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Alte Historische Fotos und Bilder Arnsberg, Nordrhein-Westfalen
Old historical photos and pictures Arnsberg

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Geschichte von Arnsberg, Nordrhein-Westfalen in Fotos
History of Arnsberg, North Rhine-Westphalia in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Stadt Arnsberg besteht aus folgenden Stadtteilen:

Arnsberg, Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen, Hüsten, Müschede, Neheim, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel, Wennigloh

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 73 990

Geschichte:

Arnsberg. Alter Markt mit Brunnen
Alter Markt mit Brunnen
Arnsberg. Glockenturm und Altermarkt
Glockenturm und Altermarkt
Arnsberg. Glockenturm, Maximiliansbrunnen und Gaststätte zur Krim
Glockenturm, Maximiliansbrunnen und Gaststätte zur Krim
Arnsberg. Glockenturm, Maximiliansbrunnen und Gaststätte zur Krim
Glockenturm, Maximiliansbrunnen und Gaststätte zur Krim
Arnsberg. Blick in eine Straße mit Häusern
Blick in eine Straße mit Häusern
Arnsberg. Hirschberger Tor, 1911
Hirschberger Tor, 1911
Arnsberg. Hirschberger Tor, 1953
Hirschberger Tor, 1953
Arnsberg. Hirschberger Tor und Propstei
Hirschberger Tor und Propstei
Arnsberg. Ehmsen-Denkmal, 1928
Ehmsen-Denkmal, 1928
Arnsberg. Hotel 'Klosterberg', 1953
Hotel 'Klosterberg', 1953
Arnsberg. Hotel 'Klosterberg'
Hotel 'Klosterberg'
Arnsberg. Hotel zur Linde, besitzer Th. Tillmann
Hotel zur Linde, besitzer Th. Tillmann
Arnsberg. Kreishaus
Kreishaus
Arnsberg. Neheim-Hüsten - Kloster und Wallfahrtskirche (erbaut um 1240)
Neheim-Hüsten - Kloster und Wallfahrtskirche (erbaut um 1240)
Arnsberg. Neheim-Hüsten - St Michael Kirche, 1963
Neheim-Hüsten - St Michael Kirche, 1963
Arnsberg. Neheim - Neue Brücke und Bahnhof mit St. Nepomuk, 1957
Neheim - Neue Brücke und Bahnhof mit St. Nepomuk, 1957
Arnsberg. Panorama von Stadt
Panorama von Stadt
Arnsberg. Panorama von Stadt
Panorama von Stadt
Arnsberg. Panorama von Stadt
Panorama von Stadt
Arnsberg. Panorama von Stadt und Brücke
Panorama von Stadt und Brücke
Arnsberg. Oeventrop - Sauerländische Stuhlfabrik
Oeventrop - Sauerländische Stuhlfabrik
Arnsberg. Schloß Herdringen
Schloß Herdringen
Arnsberg. Schloß Herdringen
Schloß Herdringen
Arnsberg. Steinweg und Maximilianbrunnen
Steinweg und Maximilianbrunnen

Geschichte

Mittelalter

Im 11. Jahrhundert baute Graf Bernhard II. von Werl auf dem Rüdenberg die Alte Burg. Eine zweite Burg ließ Graf Friedrich der Streitbare gegen Ende des Jahrhunderts auf dem gegenüberliegenden Adlerberg (Aarberg) bauen. Erstmals erwähnt wurde der Bau 1102. In diesem Jahr wurde sie erstmals durch Erzbischof Friedrich I. von Köln zerstört, da sich Graf Friedrich während des Investiturstreits auf die Seite von Kaiser Heinrich IV. gestellt hatte. Neben den Grafen von Arnsberg sind mit den Rüdenbergern auf der Rüdenburg und den Edelherren von Arnsberg zwei weitere mittelalterliche Adelsgeschlechter in der unmittelbaren Nähe bekannt.

