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Alte Historische Fotos und Bilder Mannheim, Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Mannheim, Baden-Wuerttemberg
Wappen Mannheim

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Geschichte von Mannheim, Baden-Württemberg in Fotos
History of Mannheim, Baden-Wuerttemberg in photos

Eine kleine historische Referenz

Einwohner: 305 780

Geographie: Das Stadtgebiet von Mannheim ist in sechs innere und elf äußere Stadtbezirke gegliedert:

  • Innenstadt/Jungbusch
  • Lindenhof
  • Neckarstadt-Ost
  • Neckarstadt-West
  • Neuostheim/Neuhermsheim
  • Schwetzingerstadt/Oststadt
    sowie
  • Feudenheim
  • Friedrichsfeld
  • Käfertal
  • Neckarau
  • Rheinau
  • Sandhofen
  • Seckenheim
  • Schönau
  • Vogelstang
  • Waldhof
  • Wallstadt
Mannheim. Bahnhof
Bahnhof
Mannheim. Festhalle Rosengarten, 1919
Festhalle Rosengarten, 1919
Mannheim. Friedrichsplatz, 1916
Friedrichsplatz, 1916
Mannheim. Heidelberger Straße, 1910
Heidelberger Straße, 1910
Mannheim. Kaiserring, Hotel National, 1920
Kaiserring, Hotel National, 1920
Mannheim. Kaufhaus mit Paradeplatz
Kaufhaus mit Paradeplatz
Mannheim. Marktplatz, 1909
Marktplatz, 1909
Mannheim. Paradeplatz, 1915
Paradeplatz, 1915
Mannheim. Friedrichsplatz mit Wasserturm, 1911
Friedrichsplatz mit Wasserturm, 1911
Mannheim. Hauptbahnhof, 1931
Hauptbahnhof, 1931
Mannheim. Friedrichsbrücke, 1908
Friedrichsbrücke von der Neckarvorstadt, 1908
Mannheim. Friedrichsplatz, 1910
Friedrichsplatz, 1910
Mannheim. Gontardplatz
Gontardplatz
Mannheim. Julia-Straße, 1910
Julia-Straße mit der Ober-Realschule, 1910
Mannheim. Kaiserring mit Bismarck Denkmal, 1910
Kaiserring mit Bismarck Denkmal, 1910
Mannheim. Lindenhof - Rennershofstraße, 1910
Lindenhof - Rennershofstraße, 1910
Mannheim. Lindenhof Unterführung, 1906
Lindenhof Unterführung am Bahnhofplatz, 1906
Mannheim. Marktplatz
Marktplatz
Mannheim. Planken, 1910
Planken mit Kaiserliches Postamt, 1910
Mannheim. Rathaus
Rathaus mit Breite Straße
Mannheim. Rheinbrücke
Rheinbrücke
Mannheim. Rheinbrücke
Rheinbrücke mit Blick auf Ludwigshafen
Mannheim. Schillerplatz
Schillerplatz
Mannheim. Schloß - Mittelbau
Schloß - Mittelbau mit Kaiserdenkmal und Monumentalbrunnen

Chronik der Stadt Mannheim

Meilensteine bis zum 13. Jahrhundert

766 - Im „Codex Laureshamensis“, der Urkundensammlung des Klosters Lorsch, wird „Man¬nenheim“ im Zusammenhang mit einer Schenkung erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich – wie bei vielen fränkischen Gründungen – von einer Person her (Heim des Manno; „Manno“ ist vermutlich eine Kurzform von Hartmannn oder Hermann). Bis 899 gehen mehr als 40 Besitztitel im Dorf Mannheim an das Lorscher Kloster. Der Gesamtumfang wird auf ca. 620 Morgen Land (206 ha) geschätzt. 28 Männer, neun Frauen sowie sechs Ehepaare sind namentlich als Stifter bekannt.

1247 - Kurpfalz und Kurmainz schließen einen Vergleich über das Lorscher Erbe. Der in Mannheim vom Kloster Lorsch betriebene Villikationshof (Verwaltungszentrum) dürfte die Grundlage für den beträchtlichen kurpfälzischen Domänenbesitz in Mannheim darstellen. Spätestens zu dieser Zeit, wahrscheinlich aber schon seit 1160, unterliegt Mannheim der pfälzischen Landeshoheit. Geprägt wird das Dorf weitgehend durch Land- und Viehwirtschaft und den Rheinzoll.

1270 - Die beiden bei Mannheim gelegenen Zollburgen Rheinhausen und Eichelsheim werden durch Truppen des Mainzer Erzbischofs zerstört. Nach dem Wiederaufbau wird Burg Eichelsheim, vormals am heutigen Stephanienufer gelegen, zur Hauptzollstätte der Region.

1287 - Das Dorf Dornheim, wohl am Feudenheimer Aubuckel gelegen, wird letztmalig urkundlich erwähnt. Die Dornheimer Gemarkung teilen sich die Dörfer Käfertal und Mannheim auf, die darüber Jahrhunderte lang im Streit liegen.

Meilensteine 14. bis 16. Jahrhundert

1307 - Mit Konrad Zeisolf ist erstmals ein Dorfschultheiß namentlich bekannt. Der zumeist auf Lebenszeit vom Pfalzgrafen ernannte Schultheiß steht dem Dorf vor und vertritt es gegenüber dem Landesherrn.

1329 - Der Hausvertrag von Pavia führt zur endgültigen Trennung der wittelsbachischen Linien (bis 1778) in einen pfälzischen und einen bayerischen Zweig. Die rheinischen Pfalzgra¬fen erhalten 1356 die Kurwürde zugesprochen. Eigens im Vertragstext aufgeführt ist Mannheim als Teil der Pfalzgrafschaft.

1368 - Die „Veste Mannheim“, die auf der Mannheimer Gemarkung liegende Burg Eichelsheim, und damit auch das gleichnamige Dorf werden zu den unveräußerlichen Bestandteilen der Kurpfalz gerechnet (Kurpräzipuum).

1387 - Eine Urkunde über Verpachtung von Gütern des Deutschen Ordens auf Mannheimer Gemarkung ist die älteste im Original erhaltene, vom Dorfgericht ausgestellte Urkunde; sie befindet sich heute im Generallandesarchiv Karlsruhe.

1415 - Der vom Konstanzer Konzil 1415 für abgesetzt erklärte Papst Johannes (XXIII.) wird auf Burg Eichelsheim gefangen gehalten. Erst nach Zahlung von 35 000 Goldgulden kommt das vormalige Kirchenoberhaupt im Frühjahr 1419 frei und wird von seinem Nachfolger Martin V. zum Kardinal von Tusculum ernannt.

1439 - Eine Steuerliste erfasst alle 97 Haushaltsvorstände. Demnach leben ca. 500 Einwoh¬ner(innen) im Dorf, das nach Seckenheim und Neckarau zu den größten am unteren Neckar zählt. Die Bäckerin Christine ist das ärmste, der Pächter der Domäne Rhein¬hausen Nikolaus Schelbock das reichste Mitglied der Dorfgemeinschaft.

1462 - Durch den Sieg über das Heer seiner verbündeten Gegner – des Grafen von Württem¬berg, des Markgrafen von Baden und des Bischofs von Metz – in der Schlacht bei Se¬ckenheim erringt der pfälzische Kurfürst Friedrich I. der Siegreiche die Vormachtstellung am mittleren Oberrhein.

1510 - Schultheiß und Gericht führen ein Siegel.

1528 - Sebastian Münster veröffentlicht eine erste kartographische Darstellung des Neckar¬lands, auf der auch Mannheim eingezeichnet ist.

1545 - Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz erwirbt das kirchliche Patronatsrecht, das zuvor das Stift St. Martin in Worms innehatte (urkundlich belegt seit 1378).

1556 - Kurfürst Ottheinrich führt in der Pfalz die Reformation durch.

1566 - Erstmals findet eine Dorfschule mit 30 Schülern Erwähnung.

1598 - Der niederländische Kapitän Lennep hat den Auftrag, in der Kurpfalz nach einem geeig¬neten Festungsstandort zu suchen und entsprechende Pläne zu entwerfen. Er empfiehlt das Areal um das Dorf Mannheim.

