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Alte Historische Fotos und Bilder Friedland, Niedersachsen
Old historical photos and pictures Friedland, Lower Saxony
Wappen Friedland

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Geschichte von Friedland, Niedersachsen in Fotos
History of Friedland, Lower Saxony in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Friedland ist eine Gemeinde im Landkreis Göttingen im südlichsten Zipfel Niedersachsens nahe dem Drei-Länder-Eck mit Hessen und Thüringen. Die Nachkriegsgeschichte Friedlands und seiner Umgebung wurde geprägt durch das Lager Friedland, Grenzdurchgangslager zuerst für heimatvertriebene Deutsche. Das Lager machte nicht nur den Namen dieses Ortes weltbekannt, sondern trug auch zu einer Verdoppelung der früheren Einwohnerzahl bei. Der Bekanntheitsgrad des Ortes Friedland führte dazu, dass als Name für die neue Großgemeinde aus den 14 umliegenden Dörfern „Friedland“ vorgeschlagen und angenommen wurde, obwohl der Ort Groß Schneen als Verwaltungssitz vorgesehen und festgesetzt wurde.

Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Friedland durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Ballenhausen, Deiderode, Elkershausen, Friedland, Groß Schneen, Klein Schneen, Lichtenhagen, Ludolfshausen, Mollenfelde, Niedergandern, Niedernjesa, Reckershausen, Reiffenhausen und Stockhausen neu gebildet.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 13 343

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Friedland. Ballenhausen - Gasthaus Heinrich Matthias, 1908
Ballenhausen - Gasthaus Heinrich Matthias, 1908
Blick auf Friedland
Blick auf Friedland
Friedland. Grenzdurchgangslager, 1950er Jahre
Grenzdurchgangslager, 1950er Jahre
Friedland. Grenzdurchgangslager, 1960
Grenzdurchgangslager, 1960
Friedland. Grenzdurchgangslager - Friedlandglocke, 1961
Grenzdurchgangslager - Friedlandglocke, 1961
Friedland. Heimkehrerkirche St Norbert, 1980
Heimkehrerkirche St Norbert, 1980
Friedland. Ludolfshausen - Gasthaus zum grünen Baum, 1925
Ludolfshausen - Gasthaus zum grünen Baum, 1925
Friedland. Mollenfelde - Dorfstraße, Gasthof von H. Knoche
Mollenfelde - Dorfstraße, Gasthof von H. Knoche

Überblick von Ortschaften

Ballenhausen

Ballenhausen wurde 1109 erstmals urkundlich erwähnt. Im Osten wird die Ortschaft durch den Bodenhausener Forst begrenzt. Am äußersten Westrand des Forstes konnte die Lage der Wüstung Bodenhausen und die der gleichnamigen Burganlage nachgewiesen werden. Heute zeugen nur noch spärliche Mauerreste von dieser Anlage.

Das Wahrzeichen von Ballenhausen ist die unter Denkmalschutz stehende Sommerbuche. Sie steht oberhalb der Wiesenfläche „Vom Berge“ und führt ihren Namen darauf zurück, dass sie alljährlich mindestens 14 Tage früher ihre grüne Pracht zeigt, als vergleichbare Bäume. Mittelpunkt des Dorfes ist die 1774 erbaute bzw. neu errichtete St. Johannes Kirche mit dem Ehrenmal und dem Thie. Erwähnenswert ist auch das Forsthaus Hasenwinkel von 1766 nordöstlich der Ortslage.

Deiderode

Die frühesten schriftlichen Überlieferungen für Deiderode reichen in das 12. und 13. Jahrhundert zurück. Das Dorf liegt geschützt in einem Taleinschnitt. Die umliegenden Anhöhen bieten reizvolle Aussichten über das Leinetal sowie auf den „Hohen Hagen“ und bei klarem Himmel bis zum Brocken. Der Gieseberg (370,5 m) lädt zu Spazier­gängen ein.

Der Ortsgrundriß wird geprägt durch einen charakteristisch ausge­bil­deten Ortsmittelpunkt, hervorgerufen durch die platzartig sich weitende Hauptstraße mit dem umfriedeten, baumbestandenen Thie. Dessen exponierte Insellage wird überragt von der bemerkenswerten Bruchsteinkirche. Sehenswert sind das prächtige Portal der Kirche sowie die 1987/88 entdeckten und zum Teil freigelegten Wand- und Deckenmalereien aus dem 15. Jahrhundert.

