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Alte Historische Fotos und Bilder Bad Schönborn, Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Bad Schönborn

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Geschichte von Bad Schönborn, Baden-Württemberg in Fotos
History of Bad Schönborn, Baden-Wuerttemberg in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Gemeinde Bad Schönborn besteht aus den beiden Ortsteilen Bad Langenbrücken und Bad Mingolsheim. Zum Ortsteil Bad Langenbrücken gehört neben dem Dorf die Lußhardtsiedlung. Zum Ortsteil Bad Mingolsheim gehören neben dem Dorf das Gehöft Bruchhöfe, die Orte Kislau und Waldhaus und das Haus Sägewerk Bender. Im Gebiet des Ortsteils Bad Langenbrücken liegt die Wüstung Kenel.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 12 896

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Bad Schönborn. Langenbrücken - Kurhaus mit Kursaalgebäude
Langenbrücken - Kurhaus mit Kursaalgebäude
Bad Schönborn. Langenbrücken - Schwefelbad, Allee mit Trinkhalle
Langenbrücken - Schwefelbad, Allee mit Trinkhalle
Bad Schönborn. Mingolsheim - Festhalle und Neue Schule
Mingolsheim - Festhalle und Neue Schule, Kurhaus und Bahnhof, 1964
Bad Schönborn. Mingolsheim - Friedrichstraße
Mingolsheim - Friedrichstraße, Kisslau und Bahnhofstaße mit Postamt, um 1940
Bad Schönborn. Mingolsheim - Kirche
Mingolsheim - Kirche, 1953
Bad Schönborn. Mingolsheim - Sanatorium St Rochus
Mingolsheim - Sanatorium St Rochus und Lobeshymne
Bad Schönborn. Mingolsheim - Sanatorium St Rochus
Mingolsheim - Sanatorium St Rochus, um 1952
Bad Schönborn. Mingolsheim - Sanatorium St Rochus
Mingolsheim - Sanatorium St Rochus

Historischer Überblick

Die Geschichte von Langenbrücken und Mingolsheim

Frühgeschichte

Die ersten Spuren einer Besiedlung stammen aus der Jungsteinzeit. Aus dieser Epoche fanden Archäologen Steinwerkzeuge. Die Menschen der Bronzezeit (um 1000 v.Chr.) hinterließen Gräber sowohl bei Langenbrücken als auch bei Mingolsheim. Aus der Laténezeit (um 450 bis Christi Geburt) sind kleine Ansiedlungen nachgewiesen, die von den Kelten angelegt wurden. Nach dem Kelten wanderte der germanische Stamm der Neckarsueben ein. Auf diese Germanen trafen die Römer im 1. Jahrhundert n. Chr., als sie den Raum am Oberrhein in ihr Herrschaftsgebiet einverleibten. Reste einer Villa Rustica, eines römischen Gutshofes, belegen die Besiedlung in provenzialrömische Zeit.

Dieses Zusammenleben von römischer und germanischer Bevölkerung wurde durch die Alamanen um 260 beendet, die wiederum von den Franken abgelöst wurden.

Aus der Zeit der Merowinger oder salischen Franken ist ein Feld von 65 Gräbern nördlich von Mingolsheim gefunden und archäologisch ausgewertet worden. In der Nähe dürften zwischen 600 und 700 die ersten Mingolsheimer in einer kleinen Siedlung gelebt haben. Sie lernten durch Missionare aus Weißenburg das Christentum und erbauten eine erste Kirche wahrscheinlich im Bereich des heutigen Mingolsheimer Marktplatzes. Die erste Erwähnung einer „Munigoldesheimer Marca“ (Gemarkung) findet sich in einer Urkunde des Klosters Lorsch 773.

Um 1100

Die mächtigen Ritter von Kislau stehen in Diensten des Speyrer Bischofs und des Kaisers. Ihre Burg Kislau wird 1083 erstmals als „Kisilowe“ erwähnt. Zur Sicherung der Verkehrswege rund um Kislau entsteht eine „lange Brücke“ und zum Schutz dieser Zollstation zwischen Rheinebene und Kraichgau die Siedlung Langenbrücken. Zum inneren Herrschaftsbereich der Kislauer zählen die Dörfer Mingolsheim, Langenbrücken aber auch die Siedlung Kronau.

1252

Die Burg Kislau sowie alle Dörfer der Umgebung fallen nach dem Aussterben der Kislauer an das Hochstift Speyer. Die dortigen Bischöfe werden bis 1803 auch als weltliche Landesherren über Mingolsheim und Langenbrücken regieren.

1269

Erste Erwähnung von „Langenbrucke“ in einer Urkunde des Klosters Lorsch.

1341

Eine Zollstation an der Geleitstelle Langenbrücken ist nachgewiesen.

In Kislau ist eine bischöfliche Kellerei nachgewiesen. Denn die Burg ist der Verwaltungsitz für ein Amt (vergleichbar einem heutigen Landkreis) des Hochstifts Speyer. Vom Amt Kislau aus wurden Mingolsheim, Langenbrücken und viele weitere Dörfer der Nachbarschaft verwaltet. Der Vogt von Kislau ist oberster Beamter für die Bevölkerung.

