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Alte Historische Fotos und Bilder Hanau am Main, Hessen
Old historical photos and pictures Hanau am Main, Hessen

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Geschichte von Hanau am Main, Hessen in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Hanau ist in zehn Stadtteile aufgeteilt. Die Stadtteile sind wiederum in Stadtbezirke aufgegliedert (Anzahl in Klammern). Die Stadtteile sind:

Großauheim (9), Innenstadt (9), Kesselstadt (8), Klein-Auheim (6), Lamboy (9), Mittelbuchen (5), Nordwest (10), Steinheim (8), Südost (9), Wolfgang (5)

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 90 934

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Hanau am Main. Altstädter Rathaus
Altstädter Rathaus
Hanau am Main. Das Deutsche Goldschmiedehaus
Das Deutsche Goldschmiedehaus (ehemals Altstädter Rathaus)
Hanau am Main. Französische Kirche
Französische Kirche
Hanau am Main. Gasthaus zu den drei Hasen
Gasthaus zu den drei Hasen, Halle der Turngemeinde - in 1914-1917 Reserve Lazarett
Hanau am Main. Haus in der Erbsengasse
Haus in der Erbsengasse
Hanau am Main. Kaserne des Eisenbahn Regiments
Kaserne des Eisenbahn Regiments Nr. 2, 1. Bataillon
Hanau am Main. Kinzigbrücke mit Straßenbahn
Kinzigbrücke mit Straßenbahn
Hanau am Main. Kreis Haus
Kreis Haus
Hanau am Main. Marktplatz, 1919
Marktplatz, 1919
Hanau am Main. Marktplatz mit brunnen
Marktplatz mit brunnen
Hanau am Main. Ober-Realschule
Ober-Realschule
Hanau am Main. Offizierskasino des III Eisenbahn-Regiments
Offizierskasino des III Eisenbahn-Regiments (Gartenseite), 1916
Hanau am Main. Ost-Bahnhof
Ost-Bahnhof
Hanau am Main. Paradeplatz
Paradeplatz
Hanau am Main. Paradeplatz mit Infanterie Kaserne
Paradeplatz mit Infanterie Kaserne
Hanau am Main. St. Johanniskirche
St. Johanniskirche
Hanau am Main. Reichsbank
Reichsbank
Hanau am Main. Reichsbank, Brücke, 1913
Reichsbank, Brücke, 1913
Hanau am Main. Schloß Philippsruhe, 1954
Schloß Philippsruhe, 1954
Hanau am Main. Schloßpark, 1916
Schloßpark, 1916
Hanau am Main. Stadthalle
Stadthalle
Hanau am Main. Steinheim - Am Maintor
Steinheim - Am Maintor
Hanau am Main. Steinheim - Maintor
Steinheim - Maintor
Hanau am Main. Theater
Theater

Geschichte

Name

Die älteste erhaltene Erwähnung von Hanau, als hagenouwa, stammt vom 20. März 1143, was sich später in Hagenowa (1151) oder Hagenowe (1234, 1238, 1240) ändert. Die Toponomastik geht heute von einer Zusammensetzung aus den germanischen Wörtern Hagen und Aue aus. Der Name bedeutet also sinngemäß so viel wie eingezäunte bzw. befestigte Siedlung in einer Flusslandschaft.

Mittelalter und Neuzeit

Die Wasserburg Hanau wurde erstmals 1143 erwähnt. Um die Burg herum entwickelte sich in der Folgezeit eine Siedlung. Am 2. Februar 1303 verlieh König Albrecht I. der Siedlung Hanau das Markt- und Stadtrecht. Damit war das Recht verbunden, Märkte abzuhalten und einen Rat mit zwei Bürgermeistern an der Spitze zu wählen, sowie die Freiheit von Leibeigenschaft („Stadtluft macht frei“). In dieser Zeit wurde mit dem Bau der ersten Stadtmauer begonnen.

Im 15. Jahrhundert war die Stadtbevölkerung gewachsen und die Stadt wurde wesentlich erweitert. Es entstand eine Vorstadt im Westen, außerhalb des ersten Mauerrings. 1470 erhielt diese Vorstadt eine eigene Umwehrung. Unter Graf Philipp II. von Hanau-Münzenberg wurde 1528 eine Stadtbefestigung nach dem technischen Standard der Renaissance begonnen, welche die beiden im Mittelalter entstandenen Mauersysteme umschloss.