In der Gemarkung gibt es drei Windkraftanlagen sowie den Abfallzweckverband Südniedersachsen mit der MBA und die Zentraldeponie des Landkreises Göttingen mit dem Deponiegas Kraftwerk Deiderode.

Elkershausen

Vor ungefähr 1000 Jahren wurde Elkershausen gegründet. Der Ort ist umgeben von fruchtbaren Äckern und Wiesen und wird im Norden vom 276 Meter hohen Eichenberg überragt. Westlich bilden die Hänge des Gieseberges mit den großen Kirschplantagen den Abschluss des oberen Leinetals. Charakteristisch für das Ortsbild sind die unterschiedlich großen Hofstellen, die von „einteiligen“ Wohn­wirtschafts­gebäuden bis hin zu stattlichen Dreiseithöfen reichen.

Den Ortsmittelpunkt bildet die Pfarrkirche St. Nikolaus aus dem frühen 19. Jahrhundert und der angrenzende baumbestandene Thie. Dort und auf der „Tenne“ finden regelmäßig die Dorffeste statt. Das Dorf errang mehrere Siege in den 60er und 70er Jahren beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Friedland

Das Dorf Friedland wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch das dort errichtete Grenzdurchgangslager in der ganzen Welt bekannt. Durch diesen Bekanntheitsgrad wurde Friedland auch zum Namensgeber für die am 01.01.1973 neu gebildete Gemeinde. Anfangs fanden Heimkehrer, Flüchtlinge und Vertriebene in Zelten und „Nissenhütten“ neben den Ställen des Versuchsgutes erste Unterkunft, doch wegen der Überschwemmungsgefahr begann man im Oktober 1945 mit dem Aufbau des Lagers. Das Grenzdurchgangslager fungiert heute als Integrationszentrum und ist Erstaufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler und Asylsuchende.

Ursprung des Ortes ist die landesherrliche Burg „Fredeland“ („befriede das Land“), die 1285 erstmalig urkundlich erwähnt und während des 30-jährigen Krieges zerstört wurde. Sie diente der Sicherung der Grenze zu Thüringen und Hessen und wurde später in die Göttinger Landwehrlinie eingebunden. 1743 wurde die Ruine größtenteils abgetragen und das gewonnene Material zum Bau des Amtshauses und der Amtsmühle im Ort verwendet. Einschneidende, nachhaltige Veränderungen des Ortsgrundrisses bewirkte der Eisenbahnbau 1866, der Bau der Ziegelei (ab 1900) und des Sägewerkes.

Das Grenzdurchgangslager, das Friedland-Mahnmal auf dem Hagenberg, und die Statue des Heimkehrers an der St. Norbert Kirche ziehen jedes Jahr viele Besucher an.

Der Ort verfügt über eine gute Infrastruktur mit einer Grundschule („Umweltschule in Europa“), zwei Kindergärten, Einkaufsmarkt, Handwerksbetrieben und Gesundheitsangeboten sowie einem Wohn-und Pflegeheim.

Groß Schneen

Groß Schneen gehört, wie Funde aus der jüngeren Steinzeit belegen, zu den ältesten Siedlungen im Leinetal. 1022 wurde Groß Schneen erstmals urkundlich erwähnt. Die jetzige Ortschaft bestand aus zwei Teilen, die jeweils eine eigene Kirche hatten. Wahrzeichen Groß Schneens ist die tausendjährige Eiche auf dem Mühlenberg. Diese war im Mittelalter die Halsgerichtsstätte des Amtes Friedland. Einfluß auf die Topographie des Ortes nehmen der kegelförmige, 247 Meter hohe Einzelberg im Süden und der Mühlenberg im Nordwesten, dessen Ausläufer bis dicht an die Leine reichen.

Groß Schneen liegt verkehrsgünstig zum Oberzentrum Göttingen. Nicht zuletzt deshalb wurden mehrere Wohn- und Gewerbegebiete erschlossen. Groß Schneen hat sich zum Grundzentrum der Gemeinde Friedland entwickelt, in dem alle wesentlichen Infra­struktur­einrich­tungen vorgehalten werden. Es gibt eine Krippe sowie einen Kindergarten, eine Oberschule, Einkaufs­möglich­keiten und Handwerksbetriebe sowie diverse Angebote im Gesundheitswesen.

Groß Schneen ist Sitz der Verwaltung der Gemeinde Friedland, im Ort findet sich auch eine Polizeidienststelle.