Diese eigentliche Burg Arnsberg wurde zur Keimzelle der späteren Stadt. Förderlich für die Entwicklung war, dass die Grafen ihren Hauptsitz nach Arnsberg verlegten und sich allmählich auch als Grafen von Arnsberg bezeichneten. Im Schutz dieser Burg entwickelte sich eine Siedlung. Im Jahr 1114 stellten sich die ersten 14 freien Familien unter den Schutz des Burgherren. Bereits in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde die Altstadt befestigt. Der heutige so genannte Glockenturm bildete damals den südlichen Torturm.

Im Jahr 1166 wurde unter der Herrschaft von Graf Heinrich I. die Burg von Truppen Heinrich des Löwen nach dem Mord des Grafen an seinem Bruder erneut erobert. In der Folge stiftete Graf Heinrich I. das Prämonstratenserstift Wedinghausen (1170/1173) in einiger Entfernung von der Stadt. Die Klosterkirche war auch die Pfarrkirche für die Siedlung.

Die Bevölkerung Arnsbergs wuchs vergleichsweise rasch an, so dass unterhalb des Glockenturms seit Beginn des 13. Jahrhunderts eine weitere Siedlung entstand. Beide hatten zusammen etwa 1000 Bewohner. Im Jahr 1238 umschloss ein neuer Mauerring beide Siedlungsbereiche und auch das Kloster Wedinghausen. Trotz der Befestigungsmaßnahmen erfolgte 1366 die Eroberung und Einäscherung der Stadt während einer Fehde zwischen Graf Gottfried IV. und dem Grafen Engelbert III. von der Mark.

Graf Gottfried IV. war der letzte Graf von Arnsberg, denn er verkaufte seine Grafschaft 1368 an den Kurfürsten von Köln, was das dortige Erzbistum in seinem Bemühen stärkte, ein geschlossenes rheinisch-westfälisches Territorium zu schaffen. Die Stadt war zur Zeit der kurkölnischen Herrschaft Residenz der Kölner Erzbischöfe im Herzogtum Westfalen und Tagungsort der Landständeversammlung. Daneben war die Stadt mit Sitz des Oberfreistuhls ein Zentrum der frühneuzeitlichen Rechtspflege (Feme). Dort wurden Regeln auch für die übrigen Freistühle in Westfalen erlassen. Doch mit der Soester Fehde der Jahre 1444 bis 1449 fanden diese Bemühungen ein Ende.

Für eine gewisse wirtschaftliche und politische Bedeutung spricht die Zugehörigkeit zur Hanse, deren Westfälisches Drittel von Dortmund geführt wurde. Soest, die zweite Stadt, bezeichnete 1554 neben Arnsberg auch Attendorn, Brilon, Lippstadt, Rüthen und Werl als seine Beistädte; Arnsberg wiederum unterstanden sechs Städte, nämlich Allendorf, Balve, Eversberg, Greventun und Hirschberg sowie sieben Freiheiten. Diese waren Bödefeld, Freienohl, Hachem, Hagen, Hüsten, Langenscheid und Sundern.

Frühe Neuzeit

Die ökonomische Entwicklung und mit ihr die Stadtentwicklung blieben seit dem Beginn der kurfürstlichen Herrschaft eng begrenzt. Über Jahrhunderte hinweg lag die Einwohnerzahl deutlich unter 2000 Personen. Nachteilig wirkte sich auch ein Stadtbrand im Jahr 1600 aus, der bis auf elf Häuser die gesamte Stadt vernichtete. Dabei ging auch das städtische Archiv verloren. Nach dem Brand wurde das Stadtrecht rekonstruiert. Während des Dreißigjährigen Krieges drohte die Stadt mehrfach eingenommen zu werden. Den ersten vergeblichen Versuch unternahm 1634 der gebürtige Arnsberger Eberhard Beckermann, der zu dieser Zeit in schwedischen Diensten stand. Die Errettung der Stadt wurde nicht zuletzt dem Heiligen Norbert von Xanten zugeschrieben. Zum Dank wird seit 1646 alljährlich eine Norbertusprozession abgehalten.

Das Prämonstratenserstift Wedinghausen blieb auch während der frühen Neuzeit ein geistliches Zentrum und erfuhr im Zuge der Gegenreformation eine wieder wachsende Bedeutung. Für die Stadt bedeutend war die Gründung des Gymnasiums Laurentianum im Jahr 1643. Die Stadt selbst dehnte sich nur langsam aus und blieb, von einigen Bauten wie dem Landsberger Hof abgesehen, durch Fachwerkkonstruktionen geprägt.

