Geschichte von Morbach, Rheinland-Pfalz in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Morbach ist eine verbandsfreie Gemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Die Gemeinde ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen. Morbach liegt in der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks in unmittelbarer Nachbarschaft zum Landkreis Birkenfeld. Nächstgelegenes Mittelzentrum ist die Stadt Bernkastel-Kues an der Mosel. Die Gemeinde Morbach gliedert sich in 19 Ortsbezirke, denen teilweise noch Wohnplätze oder Weiler als Gemeindeteile zugeordnet sind:
Einwohner: 10 447 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
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![]() Bahnhof und Hotel Hochwaldhof |
![]() Bischofsdhron - Fremdenpension Haus Martiny, 1967 |
![]() Bischofsdhron - Luftaufnahme |
![]() Hotel Hochwaldhof |
![]() Katholische Kirche |
![]() Merscheid - Kaufhaus und Lebensmittelladen |
![]() Panorama von Morbach |
![]() Panorama von Morbach |
Historie
Die Römerzeit
Unter römischer Herrschaft gehörte der Gemeindebezirk Morbach zur Provinz Vorderbelgien, die in der Nähe des Stumpfen Turmes bei der Siedlung Belginum die östliche Grenze zum ebenfalls römischen Obergermanien bildete.
Die Entstehungszeit
Die Dörfer der Gemeinde Morbach wurden erst im 13. und 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die häufige Endsilbe „rath“ (=Rodung) deutet auf ihre späte Entstehung hin.
Das Mittelalter
Im Mittelalter wurden die Orte des Gemeindebereiches von Kurtrier verwaltet und waren zwei Ämtern, dem Amt Hunolstein und dem Amt Baldenau, zugeteilt. Zum Amt Hunolstein gehörten die Ortschaften Elzerath, Gutenthal (teilweise), Haag, Hunolstein, Merscheid, Odert, Riedenburg und Weiperath. Zum Amt Baldenau gehörten die Ortschaften Bischofsdhron, Heinzerath, Hinzerath, Hoxel, Hundheim, Merschbach, Morbach, Rapperath, Wederath, Wenigerath, Wolzburg und ein Teil von Gutenthal.
Unter französischer Verwaltung
Unter französischer Verwaltung, und zwar ab 1797, unterstanden die Orte, mit Ausnahme von Gonzerath und Hoxel, dem Kanton Rhaunen, der verwaltungsmäßig dem Arrondissement Birkenfeld im Saar-Departement angegliedert war. Gonzerath gehörte zum Kanton Bernkastel und Hoxel zum Kanton Büdlich des Arrondissements Trier.
Zur damaligen Bürgermeisterei Merscheid gehörten die Orte Merscheid, Weiperath, Elzerath, Hunolstein, Haag, Merschbach und Heinzerath und zur Bürgermeisterei Morbach die Orte Bischofsdhron, Gutenthal, Odert, Wenigerath, Morbach, Hundheim, Wederath, Rapperath, Hinzerath, Hoxel und Wolzburg. Die Gemeinde Morscheid-Riedenburg gehörte zum Amt Wirschweiler.
Amtsort Morbach
Am 01.04.1818 wurde der Sitz des Amtes Morbach und ein Jahr später, am 01.04.1819, auch der Sitz des Amtes Merscheid nach Gutenthal verlegt. Am 01.08.1839 wurde für beide Bürgermeistereien Morbach Amtsort. Am 31.12.1841 wurde die Bürgermeisterei Merscheid aufgelöst und mit der Bürgermeisterei Morbach vereinigt. Die Gemeinde Morscheid-Riedenburg wurde erst im Jahre 1886 dem Amte Morbach angegliedert.
Von 1814 bis 1945 gehörte unser Bezirk als Teil des auf dem Wiener Kongreß neugeschaffenen Kreises Bernkastel im Regierungsbezirk Trier zu Preußen, das nach dem zweiten Weltkrieg aufgelöst wurde.
Nach dem Zusammenbruch und anschließender französischer Besatzungszeit kamen die südlichen Teile der ehemaligen Rheinprovinz (die Regierungsbezirke Koblenz und Trier) zu dem 1947 neugebildeten Land Rheinland-Pfalz. In Anknüpfung an die im Nordteil des Landes (im Regierungsbezirk Trier und im ehemaligen Regierungsbezirk Koblenz) schon bestehenden Ämter hat Rheinland-Pfalz im Jahre 1968 die Verbandsgemeinden landeseinheitlich als neue Organisationsform der Gebietskörperschaft geschaffen.
Den Jahren des erfolgreichen Wiederaufbaues folgte eine umfassende Verwaltungsreform. Zunächst wurde der staatliche Verwaltungsbereich neu geordnet. Nach dieser Neuordnung in den Bezirken und Kreisen erfolgte die Neugliederung des gemeindlichen Bereichs.
Zuordnung zum Kreis Bernkastel-Wittlich
Am 8. Juni 1969 wurden die Gemeinden des aufgelösten Landkreises Bernkastel, mit Ausnahme der zu den Verbandsgemeinden Kempfeld und Rhaunen gehörenden Gemeinden, dem neu gebildeten Landkreis Bernkastel-Wittlich zugeordnet.
Am 7. November 1970 wurde die Gemeinde Gonzerath (841 Einwohner) aus der aufgelösten Verbandsgemeinde Bernkastel Land in die Verbandsgemeinde Morbach und die Gemeinde Merschbach (104 Einwohner) aus der Verbandsgemeinde Morbach in die Verbandsgemeinde Thalfang eingegliedert.
Verbandsfreie Gemeinde Morbach
Nachdem durch das Kommunalverfassungsrecht von 1973 die rechtlichen Voraussetzungen für den Übergang der Verbandsgemeinde zur „Einheitsgemeinde“ gelockert und Gemeindezusammenschlüsse dieser Art durch beachtliche zusätzliche Schlüsselzuweisungen honoriert wurden, wurde die Verbandsgemeinde Morbach mit Wirkung vom 31. Dezember 1974 in eine „verbandsfreie Gemeinde Morbach“ umgewandelt.
Nach über 80 Sitzungen und 14 Bürgerversammlungen von Februar 1973 bis September 1974 stimmten der Verbandsgemeinderat und die Gemeinderäte von 13 Ortsgemeinden, in denen 73,28 % der Einwohner der damaligen Verbandsgemeinde wohnten, dem Zusammenschluß zu.
Die Gemeinde Morbach mit ihren 19 romantisch gelegenen Orten zählt heute ca. 11.000 Einwohner. Der aufstrebende zentrale Ort Morbach ist Einkaufszentrum und Gewerbestandort für ein weites Einzugsgebiet. Als staatlich anerkannter Luftkurort besitzt Morbach einen hohen Wohn- und Freizeitwert. Der Fremdenverkehr bildet einen Wirtschaftsfaktor, der zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Seit 1969 ist Morbach Partnergemeinde von Pont-sur-Yonne (Frankreich).
Am 3. Oktober 1990 wurde mit der thüringischen Gemeinde Geraberg ein weiterer Partnerschaftsvertrag geschlossen, der am 1. Oktober 1994 zu einer Dreierpartnerschaft Morbach Pont-sur-Yonne – Geraberg erweitert wurde.
Quelle: morbach.de