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Alte Historische Fotos und Bilder Karlsfeld, Bayern
Old historical photos and pictures Karlsfeld, Bavaria
Wappen Karlsfeld

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Geschichte von Karlsfeld, Bayern in Fotos
History of Karlsfeld, Bavaria in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Karlsfeld ist eine Gemeinde am nordwestlichen Stadtrand von München im oberbayerischen Landkreis Dachau. Der gleichnamige Ort ist Hauptort der Gemeinde.

Die Gemeinde Karlsfeld grenzt im Norden an die Kreisstadt Dachau und im Süden und Südosten an Münchener Ortsteile Allach und Feldmoching. Westlich liegt die Gemeinde Bergkirchen im Landkreis Dachau.

Die Gemeinde hat vier amtlich benannte Gemeindeteile:

Karlsfeld, Obergrashof, Rothschwaige, Waldschwaige

Zentral der Hauptort Karlsfeld, im Nordosten an der Bundesstraße 471 Obergrashof, im Norden die Rothschwaige und im Westen die Waldschwaige.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 21 832

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Karlsfeld. Bauboom im Karlsfeld der 50er Jahre
Bauboom im Karlsfeld der 50er Jahre
Früher war Karlsfeld ein Kuhdorf
Früher war Karlsfeld ein Kuhdorf
Karlsfeld. Gut Rothschwaige
Gut Rothschwaige
Karlsfeld. Gut Rothschwaige
Gut Rothschwaige
Karlsfeld. Jugendkapelle, St Anna-Kirche, Volksschule, Münchner Straße
Jugendkapelle, St Anna-Kirche, Volksschule, Münchner Straße
Karlsfeld. Ludl-Kapelle an der Münchner Straße
Ludl-Kapelle an der Münchner Straße
München-Karlsfeld mit E-Lok 44.147 vor P 3746 im Jahre 1953 im Vorortverkehr
München-Karlsfeld mit E-Lok 44.147 vor P 3746 im Jahre 1953 im Vorortverkehr
Karlsfeld. Personen-Gruppe an einer Alm im Winter, 1933
Personen-Gruppe an einer Alm im Winter, 1933

Geschichte

Die Anfänge 1802 bis 1939

Das Gebiet der heutigen Gemeinde Karlsfeld war bis 1802 nicht besiedelt, mit Ausnahme des Ortsteiles Rothschwaige, um den sich eine mittelalterliche Sage rankt. Dort nämlich soll zwischen 1120 und 1126 Graf Arnulf von Dachau auf der Jagd ermordet worden sein. Sein Hund, so die Sage, soll dann die abgehauene rechte Hand zu seiner Mutter, der Gräfin Beatrix von Dachau aufs Schloß gebracht haben. Dann führte der Hund die Mutter zum Tatort, wo sie zur Erinnerung an ihren Sohn eine Kapelle errichten ließ. Zweimal wurde die Kapelle abgerissen und wieder neu errichtet, im Jahr 1802 war ihr Schicksal schließlich besiegelt, sie mußte der Säkularisation weichen und ihre Steine wurden für den Bau einer Brücke über die Würm verwendet und auch das Haus Nr. 1 des Karlsfelder Kolonisten Hartmannsgruber wurde noch aus diesen einstmals geweihten Steinen gebaut.

Das Haus Nr. 1 wurde von dem ersten Karlsfelder Kolonisten, Joseph Xaver Hartmannsgruber errichtet, 1802 erfolgte die Grundsteinlegung, 1988 wurde es abgerissen.

In früher Zeit galt das Sumpfgebiet als unbewohnbar, lediglich eine Heerstraße führte durch das heutige Gemeindegebiet und es gibt alteingesessene Karlsfelder, die noch die alten Holzbohlen gesehen haben, die man bei Straßenbauarbeiten ausgegraben und die das Moor über viele Jahrhunderte konserviert hatte.