In der Zeit der Hexenverfolgungen ab 1621 leitete Hexenkommissar Heinrich von Schultheiß die Hexenprozesse in Arnsberg. Dieser war außerdem an der Gründung des Gymnasiums beteiligt. Von den Hexenprozessen war auch der Arnsberger Bürgermeister Henneke von Essen betroffen, der unter der Folter nicht gestand und am 14. August 1631 im Gefängnis starb.

Während der Gegenreformation kam es zur Ansiedlung einer Jesuitenmission.

In den ersten Jahrhunderten der Kurkölner Herrschaft blieb auch die Residenzfunktion relativ schwach ausgeprägt. Das änderte sich erst, als am Ende des 16. Jahrhunderts die Burg in mehreren Bauabschnitten in ein repräsentatives Schloss umgewandelt wurde. Dieses wurde während des Siebenjährigen Krieges im Jahr 1762 durch Kanonenbeschuss zerstört und ist seither eine Ruine. Auch die Stadt selber wurde dabei weitgehend zerstört. Damit endete auch die kurze Hochzeit als Residenzstadt wieder, wenngleich Arnsberg weiterhin politisches Zentrum des Herzogtums Westfalen blieb. In diesem Zusammenhang wurde 1784 ein Zuchthaus aus den Steinen des zerstörten Schlosses erbaut. Im Jahr 1799 wurden durch Brand erneut Teile der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Ein Plan zum Wiederaufbau sah danach eine geänderte Bebauung vor. An die Stelle der engen Gassen traten breitere Straßen.

19. Jahrhundert

Im Jahr 1794 wurde Arnsberg Zufluchtsort des vor den Truppen der französischen Republik geflohenen Kölner Domkapitels. Auch Teile des Domschatzes, insbesondere der Dreikönigsschrein, wurden bis 1804 im Kloster Wedinghausen aufbewahrt. Das Domkapitel wählte dort 1801 den österreichischen Erzherzog Anton-Viktor zum neuen Erzbischof und letzten Kurfürsten. Politisch spielte diese Wahl aber schon keine Rolle mehr. Im Zuge der Auflösung des Alten Reiches und des Endes der geistlichen Staaten fiel die Stadt im Jahr 1802 an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. In dieser Zeit war Arnsberg Garnisons- und Regierungsstadt. Zusammen mit dem ehemaligen Herzogtum Westfalen fiel die Stadt 1816 an Preußen. Seither gehörte sie zur Provinz Westfalen. Sie wurde Kreisstadt und Sitz des Regierungspräsidenten von Arnsberg. Bereits in der hessischen Zeit begann eine deutliche Zunahme der Bevölkerung. Dies machte eine Ausweitung des Stadtgebiets nötig. In dieser Zeit begann die Bebauung der heutigen Jäger- und Bergstraße. Dadurch entstanden etwa 32 neue Häuser.

Im Zusammenhang mit dem Zuzug preußischer Beamter entstand auf der Grundlage der älteren Planungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein gänzlich neuer Stadtteil im Stile des an Schinkel orientierten preußischen Klassizismus. Dazu gehörte neben einer protestantischen Kirche ein Casino als Treffpunkt der neuen städtischen Elite. Insgesamt entstanden zwischen 1817 und 1830 zwischen dem Kloster Wedinghausen und der älteren Stadt 75 neue Wohngebäude. Die Altstadt wurde im Jahr 1847 erneut von einem Großbrand stark zerstört und anschließend wieder aufgebaut. In einem weiteren Ausbauabschnitt überschritt die Stadt noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Ruhr und um das Landgericht herum wurde eine weitere Stadterweiterung angelegt.

