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Alte Historische Fotos und Bilder Henstedt-Ulzburg, Schleswig-Holstein
Wappen Henstedt-Ulzburg

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Geschichte von Henstedt-Ulzburg, Schleswig-Holstein in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Gemeinde liegt rund 15 km nördlich der Hamburger Stadtgrenze an der A 7 sowie mehreren Schnell- und Regionalbahn-Linien der AKN Eisenbahn (HVV-Linien A 1, A 2 und A 3).

Henstedt-Ulzburg liegt an der Aufbauachse Nord in der Hamburger Metropolregion direkt nördlich von Norderstedt sowie südlich von Kaltenkirchen. Das Gebiet grenzt, im Uhrzeigersinn geordnet und im Norden beginnend, an Kaltenkirchen, Kisdorf, Wakendorf II, Tangstedt, Norderstedt, Quickborn, Ellerau und Alveslohe.

Die Flüsse Alster und Pinnau entspringen in der Gemeinde. An der Grenze zu Ellerau liegt die Quelle des Ebachs, außerdem entspringen Nebenflüsse der Alster wie Wöddelbek und Höllenbek in Henstedt-Ulzburg. Daneben durchfließen mehrere Bäche wie die Krambek, die Bredenbek und die Wischbek das Gemeindegebiet.

Henstedt-Ulzburg ist derzeit die größte Gemeinde Schleswig-Holsteins und die siebtgrößte Deutschlands ohne Stadtrecht, wobei die sechs größten sich allesamt in Niedersachsen befinden. In der Raumplanung des Landes Schleswig-Holstein wird der Ort als Stadtrandkern I. Ordnung eingestuft.

Ortsteile:

Götzberg, Henstedt, Rhen, Ulzburg, Ulzburg Süd

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 28 070

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Henstedt-Ulzburg. Bewohner von Ulzburg
Bewohner von Ulzburg
Henstedt-Ulzburg. Dorfteich Wöddel ist das Zentrum Henstedts
Dorfteich Wöddel ist das Zentrum Henstedts
Henstedt-Ulzburg. Gasthaus Scheelke
Gasthaus Scheelke
Henstedt-Ulzburg. Hamburger Straße, Kinder
Hamburger Straße, Kinder
Henstedt-Ulzburg Luftbild
Henstedt-Ulzburg Luftbild
Henstedt-Ulzburg. Ulzburg - Chaussee
Ulzburg - Chaussee
Henstedt-Ulzburg. Vorortbahnen AKN und ANB, Bahnhof Ulzburg-Süd
Vorortbahnen AKN und ANB, Bahnhof Ulzburg-Süd
Henstedt-Ulzburg. Wakendorf-Götzberg - Restaurant zur Post, 1916
Wakendorf-Götzberg - Restaurant zur Post, 1916

Geschichte

Die amtsfreie Großgemeinde Henstedt-Ulzburg wurde am 01.01.1970 durch den Zusammenschluss der Dörfer Götzberg, Henstedt und Ulzburg gebildet.

Ein Streifzug durch die Geschichte

Die drei Ursprungsgemeinden entstanden als Bauerndörfer im Mittelalter. Urkundlich erwähnt wurden Ulzburg erstmals im Dezember 1339, Henstedt im Jahr 1343 und Götzberg 1520. Archäologische Funde zeigen, dass bereits seit der Altsteinzeit hier Menschen lebten und in der Bronze- und Eisenzeit schon erste Ansiedlungen bestanden.

