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Alte Historische Fotos und Bilder Mansfeld, Sachsen-Anhalt
Old historical photos and pictures Mansfeld, Saxony-Anhalt
Wappen Mansfeld

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Geschichte von Mansfeld, Sachsen-Anhalt in Fotos
History of Mansfeld, Saxony-Anhalt in photos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Die Stadt Mansfeld liegt im östlichen Harzvorland, etwa 35 km nordwestlich von Halle (Saale). Das Gebiet der Gemarkung Mansfeld umfasst das Tal der Wipper, einige Seitentäler, die sich nach Westen zur Wipper öffnen, sowie die Bergrücken zwischen den Tälern, die durchschnittliche Höhen von 300 bis 350 m ü. NN erreichen und bereits zum Unterharz gehören.

Zu Mansfeld gehören die Kernstadt mit den Stadtteilen Mansfeld, Kajendorf (Stadtteil von Leimbach) und Leimbach sowie die folgenden Ortsteile:

Abberode mit Steinbrücken und Tilkerode, Annarode, Biesenrode mit Saurasen, Braunschwende, Friesdorf mit Rammelburg, Gorenzen mit Baumerode, Großörner mit Rödgen, Hermerode, Mansfeld-Lutherstad mit Leimbach, Möllendorf mit Blumerode, Molmerswende mit Horbeck und Leinemühle, Piskaborn mit Wimmelrode, Ritzgerode, Siebigerode, Vatterode mit Gräfenstuhl

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 8 649

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Mansfeld. Annarode - Blick zur Ortsteil
Annarode - Blick zur Ortsteil
Mansfeld. Bahnhof, 1928
Bahnhof, 1928
Mansfeld. Entsilberungsanlage, 1900-1940
Entsilberungsanlage, 1900-1940
Mansfeld. Großörner - Blick auf Ortsteil, 1922
Großörner - Blick auf Ortsteil, 1922
Mansfeld. Kupferschieferschacht der Mansfelder Hütte, 1900-1940
Kupferschieferschacht der Mansfelder Hütte, 1900-1940
Mansfeld. Lazarett Kloster Mansfeld
Lazarett Kloster Mansfeld
Mansfeld. Lutherbrunnen
Lutherbrunnen
Mansfeld. Lutherstraße
Lutherstraße
Mansfeld. Lutherhaus, um 1910
Lutherhaus, um 1910
Mansfeld. Lutherhaus
Lutherhaus
Mansfeld. Oberton mit dem St Georgen-Hospital
Oberton mit dem St Georgen-Hospital
Mansfeld. Schloß mit Kirche
Schloß mit Kirche
Mansfeld. Schloss Rammelburg
Schloss Rammelburg
Mansfeld. Schlosshof
Schlosshof
Mansfeld. Schlosshof im Schloss Rammelburg, 1906
Schlosshof im Schloss Rammelburg, 1906
Mansfeld. Schloßpark
Schloßpark

Geschichte von Ortsteile

Abberode

Abberode wurde als Abroden erstmals 966 urkundlich erwähnt.

Später hieß der Ort Abterode. Von der mittelalterlichen Kirche „Sankt Stephanus“, gestiftet von einem Abt zu Ballenstedt, steht heute nur noch der Glockenturm (1998 restauriert). Die Kirche im ehemaligen Ortsteil Tilkerode wurde 1936 erbaut. Die Dörfer Abberode, Tilkerode (1123 erstmals erwähnt) und Steinbrücken (1226 erstmals erwähnt) waren im Laufe der Geschichte im Besitz von mehreren anhaltischen Fürsten und sächsischen Grafen. Bis zum 12. Februar 1913 gehörten die Gemeinden Abberode und Steinbrücken zur „Preußische Provinz Sachsen“, Grafschaft Mansfeld. Die Gemeinde Tilkerode gehörte zum Herzogtum Anhalt. 1952 wurden die Orte Abberode, Tilkerode und Steinbrücken zur Gemeinde Abberode zusammengelegt.

Nahe Tilkerode liegt ein altes Erzabbaugebiet, in dem von 1762 bis 1835 zunächst oberflächennah, später in bis zu 60 m Tiefe Saigerschächte gegraben wurden. Zwar wurde hauptsächlich Eisenerz (ca. 50.000 Tonnen), welches mit Pferdefuhrwerken nach Mägdesprung zur Verhüttung gefahren wurde, abgebaut. 1825 sorgten Gold- und Selenerzfunde für weltweite Bekanntheit des Ortes. Aus diesem Gold wurden 1825 (bei Loos in Berlin) 116 Golddukaten mit der Aufschrift „Ex auro Anhaltino“ geprägt. Das Tilkeröder Altbergbaugebiet ist von der EU als Flächendenkmal ausgewiesen. Zwischen Abberode und Stangerode entlang der L 228 liegt auf einem Hügel oberhalb der Ulbrichtstraße das historische Rügegericht der Wüstung Volkmannrode. Diese bäuerliche Gerichtsstätte wurde erstmals 1489 erwähnt und blieb bis 1875 kontinuierlich ein Ort der niederen Gerichtsbarkeit. Sie ist die älteste und einzigste noch erhaltene Richtstätte im deutschsprachigen Raum Europas. Die Gerichtsbarkeit erstreckte sich auf Feld-, Wald-, Jagd- und Fischereifrevel. Gerichtet wurde zu Walburgis (1. Mai) und zu Michaelis (29. September). Die Gerichtsstätte in ihrer Dreiheit von Gerichtshütte, Linden (860-920 Jahre alt) und Kirchenruine steht heute als Flächendenkmal unter Naturschutz. Volkmannrode war eine zu Harzgerode gehörige Exklave des Landes Anhalt. In der Gemarkung Abberode besteht ein touristisches Wanderwegesystem von 35 km Länge. Im Wanderwegesystem eingeschlossen ist ein Naturlehrpfad mit Schautafeln über das Leben der Tiere und Pflanzen im Wald, sowie ein Spuren- und Fährtengarten, wo man sich über die Spuren und Fährten im Wald informieren kann.

