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Alte Historische Fotos und Bilder Friesenheim (Ortenaukreis), Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Friesenheim (Ortenaukreis), Baden-Wuerttemberg
Wappen Friesenheim (Ortenaukreis)

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Geschichte von Friesenheim (Ortenaukreis), Baden-Württemberg in Fotos
History of Friesenheim (Ortenaukreis), Baden-Wuerttemberg in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Zur Gemeinde Friesenheim gehören die Ortsteile Friesenheim, Heiligenzell, Oberschopfheim, Oberweier und Schuttern. Die Ortsteile entsprechen den ehemals selbstständigen gleichnamigen Gemeinden. Mit Ausnahme im Ortsteil Friesenheim sind in den Ortsteilen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. Die Ortschaften haben jeweils eigene örtliche Verwaltungsstellen. Zum Ortsteil Friesenheim gehören das Dorf Friesenheim und der Wohnplatz Am Bahnhof. Zum Ortsteil Oberschopfheim gehören das Dorf Oberschopfheim und das Gehöft Riedmühle. Zu den Ortsteilen Heiligenzell, Oberweier und Schuttern gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Im Ortsteil Friesenheim befand sich das abgegangene Wasserschloss Sternenberg. Im Ortsteil Heiligenzell liegt der abgegangene Weiler Leimbach und im Ortsteil Schuttern liegt die abgegangene Ortschaft Schutterweiler.

In Schuttern befindet sich das Naherholungsgebiet "Baggersee Campingplatz Schuttern". Nordwestlich von Friesenheim liegt der Matschelsee.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 12 921

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Friesenheim (Ortenaukreis). Hauptstraße, 1910
Hauptstraße, 1910
Friesenheim (Ortenaukreis). Hauptstraße
Hauptstraße
Friesenheim (Ortenaukreis). Kirche, Rathaus, Stockbrunnen und Sparkasse
Kirche, Rathaus, Stockbrunnen und Sparkasse
Friesenheim (Ortenaukreis). Panorama von Rathaus und Kirchen
Panorama von Rathaus und Kirchen

Geschichte

Wirtschaftsstandort mit hoher Wohnqualität

Die durch Weinbau, Landwirtschaft und Wald geprägte Gesamtgemeinde hat sich zu einer florierenden Gemeinde mit kleinen und mittelgroßen Gewerbegebieten in allen Gemeindeteilen gemausert. In Friesenheim lässt es sich jedoch nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut wohnen. Die landschaftlich bevorzugte Lage am Rande der Schwarzwaldvorberge verspricht Wohn- und Lebensqualität pur. Das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum beweist dies: Innerhalb von rund 10 Jahren hat die Einwohnerzahl Friesenheims von 12.739 auf über 13.435 zugenommen.

Kurzum: Arbeiten, Wohnen und Erholen lassen sich hier auf engstem Raum verbinden.

Auch für Touristen ist einiges geboten: Straßburg, das Rheintal, die Vogesen und die Schwarzwaldberge bieten sich dem Blick des Wanderers an. Das Naherholungsgebiet Baggersee Campingplatz Schuttern und gemütliche Gaststätten laden zum Verweilen ein. Dort gibt es natürlich auch den einen oder anderen guten Tropfen, der Jahr für Jahr heranreift.

Ganztagesbetreuung und Jugendarbeit, attraktive Wohnbaugrundstücke für junge Familien, bedarfsgerechte Angebote für Senioren. Dies alles und noch viel mehr sind am Wirtschaftsstandort mit hoher Wohn- und Lebensqualität vorhanden. Wir wollen heute und morgen alles dafür tun, dass Sie sich in Friesenheim rundum wohlfühlen.

Der Ortsname Friesenheim

Für die Herkunft des Ortsnamens Friesenheim gibt es mehrere Theorien.

Friesenheim ist eine fränkische Gründung des 8. Jahrhunderts. Wegen der Hochwassergefahr ziehen in Holland sesshafte Friesenheimer den Rhein aufwärts und gründen entlang des Rheines neue Siedlungs- und Handelsplätze. Es gibt noch weitere Ortschaften mit dem Namen Friesenheim und zwar in Rheinhessen, bei Ludwigshafen und im Elsass. Alle Friesenheim liegen in der Nähe des Rheines.

