Geschichte von Baden-Baden, Baden-Württemberg in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Die Stadt Baden-Baden gliedert sich in folgende Stadtteile: Oos, Balg, Weststadt, Innenstadt, Lichtental mit Oberbeuern und Geroldsau, Ebersteinburg, Steinbach, Neuweier, Varnhalt, Haueneberstein und Sandweier. Außerdem gibt es zahlreiche weitere Wohnplätze oder Wohngebiete mit eigenem Namen, die teilweise sehr verstreut sind: Gaisbach, Gallenbach (Varnhalt), Hungerberg, Malschbach, Mührich, Müllenbach, Schmalbach, Schneckenbach (Neuweier), Seelach, Umweg (Steinbach) und Unterer Plättig. Die Stadtteile Ebersteinburg, Haueneberstein und Sandweier haben jeweils eine eigene Ortsverwaltung mit einem Ortsvorsteher. Die Stadtteile Steinbach, Neuweier und Varnhalt haben eine gemeinsame Ortsverwaltung (Rebland) ebenfalls mit einem Ortsvorsteher. Im Stadtkreis Baden-Baden liegen drei unbewohnte Exklaven der Nachbargemeinde Sinzheim, darunter das Klostergut Fremersberg. Gründungszeitpunkt: Einwohner: 53 342 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: | |||
Baden-Baden mit Kurgarten, um 1890 |
Bahnhof |
Blick von der Leopoldshöhe, um 1890 |
Blick in das Oostal vom Schlossberg aus, 1906 |
Blick von der Rumänischen Kapelle Stourdza, um 1890 |
Der Waldsee, um 1890 |
Die Terrasse des Neuen Schlosses, um 1890 |
Großherzoglichen Pensionat 'Victoria' |
Friedrichsbad, Portal |
Friedrichsbad, Portal |
Lichtentaler-Allee, Hotel Atlantic, 1938 |
Lichtentaler Allee, Springbrunnen, um 1890 |
Geschichte
Vorgeschichte und Antike
Erste Spuren der Besiedlung des Oostals finden sich aus der Mittelsteinzeit um 8000 bis 4000 v. Chr., Grabfunde in der Rheinebene und im Übergang zum Schwarzwald sind auch für die nachfolgenden Epochen der Stein- und der Bronzezeit belegt. Auf dem Battert finden sich noch Überreste eines vermutlich keltischen Ringwalls.
Vor allem mit den Römern, die die bis zu 68 Grad Celsius heißen Thermalquellen schätzten, kam Baden-Baden zu seiner Bedeutung. Nach der Besetzung der rechtsrheinischen Gebiete unter Kaiser Vespasian gründeten sie um die Mitte der 70er Jahre n. Chr. zunächst ein Militärlager südlich der heutigen Altstadt bei der Realschule auf dem „Rettig“-Plateau. Nachdem von dort aus die Siedlung und Badeanlagen im Gebiet der Altstadt angelegt wurden, wich das Lager einem Verwaltungsbezirk. Aquae entwickelte sich zum Militärkurbad und im zweiten Jahrhundert zum Verwaltungssitz der Civitas Aquensis. Die Ausdehnung dieser selbstverwalteten Gebietskörperschaft ist unbekannt, sie wird in der mittleren Oberrheinebene und im Nordschwarzwald vermutet. Die stadtartige Siedlung Aquae umfasste neben mehreren Bädern im Bereich der heutigen Stiftskirche und des Friedrichsbades einen Weihebezirk südlich und östlich davon, auch Garküchen konnten nachgewiesen werden. Nordwestlich der Siedlung lag an der Oos beim heutigen Hindenburgplatz ein römisches Gräberfeld.
Um 260 n. Chr. eroberten die Alamannen die Gegend.
Völkerwanderungszeit und Mittelalter
Um oder bald nach 500 kam das Gebiet unter fränkische Herrschaft und wurde Grenzort zum alemannischen Stammesgebiet, das südlich der Oos begann. Die erste urkundliche Erwähnung Baden-Badens ist umstritten. Laut einer oft als Fälschung des Hochmittelalters bezeichneten und nicht im Original erhaltenen Urkunde soll Merowingerkönig Dagobert III. im Jahr 712, nach anderer Deutung Dagobert II. im Jahr 675, die Mark samt ihren heißen Quellen dem Kloster Weißenburg geschenkt haben. Der Ort wird mit „balneas […] in pago Auciacensi sitas“ („im Oosgau gelegene Bäder“) und „balneis, quas dicunt Aquas calidas“ („Bäder, die sie Aquas calidas [heiße Quellen] nennen“) bezeichnet. Eine Urkunde aus dem Jahr 856 bezieht sich auf die gleiche Schenkung und ist ebenfalls umstritten. Der erste sichere nachantike Beleg ist eine Schenkungsurkunde Ottos III. aus dem Jahr 987, die den Ort „Badon“ nennt und erstmals eine Kirche erwähnt. Im Jahr 1046 wird erstmals das Marktrecht des Ortes erwähnt.