Meilensteine 17. Jahrhundert

1606 - Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz legt den Grundstein zum Bau der Festung Friedrichsburg. Das gitterförmige Straßennetz für die mit der Festung verbundene, neu geplante Bürgerstadt ist bis heute erhalten geblieben. Die Baublöcke von ungefähr gleicher Größe werden „Quadrate“ genannt; darauf ist die Bezeichnung „Quadratestadt“ zurückzuführen. Sie sind bis zum Beginn des 30-jährigen Kriegs 1618 jedoch nur teilweise bebaut.

1607 - Kurfürst Friedrich IV. stellt erste Stadtprivilegien aus. Sie werden in vier Sprachen (deutsch, lateinisch, französisch, niederländisch) gedruckt, um Zuwanderung aus ganz Europa anzuziehen. Mit dem Namen Mannheim lebt der alte Dorfname fort; auch stellt die vormalige Dorfbewohnerschaft sowohl die zahlenmäßige Mehrheit wie auch die Füh¬rung im Rat. Bis 1618 steigt die Einwohnerzahl lediglich um rund ein Drittel auf höchstens 1 500.

1613 - Pfalzgraf Johann von Zweibrücken, Vormund des minderjährigen Kurfürsten Friedrich V., verleiht der Stadt zwei Jahrmärkte auf 1. Mai und 22. September. In dieser Tradition stehen der heutige Maimarkt und die beiden Vergnügungsmessen.

1622 - Der Heerführer der katholischen Liga Johann Tserclaes Graf von Tilly erobert und zerstört Stadt und Festung. Bis zum Ende des 30-jährigen Kriegs (1618-48) wird Mannheim mehrfach besetzt und verwüstet

1652 - Die von Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz verliehenen neuen Privilegien begründen eine Stadtverfassung. Unter maßgeblicher Beteiligung französischer, wallonischer und flämischer Kolonisten wird Mannheim wieder aufgebaut.

1660 - Eine „Judenkonzession“ begünstigt die Niederlassung jüdischer Familien.

1665 - Die erste Lateinschule nimmt ihren Unterricht auf. In der Tradition dieser Anstalt, die seit 1807 Lyceum genannt wird, steht das heutige Karl-Friedrich-Gymnasium.

Der Markt wird (wie noch heute) dreimal in der Woche auf G 1 abgehalten.

1669 - Über den Rhein wird eine „fliegende Brücke“ geschlagen.

1679 - Der wallonische Bierbrauer Jean de Chèsne (Chaine) erhält die Konzession zur Führung der Brauerei und Schankwirtschaft „Zum Aichbaum“ im heutigen Quadrat Q 5. Daneben bestehen 1680 fast 100 Wirtshäuser und 25 Brauereien in der Stadt. 1717 erwirbt der Bierbrauer Johannes Blanckart das Schildrecht des ehemaligen „Aichbaum“ für eine neue Brauerei in P 5 „Zum grünen Eichbaum“. In dieser Tradition steht die heutige Eichbaum-Brauereien AG.

1680 - Die in der Festung Friedrichsburg im Zeichen religiöser Toleranz errichtete Eintrachtskirche wird geweiht.

1685 - Philipp Wilhelm aus der katholischen Linie der Pfalzgrafen zu Neuburg tritt die Erbfolge als Kurfürst von der Pfalz an. Durch die Gleichberechtigung der christlichen Konfessionen gelangen Katholiken in den Stadtrat.

1689 - Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstören französische Truppen Mannheim. Zu dieser Zeit leben einschließlich der Besatzung der Friedrichsburg rund 6 500 Menschen in Stadt und Festung.

1692 - Auf dem rechten Neckarufer errichten zurückgekehrte Bürger die Siedlung Neu-Mann-heim, die 1697 durch Brand größtenteils vernichtet wird.

1697 - Kurfürst Johann Wilhelm fordert zum Wiederaufbau der Stadt auf. Um die geflohenen Bürger zur Rückkehr zu bewegen und neue Zuwanderer anzuziehen, erlässt der Kurfürst 1698 erweiterte Privilegien.

1699 - Mannheim erhält ein Postamt.

Meilensteine 18. Jahrhundert

1700 - Für das neue Rathaus in F 1 wird der Grundstein gelegt. Seit 1705 finden dort die Ratssitzungen statt. Die durch einen zentralen Turm mit dem Rathaus verbundene Untere Pfarrkirche St. Sebastian wird 1710 geweiht.

1708 - Der jüdische Hoffaktor Lemle Moses Reinganum stiftet eine Klaus (Synagoge mit Lehrhaus), die bis zur Zerschlagung der jüdischen Gemeinde unter der NS-Diktatur Bestand hat und seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Zentrum des orthodoxen Teils der Gemeinde wird.

1709 - Die Festung Friedrichsburg wird mit der Bürgerstadt vereinigt.

1720 Kurfürst Karl Philipp verlegt Hofhaltung und Staatsverwaltung von Heidelberg nach Mannheim und befiehlt den Bau eines Schlosses (Ende der Bautätigkeit 1760).

1725 - In N 1 am Paradeplatz wird mit dem Bau des Kaufhauses nach Plänen von Alessandro Galli da Bibiena begonnen (vollendet 1747). Entgegen der ursprünglichen Funktionsbe­stimmung nutzen vorwiegend staatliche Behörden das Gebäude. 1899 geht es in städ­tisches Eigentum über und wird bis 1910 nach Plänen von Richard Perrey zum Rathaus umgebaut. Bei dem Luftangriff des 5./6. September 1943 wird das Kaufhaus weitgehend zerstört und nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. -

1728 - Für Krämer und Handelsleute wird eine Zunftordnung erlassen. Sie sieht die Gründung einer „Handlungsinnung“ vor, in deren Tradition die heutige Industrie- und Handelskammer steht.

1733 - Mit den geänderten Stadtprivilegien erfolgt eine Neuorganisation der Stadtverwaltung.Der Grundstein zur Jesuitenkirche, der größten Barockkirche am Oberrhein, wird gelegt (vollendet 1760). Das im 2. Weltkrieg zerstörte Gotteshaus wird bis 1960 wiederaufgebaut; der rekonstruierte Hochaltar wird 1997 geweiht.

1741 - Das wöchentliche „Mannheimer Frag- und Kundschaffts-Blat“ erscheint als erste Mann-heimer Zeitung.

1748 - Der Geiger und Komponist Johann Wenzel Anton Stamitz wird im Kurpfälzischen Hofkalender als „Director der Instrumental-Music“ geführt; er steht bereits seit 1741 in Diensten Karl Theodors. Mannheim ist zu dieser Zeit ein Musikzentrum von europäischem Rang. Die „Mannheimer Schule“ erlangt ihren überregionalen Ruf durch die atemberaubende Perfektion, mit der die Kurpfälzische Hofkapelle musiziert. Aus dem Orchester erwachsen Komponisten wie Christian Cannabich, Ignaz Holzbauer, Franz Xaver Richter und Stamitz’ Sohn Karl.

1763 - Kurfürst Karl Theodor stiftet die kurpfälzische Akademie der Wissenschaften und 1775 die Deutsche Gesellschaft.

1769 - Goethe kommt erstmals in die Stadt (letzter Besuch 1815)

1774 - Christian Meyer bezieht die neu erbaute Sternwarte. Als führendes Mitglied der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt er sich mit Astronomie, Kartographie und Meteorologie. 1820 wird die Sternwarte zum Ausgangspunkt der Vermessung („Triangulierung“) des Großherzogtums Baden.

1775 - Ein Firmenverzeichnis nennt 15 Textilhandlungen und 56 Geschäfte für Spezereien, Eisen- und Kurzwaren.

1777 - Mozart, Lessing und Wieland weilen in der kurpfälzischen Residenz

1778 Um die bayerische Erbschaft antreten zu können, muss Kurfürst Karl Theodor die Resi-denz nach München verlegen

Freiherr Wolfgang Heribert von Dalberg wird mit der Leitung des Nationaltheaters be¬traut, das der Kurfürst als Ausgleich für den Wegzug des Hofs in Mannheim bestehen lässt.

