Geschichte von Kasendorf, Bayern in Fotos
GeschichteBis zur GemeindegründungDie erste urkundliche Erwähnung des Ortes Kasendorf stammt aus dem Jahre 1286. Im Jahre 1307 erwarben ihn die Burggrafen von Nürnberg, die späteren Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth. Im Jahr 1328 erhielt er durch kaiserliches Privileg Markt- und Stadtrechte. Kasendorf wurde vermutlich 1528 protestantisch, als in der gesamten Markgrafschaft die Reformation eingeführt wurde. Kasendorf hieß im frühen 13. Jahrhundert noch Kazendorf bzw. Kazenstatt, daher ist auch im Wappen von Kasendorf eine Katze abgebildet. Erst im Laufe der Jahrhunderte kam der Name Kasendorf zustande. Das Amt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth lag ab 1500 im Fränkischen Reichskreis. Es fiel im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Historisches VerbrechenIn Kasendorf wurde 1808 die Ehefrau von Justizamtmann Wolfgang Conrad Glaser, dem Leiter des dortigen Justizamtes, von der Witwe Anna Margaretha Zwanziger, der Haushälterin, mit Arsen vergiftet. Der Kasendorfer Giftmord wurde erstmals durch den bayerischen Juristen Paul Johann Anselm von Feuerbach (1765–1835) in seinem Werk Aktenmäßige Darstellung merkwürdiger Verbrechen, 2 Bde. (1828/29) veröffentlicht. Der Kasendorfer Fall ist seitdem in zahllosen Sammlungen historischer Kriminalliteratur in aller Welt (zum Beispiel im Neuen Pitaval) nachgedruckt bzw. nacherzählt worden. Das Familien- und Gesellschaftsleben Glasers ist in kultur- und sozialgeschichtlich reizvollen Details geschildert. Feuerbachs Werk ist daher für die Kasendorfer Ortsgeschichte von besonderer Bedeutung. Gerold Schmidt hat die wichtigsten historischen Angaben Feuerbachs zu Personen, Daten usw. überprüft und ergänzt. EingemeindungenAm 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Azendorf, Döllnitz und Heubsch sowie Teile der aufgelösten Gemeinden Lopp und Schirradorf eingegliedert. Peesten kam am 1. Juli 1976 hinzu. Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Neudorf (Zultenberg) folgten am 1. Januar 1978. Quelle: de.wikipedia.org |