Annarode

Annarode wurde 1400 zum ersten Mal urkundlich unter dem Namen -Anenrode- erwähnt. Es ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld und liegt an der Bundesstraße B 86 im hügeligen Harzvorland auf einer Höhe von 340 m über dem Meeresspiegel.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählt eine 120-jährige Eiche von außergewöhnlicher Größe. Gepflanzt zum 400. Geburtstag von Martin Luther, steht sie in der Dorfmitte vor dem Pfarrhaus. In der Friedhofsstraße befindet sich ein Park mit seltenen Bäumen und Sträuchern, dieser ist das erste Arboretum des Landkreises.

Zwei jetzt schon stattliche Mammutbäume sind die Besonderheit.

Aus Großvaters Zeiten ist das Platzbahnkegeln erhalten geblieben und wird als die traditionelle Sportart im Mansfelder Land gepflegt. Die Kegelbahn befindet sich am „Waldcafe am Roßberg“. Traditionell ist ebenfalls das alljährlich stattfindende Pfingstfest am Roßberg.

Hinter dem Sportplatz beginnt eine ca. 2 km lange, anspruchsvolle Asphaltbahn für Skiroller, Skater, Inliner usw. Besonders für Gäste mit Rollstuhl bietet diese Bahn eine barrierefreie Erholung mitten im Wald. Ein im Jahre 2010 gegründeter Verein kümmert sich um die Unterhaltung dieser Sportanlagen.

Bei guten Schneeverhältnissen bietet eine Rodelbahn Nervenkitzel. Es gibt ein ausgedehntes Wander- und Radwegenetz durch einen herrlichen Mischwald bei eindrucksvollen Blick in das Harzvorland.

Gute Gastronomie findet man im „Waldcafe am Roßberg“.

Biesenrode

Der Ortsteil Biesenrode liegt im Wippertal und gilt als eine der landschaftlich am schönsten gelegenen Orte unserer Stadt Mansfeld. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1144 als „Biseroth“. Der Ort ist jedoch wahrscheinlich schon viel früher entstanden, denn der Name Biesenrode hängt mit dem Wort „Bisino“ zusammen. Bisino war der letzte König des Thüringer Reiches, er starb um das Jahr 500.

Aus dem Jahre 1698 stammt der Neubau des Ritterhofes, der im Ortskern mit seinen wehrhaften Mauern ortsprägend ist. Zusammen mit der sich unmittelbar daneben befindlichen Kirche ist hier der historische Ortskern angesiedelt.

Wegen der landschaftlich schönen Lage ist Biesenrode für Naturliebhaber und Wanderfreunde die ideale Adresse.

Am Ortsrand befinden sich eine Sportanlage mit Kegelbahn und der Festplatz. Hier wird in jedem Jahr das Heimatfest durchgeführt.

Braunschwende

Braunschwende wurde erstmals urkundlich am 27. Dezember 1370 mit dem Namen Brunswende erwähnt. Der Ort lag damals im heutigen Ellrode zu beiden Seiten des Ziegenberges anstoßend. Braunschwende liegt am östlichen Harzrand ca. 25 km nördlich von Sangerhausen an der B 242 und ist 312 m über dem Meeresspiegel.

Im Ort befindet sich die Maria-Magdalena Kirche, man vermutet, dass sie im 14. bzw. im 15. Jahrhundert erbaut wurde, deren Besonderheit ist, dass der Kirchturm nicht – wie meistens üblich – im Westen der Kirche, sondern im Osten steht.

Ein Denkmal erinnert an die Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges aus diesem Ort.

Von Braunschwende aus gibt es gute Wandermöglichkeiten ins Wippertal, bis hin nach Wippra, Königerode und Dankerode. Die unmittelbare Umgebung von Braunschwende eröffnet einen einzigartigen Rund- und Weitblick und einen fast immer sicheren Blick auf den Brocken und das Josephskreuz am Auerberg.

Jedes Jahr wird ein Kinderfest und ein traditionelles Volksfest (immer am zweiten Wochenende im Juli) durchgeführt. Dafür steht eine Freizeitanlage mit Dorfgemeinschaftshaus, Kegelbahn und Freilichtbühne zur Verfügung.

Friesdorf

Friesdorf liegt in einem landschaftlich reizvollen Gebiet des Ostharzes, direkt im Wippertal. Der Ort ist südlich und nördlich von Bergen und Wäldern umgeben und durch ihn hindurch fließt die Wipper. Friesdorf hat ländlichen Charakter und liegt ca. 3 km südlich der Klausstraße B 242 (Harzhochstraße). Die höchste Erhebung ist der Kohlberg mit 358 m ü NN.

Der Name des Ortes, urkundlich im 8. Jh. Fridurichesdorpf, 1400 Friessdorf, bedeutet das Dorf Friedrichs. Nordöstlich von Friesdorf liegt Rammelburg, dass 1950 eingemeindet wurde.

