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Alte Historische Fotos und Bilder Iphofen, Bayern
Wappen Iphofen

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Geschichte von Iphofen, Bayern in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Iphofen gliedert sich seit der Eingemeindung ehemals selbständiger Gemeinden im Zuge der Gebietsreform vom 1. Januar 1972 neben der Stadt Iphofen in sechs Stadtteile:

Birklingen, Dornheim, Hellmitzheim, Iphofen, Mönchsondheim, Nenzenheim, Possenheim

Die Stadtteile bestehen insgesamt aus 22 Orten:

Birklingen, Bruckhof, Domherrnmühle, Dorfmühle (obere), Dornheim, Fischhof, Forsthaus, Gumpertsmühle, Hellmitzheim, Herrgottsmühle, Hohlbrunnermühle, Iphofen, Landthurm, Mönchsondheim, Mühle (untere), Nenzenheim, Nierenmühle, Possenheim, Schwarzmühle, Seehof, Vogtsmühle, Waldhof

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 4 595

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Iphofen. Marktplatz mit Brunnen
Marktplatz mit Brunnen
Iphofen. Passanten am Vorröhrenbrunnen, 1922
Passanten am Vorröhrenbrunnen, 1922
Iphofen. Roedelseer Tor
Roedelseer Tor
Iphofen. Einersheimer Tor
Einersheimer Tor

Geschichte

Jüdische Gemeinde

Während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit existierte in Iphofen zeitweise eine Israelitische Kultusgemeinde. Während des Mittelalters war die Gemeinde häufiger Verfolgungen ausgesetzt, so tötete man im Jahr 1298 insgesamt 25 Personen jüdischen Glaubens im Zuge der sogenannten Rintfleisch-Pogrome. Wohl um die Gräueltaten zu rechtfertigen, etablierte sich eine Legende, wonach die Juden geweihte Hostien geschändet haben sollen.

Während die Juden zusammen mit den christlichen Nachbarn den Wiederaufbau nach dem Dreißigjährigen Krieg geleistet hatten, plante der Stadtrat im Jahr 1683 wiederum die Juden zu vertreiben. Diesmal kam es allerdings zum Widerstand der Stadtbevölkerung. Ein Brief an den Würzburger Bischof unterstrich die gute Zusammenarbeit zwischen den Religionen. Dennoch setzte sich der Stadtrat durch und die Juden wurden aus Iphofen verbannt. Nun etablierte sich in der Stadt keine eigene Gemeinde mehr.

Bis zum 19. Jahrhundert

Die erste urkundliche Erwähnung Iphofens stammt aus dem Jahre 741. In einem Schriftstück, das die Übereignung von 25 Kirchen von Karlmann an den Bischof von Würzburg dokumentierte, findet sich die Iphöfer Kirche Johannes der Täufer. 1293 erhielt Iphofen die Stadtrechte durch Manegold von Neuenburg, Bischof von Würzburg. In dieser Zeit entstand auch die noch erhaltene Stadtbefestigung. Um 1421 wurde das Gräbenviertel in die Stadtbefestigung einbezogen. Der Bau der Stadtpfarrkirche St. Veit wurde 1414 begonnen. Die Pest suchte Iphofen viermal, 1524, 1582–1586, 1611 und 1632, heim.

Die Stadt war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts fast vollständig evangelisch. Die rigorose Konfessionspolitik des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter mit Androhung des Landesverweises führte 1586 durch zahlreiche erzwungene Konversionen jedoch einen Wendepunkt herbei. Ab diesem Zeitpunkt stieg der Anteil der Katholiken konstant an, zudem waren bereits bei der Pestepidemie von 1582 bis 1586 viele betuchte und einflussreiche Protestanten gestorben. Um 1650 war Iphofen schließlich ein rein katholischer Ort.

Bereits 1620 begannen für die Stadt durch den Einfall von Söldnern in die Iphöfer Flur die Plagen des Dreißigjährigen Krieges. Für die folgenden Jahre sind diese im Stadtarchiv in reichlich vorhandenen Urkunden und Ratsprotokollen belegt. Der Bau des barocken Rathauses wurde 1716 begonnen.

1803 ging die Gemeinde im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses vom Hochstift Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, an das Kurfürstentum Bayern über.

