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Alte Historische Fotos und Bilder Harrislee, Schleswig-Holstein

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Geschichte von Harrislee, Schleswig-Holstein in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Harrislee ist eine Gemeinde im Norden von Schleswig-Holstein. Sie liegt westlich von Flensburg an der deutsch-dänischen Grenze mit den Grenzübergängen nach Bov-Padborg (Pattburg) und Bov-Kruså (Krusau). Insbesondere der gleichnamige Ort Harrislee, nach dem die Gemeinde benannt ist und in dem der größte Bevölkerungsteil der Gemeinde lebt, gilt als Vorort Flensburgs.

Im Gemeindegebiet liegen:

• der Ort Harrislee, bestehend aus Harrislee-Dorf und Harrisleefeld (Harreslevmark) sowie dem Ortsteil Slukefter. In neuerer Zeit entstand neben dem Harrisleer Zentrum, im Westen das Ortsgebiet Erdbeerfeld. Zum Ort hinzuzurechnen ist zudem Harrisleehof (Harreslevgaard), eine kleine abseits gelegene Siedlung direkt an der Gemeindegrenze zu Flensburg, auf dessen Seite ebenfalls eine Bebauung vorhanden ist und mit Harrisleehof die kleine Siedlung bildet.

• Klueshof (Klusgaard), eigentlich ein kleiner Teil von Klues, das heute ein Stadtbezirk von Flensburg ist. Klueshof liegt nahe dem Ortsteil Slukefter und ist über diesen Ortsteil eng mit Flensburg verwachsen.

• Kupfermühle (Kobbermølle), liegt direkt nördlich von Wassersleben

• Wassersleben (Sosti), ein Villen-Vorort Flensburgs

• Niehuus (Nyhus), im Nordosten der Gemeinde Harrislee, inmitten des Krusauer Tunneltals

• Karlsberg (Carlsbjerg), ein kleiner Ort im Norden der Gemeinde

• Simondys, ein Randbereich der Streusiedlung, gehört zu Harrislee, der Rest der Siedlung gehört zu einem Großteil zu Handewitt und ein kleiner Teil zum dänischen Gebiet Bau

• die Zollsiedlung, die an der deutsch-dänischen Grenze entstanden ist

Gründungszeitpunkt:

Einwohner:

Geschichte: 11 531

Sehenswürdigkeiten:

Harrislee. Gasthaus 'Du Nord', 1916
Gasthaus 'Du Nord', 1916
Harrislee. Kupfermühle - Rohlshagen, 1907
Kupfermühle - Rohlshagen, 1907
Harrislee. Wassersleben - Flensburger-Förde
Wassersleben - Flensburger-Förde
Harrislee. Wassersleben - Kurhaus
Wassersleben - Kurhaus
Harrislee. Wassersleben - Strandhotel, Flensburger-Förde
Wassersleben - Strandhotel, Flensburger-Förde
Harrislee. Wassersleben - Straße, Blick vom Steg zum Ort
Wassersleben - Straße, Blick vom Steg zum Ort
Harrislee. Zoll- und Grenzstelle Kupfermühle, 1936
Zoll- und Grenzstelle Kupfermühle, 1936
Harrislee. Zoll- und Grenzstelle Kupfermühle, 1940
Zoll- und Grenzstelle Kupfermühle, 1940

Geschichte

Anfänge

Das Gemeindegebiet von Harrislee ist seit grauer Vorzeit besiedelt, was unter anderem durch die Existenz von drei Großsteingräbern (zwei Hünenbetten und ein erweiterter Dolmen) belegt ist. 1345 wurde die Burg Niehuus errichtet, die Flensburg nach Norden hin schützen sollte (vgl. Flensburger Stadtbefestigung). Nach dem Bau der Duburg, die sich oberhalb der Stadt befand, wurde die Burg Niehuus jedoch schon im Jahre 1431 zerstört und aufgegeben. Mit der Burg Niehuus war aber auch das kleine Dorf Niehuus entstanden, das im Gegensatz zur Burg heute noch existiert und im Jahre 1371 erstmals erwähnt wurde. Das Dorf Harrislee, nach dem die Gemeinde benannt ist, wurde zuvor schon im Domkapitel zu Schleswig im Jahr 1352 zum ersten Mal erwähnt. Es folgten Klues, erstmals erwähnt 1399, Kupfermühle, erstmals erwähnt 1652, sowie Wassersleben, erstmals erwähnt im Jahre 1872.

Ziegeleistandort

Ein alter, bedeutender Wirtschaftszweig im Flensburger Raum waren die Ziegeleien, deren es zeitweise sechs auf dem heutigen Gemeindegebiet gab, an der Förde waren es in der Blütezeit insgesamt mehr als 70. Eine dieser Ziegeleien befand sich bei Wassersleben, eine andere bei Karlsberg. Weitere Ziegeleien befanden sich rundum Harrisleefeld. Um 1900 wuchs das Arbeiterviertel Harrisleefeld baulich mit der stark industrialisierten Flensburger Nordstadt zusammen. Im Harrisleer Gebiet verschwand als letztes im Jahr 1970 die „Ziegelei am Ochsenweg“ bei Harrisleehof.

Ursprüngliche Zugehörigkeiten

Das Harrisleer Gebiet gehörte ursprünglich zur Wiesharde im Amt Flensburg. Einzelne Stellen unterstanden jedoch dem Eigentum und der Jurisdiktion der Flensburger Großkirchen St. Marien und St. Nikolai (bis 1853) sowie dem Schleswiger Domkapitel (bis 1658 bzw. 1777, als das Domkapitelsamt aufgelöst wurde).