Das Moos wurde zunächst nicht besiedelt, weil es als Jagdgebiet der Grundherren erhalten bleiben sollte. 1759 wurde unter Kurfürst Max III. von Bayern mit einer planmäßigen Ausbeutung des Torfes und der Trockenlegung des Dachauer Mooses bei Schleißheim begonnen. Per Gesetz wurde veranlasst, dass alle öden Gründe im ganzen Land Bayern zu Äckern, Wiesen und Waldgebieten gemacht werden sollen; Moorland, das nicht urbar gemacht wird, so das Gesetz, verfällt an den Landesherrn.

1802 entstanden an der Straße nach Dachau drei Siedlungen: Ludwigsfeld - benannt nach dem ältesten Sohn und späteren König Ludwig I. von Bayern, Karlsfeld - benannt nach dem zweitältesten Sohn Karl Theodor und Augustenfeld - benannt nach der ältesten Tochter Augusta.

Nach einer Verfügung vom 10. Januar 1803 musste die starke Zunahme von Bewerbern gestoppt werden, die ausgewiesenen Siedlerstellen waren nur für Bauernfamilien und Handwerker gedacht, die man vor Ort brauchte. Die Ansiedlung entwickelte sich aber zunächst nicht so, wie man es anfangs erhofft hatte. Es war zu schwer, genügend entwässerten Boden zu finden, den man hätte bearbeiten können. Mühsam, Stück um Stück wurde das Ödland zu Wiesen- und Ackerflur und in einem amtlichen Bericht wurde festgestellt, dass die Kartoffeln in den ersten Jahren "für Muster von der schlechtesten Qualität dienen" - an den heutigen Kartoffeln aus Karlsfelder Erde hätten die Beamten sicher mehr Freude.

Karlsfeld wird politische Gemeinde

Mit der stetigen Entwicklung wurde auch der Wunsch nach Gründung einer selbständigen Gemeinde immer lauter aber es war ein zähes Ringen, bis schließlich am 1. April 1939 die politische Gemeinde Karlsfeld gegründet wurde.

Bis ins Jahr 1869 gehen Bestrebungen Karlsfelder Bürger zurück, eine von der Verwaltung Augustenfeld unabhängige Gemeinde zu bilden. Und es sollten mehr als 60 Jahre vergehen, bis eine Trennung der Vermögensverwaltung und das Herausnehmen der Gemeindejagd von Augustenfeld ausgesprochen wurde.

1934 hatte sich die finanzielle Lage Augustenfelds so zugespitzt, dass sie zur Notstandsgemeinde erklärt wurde. Fünf Jahre später verfügte Franz Epp, Reichsstatthalter von Bayern, die Eingemeindung Augustenfelds zur Stadt Dachau. Dabei wurde Augstenfeld in zwei Hälften geteilt: Die Ortsteile Ober- und Unteraugustenfeld mit dem Gut Obergrashof kamen zu Dachau. Die Restgemeinde mit der Rothschwaige, der Waldschwaige und der Untermoosschwaige erhielt nach ihrer größten Ortschaft den Namen Karlsfeld.

Damit ist Karlsfeld die jüngste und nach der Großen Kreisstadt Dachau die größte politische Gemeinde im Landkreis Dachau. Erster Bürgermeister der politischen Gemeinde Karlsfeld war der Landwirt Alois Ludl, der das Amt bis 1945 ausübte.

Nur wenige Höfe standen 1901 an der Münchner Straße, die damals noch unbefestigt war. Hier das Anwesen Nummer 12 von Ignaz und Anna Ludl mit der "Ludl-Kapelle". Das Kirchlein steht in dieser Form noch heute, es ist das einzige denkmalgeschützte Gebäude Karlsfelds.

Das Haus Nummer 7 trägt den Namen "Zweibrück". Hier lebte die einzige Familie, die aus der Rheinpfalz stammte. 14 Tagwerk Grund schlossen sich in nördlicher Richtung an, ebenso wie auch bei den anderen Häusern aus den Gründerjahren. Der Grundriss des Hauses wurde bis auf den heutigen Tag nicht verändert.

