer 1991) gehen von einem Personennamen *Skifheri (Kurzform *Skiffo) aus, der Grundlage für die Bildung des Ortsnamens mit dem Grundwort -statt sei, da zum einen das Wort „Schiffer“ erst in der mittelniederdeutschen Form „schipper, schepper“ ins Mittelhochdeutsche gedrungen sei und zum anderen pfälzische Ortsnamen auf -statt, -stadt fast immer mit einem Personennamen gebildet wurden.
Prähistorische Zeit
Auf Schifferstadter Gemarkung sind als steinzeitliche Funde ein durchbohrtes Steinwerkzeug, zwei Steinbeile, ein Steinmeißel und ein Feuersteinmesser vermerkt.
Der berühmte bronzezeitliche „Goldene Hut“ wurde am 29. April 1835 in der Gewanne Reuschlache von dem Landwirt Josef Eckrich gefunden. Er lieferte den Fund bei den Behörden ab und erhielt 570 Gulden. 450 galten als Kaufpreis, 120 als Belohnung von König Ludwig I. wegen seiner Bereitwilligkeit, den Fund an die Staatssammlung abzutreten.
Erste Erwähnung
Schifferstadt entstand durch den Bau eines fränkischen Königshofes. Ludwig der Deutsche erwähnte erstmals den Ort Sciffestad in einer Urkunde vom 25. Mai 868, in der er einen Gütertausch zwischen Bischof Gebhard I. von Speyer und einem Grafen Christian besiegelt.
Klein-Schifferstadt
Über einen langen Zeitraum existierten nebeneinander die Gemeinden Klein-Schifferstadt (die heutige Langgasse im Nordwesten des Ortes) und Groß-Schifferstadt, die allerdings erst im 14. Jahrhundert namentlich unterschieden wurden. 1035 vergab Kaiser Konrad II. Groß-Schifferstadt als Lehen an das Kloster Limburg, Klein-Schifferstadt verblieb im Besitz der Salier. 1065 wurde Schifferstadt zusammen mit der Abtei Limburg durch Kaiser Heinrich IV. an das Hochstift Speyer übergeben, in dessen Besitz es bis 1797 blieb. Klein-Schifferstadt dagegen wurde 1331 als Teil der Landvogtei Speyergau an die Pfalzgrafschaft bei Rhein (später Kurpfalz) verpfändet, in deren Besitz es bis 1708 blieb. Dennoch behielt das Kloster Limburg Herrschaftsrechte in Klein-Schifferstadt, die auch nach der Aufhebung der Abtei Limburg und der Einführung des calvinistischen Glaubens im Jahre 1574 durch den Limburger Stiftsschaffner fortbestanden. 1708 trat die Kurpfalz alle Rechte an Klein-Schifferstadt dem Hochstift Speyer ab, wodurch Groß- und Klein-Schifferstadt vereinigt wurden.
Klein-Schifferstadt wird heute umgangssprachlich als „Dörfel“ bezeichnet.
Seit der Französischen Revolution
Schifferstadt wurde 1797 während der französischen Besatzung der französischen Republik angegliedert und kam danach unter bayerische Verwaltung. 1817 erhielt Schifferstadt das Recht zur Selbstverwaltung, gehörte bis 1946 zu Bayern, danach zum Landkreis Speyer im neu geschaffenen Land Rheinland-Pfalz.
Am 1. Januar 1930 trat Schifferstadt Gebietsteile zur Bildung der neuen Gemeinde Limburgerhof ab.
Am 1. Oktober 1950 erhielt Schifferstadt das Stadtrecht. Am 7. Juni 1969 wurde der Landkreis Speyer aufgelöst und dem Landkreis Ludwigshafen, heute Rhein-Pfalz-Kreis, zugeschlagen.
Kohlhof
Von 1816 bis Ende 1929 gehörte der Kohlhof zu Schifferstadt, eine etwa einen Kilometer östlich von Schifferstadt gelegene Siedlung mennonitischer Bauern, die noch heute besteht. 1930 wurde der Kohlhof der neugegründeten Gemeinde Limburgerhof zugeschlagen.
Quelle: de.wikipedia.org