Angenommen könnte auch werden, dass ein Franke mit dem Namen Friscounsere Ortschaft in der Zeit der Landnahme durch die Franken gründete.

Das Verb "friesen" bedeutet im Mittelhochdeutschen "Gräben anlegen". Im elsässischen und pflälzischen Friesenheim wird ein Spaten im Ortswappen geführt. Der Spaten wird als Geschicklichkeit der Friesenheimer im Gewässerbau angesehen. Vielleicht waren die Friesenheimer in der Ortenau ebenfalls Spezialisten im Wasserbau und führen daher den Ortsnamen Friesenheim.

Ortsgeschichte

Die Geschichte von Friesenheim und den Ortsteilen ist von wechselnden Herrschaften geprägt. Der Besiedlungsverlauf hing in vor- und frühgeschichtlicher Zeit von den natürlichen Gegebenheiten des Landes zwischen Rheinstrom und Schwarzwald ab.

Das Oberrheingebiet war in der Jungsteinzeit (1800 – 400 v.Chr.) vermutlich versumpft und verödet. Die Schutter hat die Bildung eines größeren Sumpfgebietes verursacht. Eine dauerhafte Ansiedlung war somit nicht möglich. Im Gewann “Bannstude” wurden urgeschichtliche Scherben entdeckt. Ein Brunnen sowie Pfostenlöcher weisen auf eine späthallstattliche Siedlung (6./5. Jahrhundert v.Chr.) hin. Eine Besiedlung in der Jungsteinzeit ist ebenfalls durch Fundstücke nachgewiesen. So wurde in Oberweier am Schwarzen Grund eine Messerklinge aus Feuerstein gefunden. In der Hinteren Dorfstraße hat man einen Mahlstein und einen Steinhammer entdeckt. Bereits 1935 wurde in Oberschopfheim im Gewann “Petersle” ein Steinbeil ausgegraben. Ein Grabfund vom Schlössleberg bei Friesenheim um 400 v.Chr. weist auf die Rodung und Besiedlung der Lössvorberge auch in der Laténezeit hin.

58 v.Chr. erobert Julius Cäsar Gallien. Das Elsass fällt den Römern zu, welche Straßburg befestigen. 60 n.Chr. drängen die Römer in die rechtsrheinisch gelegenen Gebiete vor.

Um 100 n.Chr. bauen die Römer die Heerstraße von Augst bei Basel bis nach Mainz. Diese Straße durchquert die heutige Gemarkung der Gemeinde. Im Gewann “Bannstude” konnten die Fundamente einer römischen Straßenstation restauriert werden. Eine zweite römische Straße wurde in der Vorgebirgszone zwischen Oberweier und Oberschopfheim lokalisiert. Auch der Ortsteil Oberweier war nachweislich römisch besiedelt. Bei Ausgrabungen in der Klosterkirche Schuttern hat man römische Fundamente einer kleinen Villa entdeckt.

Um 260 nach Christus nehmen die Alemannen das Oberrheingebiet in Besitz. Durch den Frankenkönig Pippin (748) geht die Vormachtsstellung der Alemannen endgültig verloren. Die Franken führen eine neue Staatsverfassung ein und bilden den Gau “Mordenaugie” (Ortenau).

Aus dieser Zeit stammt auch das Kloster “Offoniswilare” in Schuttern. Im frühen 7. Jahrhundert wurde es vermutlich durch einen Schottenmönch aus königlichem Blute namens Otto gegründet. Die Christianisierung der ansässigen Alemannen beginnt. 763 n.Chr. taucht erstmals die Ortsbezeichnung Schopfheim als “Scopfheim” auf. In einer Urkunde ist folgendes festgehalten: Bischof Heddo I. von Straßburg schenkt seinen Besitz, unter anderem in “Scopfheim”, dem Kloster Ettenheimmünster. Die Markgenossenschaft umfasste die heutigen Orte Nieder- und Oberschopfheim sowie Diersburg.