Johann Christoph Michel gründet eine Krappfabrik (Farbstoffherstellung) an der Schwet-zinger Straße, die bis in die 1850er Jahre besteht.

1780 - Kurfürst Karl Theodor gründet eine meteorologische Klasse der Kurpfälzischen Akade¬mie der Wissenschaften. Ihr Mitglied Johann Jakob Hemmer brachte seit 1776 „Wetter¬stangen“ (Blitzableiter) an öffentlichen Gebäuden, u.a. dem Mannheimer Zeughaus an. 1784 experimentierte er mit Heißluft¬ballons und baute ein internationales Netz von Wetterbeobachtungsstationen auf, in denen jeweils zum selben Zeitpunkt („Mannheimer Stunde“) meteorologische Daten aufgezeichnet werden sollten.

1782 - Friedrich Schillers Jugendwerk „Die Räuber“ wird in Anwesenheit des Dichters uraufge-führt. Nach seiner Flucht aus Stuttgart verpflichtet Freiherr von Dalberg Schiller 1783-85 als Theaterdichter.

1785 - Wolf Haium Ladenburg gründet eine Bank, die im 20. Jh. in der Deutschen Bank AG aufgeht.

1790 Die erste Nummer des „Mannheimer Intelligenzblatts“ erscheint. In seiner Tradition steht der „Mannheimer Morgen“

Hirsch Levy Hohenemser gründet das zweite bedeutende jüdische Bankhaus, ebenfalls ein Vorläuferinstitut der Deutschen Bank AG.

1792 - August Wilhelm Iffland, bereits seit 1779 als Schauspieler am Nationaltheater erfolg¬reich, wird zum Regisseur ernannt (bis 1796).

1795 - Mannheim wird in den Koalitionskriegen von den Franzosen besetzt; bei der Rückerobe-rung durch österreichische Truppen erleidet die Stadt durch Artilleriebeschuss schwere Zerstörungen.

1799 - Die Festungsanlagen werden geschleift und das frei werdende Gelände rund um die Stadt neu angelegt (bis 1821).

Meilensteine 19. Jahrhundert

1802/03 - Mannheim fällt an Baden (Reichsdeputationshauptschluss: 25. Februar 1803)

1808 - Auf Bitte der badischen Erbgroßherzogin Stephanie wird der Schlossgarten angelegt (bis 1811)

1810 - Das badische Oberhofgericht nimmt in Mannheim seinen Sitz (bis 1879)

1811 - Die heutige Zählung der „Quadrate“ mit Buchstaben und Ziffern wird eingeführt

1815 - Der österreichische Kaiser Franz und der russische Zar Alexander halten sich zwei Tage in Mannheim auf

1817 - Karl Drais unternimmt am 12. Juni mit seiner Laufmaschine (einem Vorläufer des Fahr­rads und einer Schlüsselinnovation auf dem Weg zur individuellen Mobilität) die erste Fahrt von Mannheim zum Relaishaus an der Schwetzinger Chaussee

1819 - Der Burschenschafter Karl Ludwig Sand ermordet aus politischen Gründen den Schrift­steller und russischen Staatsrat August von Kotzebue. Die Tat löst in den Staaten des Deutschen Bunds Unterdrückungsmaßnahmen gegen nationale und liberale Bestrebun­gen aus (Karlsbader Beschlüsse)

1822 - Stadtdirektor Philipp Anton von Jagemann initiiert die Gründung der städtischen Spar­kasse (heute Sparkasse Rhein-Neckar Nord)

Eine Volkszählung ergibt, dass weniger als 20 000 Einwohner(innen) in der Stadt leben

1827 - Paolo Giulini gründet eine chemische Fabrik nördlich des Neckars in Wohlgelegen, die 1854 im Verein chemischer Fabriken aufgeht.

1828 - Am Rhein wird ein Freihafen eröffnet

1831 - Durch den Abschluss der ersten Rheinschifffahrtskonvention („Mainzer Akte“) wird Mannheim bis 1910 Endpunkt der Großschifffahrt auf dem Rhein.

1832 - Erstmals machen sich oppositionelle Regungen gegen die Regierungspolitik bemerkbar, als nach dem „Hambacher Fest“ die Zensur wieder eingeführt wird. Anfang Juni kommt es zu Straßendemonstrationen, die unter Einsatz von Militär blutig unterdrückt werden.

1833 - Der Verein für Naturkunde sowie der Kunstverein werden gegründet

1834 - An der feierlichen Grundsteinlegung für den Rheinhafen, der 1840 vollendet wird, nimmt der badische Großherzog Leopold teil.

Johann Konrad Reihle gründet eine Zuckerfabrik, die 1867 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird (heute Südzucker AG).

1835 - Der in Mannheim erschienene Roman „Wally die Zweiflerin“ von Karl Gutzkow wird ver­boten, der Autor in Haft genommen und wegen Vergehens gegen das Pressegesetz zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

1836 - Joseph Vögele produziert in seiner Schmiede Eisenbahngerät. Die aus diesen Anfängen entstehende Maschinenfabrik zieht 1874 an die Bahnlinie am späteren Neckarauer Bahnübergang und firmiert heute als Joseph Vögele AG

1839 - Das Nationaltheater wird in städtische Verwaltung übernommen. Seit 1997 wird es als Eigenbetrieb geführt

1840 - Als erste badische Strecke wird die Bahnlinie Mannheim-Heidelberg eröffnet. Der Bahn­hof befindet sich am östlichen Stadtrand nahe dem heutigen Tattersall

Als weitere höhere Lehranstalt nimmt die Bürgerschule den Unterrichtsbetrieb auf. Aus ihr geht 1869 das Realgymnasium hervor

1842 - Binnenschiffer und Kaufleute gründen die Mannheimer Dampfschleppschifffahrts-Ge­sellschaft. Bei der Neugründung 1862 übernehmen Großkaufleute die führende Rolle

Rechtsanwalt Friedrich Hecker zieht in den badischen Landtag ein und entwickelt sich in den folgenden Jahren zum Anführer einer radikaldemokratischen Opposition

1843 - Die Feier des 25-jährigen Jubiläums der badischen Verfassung wird von den Opposi­tionskräften zu einer liberalen Kundgebung genutzt

Hector Berlioz dirigiert eigene Werke in Mannheim

1844 - Nach Bayern (1831) und Württemberg (1837) eröffnen auch die USA ein Konsulat. 1905 haben 30 Konsulate hier ihren Sitz

Albert Lortzing leitet eine Aufführung seiner komischen Oper „Zar und Zimmermann“ im Nationaltheater

1845 - Eine gegen die staatlichen Zensurübergriffe gerichtete Bürgerversammlung wird unter Einsatz von Militär aufgelöst. Die Jahre bis zum Ausbruch der Revolution 1848 sind von Gründungen und Verboten oppositioneller Vereine, Zusammenstößen mit dem Militär und einer dramatischen Hungersnot gekennzeichnet

Als erster fester Übergang über den Neckar wird die Kettenbrücke eingeweiht. Als sie dem gewachsenen Verkehrsaufkommen nicht mehr genügt, wird sie abgerissen und 1891 durch die neu erbaute Friedrichsbrücke ersetzt. 1907 kommt als zweite die Jung­buschbrücke, 1926 die Friedrich-Ebert-Brücke hinzu

1848 - Friedrich Engelhorn sen. gründet eine Fabrik für Portativgas. Den bei der Gaserzeugung als Abfallprodukt entstehenden Teer verwertet er seit 1860 in einer Anilinfabrik. Aus ihr geht 1865 die BASF hervor. Obwohl die Fabrikanlagen in Ludwigshafen errichtet wer­den, behält das Unternehmen bis 1925 seinen Sitz in Mannheim.

Mannheim ist ein Ausgangs- und Mittelpunkt der politischen und revolutionären Bewe­gung. Aus der Quadratestadt kommen prominente gemäßigte Liberale wie Friedrich Da­niel Bassermann, Karl Mathy und Alexander von Soiron, Männer der Mitte wie Lorenz Brentano und Wilhelm Sachs, aber auch radikale Demokraten wie Karl Blind, Friedrich Hecker oder Gustav Struve. Katharina Betz und Therese Canton gründen zwei Frauen­vereine zur Unterstützung politischer Gefangener und Flüchtlinge.

