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Alte Historische Fotos und Bilder Leimen (Karlsruhe), Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Leimen (Karlsruhe), Baden-Wuerttemberg
Wappen Leimen (Karlsruhe)

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Geschichte von Leimen (Karlsruhe), Baden-Württemberg in Fotos
History of Leimen (Karlsruhe), Baden-Wuerttemberg in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre neu gebildete Gemeinde Leimen erhielt 1981 die Stadtrechte und ist seit 1992 eine Große Kreisstadt.

Das Stadtgebiet Leimens besteht aus den fünf Stadtteilen Gauangelloch, Leimen, Lingental, St. Ilgen und Ochsenbach. Die offizielle Bezeichnung der Stadtteile erfolgt in der Form „Leimen-…“, für den Stadtteil Leimen kann auch die Bezeichnung Leimen-Mitte verwendet werden.

In den Grenzen vom 30. September 1973 gehörte zu Gauangelloch der Weiler Ochsenbach. Zu Leimen gehörten der Weiler Lingental(erhof), der Ort Im Industriegelände und die Häuser Am Kieslochweg, Am Wiesenweg, Baiermühle, Kistenmachermühle, Haltestelle Leimen, Lochmühle (Bucheneck), Schießstand und Zum Gossenbrunn. Außerdem liegt hier die Wüstung Grauenbrunnen.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 26 910

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Leimen. Freischwimmbad, 1962
Freischwimmbad, 1962
Leimen. Gasthaus zur Alp, Ortsansicht
Gasthaus zur Alp, Ortsansicht
Leimen. Hauptstraße, Rathaus und Park-Anlagen
Hauptstraße, Rathaus und Park-Anlagen
Leimen. St Ilgen, Fliegeraufnahme
St Ilgen, Fliegeraufnahme

Stadtgeschichte

Stadt-Informationen

Nur wenige Kilometer von Heidelberg und Mannheim entfernt liegt Leimen im Herzen der Kurpfalz. Der alte Marktflecken wurde bereits 791 n. Chr. urkundlich erwähnt. Das vielfältige kulturelle Leben mit über 180 Vereinen spiegelt die gesellige kurpfälzische Lebensart wieder. Das traditionelle Frühlingsfest und die Weinkerwe locken jedes Jahr unzählige Besucher an. Leimen hat eine mehr als 1200jährige Weinbau-Tradition, heute gibt es zwei als Familienbetriebe geführte Weingüter am Ort. In der Vergangenheit hat man hauptsächlich in den Klöstern den Wein durch Jahrhunderte hindurch veredelt und neue Sorten gezüchtet. Heute werden in Leimen die Sorten Müller-Thurgau, Riesling, Ruländer, Weißburgunder, Grauburgunder sowie Portugieser und Spätburgunder angebaut. Die Weine haben sehr gute Qualitäten und erhalten höchste Auszeichnungen. Mit seinen zahlreichen Sportanlagen und ausgedehnten Waldgebieten am Rande der Rheinebene bietet Leimen einen hohen Freizeitwert.

Geschichte Gauangelloch

Im Gebiet des heutigen Gauangelloch wurden Tonscherben und Mauerreste gefunden, die auf eine Besiedelung bereits in der Römerzeit schließen lassen; die Anlage des Ortes ist etwa in das 8. oder 9. Jahrhundert zu datieren. Die erste Erwähnung des Dorfes stammte von einer Urkunde aus dem 12.Jahrhundert. Die erste sichere Beurkundung der Gauangellocher katholischen Pfarrei mit Peterspatrozinium und den Filialen Gaiberg und Schatthausen stammt aus dem Jahr 1270; die Lehenshoheit der Pfalzgrafen über Gauangelloch wird erstmals 1391 bezeugt. Während der Ritterzeit siedelten sich die Ritter von Angelach bzw. Angelloch hier an und erbauten sich eine Burg als Herrschaftssitz; um 1450 ging die Lehensherrschaft derer von Angelloch an die Freiherrn von Bettendorff über. Um 1522 nahm die Familie von Bettendorff die Lutherische Lehre an, und mit ihr der überwiegende Teil der Bevölkerung.

Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde Gauangelloch vollständig zerstört, die Einwohner flohen oder wurden getötet. Erst 1665 bauten Johann Philipp und Helena von Bettendorff die Burg wieder auf. Im Laufe des 18. Jahrhunderts verwahrloste die Burg jedoch und begann zu zerfallen. Franz Ludwig von Bettendorff stellte den zuwandernden Katholiken den Keller der Burg zur Verfügung, um darauf eine Kapelle zu errichten, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Gotteshaus diente.

Im Jahre 1937 wurde das benachbarte Ochsenbach nach Gauangelloch eingemeindet. Ochsenbach wurde erstmals im Verzeichnis der speyerischen Leibeigenen um 1300 erwähnt. Die Ortschaft wurde 1771 mit dem angrenzenden Hof Maisbach unter einem eigenen Stabhalter vereinigt, und dieser neuen Gemeinde wurde 1797 noch der Weiler Lingental zugewiesen. Die drei Gemeinden bestanden bis 1935; nachdem sie von 1935 bis 1937 zwangsweise eine einheitliche Gemeinde gebildet hatten, wurde am 1. April 1937 Lingental an Leimen, Maisbach an Nußloch und Ochsenbach an Gauangelloch angeschlossen.

Im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg fusionierten Gauangelloch und Ochsenbach im Jahre 1973 mit Leimen. Die Einwohnerschaft wuchs von damals 1.285 Einwohner auf inzwischen mehr als 2.300 Einwohner an.

Heute sind Gauangelloch und Ochsenbach attraktive Wohngemeinden mit einer vorbildlichen Kindergarten- und Grundschulinfrastruktur, vielfältigen Sport- und Freizeitmöglichkeiten und einem aktiven Vereins- und Dorfleben. Ärztliche Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs sind vor Ort vorhanden. Die schöne Natur am Südhang des Königstuhls lädt zu allen Jahreszeiten zum Spazierengehen und Wander ein. S-Bahnanschluß und weiterführende Schulen in der Nachbargemeinde Bammental sind in wenigen Minuten mit dem Bus bequem erreichbar.

Am 19. Februar 2018 wurde der Verein "Gauangelloch Gemeinsam Gestalten" gegründet. Die Zukunft Gauangellochs wird nun durch den Verein und seinen Mitgliedern aktiv mitgestaltet.

Geschichte Sankt Ilgen

Die Gemarkung des heutigen St. Ilgen trug ursprünglich die Bezeichnung "Bruch", abgeleitet vom althochdeutschen "bruh", der Bezeichnung für Sumpf oder Morast; denn einst hatten die Wasser des Rheins dort ein Sumpfgebiet entstehen lassen. Der Feuchtigkeitsgrad war aber zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich ausgeprägt: es gibt Funde aus der mittleren und der jungen Steinzeit, aus der Bronze- und Eisenzeit bis einschließlich der Zeit römischer Besiedelung, jedoch keinerlei Besiedelungsspuren aus dem frühen Mittelalter. Nach der Sinsheimer Chronik soll Bischof Johann von Speyer erst im Jahr 1100 dem Kloster Sinsheim Besitz u.a. in "Bruch" geschenkt haben. Die gleiche Quelle vermeldet, die Probstei St. Aegidius sei in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch Abt Johann gegründet worden. Das Portal der St. Aegidius-Kirche überstand die Zerstörung des Ortes in der Schlacht bei Seckenheim (1462) und die nachfolgenden Kriege. Es weist im Torbogen ein Relief auf, das St. Aegidius zwischen zwei vor ihm knieenden Männern zeigt, von denen der rechte einen Abtstab hält, während der linke in kürzerem Gewande wohl den Prior des Gotteshauses oder auch den Stifter darstellen könnte.

Der Ort blieb eines der kleinsten und ärmsten Dörfer des Oberamtes Heidelberg und war kurpfälzisch, bis er 1803 an Baden überging. Die große Armut veranlaßte im 19. Jahrhundert ungewöhnlich viele St. Ilgener Bürger, nach Australien oder Nordamerika auszuwandern. Die wirtschaftliche Situation änderte sich erst, nachdem der Ort an die am 10. April 1843 fertiggestellte Eisenbahnlinie Heidelberg-Karlsruhe angeschlossen worden war. Nach dem ersten Zughalt am 1. Mai 1844 war der Ort auch für Unternehmer interessant geworden: drei Tabakmanufakturen ließen sich in St. Ilgen nieder, 1891 kam noch eine Lederfabrik dazu.