Die Entwicklung von Friesdorf ist eng mit der des Amtes Rammelburg verbunden. Aus der Freiherrschaft Arnstein entwickelte sich das Burgamt Rammelburg. Der Name Rammelburg kommt aus dem Keltischen – „Rammene“ = Felsen, auf Felsen gebaut. Urkundlich wird Rammelburg 1258 erstmals Rammeneborgh genannt.

Das malerisch in Wäldern eingebettete und im Stil der Renaissance gebaute Schloss Rammelburg ist heute in Privatbesitz.

Der kleine Ort Friesdorf ist durch einen Erwerbszweig Ende des 19. Jahrhunderts mit der Weltgeschichte verknüpft. Zu dieser Zeit war Dr. Johannes Lepsius Pfarrer in Friesdorf. Er gründete 1892 eine Teppichfabrik und schaffte Arbeit für 40 Mädchen und Frauen. Am 02.12.1902 gründete Herr Karl Eduard Gottlob Otto in Friesdorf die erste Stielfabrik auf dem Gelände der Dorfkirche. Seit 1990 befindet sich dieser Betrieb (heute „Holzwaren GmbH“) in der 4. Generation der Familie Otto.

Wanderfreunde finden in und um Friesdorf Wanderwege in alle Richtungen, im romantischen Wippertal, im idyllischen Kammerbachtal bis hinauf zum Hotel Rammelburgblick.

Die Sankt Marien Kirche befindet sich im Ortskern von Friesdorf.

Friesdorf befindet sich an der Bahnlinie der Wippertalbahn „Wipperliese“.

Die Einwohner feiern mit ihren Gästen ihr jährliches Heimatfest „Groß Neujahr“. Ganz traditionell begrüßen die Friesdörfer seit Generationen das Neue Jahr am 2. Wochenende im Januar. Ein Umzug durchs Dorf mit Erbsbär, Hexe und Bärenführer endet im Gasthof. Zu Ostern wird mit dem Abbrennen eines Feuers im Badewinkel der Winter vertrieben.

Gorenzen

Der Ortsteil Gorenzen liegt auf einem Ausläufer des Südharzes. Der Ort wird im Süden durch den Hagenbach, im Norden durch den Mühlberg und im Westen durch den Manertsberg, mit 397 m über NN begrenzt und liegt 5 km südlich der B 242 Richtung Mansfeld – Harzgerode.

Gorenzen entstand um das Jahr 1000 aus einer wendischen Siedlung, entsprechend dem wendischen Wort Gora = Berg, daher die Siedlung auf dem Berg.

Im Jahre 1270 erhielt Gorenzen eine eigene Kirche, wo ein sehr großes, schönes Taufbecken aus Messing beachtenswert ist, das der Kirche 1641 von einem Peter Numburg geschenkt wurde. Bereits 1909 erhielt der Ort eine zentrale Wasserversorgung, welche durch eine Windturbine betrieben wurde.

In der Gemarkung, dicht beim Forsthaus Hagen, ließ sich der Großgrundbesitzer Wentzel seinerzeit ein Jagdhaus bauen, in dem sich 1944 der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Goerdeler verbarg, nachdem das Attentat auf Hitler misslungen war. Als die Geheime Staatspolizei davon Kenntnis erhielt, war Goerdeler bereits fort, aber Wentzel wurde für seine Hilfestellung von der SS grausam zur Verantwortung gezogen und hingerichtet. Heute ist das Jagdschloss, malerisch gelegen, eine Jugendherberge mit zahlreichen Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung.

Dem Tagestouristen bietet Gorenzen vielseitige Wandermöglichkeiten durch seine zu allen Jahreszeiten schönen Waldgebiete. Besondere Ausflugsziele und Anlaufpunkte sind ein Wildgehege mit Rot- und Damwild, die Wüste Kirche sowie die Köhlerhütte an der Kohlenstraße/Pferdeköpfe. Diese Kohlenstraße steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gewinnung und Verarbeitung des Kupferschiefers im Mansfelder Land. Die Straßenanlagen sind uralt. Sie gehen bis in die Bronzezeit, 1800 bis 700 v.u.Z., zurück, als der Bergbau in geringer Tiefe seinen Anfang nahm. Auf den Pferdeköpfen wurden die Pferde gewechselt, die den Transport (vorwiegend Holzkohle) durchführten.

Großörner

Ursprung und Name des Ortes Großörner reichen weit in vorgeschichtliche Zeit zurück. „Arnare“, der älteste Name, ist altgermanischer Herkunft und bedeutet etwa „Das feuchte Dorf“. Angehörige des hermundurischen und später thüringischen Hochadels lebten vom 3. bis zum 6. Jahrhundert hier und fanden am Ortsausgang nach Hettstedt ihre letzte Ruhestätte. Ihre Grabeingaben, goldene Ringe und Armreifen, dazu eine Pferdetrense, mit Goldblech und Silber kunstvoll bearbeitet, haben geradezu internationalen Rang. 973 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung im Zusammenhang mit einem Gebietsaustausch zwischen dem Kloster Fulda und dem Erzbistum Magdeburg. Großörner ist von alters her, wie auch Mansfeld, vom Bergbau geprägt. Durch die Nähe zum Industriegebiet von Hettstedt wurde Großörner in erster Linie ein Wohnort für die im Bergbau und der Verhüttung tätige Bevölkerung. Am nordwestlichen Ortsrand befand sich etwa ab dem 13. Jahrhundert eine Vielzahl kleiner und kleinster Schächte, die noch heute auf den Ackerflächen deutlich erkennbar sind. Unweit des Ortes, im Gelände der ehemaligen Kupfer-Silber-Hütte, begann 1824 die Ablösung des alten Saigerprozesses zur Entsilberung des alten Kupfers durch die hier befindliche Amalgamation-Silbergewinnung durch Lösung von Silber in Quecksilber. Auch nachfolgende Entsilberungsprozesse wurden hier entwickelt.

