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Alte Historische Fotos und Bilder Neckarsulm, Baden-Württemberg
Wappen Neckarsulm

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Geschichte von Neckarsulm, Baden-Württemberg in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Das Stadtgebiet Neckarsulms besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Amorbach, Dahenfeld und Obereisesheim. In den durch die Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliederten Stadtteilen Dahenfeld und Obereisesheim, die den Status einer Ortschaft haben, gibt es jeweils einen bei jeder Kommunalwahl von der wahlberechtigten Bevölkerung zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher. Diese Gremien sind zu wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

In der Kernstadt unterscheidet man die Wohngebiete mit eigenem Namen wie die Südstadt, Nordstadt, Viktorshöhe, Stiftsberg und das Wohngebiet Neuberg im Ostteil der Stadt, deren Grenzen jedoch meist nicht festgelegt sind.

Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte sind auf Markung Neckarsulm die Burg Scheuerberg und Steinach, auf Markung Dahenfeld Kirchenbach, auf Markung Obereisesheim Sigehardeshusen.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 26 304

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Neckarsulm. Industriegebiet vom Flugzeug aus
Industriegebiet vom Flugzeug aus
Neckarsulm. NSU Vereinigte Fahrzeugwerke AG, Ledigenheim I. Viktorhöhe
NSU Vereinigte Fahrzeugwerke AG, Ledigenheim I. Viktorhöhe
Neckarsulm. Panorama von ortsstraße und Kirche
Panorama von ortsstraße und Kirche
Neckarsulm. Rathaus an Marktstraße
Rathaus an Marktstraße

Blick in die Neckarsulmer Stadtgeschichte

Den frühesten schriftlichen Nachweis über die Existenz des von den Franken gegründeten Neckarsulm haben wir aus dem Jahre 771: In diesem Jahr ist der Ort "villa sulmana" in einer Schenkungsurkunde des an der Bergstraße gelegenen Klosters Lorsch erwähnt. Archäologische Funde deuten jedoch auf mehrere Siedlungskerne im Bereich der heutigen Stadt bereits in der Mitte des 6. Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung (Jungsteinzeit) hin.

Zunächst im Besitz der Staufer kommt der Ort vor 1212 als Lehen an die Herren von Weinsberg, die die Burganlage auf dem Scheuerberg errichteten. Auch die Anfänge des Stadtschlosses reichen ins 13. Jahrhundert zurück. Anfang des 14. Jahrhunderts erhielt der Ort Stadt- und Marktrechte, ebenfalls aus dieser Zeit stammt wohl die Stadtmauer.

1335 verkauften die Herren von Weinsberg unter anderem Neckarsulm an das Erzstift Mainz, welches den Ort jedoch Mitte des 15. Jahrhunderts bis 1483 an die Herren von Sickingen verpfändete. 1484 schließlich kam die Stadt durch Tausch vom Erzstift Mainz an den Deutschen Orden, dessen Herrschaft sie dann bis 1805 unterstand. Noch heute sind das Stadtwappen mit dem schwarzen Kreuz auf weißem Grund und die Stadtfarben schwarz-weiß Ausdruck der der Jahrhunderte währenden Zugehörigkeit zum Deutschen Orden.

Im Bauernkrieg 1525 zerstörten aufgebrachte Bauern den Verwaltungssitz des Deutschordensamtmanns, die Burg auf dem Scheuerberg. Diese ist danach nicht mehr aufgebaut worden - der Verwaltungssitz des Deutschordens wurde in das damals ebenfalls stark beschädigte, aber wieder hergestellte Stadtschloss verlegt. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden neben der nach dem Bauernkrieg geschleiften Stadtbefestigung das Rathaus, die Große Kelter und der Vorgängerbau der heutigen Stadtpfarrkirche errichtet. Im selben Jahrhundert setzt sich im Übrigen für die bisher stets "Sulm" genannte Stadt allmählich der uns heute geläufige Name "Neckarsulm" durch.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) musste die Bevölkerung mehrfach wechselnde militärische Besatzungen und eine Pestepidemie über sich ergehen lassen.