Ohne eine nennenswerte Industrieentwicklung blieb das weitere Bevölkerungswachstum allerdings begrenzt. Die Stadt war eine Verwaltungs- und Beamtenstadt. Ein gewisser Wandel erfolgte mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz, als in Arnsberg eine Eisenbahnhauptwerkstätte zur Reparatur von Lokomotiven und Waggons errichtet wurde. Mit mehreren hundert Beschäftigten war sie lange Zeit der größte Betrieb der Stadt und beschäftigte auch Facharbeiter. Die damit verbundene Zuwanderung führte zu weiteren Stadterweiterungen und Bauten. Einen ähnlichen Effekt hatte nach der Wende zum 20. Jahrhundert die Gründung der Ruhrwerke (heute De Medici).

Das politische Verhalten in der Stadt Arnsberg (vor der kommunalen Neugliederung) wurde im 19. Jahrhundert stark vom sozialen und konfessionellen Gegensatz von katholischen, meist klein- oder unterbürgerlichen Einheimischen auf der einen Seite und der zugewanderten, vielfach protestantischen Elite der höheren preußischen Beamten auf der anderen Seite beeinflusst.

Erste Konflikte zwischen beiden Lagern lassen sich bereits im Vormärz nachweisen. Während der Revolution von 1848/1849 standen die katholischen Einheimischen der unteren Schichten (neben der protestantischen Jugend) zu einem Großteil auf Seiten der Demokraten. Die Gebildeten und staatsnahen Gruppen waren konservativ oder vertraten einen gemäßigten Liberalismus.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere seit dem Kulturkampf ging die überwiegende Zahl der katholischen Einwohner zum politischen Katholizismus (Deutsche Zentrumspartei) über. Dagegen stimmte das protestantische Bürgertum je nach Situation entweder für die Liberalen oder Konservativen. Auch wenn einer der bedeutendsten frühen Sozialdemokraten, Wilhelm Hasenclever, in Arnsberg geboren wurde, konnte hier die SPD bis zum Ende des Kaiserreichs nicht Fuß fassen. Gründe waren u. a. die antisozialdemokratische Haltung der Eisenbahnverwaltung, der relativ geringe Industrialisierungsgrad und die enge Verflechtung der katholischen Arbeiter ins katholische Milieu. Im Jahr 1905 beteiligte sich die Stadt Arnsberg und später auch Neheim-Hüsten an der AG Ruhr-Lippe-Eisenbahnen.

20. Jahrhundert

Erst im Zuge der Novemberrevolution von 1918/1919 konnte sich auch ein sozialistisches Lager etablieren, das sich während der Krisenjahre der Weimarer Republik in Anhänger der SPD und der KPD spaltete. Zusammengenommen war es im Vergleich mit anderen Sauerländer Gemeinden gerade angesichts der Wirtschafts- und Sozialstruktur erstaunlich stark. Diese Entwicklung ging in starkem Maße zu Lasten der Zentrumspartei.

Hatten politische und soziale Konflikte während des Kaiserreichs kaum eine Rolle gespielt, änderte sich dies nach 1918. In den ersten Jahren nach dem Krieg kam es hier, wie auch in Neheim, zu Teuerungsunruhen und ersten Streiks. Außerdem trafen etwa nach der Ermordung von Walther Rathenau die politischen Lager der Republikaner und der Antirepublikaner handgreiflich aufeinander.

Im Vergleich zu anderen Gemeinden des Sauerlandes zeigten sich in Arnsberg früh Ansätze und bald auch kommunalpolitische Erfolge der extremen Rechten, die sich seit Mitte der 1920er-Jahre in der NSDAP sammelten. Diese Gruppierung profitierte zwar teilweise von der nachlassenden Bindefähigkeit des katholischen und des sozialistischen Lagers. Besonders förderlich war aber der Zusammenbruch des von den relativ zahlreichen Protestanten getragenen bürgerlichen Lagers.

