Geschichte von Aidlingen, Baden-Württemberg in Fotos
Geschichtliches von Aidlingen und LehenweilerEntstehung Aidlingen mit seinem Ortsteil Lehenweiler und den früher selbständigen Gemeinden Deufringen und Dachtel liegt in der besonders reizvollen Landschaft des "Heckengäus", 10 km westlich von Böblingen. Vorgeschichtliche Funde deuten darauf hin, dass das Gemeindegebiet schon in der Jungsteinzeit, die bis etwa 1800 v.Chr. gerechnet wird, besiedelt war. Nach der Vertreibung der Römer durch die Alemannen, etwa ab 260 n.Chr., legten diese seit dem 6. Jahrhundert Dörfer an, zu deren ältesten die -ingen Orte Aidlingen und Deufringen zählten. Otelingen, wie der alte Namen Aidlingens lautete, wird erstmals in einer um 1150 gefälschten Urkunde des Klosters Reichenau genannt, die auf den 01. September 843 datiert ist. Mit dieser ältesten Nennung von Aidlingen ist diese Urkunde damit der "Geburtsschein" für Aidlingen. Das Kloster verkaufte seinen Besitz am 21. Juni 1355 an die Herren von Bondorf, die weitere Güter aus Niederadelsbesitz hinzuerwarben. 1365 ging der ganze Bondorfer Besitz sowie weitere Güter der Pfalzgrafen von Tübingen an die Grafen von Württemberg über. Die Gemeinde gehörte seitdem zum württembergischen Amt Böblingen. Pfarrkirche St. Nikolaus Die sehenswerte spätgotische evangelische Pfarrkirche St. Nikolaus wurde um 1471 vollendet (Taufstein). Ihr mächtiger, etwas älterer Turm, einst Zentrum einer Wehrkirchenanlage, überragt weit den sich im Tal zusammendrängenden Ortskern. Landwirtschaft und Lehenweiler Die Bevölkerung lebte früher ausschließlich von der Landwirtschaft. Daneben bestanden zahlreiche Handwerksbetriebe. Schon im 15. Jahrhundert werden fünf Mühlen genannt, zu denen um 1880 noch eine weitere kam. Vom Dreißigjährigen Krieg an spielte auch das Weberhandwerk eine große Rolle. Durch den Bevölkerungsverlust, der auch die Gemeinde Aidlingen während des Dreißigjährigen Krieges betroffen hat, blieben die weit abgelegenen nördlichen Teile der Markung unbebaut liegen. In diesem Gebiet "Lehen" gab Herzog Eberhard Ludwig am 07. Juni 1709 zwei Siedlern, gedienten Gardereitern, das Niederlassungsrecht. Aus dieser Ansiedlung entwickelte sich der heutige Ortsteil Lehenweiler. Geschichtliches von DachtelZu deren Geschichte ist zu bemerken, dass Dachtel als "Dahtela" im Schenkungsbuch des Klosters Hirsau erscheint, das gegen Ende des 15. Jahrhunderts anhand alter Aufschriebe zusammengestellt wurde, wonach das Kloster hier im 12. Jahrhundert durch Stiftungen Güter erhielt.Kirchlich besaß der Ort 1275 - dies ist seine erste exakt datierte Nennung - den Status einer Pfarrei.Im Jahre 1379 erscheinen die Herren von Waldeck urkundlich als Ortsherren in Dachtel, deren Erben 1418 ihre Rechte an Dachtel an das Haus Württemberg verkauften. Geschichtliches von DeufringenDer Ort Deufringen wird erstmals am 17. Juli 1268 als "Tuveringen" in einer Urkunde des Stifts Sindelfingen erwähnt. In dieser Urkunde weist Pfalzgraf Rudolf I von Tübingen dem Martinsstift in Sindelfingen Einkünfte aus seinen Gütern in Deufringen zu. 1357 kam das Dorf von den Pfalzgrafen von Tübingen mit der Stadt Böblingen an Württemberg. Von 1402 bis 1699 erhielten die Herren von Gültlingen vom Haus Württemberg Deufringen als Lehen. An die Herren von Gültlingen erinnert ihr Schloss aus dem 16. Jahrhundert, das sich heute im Besitz der Gemeinde befindet. Quelle: www.aidlingen.de |