Danach wurde das Frankenreich dreigeteilt und das Deutsche Reich gegründet. Aus dem Jahre 1016 stammt eine Urkunde von Kaiser Heinrich II. Darin schenkt er dem Kloster Schuttern die Ortschaften Routgereswilre (Heiligenzell), Schopfheim und Friesenheim. In dieser Zeit geht die gesamte Ortenau als Lehen an das Bistum Bamberg über. Neben dem Kloster Schuttern treten schon früh die Herren von Geroldseck als Ortsherren auf. Nachdem Walter I. von Geroldseck im Jahre 1277 stirbt, teilt sich das Geschlecht in zwei Linien. Die obere Herrschaft umfasst mit der Stammburg Geroldseck das Schuttertal. Die untere Herrschaft beinhaltet Mahlberg mit Lahr. Die Ortschaften Friesenheim, Oberweier, Rutgerisweiler (Heiligenzell) und Oberschopfheim blieben im Besitz beider Herrschaften. Das Kloster Schuttern ist von diesem Herrschaftsbereich ausgenommen. Die Gefälle, Nutzungen und alle Rechte in diesen Ortschaften stehen beiden Linien der Geroldsecker zu gleichen Hälften zu. Für den Raum Friesenheim hat Mahlberg den Verwaltungssitz inne. Diese Situation hat zum Geroldsecker Krieg (1424-1434) geführt.

Im Jahre 1481 verpfändet Diebold II. die Dörfer und Weiler Friesenheim, Ottenheim, Oberschopfheim, Oberweier und Heiligenzell an den Markgrafen von Baden.

1525 bricht der Bauernkrieg aus. Aufständische Bauern und Lahr und Friesenheim verwüsten das Kloster Schuttern.

Vom 30-jährigen Krieg (1618-1648) bleibt die Region zunächst weitgehend verschont. Erst 1638 kommt es in Friesenheim und Wittenweier zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den kaiserlichen Truppen und Bernhard von Weimar, der die Nachfolge der Schweden angetreten hatte. Bis auf die heutige evangelische Kirche und das danebenstehende Fachwerkhaus wurde Friesenheim am 7.8.1638 durch Brand vollständig zerstört.

Die französischen Expansionskriege unter Ludwig XVI. sowie der Pfälzische Erbfolgekrieg folgen. Schloss Geroldseck und die Tiefburg Lahr werden 1689 von den Franzosen zerstört.

Nach dem Aussterben des katholischen Hauses Baden-Baden tritt 1771 Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach das Erbe an. Mit dem Herrschaftswechsel geht auch das Amt Mahlberg an den protestantischen Markgrafen über. Gleichzeitig werden die Konfessionen gleichgestellt.

Auf Grund des Napoleonischen Krieges werden Männer aus der Ortenau rekrutiert. Im Rahmen der Säkularisation schließt 1806 das Kloster Schuttern.

Im 19. Jahrhundert entwickelt sich die Region weiter: Viel Kleingewerbe, insbesondere im Bereich der Tabakindustrie, siedelt sich im hiesigen ländlichen Raum an.

Die beiden Weltkriege hat die Gemeinde ohne größere Gebäudeschäden überstanden. In den Jahren 1972 bis 1975 schließen sich die Orte Oberweier, Heiligenzell, Oberschopfheim und Schuttern der Gemeinde Friesenheim an.

Geschichten von Ortsteile

Friesenheim

Ursprünglich ist Friesenheim ein Ort der fränkischen Staatskolonisation und daher Könisgut gewesen. So konnte auch Kaiser Heinrich II. im Jahre 1016 Besitz in Friesenheim an das Kloster Schuttern schenken. Dieses übte seither die wesentliche Grundherrschaft in Friesenheim aus.

Die Landeshohheit gelangte über die Klostervogtei zunächst an das Bistum Bamberg, von dort an die Reichslandvogtei und schließlich an die Geroldsecker.

Mit der Linie der Geroldsecker wurde 1278 auch Friesenheim aufgeteilt. 1502 konnte die Markgrafschaft Baden durch Kauf drei Viertel der Hohheitsrechte auf sich vereinigen: 1629 erhielt Baden alle Rechte an Friesenheim zugesprochen. Somit gehörte Friesenheim der badischen Herrschaft Mahlberg an.

Im Jahre 1772 wurde erstmals ein Jahr- und Wochenmarkt gewährt.

1806 kam Friesenheim zum badischen Amt Lahr.

Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in Friesenheim einzelne jüdische Bürger; im 19. Jahrhundert eine größere Judengemeinde, deren Synagoge 1944 abgerissen wurde.