Eine besondere Belastung, die zur Radikalisierung des politischen Lebens beitrug, war die Schließung der Eisenbahnhauptwerkstätte im Jahr 1926. In der Folge war Arnsberg für einige Jahre die einzige Stadt in Westfalen mit einer abnehmenden Bevölkerung.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden zahlreiche Beamte von Zentrum und SPD in den verschiedenen Behörden von ihren Posten entfernt und durch willfährige Mitglieder der NSDAP ersetzt. Wie in ganz Deutschland waren Regimegegner und vor allem die jüdische Bevölkerung den Repressalien der neuen Machthaber ausgesetzt. Teilweise freiwillig oder durch Zwang wurde die lokale Gesellschaft gleichgeschaltet. In den 1930er-Jahren wurde Arnsberg Garnisonsstadt. In einem ehemaligen Lager des Reichsarbeitsdienstes wurde während des Krieges ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Arnsberg vom 15. Sep. 1940 bis zum April 1945 wiederholt durch Bomber und später auch durch Jagdbomber im Tiefflug angegriffen. Als am 17. Mai 1943 nach dem Bombenangriff der Royal Air Force (RAF) auf die Möhnetalsperre (→ Operation Chastise) deren Staumauer brach, kam es im Möhnetal zu einer Flutwelle (→ Möhnekatastrophe) von bis zu 12 Metern Höhe. Die Flut zerstörte viele Gebäude in Neheim, wo es auch zu Opfern unter der Zivilbevölkerung kam. Besonders zahlreich waren die Toten im Zwangsarbeiterlager Möhnewiesen. Im Frühjahr 1945 war Hauptziel im Stadtgebiet das Arnsberger Eisenbahnviadukt, welches vom 9. Februar bis 19. März 1945 sieben Mal angegriffen wurde. In den Berichten US Strategic Bombing Surveys (USSBS, Bestandsaufnahmen der strategischen Bombardierung) vom 10. Oktober 1945 sind unter dem Punkt Railway Viaduct at Arnsberg Germany 1818 Bomben auf das Viadukt erwähnt. Am 19. März wurde das Viadukt mit nur 18 Bomben zerstört. Dabei warfen britische Avro-Lancaster-Bomber neben sechs „Grand Slam“-Bomben, mit 10 Tonnen der größte und schwerste bisher im Krieg eingesetzte Bombentyp, weitere zwölf je 5,4 Tonnen schwere „Tallboys“ ab. Zwischen dem 10. und 12. April 1945 besetzte die United States Army fast kampflos das Stadtgebiet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt weiter. Teilweise entstanden aus ehemaligen Flüchtlingslagern (Gierskämpen) oder Siedlungsgebieten (Schreppenberg) neue Stadtviertel mit einem eigenständigen Charakter. Arnsberg und Neheim wurden während des Kalten Krieges Standorte der Belgischen Streitkräfte in Deutschland, u. a. der 4e Régiment de Chasseurs à Cheval, die im Quartier Reigersvliet, der ehemaligen Jägerkaserne, untergebracht waren. Neben den Garnisonsbauten entstanden Wohnsiedlungen für die Soldatenfamilien. Nach der politischen Wende wurden die Truppen abgezogen und nach einer Zeit des Leerstandes die Militäranlagen überwiegend abgerissen; an deren Stelle trat eine Wohnbebauung.

Religionen

Bis zum Ende des Herzogtums Westfalen war die Ansiedlung von nichtkatholischen Einwohnern nur in Ausnahmefällen möglich. Erst mit der Übernahme des Gebietes zuerst durch die Hessen und später durch Preußen kamen in nennenswertem Umfang auch Protestanten und jüdische Einwohner hinzu. Diese verfügten in Arnsberg, Hüsten und Neheim bis zur Reichspogromnacht 1938 über Synagogen. Die Zahl der Protestanten nahm zunächst in der Regierungsstadt Arnsberg mit ihren zahlreichen zugewanderten Beamten aus den evangelischen Gebieten der neuen Landesherren in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts stark zu.

Etwas später wuchs auch in den dynamischen Industrieorten wie Neheim, Hüsten oder Oeventrop die Zahl der nichtkatholischen Einwohner. Freilich dominierte auch in diesen Gemeinden weiterhin die katholische Konfession. In Arnsberg lebten 1912 neben 82 Prozent Katholiken fast 17 Prozent Protestanten. In Neheim zählte man etwas mehr als 87 Prozent Katholiken und fast 12 Prozent Protestanten, in Hüsten gab es 90 Prozent Katholiken und knapp 8 Prozent Protestanten. In anderen Orten ohne größere Zuwanderung wie Voßwinkel gab es 1912 noch immer ausschließlich Katholiken. Im Jahr 1902 wurde in Oeventrop die theologische Lehranstalt und Missionseinrichtung Kloster Oeventrop gegründet. Diese bestand als solche bis 1969.