Klein Schneen

Klein Schneen wurde 1036 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ausläufer des 283 Meter hohen Drammberges im Nordwesten und die des 276 Meter hohen Eichen- bzw. Lohberges im Südwesten bilden die natürlichen Grenzen der Siedlungsfläche Klein Schneens. Wie Groß Schneen gehört auch Klein Schneen zu den ältesten Siedlungen des Göttinger Raumes, wie neolithische Siedlungsfunde am Südrand des Dorfes belegen. Südöstlich des Dorfes befinden sich mehrere Kiesteiche. Während einige dieser Teiche bereits „ausgebeutet“ sind und somit von Vereinen genutzt werden können, wird der größte Kiesteich noch als Bedarfsgrube betrieben.

Das Ortsbild wird geprägt durch ein kleinteiliges und verwinkeltes Straßen- und Wegenetz sowie durch das stattliche Rittergut mit seinen Gutsmauern und den großen Stallgebäuden, die teilweise interessante runde Dächer aufweisen. Die nahegelegene Kirche liegt idyllisch inmitten kleiner von Fachwerkgebäuden gesäumter Gassen.

Lichtenhagen

Lichtenhagen, 1318 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, gehört zu den drei höchst gelegenen Dörfern des Landkreises. Die waldreiche Umgebung (Staatsforst Reinhausen, Hüttenholz) lädt zahlreiche Wanderer zu langen Spaziergängen ein.

Lichtenhagen ist ein Angerdorf mit einer bemerkenswert dreieckigen Form, bei dem alle Wohngebäude giebelständig zum Anger gerichtet sind. Die zentral alleinstehende Kirche, die sich im nahegelegenen Feuerlöschteich spiegelt, bietet einen malerischen Anblick. Es gibt nur wenige Neubauten aus den letzten 50 Jahren, dafür jedoch auf den ehemaligen Hofstellen ausgebaute Wohn- und Nebengebäude.

Ludolfshausen

Ludolfshausen wurde 998 erstmalig urkundlich erwähnt und ist die kleinste Ortschaft der Gemeinde. Der Ort liegt in einem Tal, umrahmt von weitläufigen Wäldern: Fritzeberg, Bodenhausener Forst und den Wäldern der Realgemeinden Groß Schneen und Reiffenhausen. An klaren Tagen bietet der in der Nähe von Ludolfshausen liegende Bocksbühl (436 m) eine Aussicht bis in den Harz und stellt mit der Grillhütte auf seinem Gipfel ein beliebtes Ausflugsziel dar.

Sehenswert ist die kleine, 1562 erbaute Dorfkirche am Ortsrand. Vor der Kirche steht die über 200 Jahre alte Peterslinde. In der Dorfmitte befindet sich der von Linden gesäumte historische Thieplatz. Nicht unerwähnt bleiben soll die noch gut erhaltene Sandsteinbogenbrücke von 1878.

Dirk Schwabe, Ludolfshausen 8, (Ortsvorsteher)

Mollenfelde

Am äußersten Westrand der Gemeinde liegt eingebettet ins Molletal auf ca. 300 Metern ü. NN der Ort Mollenfelde. Naheliegende große Waldgebiete mit gekennzeichneten Wanderwegen und Schutzhütten, das Schloß Berlepsch, eines der besterhaltenen und bewohnten Schlösser in der Bundesrepublik, und ein beschildertes Arboretum laden zu Wanderungen ein. 1032 wurde der von Fachwerkgebäuden geprägte Ort erstmalig erwähnt. 1618 wurde Mollenfelde zwischen Hessen und dem Fürstentum Göttingen aufgeteilt, ab 1832 gehörte der gesamte Ort zum Königreich Hannover. Die ältere Ortsstruktur hat sich in wesentlichen Zügen erhalten:

mit der leicht gekrümmten, den Südrand tangierenden Kreisstraße, den kurzen nach Norden abzweigenden Erschließungsstrassen sowie der im Umkreis der Kirche sich verdichtenden Bebauung. Nicht zu vergessen ist, dass Mollenfelde früher einmal einen jüdischen Friedhof hatte.

Niedergandern

Niedergandern besteht aus drei Teilen: dem Ort Niedergandern selbst, dem Gut Besenhausen und dem wüst gefallenen Ort Hottenrode, von dem die alte historische Kirche und ein gut erhaltener historischer Friedhof Zeugnis ablegen. 1150 wurde Niedergandern erstmalig urkundlich erwähnt.