Durch die Versorgung mit Elektrizität (1899), Wasser (1914/15) und Gas (1929) von Heidelberg aus wurde die Infrastruktur St. Ilgens dann spürbar verbessert, und nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der heutige Stadtteil Leimens zu einer modernen Wohngemeinde, die sich besonders im Süden und im Norden rasch ausdehnte. Eine Attraktion ist heute das Glockenspiel aus Meißener Porzellan an der Fassade des St. Ilgener Rathauses, in dem auch die Amtsverwaltung St. Ilgen untergebracht ist.

Geschichte Ochsenbach

Im Jahre 1937 wurde das benachbarte Ochsenbach nach Gauangelloch eingemeindet. Ochsenbach wurde erstmals im Verzeichnis der speyerischen Leibeigenen um 1300 erwähnt. Die Ortschaft wurde 1771 mit dem angrenzenden Hof Maisbach unter einem eigenen Stabhalter vereinigt, und dieser neuen Gemeinde wurde 1797 noch der Weiler Lingental zugewiesen.

Die drei Gemeinden bestanden bis 1935. Nachdem sie von 1935 bis 1937 zwangsweise eine einheitliche Gemeinde gebildet hatten, wurde am 1. April 1937 Lingental an Leimen, Maisbach an Nußloch und Ochsenbach an Gauangelloch angeschlossen. In den folgen Jahren wandelte sich die Gemeinde Gauangelloch mit ihrem Ortsteil Ochsenbach vom Bauerndorf zur Pendlergemeinde. Seit dem Zusammenschluß mit Leimen haben sich Gauangelloch und Ochsenbach zu attraktiven Wohngemeinden entwickelt.

Leimen

Vorgeschichtliche Zeit, Römerzeit und frühe Besiedlung

Auf den Gemarkungen Leimen und St. Ilgen reichen die Bodenfunde bis in die Steinzeit zurück. Für die frühe Besiedlung war der fruchtbare Boden des Neckarschwemmkegels, an dessen Südostspitze Leimen liegt, ausschlaggebend. Löß und Lehm gaben dem Ort seinen Namen, der zu den frühmittelalterlichen Ausbauorten zu zählen ist.

Sehr aufschlussreich sind aber erst die Funde aus der Römerzeit. Mogetius, der Sohn des Meddilius, war ein Angehöriger des keltischen Stammes der Mediomatriker aus der Moselgegend. Die Römer hatten diesen Stamm unterworfen und seine Angehörigen konnten das römische Bürgerrecht erwerben. Dies sagt ein 1884 beim Lingentaler Hof gefundener Grabstein aus, den der Sohn seinem mit 70 Jahren gestorbenen Vater setzen ließ. Der giebelförmige rote Sandstein befindet sich heute im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe.

Die Vorgänger der Leimener Zementarbeiter waren die Kalkbrenner. 1936 wurde eine Töpferwerkstatt in der Nähe von Resten einer römischen Villa gefunden. Bei den Ausgrabungen entdeckte man Scherben von „terra sigillata“, darunter auch einen Faltenbecher mit dem Besitzstempel eines Castus.

Ein ebenfalls entdeckter verzierter weißer Sandsteinblock könnte auch von einem Grabmal stammen. Am Rande des Bergstraße führt vom Kastell Neuenheim kommend die alte Römerstraße entlang, etwa im Verlauf der früheren Heidelberger Straße, heute Geheimrat-Schott-Straße.

Im Mittelalter und in der Neuzeit war diese Straße als Weg zur Frankfurter Messe von großer Wichtigkeit. In der Probsteikirche in St. Ilgen ist über der Sakristeitür ein römisches Relief eingemauert, das einen traubenessenden Jüngling darstellt.