Um 1100 wurde die Burg Hohenbaden erbaut. Graf Hermann II. aus dem Geschlecht der Zähringer erwarb das Gebiet um Baden-Baden Anfang des 12. Jahrhunderts und nannte sich im Jahre 1112 erstmals Markgraf von Baden bzw. Herr der Markgrafschaft Baden. 1245 wurde das Kloster Lichtenthal gegründet, das bis 1372 Grablege der Markgrafen von Baden war. Etwa zur selben Zeit (um 1250) erlangte Baden das Stadtrecht. Als solche wird Baden erstmals 1288 ausdrücklich genannt.
Mit der Erlaubnis des Markgrafen Friedrich II. wurden ab 1306 die Thermalquellen für Bäder genutzt. Ende des 14. Jahrhunderts wurde auf dem Schlossberg eine Burg errichtet, sie bildet den Kern des heutigen Neuen Schlosses. 1417 besuchte König Sigmund die Stadt Baden. Im Jahre 1453 wurde sie Pfarrkirche in eine Stiftskirche umgewandelt und zur Grablege der Markgrafen.
Im Jahr 1473 reiste Kaiser Friedrich III. zur Badekur und zum Fürstentag nach Baden. Unter Markgraf Christoph I. wurde 1479 die Residenz von der Burg Hohenbaden ins Neue Schloss verlegt.
Die Stadt Baden-Baden in der Neuzeit
Die erste Kurtaxe wurde 1507 erhoben, ein Kurdirektor kümmerte sich um den aufstrebenden Kurbetrieb. Ab 1500 lag die Stadt im Schwäbischen Reichskreis. Nach Teilung der Markgrafschaft Baden 1535 blieb das heutige Baden-Baden Residenzstadt der Bernhardinischen Linie des Herrscherhauses und Hauptstadt der Markgrafschaft Baden-Baden.
Die Stadt war 1570 bis 1631 von Hexenverfolgung betroffen. 134 Menschen in der Stadt und ihren heutigen Ortsteilen gerieten in einen Hexenprozess, mindestens 102 kamen zu Tode. Die letzte Hinrichtung fand 1631 statt: Margaretha, Frau des Schlossers Jakob Dioniß.
Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde Baden-Baden am 24. August 1689 von französischen Truppen niedergebrannt, in der Folge kam auch der Bäderbetrieb zum Erliegen. 1705 verlegte Ludwig Wilhelm von Baden-Baden die Residenz nach Rastatt; Baden-Baden blieb aber Amtsstadt.
Mit dem Rastatter Kongress wurde Baden-Baden am Ende des 18. Jahrhunderts wiederentdeckt und in der Folge vom badischen Staat zum mondänen Kurort ausgebaut. Viele herrschaftliche Gäste machten den Ort zur Sommerhauptstadt Europas. Paris war die Winterhauptstadt. Es entstanden Luxushotels, das Kurhaus (1821–1824) und die Spielbank (1810–1811), die jedoch 1872 wieder geschlossen wurde und von 1933 bis 1943 wieder geöffnet war. Internationale Pferderennen finden seit 1858 auf dem Rennplatz Iffezheim statt. Anfangs wurden diese vom frühen Tourismusunternehmer und Mäzen Edouard Bénazet veranstaltet und mit Einnahmen aus der Baden-Badener Spielbank, deren Pächter er war, finanziert. Im Jahr 1872 übernahm der im selben Jahr gegründete Internationale Club Baden-Baden die Organisation der Pferderennen.
1844 schloss die Badische Hauptbahn den Vorort Oos an das Eisenbahnnetz an. Mit der Stichbahn zum Stadtbahnhof erhielt 1845 auch der Kurort selbst seinen Bahnanschluss. Ab 1910 verkehrte die Straßenbahn Baden-Baden innerhalb der Stadt, die von 1949 bis 1971 durch Oberleitungsbusse abgelöst wurde.