Nachdem das Herzogtum Schleswig 1864 an den preußischen Staat gefallen war, wurde Harrislee, das zum Kirchspiel Handewitt gehörte, eine eigenständige Landgemeinde. Sie war umgeben von den Gemeinden Niehuus (Vgl. Amtsbezirk Bau), Fröslee, Ellund und Handewitt und der Stadt Flensburg. Nach der Volksabstimmung in Schleswig im Jahr 1920, kamen Fröslee, Bau und Padborg zu Dänemark und die heutige deutsch-dänischen Grenze wurde eingerichtet. In Folge entstand an der Grenze bei Harrislee die Zollsiedlung. Harrislee sollte nach der anschließenden Zwangsfusion in den 1930er Jahren zur Grenzgemeinde werden. In der Zeit nach der Grenzziehung, im Jahr 1928, erhielt Harrislee mit der Versöhnungskirche eine eigene Kirche.

Schaffung der Gemeinde Harrislee durch Zwangsfusion

1938 erfolgte auf Befehl des Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holsteins die Eingemeindung der Ortschaft Kupfermühle und der Ortschaft Niehuus zu der auch Wassersleben und ein Teil von Klues gehörte. Die in einem Schreiben vom 28. Februar 1938 befohlene Maßnahme führte zur Abschaffung der ehrenamtlichen Bürgermeister der drei betroffenen Orte zum 1. Oktober 1938. Die ehrenamtlichen Bürgermeister und Bürger vor Ort wurden zur Eingemeindung nicht befragt. Die im Rahmen der Gleichschaltung vollzogene Zusammenlegung der Ortschaften Harrislee mit 2000 Einwohnern, Kupfermühle mit 500 Menschen sowie Niehuus mit 380 Menschen führte zu einer Gemeindegröße, die zur Schaffung eines hauptamtlichen Bürgermeisterpostens reichte, der anschließend an ein NSDAP-Parteimitglied vergeben wurde. Der SA-Standartenführer Peter Ingwersen wurde zum Bürgermeister ernannt und führte das Amt bis zur Kapitulation aus. Die Zusammenlegung der drei einzelnen Gemeinden in den 1930er Jahren wurde erst im Laufe der Zeit akzeptiert.

Zeit des Zweiten Weltkrieges

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges begannen im Jahr 1940 vereinzelte Luftangriffe in Schleswig-Holstein. In Folge wurden ausgebombte Bürger aus den Städten des Landes, insbesondere Frauen und Kinder, auch in die Gemeinde Harrislee evakuiert. Die Luftangriffe auf Flensburg betrafen Harrislee offenbar kaum. In der Nacht vom 1. zum 2. Oktober 1942 stürzte lediglich ein Halifax-Bomber W7710 bei Niehuus ab.

Grenzverschiebungen zwischen Flensburg und Harrislee nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Harrislee vor allem durch den Grenzhandel einen erheblichen Aufschwung. Nahe dem Ochsenweg entstanden ausgedehnte Industriegebiete, in denen sich besonders dänische Firmen niederlassen, um von hier aus ihre Deutschland-Geschäfte zu koordinieren. Seit den 1960er Jahren nahm auch die Wohnbevölkerung stetig zu, nicht zuletzt durch Zuzügler aus dem Hauptballungszentrum Flensburgs, so dass die über 10.000 Einwohner starke Gemeinde heute weitgehend den Charakter einer Flensburger Vorstadt hat. Doch trotz wiederholten Vorschlags durch die Stadt Flensburg beharrt die Gemeinde Harrislee seit den 1970er Jahren auf ihrer bekräftigten Eigenständigkeit.

Im Jahre 1971 trat Flensburg die Bucht von Wassersleben an Harrislee ab, womit die Gemeinde Möglichkeiten zur Gestaltung des heutigen aufgespülten Strandes dort erhielt. Zuletzt wurde 1972 die Grenze zwischen Flensburg und Harrislee auf den Verlauf der Westtangente angepasst, so dass die Straße heute über eine weite Strecke die Gemeindegrenze bildet. Seitdem befinden sich mehrere der alten Flensburger Grenzsteine auf Harrisleer Gebiet. Am 24. März 1974 wurde Harrislee mit sämtlichen anderen Gemeinden des aufgelösten Kreises Flensburg-Land Teil des neu gebildeten Kreises Schleswig-Flensburg. Seit ungefähr 2015 ist die Stadt Flensburg so stark nachverdichtet, dass dort kein neuer Wohnraum mehr geschaffen werden kann. Das Wachstum der Stadt und des Umlandes wird dadurch gehemmt und das Thema Eingemeindung spielt folglich wieder eine Rolle.

Die Gemeinde heute

Durch langfristige Siedlungsplanung sind die Ortsteile Harrislee-Dorf, Slukefter und Harrisleefeld zum heutigen Ort Harrislee zusammengewachsen. Im Juni 2015 veröffentlichte Harrislee einen Imagefilm für die Gemeinde, um Investoren, Neubürger und auch Touristen zu werben. In diesem Zusammenhang wurde auch mehrfach auf die Nähe und Einzigartigkeit von Flensburg hingewiesen. Harrislee sei ein Ort, wo es sich gut leben, wohnen und arbeiten ließe.

Original: de.wikipedia.org



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