1849 - Nach Niederschlagung des badischen Volksaufstands werden zahlreiche Revolutionäre standrechtlich erschossen, so in Mannheim Heinrich Dietz, Karl Höfer, Peter Lacher, Va­lentin Streuber und Adolf von Trützschler

1854 - Eine französische Spiegelmanufaktur (heute Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH Werk Mannheim) nimmt auf dem zum Dorf Käfertal gehörenden Waldhof die Produktion auf und errichtet eine Wohnsiedlung für ihre zunächst französischen Arbeiter. In der Spiegelsiedlung wird 1897 der spätere Fußball-Bundestrainer Josef (Seppl) Herberger geboren.

1855 - In F 2 wird eine neue Synagoge errichtet. Der prunkvolle Bau mit Orgel dient dem libera­len Teil der jüdischen Gemeinde als Gotteshaus.

Mannheim zählt wieder über 25 000 Einwohner.

1859 - Heinrich Lanz führt unter der Firma seines Vaters amerikanische und englische Land­wirtschaftsmaschinen ein. Der damit verbundene Reparaturbetrieb bildet die Keimzelle der Maschinenfabrik Heinrich Lanz, die 1925 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird (seit 1967 John Deere Werke Mannheim).

Der Mannheimer Altertumsverein (heute Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz) wird gegründet.

1861 - In der Gastwirtschaft „Halber Mond“, H 2, 3 konstituiert sich auf Initiative von Johann Peter Eichelsdörfer ein Arbeiter-Bildungs-Verein. Dieser steht in der Tradition des 1844 ins Leben gerufenen, 1847 aufgelösten Handwerker-Gesellen-Vereins. Bereits im ersten Jahr wächst die Mitgliedschaft auf über 500 an. Als Vorläufer der Sozialdemokratie ge­winnt der Verein bald überörtliche Bedeutung.

1862 - Die Handelskammer beschließt die Errichtung einer Produktenbörse

1863 - Auf Privatinitiative wird eine Töchterschule als erste höhere Lehranstalt für Mädchen er­öffnet. Aus ihr geht das heutige Elisabeth-Gymnasium hervor, das 1905 das neu erbau­te Schulhaus in D 7 bezieht.

Nach Aufhebung der Zünfte (1862) werden erste Gewerkschaften (Tabakarbeiter, Buch­drucker) gegründet.

1865 - Johannes Brahms tritt erstmals in Mannheim auf. Zwischen 1872 und 1882 fungiert der Bankier Wilhelm Lindeck als Brahms’ Vermögensverwalter. Eine langjährige freund­schaftliche Verbindung pflegt Brahms mit Helene und Felix Hecht.

1866 - Nach einer Dampfkesselexplosion im Vorjahr gründen 21 Unternehmer die „Gesell­schaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkesseln“. Aus ihr gehen die heu­tigen Technischen Überwachungsvereine (TÜV) hervor. 1868 tritt Carl Isambert als erster Prüfer und Sachverständiger seinen Dienst an.

1867 - Die Rheinbrücke wird für den Eisenbahnverkehr eröffnet.

1868 - Die revidierte Rheinschifffahrtsakte wird in Mannheim unterzeichnet. Die „Mannheimer Akte“ bildet bis heute die Rechtsgrundlage der freien Rheinschifffahrt.

Auf Initiative von Gewerkschaftern bildet sich eine Filiale des lassalleanischen „Allgemei­nen Deutschen Arbeitervereins“. Ein Jahr später sammeln sich die Anhänger Wilhelm Liebknechts und August Bebels in einem örtlichen Verein der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ („Eisenacher“). Beide Richtungen schließen sich 1875 zur „Sozialisti­schen Arbeiterpartei“ (seit 1890 SPD) zusammen. Unter dem Bismarck’schen „Sozialis­tengesetz“ (1878-90) entwickelt sich Mannheim zu einem Knotenpunkt des illegalen SPD-Netzes.

1869 - Demokraten und Nationalliberale bilden Vereinsorganisationen. Während die Demokra­ten bis Mitte der 1880er Jahre dominieren, steigen seither die Sozialdemokraten zur stärksten politischen Kraft auf. Aufgrund des Drei-Klassen-Wahlrechts nehmen dennoch bis 1918 Nationalliberale die führende Stellung in der Kommunalpolitik ein.

1870 - Die Badische Bank (seit 1978 Baden-Württembergische Bank) und die Rheinische Creditbank (1929 in der Deutschen Bank AG aufgegangen) werden gegründet.

1872 - Der Ingenieur Carl Reuther und der Schlossermeister Karl Bopp gründen ein gemein­sames Unternehmen in der Neckarstadt, das sich auf die Herstellung von Messinstru­menten und Zählern spezialisiert und 1894 auf den Waldhof übersiedelt (heute Bopp & Reuther AG).

Christian Friedrich Boehringer verlegt seine pharmazeutische Fabrik von Stuttgart nach Mannheim. Das als Boehringer Mannheim GmbH firmierende Unternehmen erhält 1985 für sein Analysegerät Reflotron den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft in Silber und wird 1990 vom Bundesverband der Deutschen Industrie für umweltorientierte Unter­nehmensführung ausgezeichnet. 1997 wird die Firma von dem Basler Pharmakonzern Hoffmann-La Roche übernommen und trägt ab 1999 den Firmennamen Roche Diagno­stics GmbH.

Richard Wagner besucht Mannheim. Bereits ein Jahr zuvor hatte der Musikalienhändler Emil Heckel den ersten deutschen Wagner-Verein ins Leben gerufen.

1873 - Friedrich Julius Bensinger gründet die Rheinische Hartgummiwaren-Fabrik in Neckarau, die sich seit 1885 Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik nennt. Die spätere Schildkröt AG geht schließlich in der Braas Flachdachsysteme GmbH & Co. Kunststoffwerk Mann­heim auf.

Ein Mannheimer Konsortium gründet die Chemische Fabrik Rheinau, die 1886 in eine Aktiengesellschaft für Chemische Industrie umgewandelt und 1887 an die Chemische Fabrik Rhenania in Aachen verkauft wird. 1912 übernimmt die Th. Goldschmidt AG das Rheinauer Werk, wo ab 1916 eine Versuchsanlage zur Kohlehydrierung (Gewinnung von Benzin aus Kohle) nach dem von dem Chemiker Friedrich Bergius entdeckten Ver­fahren errichtet wird. 1919 trennt sich Bergius von Goldschmidt und gründet die Deut­sche Bergin AG, wo er seit 1924 mit der Zuckergewinnung aus Holz experimentiert. 1931 erhält Bergius den Nobelpreis.

1875 - Der Mühlauhafen wird eröffnet.

1876 - Der neue Hauptbahnhof an der Südostecke der Stadt wird in Betrieb genommen.

1877 - Die chemische Fabrik Lindenhof Weyl & Co. wird gegründet. 1889 erwirbt sie das Gelände auf dem Waldhof, wo sich heute die Chemische Fabrik Weyl GmbH befindet.

1879 - Die Mannheimer Versicherungsgesellschaft (heute Mannheimer Versicherungen AG) wird gegründet.

1881 - Der Fernsprechverkehr wird mit zunächst 47 Teilnehmern eröffnet

1882 - Hinter der Sternwarte wird als private Vergnügungsanlage der Friedrichspark eröffnet.

1883 - Carl Benz gründet die Firma Benz & Co. Rheinische Gasmotorenfabrik, aus der später die Motorenwerke Mannheim AG (später Deutz AG Werk Mannheim) und das Mercedes-Benz Werk Mannheim-Waldhof hervorgehen.

Die 1880 gegründete Bauunternehmung Weis & Bernatz siedelt nach Mannheim über. Sie firmiert seit 1892 als Grün & Bilfinger oHG (heute Bilfinger Berger).

Die Eduard Kauffmann & Söhne GmbH gründet die erste Mannheimer Dampfmühle. Bis 1907 entstehen vier weitere Mühlen am Industriehafen.