Der 1858 errichtete Musikpavillon Baden-Baden diente bis 1912 für Kurkonzerte. Heute steht an seiner Stelle die Kurmuschel.
1863 wurde der Kreis Baden errichtet, dem die Amtsbezirke Achern, Baden-Baden, Bühl, Rastatt und Gernsbach angehörten.
1924 wurde das Amt Baden aufgelöst, doch wurde Baden-Baden 1939 zum Stadtkreis erklärt.
In der Reichskristallnacht wurde die Synagoge zerstört und zahlreiche Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger wurden vor den Augen der Polizei verwüstet und geplündert. Die jüdischen Bewohner wurden in das KZ Dachau verschleppt, um sie zur Emigration zu nötigen und ihr Vermögen zu arisieren.
Während des Zweiten Weltkrieges waren 4365 Menschen als NS-Zwangsarbeiter in den Lagern Baden-Baden, Steinbach, Malschbach und Sandweier interniert. Auf dem Friedhof Lichtental befindet sich ein Gedenkstein für die 235 sowjetischen Toten aus Malschbach.
Baden-Baden zählte nicht zu den Schwerpunktzielen des strategischen Luftkriegs. Durch Luftangriffe wurde die Stadt zu insgesamt 3,1 % zerstört. Dabei kamen insgesamt 125 Menschen ums Leben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Baden-Baden Sitz der französischen Zonen-Regierung und Hauptquartier der Französischen Streitkräfte in Deutschland. Die Spielbank nahm 1950 ihren Betrieb wieder auf. Es entstand der Südwestfunk in Baden-Baden, dessen Nachfolger Südwestrundfunk noch heute einen wichtigen Teil seines Programms hier produziert. 1977 wurde die Stichbahn in den Stadtkern stillgelegt, und der Ooser Bahnhof erhielt den Namen Bahnhof Baden-Baden. 1981 war Baden-Baden Gastgeber der zweiten Landesgartenschau Baden-Württembergs.
Im Jahr 1963 wurde in Baden-Baden eine IOC-Session und 1981 der 11. Olympische Kongress ausgerichtet. In beiden Tagungen standen ungeheure Probleme auf der Tagesordnung, die in Baden-Baden gelöst wurden und letztendlich den Fortbestand der Olympischen Spiele sicherten. Zudem wurde im Jahre 1981 die beiden Städte Calgary (Kanada) und Seoul (Südkorea) für die Olympischen Spiele 1988 als Austragungsstätten nominiert. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verlieh 1996 Baden-Baden den Titel „Olympische Stadt“ für die Verdienste um die Olympische Bewegung. Baden-Baden ist damit die neunte Stadt weltweit, die mit diesem Titel ausgezeichnet wurde. Dessen äußeres Zeichen ist der von Pierre de Coubertin geschaffene „Olympic Cup“, den IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch 1997 persönlich in Baden-Baden übergab.
Seit 1992 wird in Baden-Baden der Deutsche Medienpreis verliehen. Mit dem bis 1999 vollzogenen Abzug der französischen Streitkräfte wurden in den westlichen Stadtgebieten große Grundstücks- und Gebäudeflächen für eine zivile Nutzung frei. Dort entsteht seither das neue Stadtviertel Cité.
Am 3. und 4. April 2009 war Baden-Baden einer der Gastgeberorte des Gipfels zum 60. Jubiläum der NATO. Im Kurhaus fand ein Arbeitsessen der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten statt.
Baden-Baden bewirbt sich seit 2010 gemeinsam mit anderen bedeutenden Kurorten als Great Spas of Europe um das Prädikat UNESCO-Weltkulturerbe und wird seit 2014 auf der Tentativliste geführt.
Eingemeindungen
Folgende Städte und Gemeinden wurden in die Stadt bzw. in den Stadtkreis Baden-Baden eingegliedert:
• 1909: Lichtenthal
• 1928: Oos und Oosscheuern
• 1. April 1939: Balg
• 1. Januar 1972: Ebersteinburg, Landkreis Rastatt
• 1. Juli 1972: Neuweier, Steinbach (Stadt) und Varnhalt, alle Landkreis Bühl
• 1. Januar 1974: Haueneberstein, Landkreis Rastatt
• 1. Januar 1975: Sandweier, Landkreis Rastatt.
Quelle: de.wikipedia.org