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Alte Historische Fotos und Bilder Kernen im Remstal, Baden-Württemberg
Wappen Kernen im Remstal

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Geschichte von Kernen im Remstal, Baden-Württemberg in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die ehemaligen Gemeinden Rommelshausen und Stetten im Remstal bilden die beiden Ortsteile von Kernen im Remstal.

Zum Ortsteil Rommelshausen gehören neben dem Dorf der Wohnplatz Hangweide sowie die abgegangene Ortschaft Hardthof.

Zum Ortsteil Stetten gehören neben dem Dorf der Wohnplatz Seemühle und die abgegangenen Ortschaften Eulenhof, Hart, Lindhalden, Sonnenberg und Waldbruderhaus.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 15 187

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Kernen im Remstal. Gemeinde Fellbach - Aussichtsturm am Kernen, 1915
Gemeinde Fellbach - Aussichtsturm am Kernen, 1915
Kernen im Remstal. Stetten - Heil- und Pflegeanstalt, 1965
Stetten - Heil- und Pflegeanstalt, 1965
Kernen im Remstal. Stetten - Luftbild um 1960
Stetten - Luftbild um 1960
Kernen im Remstal. Stetten mit Yburg
Stetten mit Yburg

Geschichte

Gemeindefusion

Kernen im Remstal entstand durch die Gebietsreform in Baden-Württemberg am 20. September 1975 aus den ehemals eigenständigen Gemeinden Rommelshausen und Stetten im Remstal.

Name

Nach der Zusammenlegung der beiden Ortschaften lautete der Name der so entstandenen Gemeinde übergangsweise Stetten-Rommelshausen. Der durch einen Wettbewerb ermittelte Ortsname Kernen im Remstal wurde am 1. Januar 1977 offiziell angenommen und bezieht sich auf den 513 Meter hohen Hausberg der Gemeinde, den Kernen, der sich allerdings auf Fellbacher Stadtgebiet befindet.

Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Gemeindenamen und mit Bindestrich nachgestelltem Ortsteilnamen.

Rommelshausen

Die ältesten Besiedelungsspuren auf Rommelshauser Gemarkung stammen aus der Römerzeit. 1971 wurde von W. D. Forster und M. A. Benzin ein römischer Gutshof (villa rustica) ausgegraben. Der Gesamthof umfasste ca. 70 Ar. Das Hauptgebäude war ca. 21 × 13 Meter groß. Auf Grund von Münzfunden wird das Alter auf die Zeit zwischen 180 und 235 n. Chr. geschätzt.

Zwischen 650 und 750 n. Chr. wurde die erste Siedlung von Alamannen gegründet. Indiz hierfür sind etliche Alamannengräber. Von diesen ersten Siedlern kann Rommelshausen auch seinen Namen bekommen haben. Möglicherweise wurde die Siedlung nach dem Anführer der Siedler benannt. Dieser könnte Rumold geheißen haben. Zeugnisse hierfür gibt es allerdings nicht.

Die erste urkundliche Erwähnung Rumoldeshusen stammt aus dem Jahre 1146. In einer Schenkungsurkunde, in der dem Kloster Oberzell der Erwerb eines Eigengutes durch den römisch-deutschen König Konrad III. bescheinigt wird, ist auch ein Wortwin de Rumoldeshusen als Zeuge genannt. Wer dieser Wortwin de Rumoldeshusen ist, ist nicht bekannt. Da als weitere Zeugen Graf Ludwig von Württemberg und die Herren von Plochingen aus der Umgebung genannt werden, liegt die Vermutung nahe, dass er zum Umfeld des Grafen gehörte und dort eine gehobene Stellung hatte.

Neben diesem Namen tauchen die Bezeichnungen Rummeltzhausen, Rumelshusen und Rommeltzhausen für den Ort auf. Erstmals 1686 wird in einer Urkunde der Name Rommelshausen genannt.

Zwischen 1293 und 1300 gehörte Rommelshausen zum Herrschaftsgebiet der Herzöge von Teck. Im Jahre 1300 wurde das Gebiet von Rommelshausen an die Grafen von Württemberg verkauft und somit zu einem Bestandteil Altwürttembergs.