Aus einer kleinen Rübölfabrik entsteht die Mannheimer Ölfabrik AG, die sich mit ande­ren Unternehmen zum Verein Deutscher Ölfabriken (heute Cereol Deutschland GmbH) zusammenschließt

1884 - Am Altrhein bei Sandhofen entsteht die Zellstofffabrik Waldhof, die später in der SCA Hygiene Papier GmbH aufgeht.

Nachdem die Sozialdemokraten bereits seit 1878 dem Bürgerausschuss angehören, ziehen sie erstmals mit zwei Vertretern in den Stadtrat ein.

1886 - Carl Benz lässt sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ patentieren und macht am 3. Ju­li eine erste Probefahrt: die Geburtsstunde des Automobils. Zwei Jahre später unter­nimmt Bertha Benz, die Frau des Erfinders, die erste Überlandreise nach Pforzheim mit dem „Patent-Motorwagen“.

1888 - Am 1. August wird der erste Führerschein der Welt für Carl Benz ausgestellt

1889 - Der von Gustav Halmhuber entworfene Wasserturm ist mit der Aufstellung der bekrö­nenden Figur der Amphitrite vollendet. Die zentrale Wasserversorgung, in deren System der Wasserturm als Druckausgleichsreservoir fungiert, wird bereits 1888 in Betrieb ge­nommen.

1890 - Die Badische Tonröhrenfabrik AG Friedrichsfeld wird gegründet. Das später Deutsche Steinzeugfabrik für Kanalisation und chemische Industrie genannte Unternehmen fir­miert heute als Friatec AG.

Das Bekleidungshaus Engelhorn & Sturm wird eröffnet.

Als erster Sozialdemokrat in Baden wird August Dreesbach in den Reichstag gewählt. Ein Jahr später erringt die SPD in Mannheim zwei Landtagsmandate.

1894 - Der Luisenpark zwischen Neckar und Oststadt, benannt nach der Großherzogin, wird zur öffentlichen Benutzung freigegeben.

1895 - Die Stadt erwirbt von Sandhofen die Friesenheimer Insel und beginnt mit dem Bau des Industriehafens.

1897 - Der von privaten Finanziers und Firmen angelegte Rheinau-Hafen wird in Betrieb ge­nommen.

Der Verein „Frauenbildung – Frauenstudium“ bildet eine Ortsgruppe, die bald zu den stärksten im Reich gehört. Zu den maßgeblichen Mitgliedern zählen Julie Bassermann und Alice Bensheimer. 1916 gelingt dem Verein die Gründung einer Sozialen Frauen­schule zur Ausbildung von Fürsorgerinnen und verwandten Frauenberufen mit der Do­zentin der Handelshochschule Elisabeth Altmann-Gottheiner als geschäftsführender Vorsitzender und Marie Bernays als Leiterin.

Mit der Eingemeindung Käfertals wird das Industriegebiet Waldhof der Stadt eingeglie­dert. Mannheim zählt nun über 100 000 Einwohner und ist damit Großstadt. Bis 1913 folgen die Eingemeindungen Neckaraus (1899), Feudenheims (1910) sowie Sandhofens und des Rheinau-Gebiets (1913). Die Gemarkungsfläche der Stadt vergrößert sich um fast 350%.

1898 - Eine private Ingenieurschule wird eröffnet. 1939 von der Stadt übernommen, geht die Ingenieurschule 1962 in staatliche Regie über (seit 1995 Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Technik und Gestaltung).

1899 - Die Sunlight (heute Lever Fabergé Deutschland GmbH) wird gegründet.

Das städtische Elektrizitätswerk am Industriehafen nimmt den Betrieb auf.

Auf gewerkschaftliche Initiative finden erste Volkshochschulkurse statt. In dieser Tradi­tion steht die Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH.

Erstmals werden Frauen als ehrenamtliche Armenpflegerinnen berufen. Unter ihnen ist Alice Bensheimer, die mit Marie Tillessen 1905 auch in die städtische Armenkommis­sion gewählt wird.

Meilensteine 20. Jahrhundert

1900 - Die schweizerische Brown, Boveri & Cie. KG verlegt ihre deutsche Niederlassung von Frankfurt nach Mannheim, nachdem sie 1898 von der Stadt den Auftrag zum Bau des Elektrizitätswerks erhielt. Nach der Fusion mit der schwedischen ASEA (1987) gehört BBC Mannheim zum ABB-Konzern. Teile des Unternehmens werden 2000 vom französischen ALSTOM- bzw. dem kanadischen Bombardier-Konzern übernommen.

Der „Gewerbeverein und Handwerkerverband“ gründet die Mannheimer Gewerbebank (heute Volksbank Rhein-Neckar eG).

Alfred Kander eröffnet in T 1 das erste Warenhaus.

1901 - Die Handwerkskammer Mannheim wird gegründet.

Die erste Linie der elektrischen Straßenbahn geht in Betrieb.

Auf Initiative von Stadtschulrat Joseph Anton Sickinger beschließt der Stadtrat Schritte zu einer organisatorischen Reform der Volksschule (Hilfs- und Förderklassen sowie Fortbildungskurse), die in den Folgejahren ausgebaut und durch „sozialhygienische“ Maßnahmen (Schulturnen, medizinische Untersuchungen, Brausebäder, Schulspeisung, Ferienkolonien) ergänzt werden. Das „Mannheimer Schulsystem“ findet international Beachtung und Nachahmung. Die Nationalsozialisten schaffen es nach 1933 ab.

1903 - Die Festhalle Rosengarten wird eingeweiht. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wird der Gebäudeteil am Friedrichsplatz mit Musen- und Stamitzsaal wieder aufgebaut; an Stelle des Nibelungensaals wird bis 1974 ein Neubau (Mozartsaal) errichtet. Durch eine unterirdische Variohalle erhält das Kongresszentrum 1999 weitere Räume.

1905 - Nachdem ein bereits 1892 gegründeter Verein sozialistischer Frauen und Mädchen nur von kurzem Bestand war, konstituiert sich ein sozialdemokratischer Frauenverein unter Leitung von Lina Kehl. Eine maßgebliche Rolle im Verein spielt auch Therese Blase, die seit

1912 dem badischen Landesvorstand der SPD angehört.

Der Verkehrsverein wird gegründet.

Die Handelshochschule nimmt ihren Lehrbetrieb im Wintersemester mit ersten Kursen auf; die feierliche Eröffnung findet erst 1907 statt. Die aus ihr hervorgehende Wirtschaftshochschule wird 1967 zur Universität erhoben.

1906 - Das auf dem SPD-Reichsparteitag im Rosengarten geschlossene „Mannheimer Abkommen“ regelt die Beziehungen zwischen Partei und Gewerkschaften.

Der Verein für Frauenstimmrecht gründet eine Mannheimer Sektion.

1907 - Mannheim feiert sein 300-jähriges Stadtjubiläum u.a. mit einer „Internationalen Kunst- und Großen Gartenbau-Ausstellung“.

Die Kunsthalle, ein Bau des Karlsruher Architekten Hermann Billing, wird eröffnet.

Großherzog Friedrich I. von Baden weiht den Industriehafen ein.

Elisabeth Blaustein gründet einen Ortsverband des Bunds für Mutterschutz, der sich für ledige Schwangere und Mütter einsetzt.

1910 - Mit Julia Lanz wird erstmals eine Frau mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.

Die Gartenstadt-Genossenschaft Mannheim konstituiert sich; sie errichtet vor dem 1. Weltkrieg die Gartenstadt auf dem Waldhof. 2004 verfügt sie über 4 200 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet.

1911 - Kunsthallendirektor Fritz Wichert gründet den Freien Bund zur Einbürgerung der bilden-den Kunst, der dank gewerkschaftlicher Unterstützung rasch auf über 5 000 Mitglieder anwächst.

Der Unternehmer Karl Lanz und der Ingenieur Johann Schütte schließen einen Vertrag mit dem Ziel, ein Luftschiff nach Plänen Schüttes zu bauen. Am 17. Oktober startet das Luftschiff SL von Rheinau zum ersten Probeflug. Bis 1918 werden im Auftrag von Heer und Marine 22 Luftschiffe gebaut.

