Geschichte von Derenburg Land Sachsen-Anhalt in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Stadt Derenburg ist ein Ortsteil der Stadt Blankenburg (Harz) im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Stadt Derenburg zusammen mit den Gemeinden Heimburg, Hüttenrode, Wienrode, Timmenrode und Cattenstedt in die Stadt Blankenburg (Harz) eingemeindet. Gründungszeitpunkt: Einwohner: 2 609 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
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![]() Auf der Insel, 1954 |
![]() Bahnhof, Direktion der Überlandzentrale, 1917 |
![]() Blick zur Straße, 1975 |
![]() Gebäudeansicht, 1909 |
![]() Halberstädterstraße mit Geschäft. Schule |
![]() Halberstädter Straße, 1975 |
![]() Halberstädter Straße, 1976 |
![]() Halberstädter Straße |
![]() Halberstädter Straße,Geschäft Georg Müller, Pferdefuhrwerk, 1957 |
![]() Konsum-Gaststätte 'Weisser Adler', 1969 |
![]() Kornstraße |
![]() Kornstraße, 1975 |
![]() Rathaus, 1975 |
![]() Rathaus und Marktplatz mit Kriegerdenkmal |
![]() Rathaus und Trinitatiskirche, 1942 |
![]() St Katharinen Hospital |
Geschichte
Frühgeschichte
Bei archäologischen Grabungen auf dem Gräberfeld von Derenburg, am Rande der Stadt sind bedeutende Funde zu Tage gefördert worden. Komplett erhaltene Skelette, Keramikgefäße, Schmuckstücke aus Muscheln, Glas und Bernstein und ein kleines Goldmedaillon.
900 bis 1500
Gegründet wurde der Ort durch Heinrich I., jedoch ist die erste urkundliche Erwähnung vom 11. Oktober 937 bekannt, als sich Otto I. im zweiten Regierungsjahr befand und in Taremburch aufhielt. Die von Otto III., wegen seines Umzugs nach Italien als Reichsverweserin eingesetzte Äbtissin Mathilde von Quedlinburg hielt 993 in Derenburg einen Reichstag ab. Die ottonischen Kaiser hielten sich häufig in der Derenburger Pfalz auf. Im Jahr 1009 überließ Heinrich II. der Äbtissin Sophie von Gandersheim den Ort Derenburg, die ihn 1014 dem Marienkloster schenkte. Damit verlor der Ort an politischer Bedeutung. Das Stift Gandersheim belehnte in der Folgezeit unter anderem die Grafen von Regenstein mit der Herrschaft Derenburg. Hierdurch war die Geschichte Derenburgs über Jahrhunderte mit der des Regensteins und seiner Grafen verbunden.
Im 14. Jahrhundert geriet die Stadt in die Machtkämpfe zwischen den Grafen von Regenstein und den Halberstädter Bischöfen, welches zur Folge hatte, dass die unter der Herrschaft Derenburg gehörenden umliegenden Dörfer ausgeraubt und geplündert wurden. Das Derenburger Schloss wurde schon 1126 durch den Pfalzgrafen Friedrich II. von Sommerschenburg zerstört. Die Stadtmauer entstand im 13. Jahrhundert. Doch auch sie konnte nicht verhindern, das Derenburg im Dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde.
1500 bis 1900
Ein zeitgenössischer Einblattholzschnitt berichtet über eine Hexenverbrennung in Derenburg aus dem Jahre 1555.
Im Jahr 1623 plünderten 6000 Reiter und Landsknechte den Ort unter der Führung von Feldobrist Graf Schlick. Große Teile der Stadt gerieten dabei in Brand. 1677 zerstörte ein Großfeuer erneut 110 Gebäude und die Kirchtürme. 1701 löste der Preußenkönig die Herrschaft Derenburgs wieder ein und stationierte Truppen in der Stadt. Um 1720 fand vermutlich die letzte Hexenverbrennung auf dem Richteberg statt. 1757 besetzten während des Siebenjährigen Krieges französische Truppen den Ort. 1764 brannte das alte Rathaus nieder, welches 1789 neu aufgebaut wurde und noch heute als Sitz des gemeinsamen Verwaltungsamtes genutzt wird. Im Napoleonischen Krieg wurde die Stadt 1806 von den Franzosen besetzt und gehörte fortan zum Königreich Westphalen.
1879 wurde die Zuckerfabrik errichtet, trotzdem ging die Industrialisierung an der Stadt vorüber. 1880 wurde Derenburg mit Langenstein an die Eisenbahn angeschlossen, ein weiterer Ausbau war zwar in Planung, scheiterte aber, da die einstigen Ratsherren die Bedeutung der Bahn verkannten und andererseits am Widerstand der ehemaligen Landeigentümer.
Ab 1900
1907 wurde eine Elektrizitätsgenossenschaft gegründet, wodurch Derenburg eine Vorreiterrolle bei der Elektrifizierung nahm. Die Stromerzeugung erfolgte in der Petersmühle, dem heutigen Glaswerk. Insgesamt wurden 47 Ortschaften mit Strom versorgt. Das Überlandwerk Derenburg als Netzbetrieb der Landeselektrizitätsgenossenschaft mbH Halle arbeitete bis Ende der 1940er Jahre und hatte wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt zu jener Zeit. 1920 wurden in der Stadt zwei Theatervereine gegründet, welche sich jedoch nach zahlreichen Aufführungen 10 Jahre später wieder trennten. 1937 feierte Derenburg sein 1000-jähriges Bestehen. Am 11. April 1945 besetzen Amerikanische Truppen die Stadt. Zum 1. Juni 1945 übernahmen englische Truppen das Kommando über Derenburg. Noch einmal wechselten die Besatzungstruppen in der Stadt, am 1. Juli 1945 rückten sowjetische Truppen ein. Damit war vorgezeichnet, dass Derenburg bis zur Wiedervereinigung beider deutscher Staaten zur DDR gehörte. 1968 wurde der Zugverkehr eingestellt und die Gleisanlagen mit der Zeit demontiert. 1987 feierte Derenburg sein 1050. Jahr des Bestehens. Zu diesem Anlass gab der Kulturbund der DDR eine Medaille heraus mit der Abbildung des Rathauses von 1425.
Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Stadt Derenburg zusammen mit den Gemeinden Heimburg, Hüttenrode, Wienrode, Timmenrode und Cattenstedt in die Stadt Blankenburg (Harz) eingemeindet.
Am 1. Juli 2014 ist das neue Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt in Kraft getreten. In dessen §14 (2) wird den Gemeinden die Möglichkeit gegeben, den Ortsteilen, die vor der Eingemeindung Städte waren, diese Bezeichnung zuzuerkennen. Die Stadt Blankenburg (Harz) hat von dieser Regelung Gebrauch gemacht. Ihre geänderte Hauptsatzung ist mit Wirkung vom 13. Januar 2017 in Kraft getreten. Im §15 (1) werden die Ortschaften mit ihren amtlichen Namen aufgeführt.
Quelle: de.wikipedia.org