Diese Konfessionsstruktur änderte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg in nennenswerter Weise, als auch in kleineren Orten Flüchtlinge und Vertriebene zuwanderten.

Während sich im Mai 1987 noch 92,2 Prozent der damals 74 091 Einwohner zu einer der beiden sogenannten öffentlich-rechtlichen Religionen bekannten, waren es Ende Dezember 2013 nur noch 79,2 Prozent. 20,8 Prozent waren konfessionslos oder gehörten andere Religionen an.

In den einzelnen Ortsteilen gab es jeweils eine katholische Gemeinde. In den größeren Orten kam es nach dem Zweiten Weltkrieg wegen des Bevölkerungsanstiegs zur Gründung neuer Gemeinden. Protestantische Gemeinden entstanden in Arnsberg und Neheim bereits im 19. Jahrhundert, Hüsten und Oeventrop folgten später. 1975 wurde wegen des Bevölkerungszuwachses die Norbertuskirche gebaut.

In Arnsberg gibt es drei Moscheen. Die Al-Rahma-Moschee, die Yeni-Moschee und die Ahl-Sunna-Moschee befinden sich in Neheim bzw. Hüsten. Die Yeni-Moschee wurde 1977 gegründet und ist damit eine der ersten muslimischen Gemeinschaften im Gebiet des Hochsauerlandkreises. Sie gehört der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion an. Die Al-Rahma-Moschee wurde im Jahr 2000 gegründet und wird von einem islamisch-arabischen Verein betrieben. Die Ahl-Sunna-Moschee existiert seit 2002 und wird von einem marokkanischen Kulturverein betrieben.

Jüdische Gemeinden mit Synagogen, Schulen, Friedhöfen und anderen Einrichtungen bestanden seit dem 19. Jahrhundert in Arnsberg und Neheim. Infolge der von den Nationalsozialisten ausgelösten Judenverfolgung und des Holocaust kam es faktisch zum Ende des jüdischen Lebens. In Arnsberg existiert heute noch der jüdische Friedhof. In Neheim wurde 1985 die ehemalige Synagoge von privaten Investoren restauriert. Heute wieder sichtbar sind die originale Farbgestaltung und die teils deutschen, teils hebräischen Bibelzitate. Seit 2001 befindet sich die Synagoge im Eigentum des Neheimer Jägervereins. An die jüdischen Opfer des Holocaust erinnern Gedenktafeln und Stolpersteine.

Eingemeindungen

Bereits am 26. Juli 1860 wurde ein Teil der Gemeinde Müschede nach Arnsberg umgegliedert.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen wurden am 1. Januar 1975 die Städte Arnsberg und Neheim-Hüsten sowie die Gemeinden Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen (Ruhr), Herdringen, Holzen, Müschede, Niedereimer, Oeventrop (Sauerland), Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel und Wennigloh zur jetzigen Stadt Arnsberg vereinigt. Außerdem verlor die Stadt Arnsberg ihre Funktion als Kreisstadt.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von Arnsberg

Arnsberg hatte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben beim Ausbruch der Pest 1472 und 1635/36 sowie während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) zahlreiche Bewohner. Erst mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1900 erst 8500 Menschen in dem Ort, so waren es 1965 bereits 23.000.

Am 1. Januar 1975 kam es zum Zusammenschluss der Städte Arnsberg (22.112 Einwohner 1974) und Neheim-Hüsten (35.535 Einwohner 1974) sowie von zwölf Landgemeinden zur neuen Stadt Arnsberg mit 81.049 Einwohnern – historischer Höchststand. Seit 1976 liegt die Bevölkerungszahl unter der Grenze von 80.000. Am 30. Juni 2005 betrug die amtliche Einwohnerzahl für Arnsberg nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 76.303 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Quelle: de.wikipedia.org



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