Den größten und wesentlichen Wachstumsimpuls erhielt die Stadt, als Graf Philipp Ludwig II. am 1. Juni 1597 einen Vertrag mit wallonischen und niederländischen calvinistischen Flüchtlingen aus Frankreich und den Spanischen Niederlanden schloss. Mit den Hugenotten kam viel Kapital und Fachwissen aus dem handwerklichen Bereich in die Stadt. Gegen die Zusicherung der freien Religionsausübung verpflichteten sich die Flüchtlinge, in Hanau wirtschaftlich tätig zu werden. Sie gründeten die Hanauer Neustadt, in der Fläche das Dreifache der Altstadt, und brachten einen eigenen Baustil nach Hanau. Sie bauten ihr Wohnhaus an die Straße und hinten im Garten ihre Manufaktur. Neben den Goldschmieden eröffneten auch Tuchmacher, Weber und Seidenweber sowie Hutmacher Werkstätten und Manufakturen. Mit dem Zuzug der Wallonen und Niederländer begann der Aufstieg Hanaus zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort. Die Neustadt hatte bis 1821 ein eigenes, selbständiges Gemeinwesen, unabhängig von der Altstadt.

Philipp Ludwig II. siedelte außerdem Juden in Hanau an; ab 1604 gab es wieder eine jüdische Gemeinde. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813 gewannen Napoleons Truppen.

Im 19. Jahrhundert war Hanau ein Zentrum der demokratischen Bewegung in Deutschland. 1830 und 1848 gingen von hier wichtige revolutionäre Impulse aus. Zur zwangsweisen Durchsetzung der Konterrevolution in Kurhessen wurde Hanau am 1. November 1850 von Bundesinterventionstruppen aus Bayern und Österreich besetzt; diese sogenannten Strafbayern wurden erst im Sommer 1851 wieder abgezogen. 1910 wurden in Hanau-Lamboy Kasernen in Betrieb genommen, die preußische Eisenbahnregimenter beherbergten. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs befand sich hier das Auflösungskomando der Militäreisenbahndirektion 2, bevor diese im August 1919 nach Berlin verlegt wurde.

1933 wurde bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten die demokratische Stadtverwaltung beendet. Vor und während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Menschen, vor allem solche „jüdischer Abstammung“ deportiert und ermordet. Bei guten Verbindungen in die Berliner Partei- und Führungsspitze dieser Zeit wurde am 18. Oktober 1942 das Deutsche Goldschmiedehaus im Gebäude des alten Rathauses begründet. Die Herkunft der auf den Anfang des 17. Jahrhunderts zurückreichenden Tradition des Goldschmiede-Handwerks wurde nun verschwiegen.

Die Luftangriffe auf Hanau im Zweiten Weltkrieg zerstörten die Stadt fast vollständig. Nach den Angriffen der US Army Air Forces (USAAF) im Herbst 1944 auf die Bahnanlagen erfolgten noch in den letzten Kriegsmonaten zwei vernichtende Großangriffe des britischen RAF Bomber Command. Bei dem Luftangriff vom 6. Januar 1945 schlugen britische Bomber eine breite Schneise durch die Alt- und Neustadt von Hanau. 90 Todesopfer waren zu beklagen. Viele Einwohner verließen danach die Stadt, nur 15.000 blieben. Acht Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner brachte der britische Luftangriff am 19. März 1945 als „Hanauer Schicksalstag“ schließlich die völlige Zerstörung der Stadt. Bei einem Nachtangriff mit über 230 Flugzeugen wurden 1200 Tonnen Spreng- und Brandbomben mit der Folge eines Feuersturms abgeworfen. In der Altstadt standen nur noch sieben von vormals 450 Häusern. Doch auch die Neustadt wurde ein Opfer des Bombardements. Insgesamt verlor die Stadt 80 Prozent ihrer Bausubstanz. Etwa 2500 Menschen starben bei diesem Angriff. Die Einwohnerzahl, 1938 waren es noch 40.000 Menschen, darunter 300 Juden, sank auf unter 10.000 Personen. Zerstört wurden u. a. die evangelisch-reformierte Kirche, die evangelisch-lutherische Johanniskirche, die katholische Pfarrkirche, die reformierte Niederländische und Wallonische Kirche, das Stadtschloss, das Altstädter Rathaus, das Neustädter Rathaus und das Frankfurter Tor der Neustadt. Totalverluste ohne Wiederaufbau waren Spital, Gymnasium (ehemalige Hohe Landesschule), Stadttheater, Neues Zeughaus, Brunnen am Neustädter Markt und viele architektonisch wertvolle Bürgerhäuser der Alt- und Neustadt. Noch 1939 war mit der Freilegung von Fachwerk unter Putz und der farblichen Gestaltung von Altstadthäusern begonnen worden.