Nach ihrer Gründung fehlten in der Gemeinde Karlsfeld jegliche kommunale Einrichtungen, es gab weder ein Rathaus, ein Wasserwerk noch eine Schule, keine Post, keine Kirche und keinen Friedhof. In der Rothschwaige befand sich die "Gemeindekanzlei".

So sah das Freisanwesen nach 1952 aus. Etwa um 1930 war es um einen Anbau erweitert worden. Damals stand es noch frei. Nun ist im Hintergrund bereits die fertiggestellte Kirche St. Anna zu sehen, die 1952 errichtet und am 26. April 1953 geweiht wurde.

1939 wurde mit dem Bau der BMW-Flugmotorenwerke (heute MAN und MTU) auf den angrenzenden Flächen des nach München eingemeindeten Ortes Ludwigsfeld begonnen. Karlsfelder Bauern, die dort Gründe und Waldanteile hatten, wurden kurzerhand enteignet.

1940 erteilte die Reichsbahn den Auftrag, aus den landwirtschaftlichen Flächen am heutigen Karlsfelder See Kies für den Rangierbahnhof in Moosach zu entnehmen. Aus dieser Kiesgrube entstand der Karlsfelder See, der heute ein im weiten Umkreis beliebtes Erholungsgebiet geworden ist.

Die Kriegsjahre in Karlsfeld

Durch die Fliegerangriffe der Alliierten auf München und den nahen BMW-Großbetrieb war Karlsfeld ständig in Gefahr. Eine Luftaufnahme von 1946 zeigt die Bombentrichter und Überlebensgräben. Noch lange Jahre nach Kriegsende fanden die Bauern bei der Feldarbeit "Erinnerungsstücke" an die Kriegsjahre.

1944 wurde Karlsfeld schwer in Mitleidenschaft gezogen, das Mühlich-Anwesen und das Baumgartner-Haus in der Münchner Straße wurden zerstört, die Häuser Edelmann, Freis und Hufnagl schwer beschädigt, es wurden 360 Sprengbomben abgeworfen und es gab vier Tote.

Ab 1944 gab es keinen Schulunterricht mehr, weil das Schulhaus in Ludwigsfeld durch Bomben zerstört worden war. Erst 1945 fand im Saal eines Ludwigsfelder Wirtshauses wieder Unterricht statt.

Über die Zeit während des Naziterrors gibt es kaum gesicherte Unterlagen. Sicher ist jedenfalls, dass man dem kleinen bäuerlichen Straßendorf kaum Bedeutung zubilligte - abgesehen von der Kiesgewinnung, durch die der Karlsfelder See entstand, und der Tatsache, dass Karlsfeld an der Hauptstraße zwischen München und Dachau lag.

Auf dieser trieben SS-Soldaten kurz vor Kriegsende die KZ-Häftlinge auf ihrem "Todesmarsch" in Richtung Tirol.

Ein Mahnmal an der Allacher Straße erinnert heute an dieses schreckliche Ereignis.

Die Entwicklung Karlsfelds nach dem 2. Weltkrieg

In den Jahren 1939 bis 1945 hat sich Karlsfeld kaum verändert, einzig die Münchner Straße war mit einer Teerdecke versehen worden.

Das änderte sich schlagartig, als die Gemeinde mit den Kriegslasten fertig werden und den vielen Heimatvertriebenen, die in Scharen kamen, ein neues Zuhause geben musste.

Dieser "Vielvölkermischung" verdankt die Gemeinde unter anderem ihr multikulturelles Gesicht. Von der Besatzungsmacht wurde am 1. Mai 1945 Georg Eichinger als Bürgermeister kommissarisch eingesetzt. Mit ihm ist die Karlsfelder Nachkriegsgeschichte eng verknüpft.

Bei den ersten freien Wahlen 1948 wurde er zum Bürgermeister gewählt und übte dieses Amt 14 Jahre lang aus, bis er 1960 auf eine neue Kandidatur verzichtete.