1470

Volkszählung im Hochstift Speyer: Langenbrücken hat 365 Einwohner, Mingolsheim 480.

1525

Im Bauerkrieg fällt Schloss Kislau in die Hände der rebellierenden Bevölkerung. Nach einem Monat beenden Soldaten des pfälzischen Kurfürsten den Aufstand. Der Speyrer Bischof bleibt Landesherr, die Reformation setzt sich bei den Bauern „seiner“ Dörfer nicht durch.

1621

Im Dreißigjährigen Krieg zerstören protestantische Truppen unter Graf von Mansfeld Langenbrücken.

1622

Auf dem Ohrenberg in Mingolsheim kommt es zu einer großen Schlacht zwischen den Truppen von Mansfeld und den kaiserlichen unter Tilly. Mingolsheim wird ebenfalls zerstört. Im Jahr 1645 leben nur noch 180 Menschen in beiden Orten zusammen.

1675

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Schloss Kislau von den Franzosen geschleift.

1721

Bischof Damian Hugo von Schönborn lässt Kislau zum Jagdschloss und Sommersitz umbauen.

Mingolsheim hat 822 Einwohner, Langenbrücken 554.

1762 bis 1802

Kislau fungiert als Oberamt im Fürstbistum Speyer. Die Hauptstadt des Landes ist seit 1719 Bruchsal, wo Damian Hugo von Schönborn ein Barockschloss errichten lässt.

1766

Bischof Christoph von Hutten legt in Langenbrücken rund um Schwefelwasserquellen Brunnen und Badehäuser an. Er lässt das heilende Schwefelwasser nach Kislau leiten, um drinnen zu baden. Diese erste Phase eines „Kurbetriebs“ dauert aber nur bis 1770.

Nach dem Ende des Alten Reichs 1803

1803

Das Hochstift Speyer wird als selbständiger Staat im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation aufgelöst. Land und Leute gehören künftig zur Markgrafschaft Baden. In der neuen Verwaltungsgliederung ab 1809 ist das Amt Bruchsal für Mingolsheim und Langenbrücken zuständig.

1824

Franz Peter Sigel kauft das Schwefelbad Langenbrücken und richtet einen Badebetrieb ein. Der Kursaal im Weinbrennerstil wird erbaut. Besucher aus ganz Europa zieht es nach Langenbrücken.

1840

In Mingolsheim wird das heilende Schwefelwasser ebenfalls getrunken und verkauft. Rund um eine von Franz Weickenannt entdeckte neue Quelle in Mingolsheim entwickelt sich ab 1905 ein Schwefelbad.

1843

Langenbrücken erhält einen Bahnanschluss an die Strecke Karlsruhe – Heidelberg.

1875

Mingolsheim bekommt einen Bahnhof zusammen mit Kronau.

1900

Langenbrücken und Mingolsheim haben zusammen 3500 Einwohner.

Vom Ersten Weltkrieg zur Gegenwart

1918

Nach dem Ersten Weltkrieg dankt der badische Großherzog ab. Mingolsheim und Langenbrücken sind nun Gemeinden im Land Baden der Republik Deutsches Reich.

1933

Die Nationalsozialisten richten im Schloss Kislau ein Konzentrationslager für politische Gegner ein.

1945

Amerikanische Truppen besetzen beide Orte.

1946 bis 1960

Zahlreiche heimatvertriebene Deutsche werden aufgenommen. Die lange von der Landwirtschaft geprägten Orte werden zu Standorten von Textil-, Metall-, Möbel- und Nahrungsmittelindustrie. Gleichzeitig entwickelt sich das Kurwesen weiter. Als drittes Haus wird die Gantner-Klinik in Mingolsheim, mit Ursprüngen von 1928, ausgebaut.

1962

Bevölkerungsanstieg auf zusammen 6500 Einwohner.

1964/65

Die beiden Orte erhalten das Prädikat „Bad“ und tragen nun den Namen Bad Mingolsheim und Bad Langenbrücken.

1971

Die beiden Gemeinden vereinigen sich zu Bad Mingolsheim-Langenbrücken und geben sich 1972 den Namen Bad Schönborn. Damit wird eine berühmte Person der örtlichen Geschichte namensgebend, die den Vorteil hat, für einen Ort mit heilenden Quellen passend zu sein. Bad Schönborn gehört ab 1973 zum Landkreis Karlsruhe, das Autokennzeichen KA löst das BR für Bruchsal ab. Im Jahr 1974 werden rund 8400 Einwohner gezählt.

1971

Die Sigel-Therme in Langenbrücken eröffnet.

1975

Das Thermarium wird in Mingolsheim gebaut. Bad Schönborn erhält des Titel „Staatlich anerkanntes Heilbad“.

Quelle: bad-schoenborn.de



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