Ludwig Roebel, Versuchsingenieur bei der Brown, Boveri & Cie. KG, erfindet den nach ihm benannten Roebelstab, der den Bau wesentlich größerer Turbogeneratoren ermöglicht.

1912 - Die Hauptfeuerwache am Neckar wird ihrer Bestimmung übergeben. Nach Auszug der Feuerwehr (1975) befindet sich heute in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ein Kulturzentrum

1914 - Der SPD-Reichstagsabgeordnete Ludwig Frank, Gründer der ersten sozialdemokrati-schen Jugendorganisation (1904) und führend in der sozialistischen Friedensbewegung vor dem 1. Weltkrieg, meldet sich bei Kriegsbeginn freiwillig an die Front und fällt beim ersten Einsatz in Lothringen. Bis zum Ende des 1. Weltkriegs summiert sich die Zahl der Mannheimer Kriegstoten auf mehr als 6 200.

1915 - Die Stadt wird erstmals von Flugzeugen bombardiert. Bis Kriegsende werden insgesamt 46 Luftangriffe mit neun Toten und 22 Verletzten registriert, die Schäden an Gebäuden bleiben aber relativ gering.

1918 - Ein Arbeiter- und Soldatenrat bildet sich, kann jedoch nur kurze Zeit Einfluss ausüben.

Mannheim wird infolge der französischen Besetzung des linksrheinischen Gebiets Grenzstadt; der Übergang über die Rheinbrücke wird von französischem Militär kontrolliert

1919 - Erstmals in Deutschland werden Frauen in ein Parlament gewählt, die badische verfassunggebende Landesversammlung, darunter die Mannheimerinnen Therese Blase (SPD) und Maria Rigel (Zentrumspartei). Auch in die 96-köpfige Stadtverordnetenversammlung ziehen acht Frauen ein, in den Stadtrat wird mit Auguste Maué (USPD) lediglich eine Frau gewählt (bis 1922).

Während Unruhen Ende Februar proklamiert ein „Revolutionärer Arbeiterrat“ für einige Tage eine süddeutsche Räterepublik. In den Jahren bis 1923 kommt es immer wieder zu schweren innenpolitischen Auseinandersetzungen und Arbeitskämpfen.

1920 - Das 1912 begonnene, mit Hilfe einer Stiftung des Stadtrats und Kaufmanns Bernhard Herschel finanzierte und nach ihm benannte Hallenbad in U 3 wird eröffnet.

1921 - Fritz Huber konstruiert bei der Firma Lanz den ersten Rohölschlepper, den so genann-ten Lanz-Bulldog.

Die Großkraftwerk Mannheim AG wird gegründet; sie bildet die Grundlage einer eigenständigen dezentralen Energieversorgung.

1922 - Das seit 1913 erbaute Städtische Krankenhaus am Neckar wird eingeweiht; mit der Ansiedlung der "Fakultät für Klinische Medizin Mannheim" der Universität Heidelberg wurde 1964 am Klinikum der Grundstein für dessen universitäre Entwicklung gelegt. Die Weiterentwicklung von Forschung und Lehre wurde 1998 durch einen neuen Rahmenvertrag gesichert, die Bezeichnung "Universitätsklinikum" ist seither Bestandteil des Namens.

1923 - Wegen des Streits über die deutschen Reparationsleistungen besetzen französische Truppen die Häfen, das Schloss und weitere Teile der Stadt (bis 1924).

Heinrich Schachtner, technischer Direktor und Entwicklungschef der Stotz GmbH, erfindet einen elektromagnetischen Überstromschalter, der 1928 als Stotz-Automat patentiert wird.

1924 - Eine lokale Organisation des der SPD nahe stehenden politischen Kampfverbands „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ zum Schutz der Republik gründet sich.

1925 - Die von Gustav Friedrich Hartlaub geleitete Kunsthalle zeigt die Ausstellung „Neue Sachlichkeit“, die einer bedeutenden Kunstrichtung der zwanziger Jahre den Namen gibt.

Die Badisch-Pfälzische Luftverkehrs-AG (seit 1926 Lufthansa) nimmt ihren Sitz in Mannheim und nimmt den Flugverkehr vom Flugplatz Sandhofen auf. 1926 wird bei Neuostheim der Flughafen Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg eröffnet.

1926 - Die Gemeinnützige Baugesellschaft (heute GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH) wird gegründet.

Im Telegraphenamt in der Villa Lanz wird ein „Rundfunkbesprechungsraum“ eingerichtet. 1988 bezieht der Süddeutsche Rundfunk (heute SWR) sein neues Studio für Hörfunk und Fernsehen an der Wilhelm-Varnholt-Allee.

Die Firmen Benz & Co. und Daimler, seit 1924 als Interessengemeinschaft verbunden, schließen sich zur Daimler-Benz AG mit Sitz in Untertürkheim zusammen. Nach der Fusion mit dem amerikanischen Automobilhersteller Chrysler (1998) verschwindet der Name Benz aus der Firmenbezeichnung DaimlerChrysler AG.

Mannheims Einwohnerzahl überschreitet 250 000.

1927 - Im Luisenpark wird das erste kommunale Planetarium Deutschlands eingeweiht. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg entsteht 1984 ein neues Planetarium an der Wilhelm-Varnholt-Allee.

Der erste Abschnitt des Neckarkanals wird für die Schifffahrt freigegeben.

An der Rennwiese wird eine Sportanlage eröffnet; das Rhein-Strandbad an der Reißinsel nimmt den Badebetrieb auf.

1928 - Mit Hermann Heimerich wird erstmals ein Sozialdemokrat Oberbürgermeister. 1933 von den Nationalsozialisten gewaltsam aus dem Amt entfernt, wird er 1949 erneut zum Stadtoberhaupt gewählt (bis 1955).

Hitler spricht auf einer Kundgebung im Nibelungensaal.

1930 - Mit der Eingliederung Friedrichsfelds und Seckenheims ist der Prozess der Eingemeindungen abgeschlossen. Bereits 1929 war Wallstadt zu Mannheim gekommen.

1933 - Mannheim, wo die Nationalsozialisten selbst bei der bereits durch Terror geprägten Reichstagswahl vom 5. März mit 35,5% deutlich in der Minderheit bleiben (SPD 22,1%, KPD 19%, Zentrum 14,4%), wird dennoch „gleichgeschaltet“. Politische Gegner, besonders Kommunisten und Sozialdemokraten, werden aus ihren Ämtern entlassen, verlieren ihre Arbeitsplätze und werden grausam verfolgt. Gegen jüdische Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte hetzen die Nationalsozialisten zum Boykott auf; jüdische Beamte, Lehrer und Richter werden entlassen. Dennoch bleibt die Stadt ein Zentrum des Widerstands, insbesondere der Arbeiterbewegung. Fast 1 500 Angehörige der Opposition gegen das NS-Regime sind namentlich bekannt, mehr als 50 von ihnen lassen ihr Leben für ihre Überzeugungen.

1935 - Die Reichsautobahnstrecke Heidelberg-Mannheim-Darmstadt wird dem Verkehr über-geben.

1938 - In der so genannten Reichskristallnacht wird die Synagoge in F 2 verwüstet, weitere Ein-richtungen der jüdischen Gemeinde, Wohnungen und Geschäfte von Juden werden zerstört und geplündert. Bis 1940 gelingt rund 4 000 Juden die Emigration bzw. Flucht ins Ausland.

1940 - Fast 2 000 Mannheimer Juden werden in das Internierungslager Gurs (Frankreich) deportiert. Viele werden von dort in die Vernichtungslager des Ostens verschleppt und ermordet. Insgesamt fordert die nationalsozialistische Judenverfolgung in Mannheim rund 2 300 namentlich bekannte Opfer.

1942 - Die Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter wird von der Gestapo entdeckt; 19 der Verhafteten, darunter mit Käthe Seitz und Henriette Wagner zwei Frauen, werden hingerichtet, drei kommen im Gefängnis um.