Die Steuereinnahmen der Gemeinde stiegen durch die im Ort befindlichen Betriebe beträchtlich an, so dass bereits in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg die Straßen gepflastert werden konnten. Ein komplett neues Wohngebiet in Form einer Siedlung entstand ab 1936. Im Jahre 1939 wurde das Mühlenbad gebaut. In den Sommermonaten wird es von vielen Badegästen besucht. Bis 1990 wurde in den Industriegebieten von Großörner das gesamte Silber aus Mansfelder Kupferschiefer, ca. 11.000 Tonnen, gewonnen. In diesem Industriegebiet bestehen heute noch die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM) sowie mehrere kleinere Betriebe. Große Initiative bewiesen die Bürger von Großörner beim Bau ihrer Turnhalle in den 70er Jahren. Der Bau wurde in nur 10 Monaten fertiggestellt. Die Halle wurde im Jahre 2004/2005 zu einer Mehrzweckhalle umgebaut. 1991 ließ die Gemeinde im Zentrum des Ortes, unmittelbar an der B 86 gelegen, ein Büro- und Geschäftshaus erbauen. Es beherbergt verschiedene Dienstleistungsunternehmen und Geschäfte.

Hermerode

Unweit der Harzhochstraße B 242 liegt der kleine Ort Hermerode in einer sich leicht abzeichnenden Mulde. Umgeben von weitläufigen, fruchtbaren Feldern und waldigen Hängen, die östlich in das Kuhbeektal, nördlich in das Einetal und südlich in das Kammerbachtal führen, bietet es den Gästen sagenumwobene Wanderwege. Ein sehr beliebtes Wanderziel sind die „Zwergenlöcher“ im idyllischen Kammerbachtal. Der Förster Rübesamen konnte bezeugen, wie zur Mitternacht das Zwergenvolk aus den Zwergenlöchern hervorkam und im Morgengrauen wieder verschwand. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Hermerode stammt aus dem Jahre 1060. Kaiser Heinrich IV. schenkte damals der erzbischöflichen Kirche zu Magdeburg Ländereien und die dazu gehörenden Orte, darunter auch „Hameceroth“. Aus „Hameceroth“ wurde im Laufe der Jahrhunderte Hermerode.

Am Nordrand des kleinen Dorfes steht die „zur Ehre des Evangelisten Sankt Matthäus“ gestiftete Kirche. Die Grundrisse der Kirche deuten auf Grundelemente aus der romanischen oder frühgotischen Stilepoche um 1300 hin. An dem alten Turm der Kirche wurde 1896 das Kirchenschiff neu aufgebaut.

Alte Sitten und Gebräuche, die bis zum heutigen Tag bestehen, wie das Kindersingen am Neujahrstag, der Neujahrstanz für Klein und Groß und das Osterfeuer weisen auf die Geselligkeit und Gastfreundlichkeit der Hermeröder hin.

Mansfeld-Lutherstadt

Der heutige Ortsteil Mansfeld-Lutherstadt besteht aus den ehemaligen selbstständigen Städten Mansfeld und Leimbach. Im Jahre 973 wurden Leimbach und Mansfeld in einem Tauschvertrag, in Anwesenheit Kaiser Otto II., zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem Abt von Fulda erstmals urkundlich erwähnt. Mansfeld und Leimbach kommen zum neu geschaffenen Erzbistum Magdeburg. Die erstmals um 1229 erwähnte, aber sicherlich ältere Burg Mansfeld, war Stammsitz der Grafen von Mansfeld. Die Burg wurde nach der Erbteilung 1501 zu einer der mächtigsten Festungsanlagen der damaligen Zeit ausgebaut. Die Gebäude des Schlosses Vorderort mit der gotischen Schlosskirche, die Ruinen von Schloss Mittel- und Hinterort, sowie die noch immer mächtig anmutenden Festungsanlagen geben heute noch einen Eindruck von der gewaltigen und prunkvollen Bautätigkeit der Mansfelder Grafen.

Schloss Mansfeld ist heute eine Christliche Jugendbildungs- und Begegnungsstätte des Fördervereins „Schloss Mansfeld e. V.“.

Um 1400 erhält Mansfeld das Stadtrecht. Leimbach darf ab 1530 einen Wochenmarkt abhalten und besitzt somit das Stadtrecht.

Der Kupferbergbau in der Grafschaft Mansfeld begann nach Spangenberg um 1199 bei Hettstedt. Auch für die Entwicklung der Stadt Mansfeld im Mittelalter war der Kupfer- und Silberbergbau sowie die Kupferverarbeitung in den Hütten entscheidend. Der Kupferhandel exportierte jährlich bis zu 40.000 Zentner Kupfer und beträchtliche Mengen Silber nach fast ganz Europa. 1469 wurde nachweisbar die Kreuzhütte vor dem Ort Leimbach erwähnt.

