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Alte Historische Fotos und Bilder Gottmadingen, Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Gottmadingen, Baden-Wuerttemberg
Wappen Gottmadingen

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Geschichte von Gottmadingen, Baden-Württemberg in Fotos
History of Gottmadingen, Baden-Wuerttemberg in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Zur Gemeinde Gottmadingen gehören die früher selbständigen Gemeinden Bietingen, Ebringen und Randegg.

Zu den früheren Gemeinden Bietingen, Ebringen und Gottmadingen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Randegg gehören das Dorf Randegg, der Weiler Murbach, das Gehöft Kaltenbach und die Häuser Im krummen Risi (Petersburg) und Untere Buchwies.

Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Bietingen liegt die Wüstung Rinhard. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Ebringen liegt die abgegangene Ortschaft Wallishausen, deren Gemarkung zwischen Thayngen, Barzheim (beide im Kanton Schaffhausen) und Ebringen aufgeteilt wurde. Im Gebiet der früheren Gemeinde Gottmadingen liegen die abgegangene Ortschaft Blindenhausen und die Burgruine Heilsberg. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Randegg liegen die abgegangenen Ortschaften Hof in dem Hard und Karpen.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 10 357

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Gottmadingen. Bahnhofshotel zum Sternen
Bahnhofshotel zum Sternen
Gottmadingen. Gesamtansicht, um 1930er Jahre
Gesamtansicht, um 1930er Jahre
Gottmadingen. Maschinenfabrik Fahr aus der Vogelschau
Maschinenfabrik Fahr aus der Vogelschau
Gottmadingen. Neue Schulhaus, 1931
Neue Schulhaus, 1931

Geschichte

Frühe Geschichte

Die erste Erwähnung des Ortes Gotemundingen geht auf eine gefälschte Urkunde aus dem Jahr 965 zurück, in der Kaiser Otto der Kirche Öhningen ihre Besitzungen bestätigt. Die ersten Herren von Gottmadingen tauchten 1100 als Ortsadlige aus dem Geschlecht der Nellenburger auf. Im 13. Jahrhundert ist eine Verbindung mit der Bodmaner Herrschaft verzeichnet.

Als erste Ortsherren und Inhaber der Herrschaft Heilsberg erschienen die Herren von Randegg, die sich im 12. Jahrhundert im Hegau niederließen und denen bis zum Schweizerkrieg 1499 Schloss Randegg und die Feste Heilsberg zugeschrieben werden. In Verbindung mit den Randeggern wird auch eine weitere Gottmadinger Burg gebracht, die Burg Gebsenstein, die allerdings auf Hilzinger Gemarkung liegt. Sagenumwoben sind die 1253, 1276 und 1308 bis 1326 erwähnten Drei Edelfräulein von Gebsenstein, Gertrud, Gebizo und Katharina, denen große Mildtätigkeit nachgesagt wird. Die Frauen wurden bis in die 1960er-Jahre im Dorf verehrt.

1275 verkaufte Graf Mangold von Veringen-Nellenburg, Landgraf im Hegau, die Vogtei über Ebringen an die Brüder Heinrich und Martin von Randegg.

Einige Jahre nach dem Schweizerkrieg ging die Herrschaft auf die Herren von Schellenberg, einem ursprünglich bairischen, später in Liechtenstein ansässigen Geschlecht über. Als herausragender Vertreter dieser Herrschaft tat sich Hans II. von Schellenberg (1552–1609) hervor, ein studierter und humanistisch gebildeter Mann, der gebildetste unter den Gottmadinger Ortsherren, der sich mit Fragen der Theologie, Archäologie und Geschichte auseinandersetzte. Mit seinem Tod starb die Linie aus.

Die neuen Herren waren die Vintler von Plätsch, deren Wurzeln in Südtirol zu finden sind. Ohnehin chronisch verschuldet, waren die Vintler noch zusätzlich vom Pech verfolgt. Am 13. April 1611 brannte ein Teil des Dorfes ab, 27 Häuser gingen in Flammen auf. Die Geldknappheit der Vintler bekamen die Gottmadinger mit immensen Fronforderungen zu spüren. In der Ortschronik heißt es: „Der Vintler wurde in der Sage zum ‚Finkler‘ und zum Inbegriff des bösen, raffgierigen und eigensüchtigen Herrn“. Zudem litt das Dorf arg unter dem Dreißigjährigen Krieg. 1632 zogen marodierende Truppen durch den Ort, 1635 zerstörte Konrad Widerholt, der als Plage für die um den Hohentwiel gelegenen Dörfer gilt, die Burg auf dem Heilsberg.