1943 - Bei dem bis dahin schwersten Luftangriff in der Nacht des 5./6. September werden rund 6 000 Gebäude zerstört, mehr als ein Viertel der Bevölkerung wird obdachlos, 414 Tote sind zu beklagen. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs erlebt die Stadt über 150 Luftangriffe; der Zerstörungsgrad beträgt 51%. Rund 2 000 Menschen kommen bei den Bombardie-rungen um. Die Zahl der Gefallenen wird auf rund 10 000 geschätzt.

1944 - Im November 1944 wurden aus verschiedenen Ortschaften und Städten Lothringens arbeitsfähige Jungen und Männer zwischen 16 und 45 Jahren zusammengetrieben und als Zwangsarbeiter nach Mannheim bzw. den Rhein-Neckar-Raum deportiert.

Ein Projekt der Integrierten Gesamtschule Mannheim Herzogenried dokumentiert Erinnerungen und Tagebücher von über 40 ehemaligen französischen Zwangsarbeitern.

1945 - Am 29. März besetzen US-Truppen die Stadt.

Die amerikanische Militärregierung setzt Josef Braun als Oberbürgermeister ein, der im Mai 1945 einen Beirat aus je einem Vertreter der früheren Parteien SPD, KPD und Zentrum zuzieht. Im Dezember wird der Beirat erweitert auf insgesamt 18 Mitglieder, darunter mit Anette Langendorf (KPD) auch eine Frau, ist aber weiterhin auf eine beratende Funktion beschränkt. Braun hat sein Amt als OB bis 1948 inne.

1946 - Als erste der von der Wehrmacht 1945 gesprengten Brücken wird die Friedrich-Ebert-Brücke über den Neckar wieder hergestellt. An Stelle der zerstörten Friedrichsbrücke wird 1950 die Kurpfalzbrücke eingeweiht. Die wieder aufgebaute Jungbuschbrücke wird 1957 dem Verkehr übergeben.

Aus der ersten Gemeinderatswahl nach dem 2. Weltkrieg geht die SPD als stärkste Partei (40%) hervor; die CDU erhält 34,8%, die KPD 17,7% und die DVP 7,5% der Stimmen.

1947 - Mit einem einstündigen Generalstreik protestieren nach Aufruf der Gewerkschaften 100 000 Menschen gegen die schlechte Ernährungslage. Ein Jahr später, kurz nach der Währungsreform, beteiligen sich erneut 60 000 an einer „Kundgebung gegen den Preis-wucher“ auf dem Marktplatz.

1948 - Bei der ersten Direktwahl des Oberbürgermeisters setzt sich Fritz Cahn-Garnier (SPD) durch.

Die an Stelle der Behelfsbrücke neu erbaute Rheinbrücke wird für den Verkehr freigege¬ben, nachdem bereits 1946 eine Eisenbahnverbindung über den Rhein in Betrieb genommen wurde.

1949 - Der Gemeinderat beschließt einen Generalbebauungsplan als Grundlage für den Wiederaufbau.

Der VfR Mannheim wird Deutscher Fußballmeister.

Im und um den wieder aufgebauten Rosengarten findet der erste Maimarkt nach dem 2. Weltkrieg statt.

1951 - Die Mehrheit der Wähler(innen) (63%) stimmt für den Südweststaat und gibt damit den Ausschlag für die Bildung des Landes Baden-Württemberg.

1952 - Die erste Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilmwoche (seit 1961 Internationale Filmwoche Mannheim, seit 1994 Internationales Filmfestival Heidelberg-Mannheim) findet statt.

1953 - Die Bibliographisches Institut AG (Duden-Verlag) verlegt ihren Sitz von Leipzig nach Mannheim. Nach der Fusion mit dem Brockhaus-Verlag (1984) firmiert das Unterneh-men als Bibliographisches Institut + F. A. Brockhaus AG.

1954 - Der Gemeinderat beschließt anlässlich der 175-Jahr-Feier des Nationaltheaters die Stiftung des Schillerpreises. Er ist zuletzt mit 13 000 € dotiert.

1957 - Der Neubau des Nationaltheaters auf dem Goetheplatz wird eingeweiht; bei einer Generalrenovierung 1992-94 wird ein zweiter Bühnenturm (für das Schauspielhaus) errichtet. Eine weitere Spielstätte entsteht 2000 in den Räumen des unter dem Theatergebäude liegenden Bunkers.

Swansea (Wales, Großbritannien) und Mannheim begründen eine Städtepartnerschaft. Es folgen 1959 Toulon (Frankreich), 1980 Windsor (Kanada), 1988 Riesa (DDR), 1989 Kischinjow (UDSSR; heute Chisinau, Moldawien), 1991 Bydgoszcz (Polen), 2002 Klaipe¬da (Litauen) und 2004 Zhenjiang (VR China). Außerdem wurde im Juli 2005 mit der israelischen Stadt Haifa ein Freundschaftsvertrag abgeschlossen.

1960 - Bibliographisches Institut AG und Stadt stiften gemeinsam den Konrad-Duden-Preis. Er ist zuletzt mit 12 500 € dotiert.

1961 - Die Erdölraffinerie Mannheim GmbH wird gegründet, die 1964 auf der Friesenheimer Insel die Produktion aufnimmt. Ende 1988 wird die Rohölverarbeitung eingestellt.

1964 - Der Ölhafen wird eröffnet.

Der Grundstein für den Stadtteil Vogelstang wird gelegt; 1987 leben dort rund 15 000 Bewohner(innen).

Das Institut für deutsche Sprache wird gegründet. 1992 bezieht es ein eigenes Gebäude in R 5.

1968 - Der Containerterminal im Mühlauhafen wird als erste derartige Einrichtung in einem Binnenhafen in Betrieb genommen.

1971 - Die 1899 gegründete, seit 1934 städtische Hochschule für Musik wird vom Land übernommen. 1991 erhält die Staatliche Hochschule für Musik und darstellende Kunst im ehemaligen Siemenshaus in N 7 ein neues Domizil. Nach Errichtung eines Erweiterungsbaus 1999 wird der zweite Standort in Heidelberg aufgegeben.

1972 - Mit der Kurt-Schumacher-Brücke, einer 434 m langen Hängekonstruktion an einem 84 m hohen Pylon, wird ein zweiter Rheinübergang im Stadtgebiet geschaffen.

1974 - Die Stadtwerke (SMA) und die Verkehrsbetriebe (MVG) werden als Aktiengesellschaften in eine GmbH unter dem Namen Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (MVV) eingebracht. 1999 erfolgt der Börsengang der MVV Energie AG.

Die Berufsakademie am Coblitzweg nimmt ihren Betrieb auf.

1976 - Mit dem Bau der Schnellbahnstrecke Mannheim-Stuttgart wird begonnen. 1991 wird der ICE-Linienverkehr aufgenommen, der die Fahrzeit auf 40 Minuten verkürzt.

Das Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI) in J 5 wird als Modelleinrichtung gemeindenaher psychiatrischer Versorgung und Forschung eröffnet.

1979 - Die Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, 1978 aus der Akademie für Berufsberatungsfachkräfte hervorgegangen, bezieht den Neubau in Neuostheim.

1981 - Auf Initiative des 1976 gegründeten Vereins „Frauen helfen Frauen“ wird ein selbstverwaltetes Frauenhaus eröffnet. Seit 1987 ist diesem ein Fraueninformationszentrum (FIZ) zur ambulanten Beratung angegliedert. Auch das Heckert-Stift in Trägerschaft der Caritas bietet seit 1981 misshandelten Frauen eine Zufluchtstätte.

1983 - Der Erweiterungsbau der Kunsthalle am Friedrichsplatz wird eröffnet. 1999 werden in den Räumen des Tiefbunkers unter der Kunsthalle weitere Ausstellungsflächen ein-geweiht.

1984 - Der Süddeutsche Rundfunk (heute SWR) richtet „Kurpfalz-Radio“ als regionales Hör-funkprogramm ein.

1985 - Der Maimarkt, größte regionale Ausstellung für Landwirtschaft, Handel, Handwerk und Industrie in der Bundesrepublik, findet erstmals auf dem neuen Gelände im Mühlfeld statt. Die Verlegung des Maimarkts ist eine wichtige Voraussetzung für die Stadterweiterung im Osten.