Heute stellt Friesenheim eine Pendlerwohngemeinde dar. Das Gemeindewappen (Rebmesser und Pflugschar) verweist auf die ländliche Struktur der Gemeinde. Die heutige Evangelische Pfarrkirche von Friesenheim wurde im Langhausbereich 1768 erbaut und 1912 erweitert. Die Deckengemälde wurden in der Erbauungszeit von Johann Baptist Nußbaumer gefertigt. Der Turm der Kirche stammt aus dem Jahre 1496 un hat in seinem Untergeschoss ein Kreuzrippengewölbe. Diese Kirche war bis 1911 Simultankirche.

Heiligenzell

Die frühmittelalterliche Ausbausiedlung, damals Ruotgerswilare genannt, heißt seit dem 14. Jahrhundert nach dem Hofgut des Klosters Schuttern Heiligenzell. Dieser Hof war 1016 durch Kaiser Heinrich II. dem Kloster geschenkt worden. Die Dorfherrschaft kam über die Klostervogtei an das Bistum Bamberg, von dort an das Reich und an die Geroldsecker. In der sogenannten Geroldsecker Fehde im 15. Jahrhundert wurde Heiligenzell zerstört und danach wieder aufgebaut.

Die Katholische Pfarrkirche Herz-Jesu wurde 1892 erbaut.

Das heutige Heiligenzeller Schloss, der ehemalige Dinghof des Klosters Schuttern mit einer spätgotischen St.-Georgs-Kapelle, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es dient heute als Wohngebäude und wird gerne für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Von 1980 bis 1984 wurde das Anwesen restauriert. Über dem Eingangsportal ist das Wappen des letzten Abtes von Schuttern angebracht, das zugleich von der Gründungsgeschichte des Klosters erzählt.

Heute ist der seit 1.1.1972 eingemeindete Ortsteil Heiligenzell ein nach wie vor landwirtschaftlich orientierter Pendlerwohnort.

Oberschopfheim

Oberschopfheim ist als alte fränkische Siedlung mit einem Reihengrabfund ausgewiesen.

Die Klöster Gengenbach und Alpirsbach hatten hier Besitz; das Kloster Schuttern hatte einen Dinghof und damit die Grundherrschaft besessen.

Über die Vogtei diese Klosters ging die Dorfherrschaft über das Bistum Bamberg an die Geroldsecker und nach diesen endgültig 1629 an Baden über.

Oberschopfheim gehörte dabei zur Herrschaft Mahlberg, ab 1806 zum badischen Amt Lahr.

Im Jahre 1715 wurde das Dorf im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört.

Die heutige Katholische Pfarrkirche St. Leodegar wurde 1955/1956 als Basilika erbaut.

Die sogenannte Leutkirche bei Oberschopfheim war die mittelalterliche Pfarrkirche für die Dörfer Leutkirch, Oberschopfheim und Diersburg.

Der Ort Leutkirch selbst ging im 15. Jahrhundert ein. Die Kirche mit ihrem Chorturm aus dem 13. Jahrhundert überlebte als Friedhofs- und Wallfahrtskirche und wurde 1964 als gesamte Kirche wiederaufgebaut. Bemerkenswert sind die Wandmalereien aus dem frühen 16. Jahrhundert im Chor der Kirche.

Während der Weinanbau in dem landwirtschaftlich geprägten Dorf einen hohen Stellenwert besitzt, kommt den Gewerbebetrieben eine immer größere Bedeutung zu.

Seit 1.4.1972 ist Oberschopfheim eingemeindet und somit ein lebenswerter Ortsteil von Friesenheim.

Oberweier

Oberweier ist aus einer Siedlung des fränkischen Ausbaus im Bereich von Friesenheim und Schuttern entstanden. Grundbesitz der Klöster Schuttern, Gengenbach und Ottmarsheim im Elsass sowie die Herausbildung eines Ortsadels weisen auf altes Königsgut hin, dessen spätere Landes- und Dorfherrschaft als Reichslehen von Bamberg an die Geroldsecker und seit 1629 endgültig an Baden kam. Oberweier gehörte damit auch zur Herrschaft Mahlberg, seit 1806 zum neuen badischen Amt Lahr. Heute ist Oberweier ein Pendlerwohnort.