Erste urkundliche Erwähnung Leimens im Jahr 791

Transkription der Alte Urkunde

URKUNDE 686 ( 1. Mai 791 – Reg. 2315)

Noch eine andere Schenkung des Machelm unter Kaiser ( richtig: König)

Karl und Abt Richbodo

In Christi Namen am 1. Mai im 23. Regierungsjahre (791) unseres Herrn, des ruhmreichen Königs Karl. Ich, Machelm, mache auf göttliche Eingebung hin, zu meinem Seeelenheile und um der Wiedervergeltung in der Ewigkeit willen durch diese Schenkungsurkunde eine Zuwendung an den heiligen Märtyrer Gottes Nazarius. Sein Leib ruht in dem am Flusse Wischoz ( Weschnitz) gelegene Oberrheingauer Kloster Lorsch, dem der ehrwürdige Herr Rihbodo als Abt vorsteht. Mit dem Wunsche, dass meine Vergabung ewige Dauer beschieden sei, schenke ixh in Edingun ( Edingen nw. Heidelberg) eine Hofraite mit allen darauf erstellten Bauwerken, ferner dazugehörigen Hofstätten, Felder, Wiesen, Weiden, Wälder, Wege, Weingüter, Fischteiche und Bäche. In ähnlicher Weise gebe ich in Leimheim (s. Heidelberg) alles, was ich bis dort besessen habe, nämlich Hofreiten, Felder, Wiesen, Weiden, Wege, Wälder, Weinberge, Wohnhäuser, Wirtschaftsbauten und ( acht) Leibeigene namens Grimold, Warmunt, Geila mit 2 Kindern und Suongart mit 2 Kindern, alles Bauland und Ödland und alles das, was mein Alod ( ererbtes Eigengut) ist oder von mir kultiviert, gekauft und eingetauscht wurde oder durch anderweitigen Erwerb auf gesetzlichem Wege an mich gekommen ist. Ich schenke auch das Vieh beiderlei Geschlechtes, sei es Großvieh oder Kleinvieh, bewegliche und unbewegliche Habe und alle Gerätschaften.

Alles übergebe und übertrage ich zur Gänze und in unverändertem Zustande aus meinem Besitz- ain das Eigentums- und Herrenrecht des Hl. Nazarius. Im Namen Gottes möge er alles auf ewig besitzen. Wenn aber künftig jemand, was ich allerdings durchaus nicht glaube – und alles übrige wie oben – bis: Vertragsabschluß. Geschehen im Kloster Lorsch.

Handzeichen des Machelm, welcher veranlasst hat, dass diese Schenkungsurkunde ausgestellt und gefertigt werde. Handzeichen der ( Zeugen) Herdrich, Engilwan und Giselhelm, Adelhelm.

Stadtgeschichte Leimen

Schon lange vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 791 war das heutige Leimen Siedlungsgrund gewesen. 1884 wurde zwischen Leimen und Gaiberg ein Grabstein aus rotem Sandstein gefunden, der für den Kelten Mogetius, Sohn des Meddilius, aufgestellt worden war. Beide gehörten den Mediomatrikern an, einem von den Römern unterworfenen Stamm.

Beim Neubau des Zementwerks Leimen wurden römische Münzen aus der Zeit Marc Aurels (römischer Kaiser von 161-180) gefunden. Weiter wurden römische Kalkbrennöfen freigelegt und Tonscherben entdeckt, die auf eine bäuerliche Siedlung der Römer hinweisen, ebenso wie ein weißer Sandsteinblock mit Kapitell und Palmettverzierung. Dabei lag ein Löwenkopf aus demselben Material: Hinweis auf ein größeres römisches Denkmal aus der Zeit um 260 n.Chr. Auch Fundstücke aus fränkischen Reihengräbern und ein Alemannengrab am Markt belegen die vorgeschichtliche Besiedelung Leimens.

In neuester Zeit wurden auf einer ehemaligen Baustelle in der Nähe des Rathauses unterschiedlich geformte Schlackenteile mit dunklem Glanz gefunden. Sie lassen auf das Vorhandensein einer Zink- und Bleiverhüttung ungefähr in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts n.Chr. schließen.