Die westliche Einführung der Riedbahn wird eröffnet; die Rolle Mannheims als Intercity-Knotenpunkt wird dadurch gestärkt. Nach der Renovierung des Hauptbahnhofs (bis 1985) wird seit 1993 auch der Bahnhofsplatz (seit 1995 Willy-Brandt-Platz) neu gestaltet. Zwischen 1999 und 2001 wird der Hauptbahnhof erneut gänzlich umgebaut.

1986 - Das private Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) sendet seine erste Regionalsendung im Rahmenprogramm von RTL plus.

1987 - Nach langen Diskussionen und einem Bürgerentscheid (1986) wird mit dem Neubau eines Stadthauses auf dem Quadrat N 1 am Paradeplatz begonnen (1991 fertig gestellt). Die gleichzeitige Umgestaltung des Paradeplatzes wird 1993 mit der Wiederaufstellung der restaurierten Grupello-Pyramide abgeschlossen.

Die Jüdische Gemeinde weiht ihr Gemeindezentrum mit Synagoge in F 3 ein.

Die Stadt erhält eine Frauenbeauftragte, die auf kommunaler Ebene dafür sorgen soll, dass die im Grundgesetz verankerte Gleichstellung von Mann und Frau beachtet wird.

1988 - Das Reiß-Museum erhält in D 5 einen Neubau für die Abteilungen Archäologie und Völkerkunde. 2003 beginnt der Umbau des Zeughauses in C 5.

1989 - Die Nahverkehrsunternehmen der Region und die Deutsche Bundesbahn schließen sich im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) zusammen, um durch ein einheitliches Linien-netz und gemeinsame Preisgestaltung den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu machen.

1990 - Das Landesmuseum für Technik und Arbeit wird eröffnet; bereits seit 1986 unterhält es das Museumsschiff auf dem Neckar. 1992 wird das Haus von der UNESCO als Europäisches Museum des Jahres ausgezeichnet.

1993 - Mit dem Bau der „B-Linie“, einer Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof über den Lindenhof nach Neckarau-West, beginnt die Mannheimer Verkehrsgesellschaft AG (MVG) ihre größte Neubaumaßnahme nach dem 2. Weltkrieg. Das Projekt ist Teil des Konzepts „MVG 2000“, mit dem der öffentliche Personennahverkehr auf die Herausforderungen der Zukunft eingestellt werden soll. Der regelmäßige Verkehr auf der Strecke wird 1995 aufgenommen. 1999 wird die Linie bis zur Rheingoldhalle ausgebaut.

1994 - Das umgebaute Carl-Benz-Stadion an der Theodor-Heuss-Anlage wird seiner Bestim-mung übergeben.

Der Fahrlachtunnel, der die Bahnlinie am Neckarauer Übergang unterquert und eine direkte Straßenverbindung von den Rheinbrücken zur Autobahn unter Umgehung der Innenstadt herstellt, wird in Betrieb genommen.

Die Kulturmeile Mannheim, beginnend am östlichen Stadteingang, wird eröffnet.

1996 - Mit dem ersten Spatenstich beginnen die Bauarbeiten für den „Öko-Stadtteil“ Wallstadt-Nord, ein Musterprojekt für ökologischen Wohnungsbau.

Die Herrenmannschaft des TK Grün-Weiß gewinnt zum dritten Mal die deutsche Meisterschaft (davor 1922 und 1993).

1998 - Die Mannheimer Bürgerstiftung wird ins Leben gerufen.

Meilensteine 21. Jahrhundert

2000 - Zur Bekämpfung von Schwerpunktkriminalität werden Abschnitte der Fußgängerzone von der Kurpfalzbrücke bis zum Paradeplatz mit Videokameras überwacht.

2001 - Der MERC, seit 1996 unter dem Namen „Adler Mannheim“, gewinnt zum 5. Mal nach 1980, 1997,1998 und 1999 die deutsche Meisterschaft im Eishockey.

Curt Engelhorn, ehemaliger Gesellschafter der Boehringer Mannheim GmbH, errichtet eine Stiftung für das Reiß-Museum, das in Reiss-Engelhorn-Museen (REM) umbenannt wird.

Im Luisenpark wird ein chinesischer Garten mit Teehaus eingeweiht.

2002 - Mannheim wird Standort der ersten Popakademie, die 2003 ihren Studienbetrieb auf­nimmt und 2004 einen Neubau an der Hafenstraße bezieht.

Für Frauen, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagen, wird ein Gründerinnen­zentrum in G 7 (GiG7) eingerichtet.

2003 - Die S-Bahn Rhein-Neckar nimmt nach über 30-jährigen Planungen ihren Betrieb auf. Der Rhein wird dabei auf einer neu errichteten Brücke neben der Konrad-Adenauer-Brücke überquert.

Auf den Planken vor dem Quadrat P 2 wird ein Glaskubus enthüllt, auf dessen Innen­seiten spiegelverkehrt die Namen von 2 240 jüdischen Opfern des NS-Regimes ge­strahlt sind.

2004 - Birgit Fischer gewinnt bei den Olympischen Spielen in Athen im Vierer-Kajak über 500 m ihre achte Goldmedaille und gehört damit zu den erfolgreichsten Olympionikinnen aller Zeiten.

In der Hafenstraße wird das Existenzgründerzentrum Musikpark Mannheim mit rund 2 000 Quadratmeter Fläche für Büros, Proberäume und Studios eingeweiht.

2005 - Die fünf Verkehrsunternehmen der Städte Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim schließen sich in der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) zusammen.

Die Region Rhein-Neckar-Dreieck mit Mannheim im Zentrum, siebtgrößter wirtschaft­licher Ballungsraum in Deutschland, wird als „Europäische Metropolregion“ anerkannt.

Die seit 2004 im Bösfeld errichtete Multifunktionsarena, die 15 000 Personen Platz bietet und u.a. als Spielstätte für die Eishockeyprofis „Adler Mannheim“ dient, nimmt ihren Be­trieb auf. Die Anbindung der „SAP-Arena“ an das Stadtbahnnetz wird durch eine neu er­baute Trasse Ost gewährleistet.

Mannheim zählt 324 787 Einwohner(innen), darunter 65 100 Ausländer(innen) (31.5.2005).

2006 - Die für 7,3 Mio. Euro sanierte Breite Straße wird offiziell eingeweiht.

2007 - Nach rund dreijähriger Schließung wird der für rund 40 Mio. Euro umgebaute und restaurierte Mittelbau des Schlosses wiedereröffnet.

2008 - Der knapp 2,2 Mio. Euro teure Erweiterungsbau der Popakademie wird eröffnet.

2009 - Die Mannheimer Abendakademie eröffnet ihr neues Gebäude in U 1.

Bei der Bundestagswahl erringt Prof. Dr. Egon Jüttner (CDU) mit 48 137 Erststimmen (36,7%) das Direktmandat im Wahlkreis Mannheim. Mannheim wird außerdem durch Dr. Gerhard Schick (Die Grünen), Dr. Birgit Reinemund (FDP) und Michael Schlecht (Die Linken) im Bundestag vertreten. Die Wahlbeteiligung liegt bei 67,6%.

Mannheim wird als erste Stadt Baden-Württembergs in "Eurocities", einem Netzwerk europäischer Großstädte aufgenommen.

Nach 28 Monaten Bauzeit wird der für 31 Mio. Euro neugebaute Neckarauer Übergang offiziell eingeweiht. Der Neckarauer Übergang führt über die 14-gleisige Bahntrasse und verbindet das Zentrum mit den südlichen Stadtteilen.

2010 - Das Landesmuseum für Technik und Arbeit benennt sich in "Technoseum" um.

2012 - Unter dem Motto "Einen neuen Aufbruch wagen" findet in Mannheim der 98. Deutsche Katholikentag mit rund 80 000 Teilnehmern statt.

Im Rahmen des Abzugs der amerikanischen Truppen wird das Benjamin-Franklin-Village geschlossen.

2013 - Das Internationale Deutsche Turnfest findet an 68 Wettkampfstätten in der Metropolregion Rhein-Neckar statt.

Quelle: mannheim.de



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