Nach dem Tod des Junkers Vintler verkauften dessen Gläubiger 1660 die heruntergekommene Herrschaft Heilsberg samt Gottmadingen und Ebringen an den österreichischen Regimentsvizekanzler Johann Michael Sonner, der die Herrschaft aus der Landgrafschaft Nellenburg herauslöste und als Territorialherr selbst zu Gericht über Leben und Tod saß. In dieser Zeit fanden auch Hinrichtungen statt, von denen der Gewannname Galgenbuck in Richtung Katzental zeugt. Nach dessen Tod 1672 wurde das Lehen von Kaiser Leopold I. neu ausgegeben.

Die Herren von Deuring kamen aus Vorarlberg nach Gottmadingen und hinterließen mit dem goldenen Löwen auf blauem Feld und drei goldenen Kugeln ihre Insignien im Wappen der Gemeinde. Die Deurings wurden zu Freiherren erhoben, Adrian von Deuring machte Karriere und wurde später Kanzler in Innsbruck. Gleichzeitig waren die Deurings aber das letzte Geschlecht, das als Reichsritter regierte und unmittelbar dem Kaiser unterstand.

19. und 20. Jahrhundert

Mit dem Pressburger Frieden vom 26. Dezember 1805 kam Gottmadingen zusammen mit der Landgrafschaft Nellenburg an das neue Königreich Württemberg. Der Württemberger König gab die Herrschaft nicht wieder als Lehen aus, sondern stutzte die Deurings auf den Vasallenstand zurück. Die Gerichtsbarkeit lag nun im Schwäbischen. Nach vier Jahren wurde Gottmadingen bei der napoleonischen Neuordnung großherzoglich-badisch. Gottmadingen kam zum badischen Bezirksamt Radolfzell. Erneut war es Überschuldung, die den Wechsel des Ortsherren auslöste. Die Gläubiger des letzten Deuring verkauften die Herrschaft 1813 an Johann Andreas von Traitteur (1752–1825) in Bruchsal. Traitteur gilt als schillernde Persönlichkeit: akademisch doktoriert, Lehrer, Baukommissär, Festungsingenieur und Salinenbesitzer, gleichzeitig aber auch Lebemann, Phantast und Vater zahlloser nicht realisierter Projekte. Von ihm wird berichtet, dass er 1794 die Stadt Mannheim überfluten lassen wollte, um sie vor dem französischen Bombardement zu schützen. Der Plan wurde nicht in die Tat umgesetzt.

Die Erben des selbsternannten Grafen von Traitteur verkauften die Grundherrschaft 1829 an den Großherzog Ludwig von Baden, der sie zur Ausstattung seiner Tochter Luise Gräfin von Langenstein erwarb. Durch deren Heirat 1848 mit dem Grafen Karl Israel Douglas kamen die Besitzungen zur Familie Douglas, die noch heute über Landbesitz in der Gemeinde verfügt.

Wirtschaftlichen Aufschwung erlebte das Dorf mit dem Bau der Eisenbahnlinie Schaffhausen–Singen ab 1863. Die Herrschaft entwickelte sich zum Industriedorf durch den Ausbau von drei Familienbetrieben zu Industriebetrieben: die Landmaschinenfabrik Fahr und die Brauereien Bilger und Graf (alle heute nicht mehr existent). Am 9. April 1917 trat Lenin, aus der Schweiz kommend, in Gottmadingen die Eisenbahnreise durch das Deutsche Reich nach Sankt Petersburg an, um dort die Revolution vorzubereiten. Vorbereitet hatte dies Wilhelm von Stumm, der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt, der an den deutschen Gesandten in Bern, Gisbert von Romberg schrieb: „Verständnisvoller Offizier geleitet Transport von Gottmadingen bis Saßnitz.“

In den 1970er- und 1980er-Jahren erlebte die Gemeinde einen Strukturwandel zum Gewerbe- und Dienstleistungsstandort.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ebringen eingemeindet. Die Eingemeindung von Bietingen und Randegg erfolgte am 1. Juli 1974.

Quelle: de.wikipedia.org



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