Rommelshausen war dem Oberamt Cannstatt zugeordnet und kam 1923 zum Oberamt Waiblingen, 1938 zum Landkreis Waiblingen und 1973 wie Stetten zum Rems-Murr-Kreis.

Stetten

Bereits in der Mittleren Steinzeit war das heutige Stetten besiedelt. Es wurden Pfeilspitzen und Abschläge von Bearbeitungen aus dieser Epoche gefunden. Aus der Jungen Steinzeit wurden Tongefäße, Speer- und Pfeilspitzen, Schaber, Messerteile, Steinbeile, Reste von Häusern und Feuerstellen gefunden.

Im Herbst 1973 wurde ein Alamannengrab am Stettener Finkenweg entdeckt.

2018 wurden bei Bauarbeiten die Reste einer alten Wasserburg entdeckt, welche vermutlich aus der Zeit zwischen 1220 und 1240 stammen. Die Reste sind damit älter als die erste urkundliche Erwähnung Stettens.

Im Jahre 1241 wurde Stetten das erste Mal urkundlich genannt. Am 2. Februar 1241 verkauften die Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg einen Hof an das Kloster Heiligenkreuztal. Als Zeuge wird ein Eberhardus dapifer de Stetin genannt, also Eberhard, Truchsess von Stetten. Truchsesse waren leibeigene Dienstmänner der Grafen von Württemberg. Sie hatten die Rolle des ersten Hofmarschalls. Bei wichtigen Entscheidungen waren stets die Herren Truchsessen von Stetten als Hofbeamte der Württembergischen Grafen und Herzöge dabei. Die Herren von Stetten kamen aus dem Gebiet der Herzöge von Teck (Wernau-Pfauhausen) und führten deshalb die "teckschen Wecken" (drei blaue Rauten auf goldenem Grund) in ihrem Wappen.

Das Dorf Stetten wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verkauft.

Um 1300 wurde die Yburg oberhalb des Tales errichtet. Anfangs trug sie den Namen Eibenberg, der über Yberg zu Yburg mutierte. Dort wohnten die Herren von Yberg. Die Burg wurde seit 1442 nicht mehr bewohnt. Nach dem Tod des letzten Herren der Yburg kam die Yburg an das Haus Württemberg. 1490 kaufte Ritter Truchsess von Stetten die Yburg von Graf Eberhard von Württemberg. Nach dem Tod des letzten Herren von Stetten wird die Yburg an Dietrich von Weiler, dem Herren der Burg Lichtenberg im Bottwartal verkauft. Im Jahre 1760/61 wurde sie auf Geheiß von Herzog Karl Eugen bis auf die Zargenmauern abgebrochen.

Zwischen 1384 und 1387 wurde das Stettener Schloss im Tal gebaut.

Stetten war, laut einer Urkunde aus dem Jahre 1413 ein kirchliches Filial von Beutelsbach. Deshalb mussten die Toten dort zum Friedhof getragen werden. Der Weg, welcher noch heute Totenfurt genannt wird führt am heutigen ehemaligen Fernsehumsetzer vorbei. Dort stand auch später der Galgen, welcher womöglich nie genutzt wurde. Erst 1482 wurde Stetten zur selbständigen Pfarrei, durch den Bischof von Konstanz erhoben. 1488 hat Hans I. von Stetten den berühmten Altar gestiftet, der mittlerweile im württembergischen Landesmuseum in Stuttgart ausgestellt wird.

Der württembergische Erbmarschall Konrad Thumb von Neuburg kaufte Stetten im Jahr 1507 und erhielt die hohe Gerichtsbarkeit über den Ort. Sein Sohn Hans Konrad Thumb von Neuburg förderte dort um 1530 die Reformation und führte sie später auch durch. Die Thumb von Neuburg herrschten bis 1645 in Stetten.

1664 wurde Stetten an Herzog Eberhard III. verkauft.

Herzogin Magdalena Sibylla von Hessen-Darmstadt, Tochter des Landgrafen von Hessen erhielt das Dorf und das Schloss Stetten als Brautgabe. Als ihr Mann, Herzog Ludwig von Württemberg 1677 starb, erhielt sie Stetten als Witwensitz. Sie wohnte jedes Jahr von März bis Oktober in Stetten. Sie ließ die Stettener St.Veits-Kirche im Jahre 1698 erneuern.