20. Jahrhundert

Durch eine Reblaus-Epidemie ging der Weinbau 1905 nieder.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts fand ein wirtschaftlicher Wiederaufschwung statt, insbesondere 1932 durch die Gründung und das folgende Wachstum der Firma Knauf Gips. Außerdem wurde die Pfropfrebe eingeführt. Im ersten Reichstagswahlkampf 1932 führte der aus Lauf stammende Neustädter Kaufmann Richard Schwab mit dem Nürnberger Stadtrat und späteren SS-Sturmbannführer Hans Bäselsöder im Auftrag des Bezirks Scheinfeld der NSDAP einen Propagandamarsch von Hellmitzheim nach Iphofen an. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt weitgehend von Zerstörungen verschont. Durch Initiative von Ruppert Schneider und Karlheinz Spielmann war Iphofen zur Lazarettstadt erklärt worden.

Historischer Kriminalfall

Am 27. Februar 1753 wurde der Pfarrer zu Possenheim, Georg Friedrich Esper, bei einem nächtlichen Überfall auf das Pfarrhaus getötet. Dieser brutale Einbruch und Mord war bereits zur Zeit des Geschehens ein spektakulärer Kriminalfall und weit über den Ort hinaus bekannt geworden. Eine bis zu 25 Personen starke Räuberbande, verkleidet mit falschen Bärten und bewaffnet mit Gewehren, Stemmeisen und Seilen, verschaffte sich in der Tatnacht gegen 22:00 Uhr gewaltsam Zugang in das Gebäude. Ein Teil der Bande überwältigte und fesselte die beiden Mägde in ihrer Kammer und hüllte sie in Bettdecken. Die jüngere der beiden wurde von den Tätern vergewaltigt. Weitere Räuber drangen im oberen Stockwerk in die Kammer der Familie des Pfarrers ein und fesselten ihn, nachdem sie ihn mit brutaler Gewalt überwunden hatten. Auch seine Frau und die Kinder wurden an Händen und Füßen gefesselt. Anschließend durchsuchten die Diebe das gesamte Mobiliar und trugen alles von Wert aus dem Haus. Kaum war das Diebesgut, der Wert wurde auf 800 Gulden geschätzt, vom Hof getragen, schlossen die dreisten Räuber die Türen des Pfarrhauses wieder sorgfältig ab und flohen in die dunkle Nacht. Die Frau des Pfarrers konnte sich schließlich befreien. Mit lauten Schreien gelang es ihr, den Nachtwächter zu alarmieren. Die eintreffenden Helfer konnten allerdings nur noch den Tod des Pfarrers feststellen. Den eilig zusammengelaufenen Bürgern war die sofortige Verfolgung der Täter mangels erkennbarer Spuren nicht möglich. Trotz umfangreicher Untersuchungen verschiedener Behörden in der näheren und ferneren Umgebung, etlichen Hausdurchsuchungen und Verhaftung verdächtiger Personen konnte das Verbrechen nicht aufgeklärt werden.

Eingemeindungen, Wüstungen und Verwaltungszugehörigkeit

Auf der Gebiet von Mönchsondheim war die Siedlung Bulach zu finden, die im 13. Jahrhundert aufgegeben wurde. Der sogenannte Poppenhof, der seit dem 17. Jahrhundert östlich der Stadt lag, wurde im Jahr 1847 niedergebrannt und liegt seitdem wüst. Ebenfalls im Osten ist die Wüstung Osthofen zu finden. Auf dem Gebiet des Ortsteils Possenheim ist die Wüstung Kirchheim zu finden; das Dorf wurde bereits im 13. Jahrhundert aufgegeben.

Eine ähnliche Lage wird auch bei der Wüstung Eckelsheim angenommen. Nahe Possenheim war auch die Mönchshütte zu finden. Im 14. Jahrhundert wurde dagegen Kleindornheim nahe dem Ortsteil Dornheim verlassen. Bei Dornheim sind außerdem die Wüstungen Kellerhaus und Sulzbach zu verorten. Das ehemalige Siechhaus lag außerhalb der Stadt an der Straße nach Markt Einersheim.

Am 1. Januar 1972 wurden die bisher selbständigen Gemeinden Birklingen, Dornheim, Hellmitzheim, Mönchsondheim, Nenzenheim und Possenheim im Zuge der Gemeindegebietsreform eingemeindet. Bis zur Kreisreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, gehörte Iphofen zum Landkreis Scheinfeld.

Quelle: de.wikipedia.org



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