Hans Luder (seine Söhne Martin und Jakob änderten später ihren Familienname in Luther um) kam 1484 mit seiner Familie nach Mansfeld, um im Berg- und Hüttenwesen zu arbeiten. Hier lebte Martin Luther und besuchte von 1488 bis 1496 die örtliche Lateinschule. Erst 1497 ging er zum weiteren Schulbesuch nach Magdeburg. So betrachtete Luther stets Mansfeld als seine Heimat. In dem teilweise erhaltenen Elternhaus von Luther befand sich ab Ende des 19. Jahrhunderts bis 2007 auch eine kleine Ausstellung.

2003 fanden in der Lutherstadt Straßenbaumaßnahmen statt. Dabei wurde am ehemaligen Grundstück der Familie Luther eine Abfallgrube freigelegt. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um eine einmalige Fundsache handelt.

Durch die Auswertung der Fundstücke durch die Archäologen konnten die Lebensumstände in einem wichtigen Lebensabschnitt der Familie Luther dokumentiert werden.

Seit 2011 wurde das Elternhaus saniert und durch einen modernen Museumsneubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite erweitert (ehemals Gasthof „Goldener Ring“)

Der moderne Museumsneubau sowie der restaurierte Altbau wurden 2014 mit der Ausstellung „Ich bin ein Mansfeldisch Kind“ eröffnet.

Durch Dr. Martin Luther ist Mansfeld über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden.

An den großen Reformator erinnern desweiteren Luthers Schule, der 1913 ihm zu Ehren aufgestellte Lutherbrunnen als Lutherdenkmal und die ehemalige Stadtschule (Rektorat), welche 1839 den Ehrennamen Lutherschule verliehen bekam.

Der Lutherbrunnen zeigt drei entscheidende Ereignisse im Leben von Dr. Martin Luther. "Hinaus in die Welt" - Abschied des 13-jährigen aus Mansfeld, "Hinein in den Kampf" - Der Thesenanschlag zu Wittenberg und "Hindurch zum Sieg" - Luther als Reformator in der Studierstube mit der Hand auf der Heiligen Schrift.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Stadtkirche St. Georg. Die heutige Gestalt der Kirche entstand in den Jahren 1497-1518. Sehenswerte Ausstattungen sind u.a.:

• das Bild „Die Auferstehung Christi“ aus der Cranachwerkstatt

• der Haupt- und Kreuzaltar mit der Darstellung der Kreuzigung Christi (um 1510/15)

• der Altar der Marienkrönung (1492)

• das „Lutherbild“ (1540) zeigt Dr. Martin Luther in vollem Ornat (einziges Ganzporträt Luthers)

Schloss Mansfeld, Luthers Elternhaus und die Kirche St. Georg sind Stationen des Lutherweges in Sachsen-Anhalt. An weitere prominente Bürger Mansfelds erinnern das Wohnhaus des Chronisten der Grafschaft Mansfeld Cyriacus Spangenberg und die Gedenktafel auf dem Grundstück des Geburtshauses vom Naturforscher Franz Wilhelm Junghuhn in der Junghuhnstraße.

Franz Wilhelm Junghuhn wurde am 26. Oktober 1809 in Mansfeld geboren. Zu seinen bedeutendsten Leistungen gehört die erste vollständige geographische, geologische und botanische Erforschung der Insel Java. Er leistete einen großen Beitrag zur Erforschung des Chinin, welches aus der Rinde des Chinabaumes gewonnen wurde und bei Malaria und anderen Fiebererkrankungen viele Jahre als Gegenmittel angewandt wurde.

Unübersehbar präsentiert sich im Bereich Leimbach, im Kreisverkehr der beiden Bundesstraßen 242 und 86, das Denkmal der Germania. Es wurde am 19.Juli 1885 eingeweiht und erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Unweit davon befindet sich das Leimbacher Kriegerdenkmal zum Gedenken der Opfer der Weltkriege. Es wurde am 13. Juli 1931 zum Gedenken der Gefallenen des 1. Weltkrieges eingeweiht.

In der Mitte zwischen Mansfeld und Leimbach überspannt der Viadukt der Regionalbahn Klostermansfeld – Wippra, genannt „Wipperliese“, die Bundesstraße 86. Die Brücke wurde im Juli 1918 während des 1. Weltkrieges in Betrieb genommen. Sie ist die einzige genietete und größte Unterzugbrücke im Bahnstreckenbetrieb Deutschlands. Mit der Schließung der Eckardt-Hütte in Leimbach um 1926 endete die Bergbau- und Hüttentätigkeit auf dem heutigen Territorium von Mansfeld-Lutherstadt.

Im Zuge einer Verwaltungsreform wurden 1950 Mansfeld und Leimbach zu einer Verwaltungseinheit, Mansfeld/Oberstadt und Mansfeld/Unterstadt, zusammengelegt. Nach 1990 wurde die amtliche Unterteilung Mansfeld/Oberstadt und Mansfeld/Unterstadt in der Bezeichnung Mansfeld zusammengefasst. In Mansfeld gibt es ein erschlossenes Gewerbegebiet von ca. 50.000 qm. Am 7. September 1996 wurde Mansfeld vom Innenministerium Sachsen-Anhalt der Ehrenname "Lutherstadt" verliehen.

Seit 2005 ist Mansfeld-Lutherstadt Ortsteil der Einheitsgemeinde "Stadt Mansfeld" und Sitz der Verwaltung.