Die Dörfer im Mittelalter und in der Neuzeit

Durch seine Lage an einem alten Heer- und Handelsweg (“via regia”) wurde Ulzburg zu einem wichtigen Rastort nördlich von Hamburg bzw. Altona. Im frühen Mittelalter befand sich in der Nähe der Pinnaufurt eine Ringwallburg. Das hiernach benannte Dorf Ulzburg wurde erst später durch Kolonisationsmaßnahmen im Hochmittelalter gegründet. Im Süden des Ortes befand sich eine große, durch Steuerfreiheit privilegierte Hofstelle mit einem königlichen Gasthaus. Spätestens seit 1636 war dieser “Königliche Krug” zugleich eine Zollstätte zur Kontrolle des Warenverkehrs an der Südgrenze des dänischen Gesamtstaates. Unter anderem wurden hier große Ochsenherden nach Hamburg und zur Elbfähre Zollenspieker vorbeigetrieben – als Teil des Fernhandels zwischen Jütland und den deutschen Reichsstädten bzw. den Niederlanden. Entsprechend groß war die Anzahl der Gaststätten im Durchgangsort. Viele Ulzburger verdienten mit Beherbergungen, Bewirtungen und handwerklichen Dienstleistungen einen Großteil ihres Lebensunterhalts. Mit Zunahme des Reiseverkehrs wurde 1764 eine Hauptpoststation eingerichtet. Nach Fertigstellung der ersten holsteinischen “Kunststraße”, der Chaussee von Altona nach Kiel (der heutigen B 4), verlor Ulzburg in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts fast gänzlich seine Bedeutung als Transitort. Die Zollstelle wurde nach Harksheide verlegt und die Poststation geschlossen.

Henstedt ist das älteste Dorf der Region. Die Namensendung auf “-stedt” verweist auf eine Gründungszeit im frühen Mittelalter (8. – 10. Jahrhundert). Mit den 17 Vollhufenstellen um dem noch heute vorhandenen Teich, dem “Wöddel”, als Mittelpunkt wurde Henstedt zu einem der größten Bauerndörfer im Amt Segeberg. Seine Ländereien umfassten ein weites Gebiet, darunter auch die Moor- und Heidelandschaft um die Oberalster.

Auch das kleinere Götzberg auf einem Endmoränenhöhenzug ist ein altes Dorf. Nach früheren Überlieferungen sollen hier die ersten Christen der Gegend getauft worden sein, worauf auch die auf alten Karten zu findende Ortsbezeichnung “Gottesberg” hinweist. Die Gemarkung Götzbergs zieht sich weit nach Osten bis zum Forst Endern hin.

Bis in die Neuzeit waren weite Gebiete der Region bewaldet. Wie die anderen Dorfschaften am Kisdorfer Wohld hatten die Henstedter und Götzberger Bauern den Holz- und Holzkohlenverkauf als hauptsächliche Bargeldquelle. Vor allem als durch die Zerstörungen während des Dreißigjährigen Krieges dringend Bauholz benötigt wurde, nahm der Holzschlag große Ausmaße an. Im 18. Jahrhundert kam der Torfabbau und sein Verkauf als Heizmaterial in Altona und Hamburg hinzu.

Agrarreform und Landhandel im 19. Jahrhundert

Die vernachlässigten landwirtschaftlichen Verhältnisse besserten sich erst nach der “Verkoppelung” von 1795. Bei dieser Agrarreform wurden die zuvor gemeinschaftlichen und zerstückelten Ländereien in größeren Komplexen den einzelnen Bauern als Privateigentum zugeteilt. In der Folge entstanden durch Rodungen und Urbarmachungen von Wald- und Heidegebieten neue bewirtschaftete Flächen. Die Zahl der Hofstellen stieg. Zugleich nahm die Zahl der Handwerker zu. Es entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts ein reger Landhandel. In Henstedt und Ulzburg entstanden Meierei- und Landmaschinenbetriebe, und in Götzberg wurde 1877 die noch heute existierende Windmühle errichtet.

Bahnhof Henstedt-Kisdorf um 1911Henstedt wurde mit dem Bau der Kirche 1880 zum Kirchdorf und durch die preußische Verwaltungsreform von 1888 zum Amtssitz für die umliegenden Dörfer. In dieser Zeit wurden zahlreiche Geschäfte, Handwerksbetriebe und die Ziegelei Vogelsang gegründet.

In Ulzburg bildeten Milch- und Butterhandel, Fuhrwesen und Gastwirtschaften die wirtschaftliche Grundlage. Durch den Bau der Eisenbahnlinie von Altona nach Kaltenkirchen (AKN) 1884 und der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Elmshorn-Barmstedt-Oldesloe (EBO) 1907 erhielt der Ort eine neue Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt im südlichen Holstein.

Wirtschaftskrise, Nationalsozialismus und die Kriegsfolgen

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und den folgenden Krisenjahren kam diese wirtschaftliche Entwicklung zum Stillstand.