Die Katholische Pfarrkirche St. Michael wurde von 1876 bis 1880 auf alten Fundamtenten errichtet. Vom spätgotischen Chorturm (1514) wurden die Untergeschossse beibehalten. An der Stelle des heutigen Pfarrhauses stand, nur noch durch Einzelfunde belegt, das Schlößchen der von Hinderer oder das von Seldenecksche Schloß, das auf ein mittelalterliches Stadthaus zurückging und seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr bewohnbar war.

Als Nachfolger der Geroldsecker hatten die Markgrafen von Baden das Schloß inne, verliehen es jeoch an andere Adelsgeschlechter, ehe es 1839 von der Pfarrpfründe Oberweier erworben und abgebrochen wurde.

Ein anderes Steinhaus im Dorf Oberweier hatte seit 1474 die Familie von Mollenkopf bewohnt; 1515 ging dieses Haus an das Kloster Schuttern über.

Die im Jahre 1981 erbaute Sternenberghalle erinnert an das ehemalige Gut und Schloß Sternenberg, dessen Bewohner im 14. Jahrhundert als Lehensnehmer der Geroldsecker bekannt sind. Im Jahre 1658 ist das Gebäude, umgeben von Mauer und Wassergraben, vermutlich neu errichtet worden. 1791 wurden Gebäude und Liegenschaften versteigert.

Oberweier ist seit 1.1.1972 eingemeindet und höchstgelegenster Ortsteil der Gesamtgemeinde Friesenheim.

Schuttern

Schuttern ist der älteste Ortsteil von Friesenheim.Das Dorf kann bereits auf eine fast 1400 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Das ehemalige Dorf Schuttern schloss sich westlich an den Bezirk des gleichnamigen Klosters an.

Im 14. Jahrhundert erbauten die Geroldsecker nach Zustimmung des Reiches eine Tiefburg, aus Dorf und Burg konnte eine Stadt entstehen.

Die zahlreichen geroldseckischen Fehden sowie das städtische Lahr ließen dies nicht lange zu. Bereits 1475 wird Schuttern wieder Dorf und im Jahre 1577 gar Flecken genannt.

Die Herrschaft über den Ort wurde von 1450 bis 1476 zur Hälfte an den Pfalzgrafen verpfändet. Im Jahre 1484 erfolgte eine Besetzung durch die Pfalz. Ab 1506 war Schuttern österreichisch, ehe es 1518 an Geroldseck ging. Ab 1521 war Schuttern wie die Abtei habsburgisch.

Im Jahre 1525 hatten Bauern aus Empörung gegen die hohen Abgaben an das Kloster das Dorf verwüstet, 21 Jahre später brannte der Ort ab. Als österreichischer Besitz gehörte Schuttern zur Reichslandvogtei und wurde 1803 badisch.

Die heutige katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, zugleich die alte Klosterkirche, wurde zwischen 1767 und 1771 erbaut. Von 1972 bis 1975 wurden die Fundamente der Vorgängerkirche ergraben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Es sind auch Teile des ältesten deutschen Bildmosaiks aus dem 10./11. Jahrhundert zu sehen. Das Schloss in Schuttern wurde um 1330 als Wasserschloss der Geroldsecker erbaut. Verschiedene Belagerungen und Zerstörungen zogen es in Mitleidenschaft, ehe 1679 nur noch ein “Steinhaufen” übrig blieb.

Die spätere französiche Königin Marie Antoinette verbrachte auf ihrer Hochzeitsreise von Wien nach Paris am 6.5.1770 im Kloster Schuttern ihre letzte Nacht auf deutschem Boden.

Zwischenzeitlich hat sich der Schwerpunkt in dem ländlich geprägten Dorf in Richtung Gewerbe verlagert. Den Gewerbetreibenden kommt in Schuttern eine immer größere Bedeutung zu. Neben den voll bebauten Flächen in den Gewerbegebieten “Auf dem Segel” und “Neumatt” ist auf dem auf der Gemarkung Schuttern befindlichen rund 58 Hekar großen Flugplatzareal ein Ausbaupotential zur weiteren Stärkung des Wirtschaft vorhanden.

Schuttern ist seit 1.1.1975 eingemeindet und somit aktiver Ortsteil von Friesenheim.

Quelle: friesenheim.de



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