Geschichte von Mülsen, Sachsen in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Mülsen ist eine Gemeinde in Sachsen. Sie erstreckt sich im Landkreis Zwickau entlang des Mülsenbachs, der ein rechter Zufluss der Zwickauer Mulde ist. Am 1. Januar 1999 entstand aus den Gemeinden Ortmannsdorf, Mülsen St. Niclas, Mülsen St. Jacob, Mülsen St. Micheln, Niedermülsen, Stangendorf, Thurm und Wulm die neue Gemeinde Mülsen, die größte Gemeinde Sachsens ohne Stadtrecht, die auch als „längste“ Gemeinde Sachsens gilt. Die Mülsener Fluren liegen fast alle in der Trinkwasserschutzzone, daher wird es in dieser Region auch keine größeren Gewerbeansiedelungen geben, so dass die Gemeinde ihre Zukunft unter anderem im Ausbau des sanften Tourismus sieht. Wanderwege sind ausgebaut und ausgeschildert. Gründungszeitpunkt: Einwohner: 11 113 Geschichte: Die Besiedlung des Tales erfolgte im 12. Jahrhundert. Die Schönburgischen Herrschaften Glauchau, Lichtenstein und Hartenstein, die den Mülsengrund lange beherrschten, unterstanden direkt Kaiser Barbarossa. Nach und nach gründeten zugezogene Siedler Waldhufendörfer entlang des Mülsengrunds. Als erstes wird 1212 Ortwinestorf (Ortmannsdorf) erwähnt, Niedermülsen als letztes 1454. Friedrich XI. von Schönburg, Herr zu Glauchau (ersterwähnt 1341, gest. 1389) und sein Sohn Veit I. (ersterwähnt 1370, gest. 1422) kauften am 5. April 1382 gemeinsam Lichtenstein und Thurm. Zwischen Mülsen und Zwickau-Pöhlau befindet sich die „Mülsener Höhe“ auf einem Bergrücken, der parallel zum Mülsengrund verläuft, direkt an der Hauptstraße in Richtung Zwickau. Hier erinnert – direkt an einer Wegegabelung – ein Gedenkstein mit Inschrift an Ereignisse der Napoleonischen Kriege. Am 29. Mai 1813 kam es hier zu Kampfhandlungen, als ein französischer Artilleriepark, der auf dem Marsch von Zwickau nach Dresden war, von einem preußischen Streifcorps angegriffen wurde. Im Zweiten Weltkrieg existierte vom 27. Januar 1944 bis 13. April 1945 in Mülsen ein Außenlager des KZ Flossenbürg, von dem aus mehr als 1.100 Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit in einem ausgelagerten Zulieferbetrieb der Luftrüstung verrichten mussten. Die Tarnfirma Gross GmbH gehörte zum Erla Maschinenwerk in Leipzig. 198 Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe, als SS-Wachmannschaften die Löschung eines Großbrandes verhinderten. Ein Aufstand von Häftlingen führte zu weiteren Todesopfern. Im April 1945 wurden die noch vorhandenen Häftlinge auf einen Todesmarsch in Richtung Litoměřice getrieben, wobei 83 von ihnen in Schlema ermordet wurden. Sehenswürdigkeiten: |
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![]() Mülsen St Micheln - Blick auf Dorf |
![]() Mülsen St Micheln - Blick auf Dorf |
![]() Mülsen-St Niclas - Hauptstraße mit Fachwerkhaus, 1962 |
![]() Mülsen-St Niclas - Weihnachtszeit Pyramide, 1987 |
![]() Niedermülsen - Gasthof, Kolonialwaren |
![]() Ortmannsdorf - Blick auf Dorf |
![]() St Jakob Kirche |
![]() Wulm - Gasthof und Luther-Linde, 1942 |