Nach 1928/29 bildete sich in Henstedt-Rhen, wo sich zuvor nur einige wenige Bauernstellen befanden, eine vom Ortskern abgelegene Siedlung. Viele arbeits- und wohnungslos gewordene Hamburger ließen sich inmitten der aufgeforsteten Parzellen nieder – in oft primitiven Behausungen. Später wurde die Rhener Siedlung durch staatliche Wohnungsbauprojekte gefördert.

WirtschaftskriseDie wirtschaftliche Krise führte zur politischen Radikalisierung. Die Einwohner in Ulzburg, Henstedt und Götzberg wandten sich – wie die Region insgesamt – bereits in den Jahren vor 1933 in großer Zahl dem Nationalsozialismus zu.

Der Zweite Weltkrieg erfasste mit seinen Folgen auch die Dörfer der heutigen Großgemeinde. Ein Großteil der männlichen Bevölkerung wurde während des Krieges getötet. 1943 fanden zahlreiche Hamburger, deren Wohnungen durch die Bombenangriffe zerstört wurden, eine Unterkunft in den hiesigen Gemeinden. In den letzten Kriegswochen und im ersten Nachkriegsjahr wurden viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus dem Osten hier aufgenommen. Die Einwohnerzahlen in Götzberg, Henstedt und Ulzburg verdoppelten sich. Die Bewältigung der Kriegsfolgen mit Lebensmittel- und Brennstoffknappheit, Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot stellte alle Bürger vor schwierige Aufgaben. Zur gemeinsamen kommunalen Verwaltung der Gemeinden Götzberg, Henstedt, Ulzburg, Alveslohe, Ellerau und Wakendorf II wurde 1946 das Amt Ulzburg geschaffen.

Wachstumsgemeinden am Rand der Großstadt

Die niedrigen Grundstückspreise und die vorhandenen Eisenbahn- und Busverbindungen machten die ehemaligen Bauerndörfer vor den Toren Hamburgs bald zu beliebten Wohnorten. Seit Ende der fünfziger Jahre kam es zu einer anhaltenden Zuzugsbewegung – insbesondere aus der nahen Großstadt. Es entstanden große Neubausiedlungen in Ulzburg, Ulzburg-Süd und auf dem Rhen. Der Bauboom mit den damit verbundenen Problemen in der Infrastruktur führte 1960 zur Gründung des Planungsverbandes Henstedt-Ulzburg, um für die beiden benachbarten Orte gemeinsame Bauleitpläne aufzustellen und die Wasserversorgung zu sichern.

Ab 1965 erhielt die Gemeinde Ulzburg eine eigene hauptamtliche Verwaltung. Auch Henstedt hätte gern eine solche Lösung für sich in Anspruch genommen, nachdem der Einwohnerzuwachs im Ortsteil Rhen weit vorangeschritten war und hier genauso viele Menschen lebten wie im alten Dorf Henstedt. Von den verschiedenen Neuordnungsplänen für das Hamburger Randgebiet wurde schließlich der Vorschlag des Kreises Segeberg und der Kieler Regierung – zunächst gegen Bedenken der beteiligten Gemeinden – in die Tat umgesetzt und die Gemeinden Henstedt und Ulzburg zur Großgemeinde zusammengelegt. Götzberg, das sich seinen dörflichen Charakter bewahrt hatte, schloss sich ebenfalls der neuen Großgemeinde an.

Das am 01.01.1970 gegründete Henstedt-Ulzburg blieb eine Wachstumskommune. Gemeindevertretung 1960Sie wies jahrelang den höchsten Bevölkerungszuwachs aller Gemeinden des Landes auf. Von ca. 9.500 (1970) stiegt die Einwohnerzahl binnen zehn Jahre auf über 18.700 (1980). Nach der stürmischen Entwicklung bis zur Mitte der siebziger Jahre wurde jedoch eine Phase langsameren Wachstums eingeleitet und die Infrastruktur erheblich verbessert. Henstedt-Ulzburg hat heute in weiten Bereichen den Charakter einer Gartenstadt.

Quelle: henstedt-ulzburg.de



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