Am Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts lebten in Leimen etwa 750 Einwohner. Während des Bauernkrieges zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts blieb Leimen weitgehend verschont; im folgenden Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) jedoch wurde auch Leimen ins Verderben gerissen und fast vollständig zerstört. Der notdürftig wiederaufgebaute Marktflecken wurde 1674 erneut geplündert und niedergebrannt. 1689 wurde Leimen von den Truppen Mélacs verwüstet und 1695 innerhalb von zehn Tagen noch zweimal von fremden Truppen heimgesucht. Im ebenfalls von zahlreichen Kriegen erfüllten achtzehnten Jahrhundert verzweifelten die Bürger an den Lasten der Einquartierungen. Auch Napoleons Soldaten hielten sich in Leimen schadlos.

Die schweren Menschenverluste des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts zwangen den Kurfürsten, um Einwanderer zu werben, die sich schließlich - besonders aus der Schweiz kommend - in Leimen niederließen. Eine allmähliche Wende zum Besseren setzte durch die Unternehmungen des in Leimen ansässigen Aaron Elias Seligmann in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts ein, der das Salz- und Tabakmonopol für die gesamte Kurpfalz innehatte. Der kurfürstliche Finanzier ist der Bauherr des um 1795 im klassizistischen Stil erbauten schloßartigen Palais, dem heutigen Alten Rathaus von Leimen. Seligmann wurde 1814 als Freiherr von Eichthal geadelt. Unter anderem der Wegzug Seligmanns nach München verursachte den erneuten Rückfall in die frühere Armut. In ihrer Folge wanderten viele Bürger und Familien aus - vorzugsweise nach Amerika.

Die Erwerbssituation änderte sich erst kurz vor der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert durch die Verlegung des Portland-Cementwerkes von Heidelberg nach Leimen unter Dr.-Ing. E. h. Friedrich Schott. Die von da an steigenden Einwohnerzahlen belegen die allmähliche wirtschaftliche Stabilisierung. Außerdem war zum traditionellen Weinbau und der Tabakindustrie zwischenzeitlich das Braugewerbe in Leimen ansässig geworden. Im Zementwerk Leimen fanden auch St. Ilgener und Gauangellocher Bürger Arbeit, ebenso Bewohner anderer Dörfer der Umgebung, die den Weg zur Arbeit nach Leimen meist zu Fuß zu bewältigen hatten.

Eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur erfuhr Leimen durch die Verlegung der ersten Wasserleitung (1898), die Versorgung mit Elektrizität (1899), die Kanalisation (1920) und die Versorgung mit Gas (1927) sowie den Streckenausbau der Straßenbahnlinie Heidelberg-Leimen-Wiesloch.

Im zweiten Weltkrieg fielen in Leimen zwar glücklicherweise keine Bomben, doch mußte der Ort vor der Besetzung durch amerikanisches Militär am 31. März 1945 leichten Granatbeschuß über sich ergehen lassen. Nach dem Krieg wurden fast 2.000 Heimatvertriebene in Leimen integriert. Unter anderem durch die Ansiedlung des Eternitwerkes 1954 ging es dann wieder allmählich aufwärts. Im Jahre 1973 erfolgte die Eröffnung der Sportparkhalle, des Hallenbades, der Sauna und der Kegelhalle.

Geschichte Lingental

Der Stadtteil Lingental wurde im Jahre 1312 erstmals urkundlich erwähnt. 1683 wurde der Lingentaler Hof mit 202 Morgen Acker und 44 Morgen Wald in Erbbestand vergeben. Nachdem 1771 aus den Weilern Maisbach und Ochsenbach die Gemeinde Ochsenbach gebildet und Lingental in dieser neuen Gemeinde mitverwaltet worden waren, wurde der Weiler Lingental 1797 in die Gemeinde Ochsenbach eingegliedert. Es wurden aber noch getrennte Rechnungen geführt. Im Jahr 1874 gab es Pläne für den Ausbau des Verbindungsweges zwischen Lingental und Leimen. Diese Straße wurde 1881 hergestellt, wobei der Kostenanteil für Leimen 4.000 Mark betrug. 1937 wurden Ochsenbach und Lingental nach Gauangelloch eingemeindet, 1962 wurde das Hotel "Lingentaler Hof" durch die Familie Stahl eröffnet, und 1968 wurden die Erschließungsarbeiten für das geplante Wohngebiet in Angriff genommen.

Quelle: leimen.de



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