Ihre Nachfolgerin als Ortsherrin nach ihrem Tod 1712 wurde Wilhelmine von Grävenitz aus Mecklenburg, Nebenfrau von Herzog Eberhard Ludwig. Da dieser oft nach Stetten kam, wurde das Schloss standesgemäß ausgebaut. Außerdem wurde der Stettener Pfarrer zum Dekan ernannt, damit Wilhelmine von Grävenitz nicht vom Dekan in Waiblingen abhängig war. Der Herzog schickte sie 1731 außer Landes.

Nach dem Tod des Herzogs 1733 wurde seine Witwe Johanna Elisabeth Ortsherrin von Stetten. Diese starb 1757 und die Herrschaft über das Dorf fiel an Herzog Karl Eugen. Dieser hatte für das Dorf nicht viel übrig und es ärgerte ihn, dass Stetten zwar sein Privatbesitz war, aber dennoch die Steuern an die Reichsritterschaft gingen. Außerdem hatte diese das Recht auf die Aushebung von Soldaten.

Im Jahre 1798 wurde zwischen Endersbacher- und Rommelshauser Straße eine Zehntscheuer errichtet. Dort wurden bis Mitte des 19. Jahrhunderts Zehnten abgelöst bzw. in Geldabgaben verwandelt. Die Zehnten gehörten dem Stift Stuttgart, der Ortsherrschaft und dem Stift zum Heiligen Kreuz in Stuttgart. In den 1960ern wurde diese abgerissen.

1806 verloren die Reichsritter im Zuge der Mediatisierung ihre Selbstständigkeit und Stetten kam nach der Errichtung des Königreichs Württemberg vorübergehend zum Oberamt Esslingen, 1807 dann jedoch zum Oberamt Cannstatt.

1863 begann die Geschichte der Kinderheil- und Pflegeanstalt im Schloss.

1898 wurde die Haltestelle Stetten (Heute: S-Bahn Haltepunkt Stetten-Beinstein) der Remsbahn eingerichtet. Dazu wurde ein Betriebsgebäude gebaut.

Im Ersten Weltkrieg wurden 366 Männer aus Stetten eingezogen. Davon fanden 63 den Tod.

1923 kam Stetten zum Oberamt Waiblingen, welches während der NS-Zeit in Württemberg 1938 in den Landkreis Waiblingen überführt wurde.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg besaß Stetten keine kriegswichtigen Ziele. Dennoch wurde es im März 1944 auch Ziel eines Bombenangriffes – wahrscheinlich nur, weil sich die alliierten Flieger vertan hatten oder ihre Last vorzeitig abwerfen mussten. Getroffen und zerstört wurden die Häuser am Kegelplatz. Es kamen allerdings keine Menschen zu Schaden.

Kurz vor Einmarsch der US-Truppen wurde unter Anleitung von Ortsgruppenleiter Wilhelm Hehner belastendes Material im Backhäusle verbrannt. Am 21. April 1945 rollten Panzer der US-Armee von Rommelshausen über das Hardtwiesentäle an. Stetten wurde kampflos übergeben. Die US-Armee durchsuchte die Häuser nach Waffen und Wertgegenständen. Auf Geheiß der Amerikaner wurden die Schilder der Adolf-Hitler-Straße (die Nazis benannten 1933 die Langgaß nach dem Führer) abmontiert.

Befreit wurde das jüdische Ehepaar Max und Ines Krakauer, welches in den letzten Kriegswochen durch die Pfarrersfrau Hildegard Spieth im Pfarrhaus versteckt gehalten worden war. Diese bekam dafür im Jahre 1979 das Bundesverdienstkreuz. Am Pfarrhaus wurde 2004 eine Gedenktafel für diese Tat angebracht.

Die Kommandantur der US-Armee wurde gegenüber dem Gasthof „Ochsen“ eingerichtet. Es herrschten Ausgangssperren mit Ausnahme von 8 bis 10 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Der NS-Ortsgruppenleiter Wilhelm Hehner erhängte sich nach seiner Festnahme in seiner Zelle im Gefängnis in Waiblingen.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 540 Stettener eingezogen. 94 fanden den Tod, 53 wurden vermisst.

Stetten und Rommelshausen waren nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörten somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Quelle: de.wikipedia.org



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