Nach leichtem Artillerie-Beschuss wurde die Ruinenstadt am 28. März 1945 durch die US-Armee unter Führung der 4. US-Panzerdivision besetzt. Eine Sprengung der Auheimer Mainbrücke durch Wehrmachtseinheiten war am 25. März gescheitert, woraufhin es dort zu Kämpfen kam, in deren Folge sich die deutschen Einheiten Richtung Osten zurückzogen.

Wie in vielen westdeutschen Städten vollzog sich im Wiederaufbau nach dem Kriege die endgültige Zerstörung des ehemals mittelalterlichen Stadtbildes. Die Ruinen des Stadtschlosses, des Zeughauses und des Stadttheaters wurden abgerissen – gegen den Protest von Teilen der Bevölkerung und des Hanauer Geschichtsvereins –, um einer zeitgemäßen Bebauung Platz zu machen. Dasselbe Schicksal erlitten Teile der bis dahin noch erhaltenen Stadtmauer und Befestigungsanlagen sowie große Teile der Wohnbebauung in der Alt- und Neustadt, darunter viele denkmalgeschützte Gebäude wie das Edelsheimsche Palais.

Mit der Gründung des Landes Groß-Hessen am 19. September 1945 durch die Proklamation Nr. 2 der amerikanischen Militärregierung wurde das zuvor zum Freistaat Preußen gehörende Hanau Teil von Hessen.

Hanau gehörte zur amerikanischen Besatzungszone und wurde einer der größten Stützpunkte der US Army in Europa und der größte in Deutschland. Die amerikanische Militärgemeinde der Garnison Hanau mit Standorten im Stadtteil Wolfgang, Hanau-Lamboy, Großauheim, dem nahe gelegenen Hanau Army Airfield sowie weiteren zur Garnison zugehörigen Kasernen in der Region umfasste zum Höhepunkt des Kalten Krieges zur Verteidigung des Fulda Gap rund 45.000 Soldaten, Zivilangestellte und Familienangehörige. Am 8. August 2008 wurde die komplette Garnison endgültig geschlossen. Es blieb eine etwa 350 Hektar große Konversionsfläche. Bald begann dort der Bau neuer Wohngebiete und Gewerbegebiete.

Gegenwart

Das Hanauer Stadtbild hat sich durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und die anschließende Aufbauphase radikal gewandelt. In naher Zukunft soll das Stadtbild weiter verändert werden: So wurde der Freiheitsplatz, ehemals der Paradeplatz und die Esplanade, seit 2013 zu großen Teilen mit einem neuen Einkaufszentrum mit ca. 22.500 Quadratmetern Einzelhandelsfläche, neuer Stadtbibliothek und Tiefgarage von der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft bebaut. Gleichzeitig wurde auch der Busbahnhof verändert. Auch der Marktplatz und einige andere Straßen und Wege wurden modernisiert und umgebaut. Seit Herbst 2015 sind die Umbauarbeiten – insbesondere das Einkaufszentrum „Forum Hanau“ – fertiggestellt.

In Hanau sind weltweit führende Unternehmen aus der Technologiebranche wie Heraeus, Umicore oder Vacuumschmelze und die Dunlop-Reifenwerke beheimatet. Bundesweit war Hanau in den 1980er Jahren als Standort der Nuklearindustrie und eines mittlerweile geschlossenen Brennelementewerks in die Schlagzeilen geraten. Auf dem ehemaligen Gelände der RWE Nukem ist ein Technopark unter der Schirmherrschaft von Siemens entstanden.

2002 fand in der Stadt die zweite Hessische Landesgartenschau statt.

Hanau war bis Juni 2005 Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises, bevor der Sitz der Kreisverwaltung nach Gelnhausen verlegt wurde. Aktuell ist Hanau eine kreisangehörige Stadt mit Sonderstatus, zum 1. April 2021 wird die Kreisfreiheit angestrebt.

Eingemeindungen

Am 1. April 1907 wurde Kesselstadt zu Hanau eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 31. Dezember 1971 die bis dahin eigenständige Gemeinde Mittelbuchen eingegliedert. Es folgten kraft Landesgesetz am 1. Juli 1974 die bislang eigenständige Stadt Großauheim sowie die beiden südlich des Mains gelegenen und aus dem Landkreis Offenbach stammenden Gemeinden Steinheim (Stadt) und Klein-Auheim.

Quelle: de.wikipedia.org



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