Der Gutshof von Bodenhausen prägt mit seinem alten Torhaus und der Gutskapelle das Ortsbild. Das Gut verfügt über eine eigene Quelle, eine von dem Flüßchen betriebene Wasserturbine und eine Pflanzenkläranlage zur Abwasserreinigung. Das Gut war Bestandteile des EXPO-Themenpfades Wasser. Oberhalb des Gutes liegt das ehemalige Grenzhaus, die alte Abfertigungsstelle des ehemaligen deutsch-deutschen Grenzüberganges.

Das idyllische Rittergut Besenhausen, erbaut 1690, wird von Niedergandern durch die Leine getrennt. In der restaurierten Zuckerfabrick hat die Handweberei Rosenwinkel eine neue Heimat gefunden. Das Cafe Rosenwinkel und verschiedene kulturelle Veranstaltungen laden zum Verweilen ein. Und wer mag, kann auf dem Rittergut sogar heiraten.

In der Kirche von Hottenrode findet alljährlich zu Himmelfahrt der zentrale Gottesdienst für alle umliegenden Ortschaften statt.

Niedernjesa

Niedernjesa wurde 1022 erstmalig im Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim erwähnt. Die heutige Ortslage wird eingegrenzt von der B 27 im Osten und der Leine im Westen. Den Dorfmittelpunkt bilden die auf einer Anhöhe gelegene Kirche St. Laurentius mit ihrem wehrhaft wirkenden Ostturm und das Dorf­ge­meinschafts­haus.

Durch die Ausweisung von neuen Baugebieten wuchs Niedernjesa zur dritt­größten Ortschaft der Gemeinde. Nördlich von Niedernjesa liegt auf einer leichten Anhöhe inmitten fruchtbarer Felder das Gut Reinshof, früher Vorwerk des Klostergutes Weende. 1890 wurde diese Verbindung gelöst und Reinshof zum selbständigen Gut erhoben. Zu den Besonderheiten der Hofanlage zählt der Taubenturm, ein quadratischer, dreigeschossiger Fachwerkbau mit flachem Zeltdach.

Reckershausen

1997 konnte Reckershausen sein 1000-jähriges Bestehen feiern. Das Dorf liegt in landschaftlich schöner Umgebung am Osthang des oberen, sich hier verjün­genden Leinetals. Von großer ortsge­schichtli­cher Bedeutung ist die stattliche Gutsanlage am südwestlichen Ortseingang, die mit der im benachbarten Niedergandern früher eine wirtschaftliche Einheit bildete.

Der alte Ortskern wird von gut erhaltenen Fachwerkgebäuden geprägt. Sehenswert ist vor allem die Kirche mit dem Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert – eine architektonische Besonderheit des südniedersächsischen dörflichen Kleinkirchenbaues. Die Landstraße nach Groß Schneen durchschneidet die auf einem Berg gelegene, eingewachsene, schwer zugängliche Befestigung „Madeburg“. Bei Grabungen entdecktes keramisches Material konnte dem 10. Jahrhundert zugewiesen werden.

Reiffenhausen

Reiffenhausen, 1118 erstmalig erwähnt, liegt in einem großen Talkessel, umgeben von bewaldeten Hängen.

Das Ortsbild ist geprägt von alten, renovierten Fachwerkhäusern und von platzartigen Straßenraumerweiterungen im Verlauf der Bachstraße. Der mit einer Sandsteinmauer umfaßte baumbestandene Thie und die Kirche bilden weitere Mittelpunkte des Ortskernes. Reiffenhausen verfügt u.a. über einen Campingplatz, ein modernes Freibad und markierte Wanderwege, ein Dorf­ge­meinschaftshaus mit Bücherei, Heißmangel, Sauna und Heimatmuseum.

Stockhausen

Stockhausen wurde 1100 erstmalig urkundlich erwähnt und war der ursprüngliche Sitz der Familie Stockhausen. Das Dorf liegt auf einem Hügel, der aus den grünen Wiesen des Leinetals auf dem rechten Ufer des Flusses aufsteigt. Das Ortsbild wird bestimmt durch die Mühle, den Thieplatz, die Kirche St. Bonifatius mit dem Friedhof, die stattlichen Dreiseithöfe auf ihren großzügig bemessenen Parzellen und die locker angeordneten Hofstellen mit ihren überwiegend von der Straßenflucht zurückspringenden Wohn­wirtschafts­gebäuden.

Stockhausen hat eines der schönsten Dorfgemeinschaftshäuser, das auch von den ansässigen Vereinen genutzt wird. Östlich des Ortes, in der „Steinkuhle“, befinden sich das Ehrenmal und das Schützenhaus.

Quelle: friedland.de



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