Die Stadt Mansfeld und die Lutherstadt Eisleben gründeten am 1. Dezember 2012 den Verein "Tourist-Information Lutherstadt Eisleben und Stadt Mansfeld e.V.". Der Verein betreibt eine Geschäftsstelle in Mansfeld-Lutherstadt.

Molmerswende

Molmerswende wurde erstmalig 1136 als Averoldeschwende urkundlich erwähnt und entstand im 12. Jahrhundert als Siedlung zur Zeit der großen Rodungen im Harz durch „Schwendung“, also Niederbrennen des Waldes, woraus sich die Endsilbe „schwende“, später „swende“ erklärt. Im 30-jährigen Krieg wurde das Dorf vernichtet und später wurde Molmerswende an nahezu gleicher Stelle wieder aufgebaut. Es liegt im Nordwestzipfel des Landkreises Mansfeld-Südharz, wenige Minuten von der B 242 entfernt im Landschaftsschutzgebiet Harz, zwischen dem Eine- und Leinetal.

Das kleine Dorf bietet dem Besucher Ruhe und Erholung mitten in der Natur - zugleich jedoch Abwechslung und Erlebnisse in ländlicher Tradition, Literaturhistorie, Kultur, Malerei- und Töpferkunst, Handwerk und Naturheilkunde.

Die berühmteste Person des Ortes war der weltbekannte Lyriker und Balladendichter Gottfried August Bürger. Eines seiner bekanntesten Werke sind die „Lügengeschichten des Baron von Münchhausen“. Zu den Anziehungspunkten von Molmerswende gehört das Geburtshaus des Dichters und ein liebevoll gepflegtes kleines Museum, das viel Interessantes und Wissenswertes über Bürger sowie, neben seinen anderen literarischen Werken, eine beachtliche Sammlung verschiedener Münchhausen-Veröffentlichungen bietet. Der Förderverein „Gottfried August Bürger“ e. V. hat sich dieser literarischen Traditionspflege verschrieben und lädt in jedem Jahr zu mehreren Lesungen und Veranstaltungen ein.

Molmerswende bietet Urlaub auf dem Land in Ferienwohnungen, auf dem Bauernhof, im Landhaus LIWET und im Hotel „Leinemühle“ im idyllischen Leinetal. Die Gaststätte „Zur Tenne“ im Zentrum des Ortes verfügt über einen Saal mit 200 Plätzen für Veranstaltungen, Konferenzen, Familienfeiern und Reisegruppen. Hier findet noch regelmäßig mobiles Dorfkino statt.

Traditionsbetriebe des Ortes sind die Fleischerei Bürger und die Bäckerei Eschholz, welche auf über 100-jähriges Bestehen als Familienbetriebe zurückblicken können. Der seit vielen Jahren geführte Landwirtschaftsbetrieb der Familie Becker hat sich neben der hauptsächlichen Feldwirtschaft auch der Zucht des „Roten Harzer Höhenviehs“ verschrieben, das fast vom Aussterben bedroht war.

Die Zimmerei und Dachdeckerei Wiedenbeck ist seit vielen Jahren als Handwerksbetrieb überregional etabliert und somit ein bedeutender Arbeitgeber. Die Familie Wiedenbeck betreibt auf dem zu Molmerswende gehörenden Gut Horbeck eine biologische Landwirtschaft.

Ganzjährig gibt es in der Kräuterschule von Simone Schalk zahlreiche Seminare zur praktischen Nutzung von Heilkräutern und Karin Tegeler bietet in ihrer Kreativwerkstatt in der Leinemühle Pilz-Coach-Ausbildungen, Kurse für Pilzeinsteiger sowie Textilfärbekurse mit Pilzen und Pflanzen an.

Die Schalmeienkapelle der Freiwilligen Feuerwehr wurde 1960 gegründet und ist bis heute sehr aktiv und weit in der Region bekannt und für Auftritte gefragt. Das Freizeitsportangebot im Ort organisieren der Sportverein „Wacker 04 Molmerswende“ e. V. mit Fußball, Volleyball, Nordic Walking und der Schützenverein 1856 - 1990 e. V.

Molmerswende hat bereits seit den 1960er Jahren eine lange Tradition auf kulturellem und künstlerischem Gebiet. Durch großes Engagement vieler Einwohner hat sich der kleine Ort weiter zu einem Kunst- und Kulturdorf auf hohem Niveau entwickelt. Hier hat der Maler Heino Koschitzki gewohnt und gearbeitet, seine Werke können im Haus und im Atelier besichtigt werden.

Ein Besuch des KUNSTHOFES, der gemeinsam von der Malerin Heike Wolff und der Töpfermeisterin Silke Becker betrieben wird, lohnt sich auf jeden Fall. Die kleine Galerie, das Atelier sowie die Töpferwerkstatt können jederzeit besichtigt werden. Neben Führungen werden auch Mal- und Töpferkurse angeboten. Zu alljährlichen Höhepunkten in Molmerswende gestalten die Künstler den kleinen Ostermarkt „Frühling in Molmerswende“ und den „Advent in Molmerswende“, der auch die historischen Höfe, alle Gewerbetreibenden und Vereine mit einbezieht.

Der Verein „LIWET e. V.“ - Liwet ist der Engel der Kreativität und der Einzigartigkeit - gehört zu den neuesten herausragenden Aktivitäten von Molmerswende und ist ein Verein zur Förderung der Integration von Menschen mit und ohne Behinderung durch kreative und künstlerische Betätigung. Das eigens dafür geschaffene „Landhaus LIWET“ mit einem gemütlichen Kaminzimmer und dem kleinen Saal hat sich bereits in der kurzen Zeit seines Bestehens als Begegnungsstätte und interessanter Veranstaltungsort etabliert.