Neben dem Altbestand an der Münchner Straße zeigt der Katasterplan die ersten "Schwarzbauten": Splitterbebauung, ohne städtebaulichen Zusammenhang, aus der Wohnungsnot geboren.

Auf den ersten Karlsfelder Nachkriegsbürgermeister und seine Gemeinderäte warteten große Aufgaben. Von 1945 bis 1950 mussten Flüchtlinge und Bombengeschädigte in den bereits überbelegten Ortsteilen untergebracht werden. Mittellos, ohne Geld oder Kleidung kamen die Heimatvertriebenen aus Schlesien, Ostpreußen, dem Sudetenland und den deutschen Gebieten Ungarns, Jugoslawiens sowie Rumäniens nach Karlsfeld und nicht immer gingen die Einquartierungen reibungslos vonstatten. In diesen fünf Jahren stieg die Bevölkerung von 1450 auf 2024 an ohne dass größere Wohnbautätigkeit herrschte.

Die Ludl-Kapelle 1900. Diese Privatstiftung der Eheleute Ignaz und Anna Ludl bildete den Anfang der kirchlichen Entwicklung Karlsfelds.

Ab 1950, als die ersten Sorgen der Zugezogenen wie Arbeitsuche oder auch Familienzusammenführung überstanden waren, dachten die ersten an den Erwerb von Baugrundstücken und in dieser Zeit wechselten die ersten Bauplätze für etwa 0,50 bis 1,00 Mark den Besitzer. Die Flüchtlinge errichten ihre Häuser vorwiegend in Eigenleistung und schufen sich in Karlsfeld eine neue Heimat - und in Karlsfeld entstanden Schwarzbausiedlungen, die erst um 1960 legalisiert wurden. Die neuen Siedler waren schnell mit ihrer Bauarbeit - und gewitzt , wenn es darum ging, den Behörden aus dem Weg zu gehen. Ein Beispiel:

Am Gründonnerstag wurde mit dem Hausbau begonnen, weil da die Behörden geschlossen waren. Am Dienstag nach Ostern war mit Nachbarschaftshilfe das Haus im Rohbau fertig, Keller oder Parterre wurden bereits bewohnt, ein Nutzungsverbot des Gebäudes war nicht möglich, weil Wohnungen fehlten, in denen man die Menschen hätte unterbringen können. In dieser "Schnellbauweise" wurden in Karlsfeld rund 150 Schwarzbauten erstellt.

Während viele andere Gemeinden organisch wachsen konnten, musste das neue Karlsfeld schnell und völlig neu geschaffen werden und die ersten Siedler hatten Courage, sich in einem Ort anzusiedeln, in dem es weder Kanalisation oder ausgebaute Straßen und keinerlei kommunale Einrichtungen gab.

Einige wenige Gebäude in der Gemeinde erinnern noch an diese schwierigen Aufbauzeiten, während sich unmittelbar um sie herum das moderne Karlsfeld entwickelt hat.

Ein Stück altes Karlsfeld

Das Alte Rathaus von Karlsfeld - erbaut 1950 - wurde im Jahr 1967 durch das neue Rathaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite ersetzt. Heute befindet sich das Heimatmuseum im Alten Rathaus. Mehr unter "Heimatmuseum" im Bereich "Kultur & Freizeit".

Die Ludl-Kapelle oder laut Denkmalliste auch Kapelle St. Maria und Joseph genannt, besitzt einen neugotischen Saalbau und liegt an der Münchner Straße.

Karlsfelds erstes Gotteshaus wurde 1899 - 1900 als Andachts- und Feldkapelle an der Münchner Straße vom Ehepaar Ignaz und Anna Ludl erbaut. Professor Göttler aus Augustenfeld hielt von 1924 bis 1935 14-tägig die hl. Messe, Georg Blüml aus Karlsfeld war sein erster Ministrant.

Heute steht die Ludl-Kapelle als einziges Gebäude der Gemeinde Karlsfeld unter Denkmalschutz.

Quelle: karlsfeld.de



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