Geschichte von Dietenheim, Baden-Württemberg in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Zur Stadt gehört neben dem namengebenden Dietenheim der Ortsteil Regglisweiler, der etwa ein Drittel der Gesamteinwohnerzahl umfasst. Auch das ehemalige Schlossgut Brandenburg, heute eine kirchliche Einrichtung, liegt auf der Stadtmarkung. Hier unternahmen württembergische Separatisten unter Führung einer Gruppe aus Rottenacker im Jahr 1816 den Versuch, eine radikalpietistische Siedlung zu gründen. Als der König von Württemberg die Genehmigung verweigerte, emigrierten die Separatisten nach Ohio und gründeten dort die Siedlung Zoar. Die Gruppe war 1800 auf Anregung der Magd Barbara Grubenmann aus Teufen im schweizerischen Kanton Appenzell Ausserrhoden entstanden, die sich in Rottenacker aufhielt. Gründungszeitpunkt: Einwohner: 6 604 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
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![]() Evangelische Kirche |
![]() Herz-Jesu-Heim, Oberrealschule mit Internat |
![]() Kirche, um 1930 |
![]() Kloster Schloß Brandenburg |
![]() Kloster Schloß Brandenburg, um 1910 |
![]() Kloster Schloß Brandenburg, 1965 |
![]() Königstraße |
![]() Königstraße |
Geschichte Dietenheims und Regglisweilers
Gräberfelder aus der Hallstattzeit weisen auf eine frühe Besiedlung unserer Gegend durch die Kelten schon im 5 Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung hin.
Dietenheim ist mutmaßlich erstmals im Jahre 805 urkundlich erwähnt. 973 schenkt Herzog Berthold von Schwaben Güter bei Ulm, unter anderem auch in Tottinheim, an das Kloster Reichenau. 1273 wird Regglisweiler erstmals urkundlich als Regnolfsweiler erwähnt. 1280 wird Dietenheim als „oppidum suum proprium“ und 1313 als „forum“ bezeichnet, im 15. Jahrhundert als Markt. – Das sind frühe Hinweise auf die alte Handels- und Gewerbetradition Dietenheims. Als einzige Stadt zwischen Ulm und Memmingen war Dietenheim im Mittelalter mit Wall, Graben und Mauer befestigt und bot so seinen Bürgern Schutz.
Dietenheim erging es wie vielen Ortschaften ringsum: Es wechselten immer wieder die Herren, die den Ton angaben und den Zehnten einkassieren durften. Lange gehörte es den mächtigen Grafen von Kirchberg, später dem Herrscherhause Österreich, dann den Rechbergern, bis es diese 1539 an die Fugger veräußerten. Laut dem österreichischen Lehensbrief von 1539 für Anton Fugger wurden neben der Ortsherrschaft über Dietenheim der Blutbann, das Hochgericht, die Vogtrechte über die Untertanen, das Marktrecht sowie das Patronat über die Pfarrkirche verliehen.
Die Fugger herrschten rund 270 Jahre in Dietenheim. Sie errichteten in Dietenheim ein Schloss sowie in Regglisweiler-Brandenburg ein Sommerschloss und „Badhaus“. 1806 gelangte Dietenheim zum Königreich Bayern und seit 1810 ist die Illerstadt württembergisch. Der dauernde Wechsel des Landesherrn verschaffte Dietenheim und Regglisweiler nicht nur eine „krumme“ Grenze zu Bayern: so gehören die Sport- und Freizeitanlagen beider Orte zwar der Stadt, sie liegen aber auf bayerischem Gebiet, was immer wieder zu kuriosen „Grenzsituationen“ führt. Damals geriet zudem Dietenheims Stadtrecht in Vergessenheit bis es 1953 wieder bestätigt wurde.
Im Jahre 1929 wird Schloss Brandenburg Kloster als Mutterhaus der Immakulataschwestern. 1972 schlossen sich Dietenheim und Regglisweiler im Zuge der Gemeindereform zu einer Stadt zusammen.
Quelle: www.dietenheim.de