Möllendorf

Erstmalig wurde im Jahr 961 die Entstehung von dem Ort Möllendorf erwähnt, welcher wahrscheinlich nach einer alten Wassermühle benannt wurde.

Möllendorf war ursprünglich im Besitz der Grafen von Mansfeld. In seiner Ortslage beherbergt es seit uralter Zeit ein Freigut, welches zumeist in den Händen von Lehensleuten der Grafen war. Als der Bankrott vor der Tür stand, wurde es verkauft an einen Grafen von der Asseburg. Dieser erbaute dann im Wald das Schloss „Neu-Asseburg“. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb im Jahre 1919 der Gutsbesitzer Wentzel aus Teutschenthal das Gut und die Ländereien von Möllendorf.

Das alte Gemeindesiegel mit einer Tanne und der Jahreszahl 1762 sollte wohl auf die Waldwirtschaft der Bewohner hinweisen. Tatsächlich wird Möllendorf noch heute allseits von Waldungen umsäumt und ist von jeher das Domizil vieler Ausflügler der näheren Umgebung, die hier auch ihre Ferienhäuser zahlreich errichteten. 62 % der Gemarkungsfläche sind Wald, wo ein ausgewiesenes Wanderwegenetz zum Spaziergang einlädt. 1950 beschlossen die Gemeindevertreter von Möllendorf und Blumerode die Zusammenlegung der beiden, bis dahin selbstständigen, Gemeinden. Ein besonderer Anziehungspunkt im Ort ist die Restaurant „Forellenhof“, die mit ihrer schmackhaften Küche sehr zu empfehlen ist. Die besondere Spezialität des Hauses sind Forellen aus eigener Zucht. Der Ort hat einen großflächigen Parkplatz mit einem Kinderspielplatz. Die Möllendorfer Bowlingbahn erfreut sich seit Jahren bei Alt und Jung großer Beliebtheit. Der am Küsterberg gelegene Forstamtsteich ist ein Paradies für Angler.

Piskaborn

Die Gemeinde Piskaborn ist um 900 aus einer wendischen Siedlung entstanden. Aus alten Urkunden ist ersichtlich, dass Kaiser Otto III. das Dorf 992 seiner Tante Mathilde von Quedlinburg anlässlich einer Klostergründung schenkte und von ihm der Lehensoberheit des Erzbistums von Magdeburg zugeteilt wurde. Ab 1420 gehörte Piskaborn den Mansfelder Grafen. Die Ortschaft liegt in einer landschaftlich reizvollen Gegend im Landschaftsschutzgebiet „Harz“ zwischen Ziegenberg, Schachthügel und Taubenberg, südwestlich von Mansfeld. Die Umgebung des Ortes lädt mit ihren weiträumigen Wiesen, Feldern und Wäldern zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Dem besinnlichen Naturfreund bietet sich im Lauf der Jahreszeiten ständig Sehenswertes und Einzigartiges. Da sich der Ort auf einer Hochfläche befindet, hat man einen wunderbaren Blick in die bewaldeten Täler der angrenzenden Gebiete. Bei guter Fernsicht kann man auch die für das Mansfelder Land so typischen Halden mit ihren Spitzkegeln, ein Überbleibsel des Bergbaus, in der Ferne erkennen. Der Ort, der in besonderem Maße landwirtschaftlich geprägt ist, kann auf zahlreiche gut erhaltene Bauernhöfe verweisen, die mit Hilfe des Dorferneuerungsprogramms liebevoll restauriert wurden. Ein beeindruckendes Gebäude in gotisierender Backsteinarchitektur ist die Dorfkirche St. Nikolaus mit parallel zum Kirchenschiff stehenden Turm, der 1895 in ungewöhnlicher Südlage errichtet wurde.

Zum gesellschaftlich-kulturellen Leben tragen die Vereine im Ort bei. Zu nennen sind hier der Dorfverein Wimmelkaborn, der Schützenverein „Piskaborn-Wimmelrode 1866“ e.V. und der Sportverein „Blau-Weiß“ mit seinen Sektionen Fußball und Kegeln.

Ritzgerode

In einer Lehensurkunde vom 2. Juli 1046 wird Ritzgerode erstmals erwähnt. Der Ort verdankt seinen Namen dem Markgrafen Rigdag (auch Rikdag), welcher aus dem Hause der Wettiner stammte.

Die Nachsilbe „rode“ erinnert an die Rodung großer Flächen. Ritzgerode ist über die B 242 zu erreichen und liegt im idyllischen Einetal.

Talabwärts im wunderschönen Einetal liegt die Untermühle. Erstmals erwähnt wurde die Mühle auf der Lehensurkunde von Heinrich III. aus dem Jahre 1046, dann erst wieder Ende des 16. Jahrhunderts in der Mansfeldischen Chronika von C. Spangenberg. Die Mühle ist eine der wenigen noch funktionstüchtigen Wassermühlen. Seit 1890 befindet sie sich im Besitz der Familie Ermisch. Die Mühle ist als technisches Denkmal in der Kreisdenkmalliste aufgenommen. Nach Anmeldung und an den Mühlentagen (jeweils am 2. Pfingstfeiertag) kann die Mühle besichtigt werden. In der Dorfmitte befindet sich der Hünenstein, von dem eine Sage erzählt wird.

„Vor vielen tausend Jahren durchreiste ein Riese aus dem hohen Norden den Harz. Nachdem er unweit von Steinbrücken gefrühstückt hat, verschüttete er einen Salzbeutel. Noch heute wird dieser Ort der Salzhügel genannt. Als er weiter wanderte, drückte es ihm auf einmal im Schuh. Er setzte sich hin, zog seinen Schuh aus und schüttelte einen Stein heraus, der in weiten Bogen in den Dorfbach von Ritzgerode flog. Schon bald stellte sich ein großer Hund mit glühenden Augen ein, der ihn dort viele Jahre lang bewachte. Erst als der Stein völlig im Morast versunken war, blieb sein Bewacher aus.“

Siebigerode

Der Ort Siebigerode liegt auf einer Hochfläche des Mansfelder Berglandes 300 bis 400 m über dem Meeresspiegel. Diese Ebene, die sich zwischen den Quellen und dem Lauf des Vietsbaches und des Kreuzbaches hinzieht, wurde zur Wasserscheide zwischen der „Bösen Sieben“ und der „Mansfelder Wipper“. Tief eingeschnittene Täler des auslaufenden Südharzes, weite schöne Aussichten und abwechslungsreiche Mischwälder prägen die nähere Umgebung. Die Hänge des Kreuzbaches mit dem wasserspendenden Schäferborn luden schon vor langer Zeit erste Ansiedler zum Wohnen ein. Davon zeugen Funde, die in 5 m Tiefe, innerhalb der „Roten Lette“, im Abraum des Steinbruches 1842 gefunden wurden. Nur weniges ist davon erhalten.

In Siebigerode befindet sich der aktive Kegelverein „1. PKV 1969 Siebigerode“. Dieser Verein unterhält eine Platzbahn und führt ständig Wettkämpfe durch. Er wurde am 01.01.1969 gegründet. Das Kegeln in Siebigerode begann 1967 auf einer alten Kegelbahn am „Schneckenreiter“. 1969 erbauten sich die Kegelfreunde eine neue Bahn. Am 26.04.1969 wurde die neue Kegelbahn seiner Bestimmung übergeben. Der erste Wettkampf fand am 27.04.1969 statt.

2009 feierte der Verein gemeinsam mit seinen Freunden und Interessenten sein 40-jähriges Bestehen.

Vatterode

Der Ort Vatterode, im idyllischen Wippertal im Landschaftsschutzgebiet „Harz“ gelegen, befindet sich 2 km westlich vom Ortsteil Mansfeld-Lutherstadt. Er wurde im Jahre 973 erstmals urkundlich erwähnt. Bis Anfang des 12. Jahrhunderts wurde der Ort durch die Magdeburger Bischöfe, danach durch die Grafen von Mansfeld verwaltet und regiert. Ortsbildprägend sind die auf dem Schulberg stehende Sankt-Bonifazius-Kirche mit romanischen Bauteilen aus dem 11. Jahrhundert, deren Kirchturm sich völlig untypisch auf der Ostseite befindet und das erst im Jahr 1995 wiederhergestellte Kriegerdenkmal für gefallene Bürger aus Vatterode. Der Förderverein Bonifatiuskirche Vatterode e.V. engagiert sich seit seiner Gründung im Jahr 1996 für deren Erhalt und Sanierung.

Überregional bekannt geworden ist Vatterode durch den Ausbau des Erholungsgebietes am Vatteröder Teich, welches zum ehemaligen Mansfeld-Kombinat „Wilhelm Pieck“ gehörte. Zu dieser Zeit (1967) wurde auch die zwischen Vatterode und Teich fahrende Parkeisenbahn gebaut, die inzwischen von Mai bis Oktober an ausgewählten Wochenenden fährt.

Durch den Ort fließt die Wipper. Eine um 1863 noch hölzerne Brücke verbindet Ober-und Unterdorf. Später wurde diese dann aus massiven Stein gebaut.

Vatterode liegt am Streckenabschnitt der ab 1913 gebauten Wippertalbahn. Der Bau verzögerte sich durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges. Erst 1919 wurde wieder in größerem Umfang gearbeitet, so dass die Strecke im Herbst 1920 fertiggestellt wurde. Von den Einheimischen wird sie liebevoll „Wipperlieschen“ genannt.

Seit 1940 gibt es in Vatterode einen Kindergarten. 1993 wurde für die Kinder ein schönes und modernes Gebäude gebaut. Im Mai 2013 feiert die Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ den 20. Geburtstag.

Gräfenstuhl, 1950 eingemeindet nach Vatterode, befindet sich ca. 2 km nordwestlich von Vatterode. Der Überlieferung nach hat Gräfenstuhl seinen Namen von Grifo, einen Halbbruder des Königs Pipin aus dem Frankenland. Die vielen Linden entlang der Dorfstraße fallen den Besuchern sofort auf. Auf dem Dorfplatz steht der ehemalige Erntekindergarten vom Ort. Er wurde zu einem schönen Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Das gesellige und kulturelle Leben in beiden Orten, wird durch die ansässigen Vereine , dem Sport- und Heimatverein „Vatteröder Frauen“, dem Hobbyclub 2000 aus Gräfenstuhl, dem Anglerverein „Wippertal“ und dem Bonifatiusverein wesentlich mitgestaltet.

Quelle: mansfeld.eu



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