Ende des 17. bis Mitte des 18. Jahrhunderts litt Neckarsulm im Zuge verschiedener Kriege (französische Kriege, Erbfolgekriege und siebenjähriger Krieg) erneut unter militärischen Besatzungen. In dieses Jahrhundert fielen auch der Bau der neuen Stadtkirche St. Dionysius und des neuen Rathauses. Nach den napoleonischen Kriegen kam Neckarsulm aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses bzw. des Preßburger Fridens 1805 an Württemberg (seit 1806 Königreich) und war ab 1807 württembergische Oberamtsstadt.

Neckarsulm war bis weit ins 19. Jahrhundert eine ländliche, von Landwirtschaft und Weinbau geprägte Stadt gewesen – 1855 wurde hier die älteste Weinbaugenossenschaft des Landes gegründet. Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sie sich rasant zur Industriestadt, auch begünstigt durch den 1866 erfolgten Anschluss an die Eisenbahn und die Lage am Neckar. Den größten Anteil an dieser Entwicklung hatte die seit 1880 in Neckarsulm ansässige Strickmaschinenfabrik Christian Schmidt, unter deren späteren weltbekannten Firmennamen NSU Fahrräder, Motorräder und Autos produziert wurden (heute: AUDI AG).

Infolge dieser Entwicklung verdoppelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung von 1 863 (1801) auf 3 707 (1900) Menschen. Um der wachsenden Stadt Raum zu geben, wurde die Stadtbefestigung nach und nach entfernt.

Durch den Zuzug auswärtiger Arbeiter veränderte sich die Struktur der bis dahin traditionell katholisch geprägten Stadt. Eine Ortsgruppe der SPD entstand 1898 und die protestantische Gemeinde wuchs seit der Mitte des Jahrhunderts stetig an.

Während des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges erlangt die Stadt durch den Standort einer Kaserne und der kriegswichtigen Industriebetriebe Karl Schmidt und NSU Bedeutung. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört ein amerikanischer Bombenangriff am 1. März 1945 die Innenstadt weitgehend. Der Wiederaufbau erstreckt sich bis in die 1950er Jahre: Zum Teil wurden historische Gebäude wieder aufgebaut wurden, an anderen Stellen – so beispielsweise im Bereich des Marktplatzes – entstand durch den Verzicht auf den Wiederaufbau der Häuser ein neues Stadtbild. Neu entsteht in den Jahren 1953 bis 1955 der Stadtteil Amorbach. Dort wurde Wohnraum für 3 000 Menschen – vorwiegend Vertriebene, Ausgebombte und Pendler – geschaffen.

Im Zuge der Gebietsreform schließt sich am 1. Mai 1971 die Gemeinde Dahenfeld und am 1. Mai 1972 die Gemeinde Obereisesheim der Stadt Neckarsulm an, die seit 1973 Große Kreisstadt ist. Ein Jahr später wird am 1. Januar 1973 die Stadt Neckarsulm zur großen Kreisstadt erklärt. Mit rund 26 700 Einwohnern (Stand: Juni 2017) ist Neckarsulm heute als zweitgrößte Stadt im Landkreis Heilbronn eine wirtschaftlich bedeutende Stadt, die neben den Firmen Audi AG, Kolbenschmidt Pierburg AG, Lidl & Schwarz, TDS AG und Bechtle GmbH zahlreiche Mittel- und Kleinbetriebe beherbergt und sich als Standort für zukunftsträchtige Produktionsbereiche und Dienstleistungen versteht.

Neckarsulmer Stadtgeschichte in Kürze

  • 771 In einer Urkunde des Klosters Lorsch wird Neckarsulm erstmals als "villa Sulmana" erwähnt.
  • 1264 Erster Nachweis der Burg auf dem Scheuerberg. Sie befindet sich im Besitz der Herren von Weinsberg, die mindestens seit 1212 die Herrschaft über Neckarsulm haben.
  • um 1300 Neckarsulm erhält Stadtrechte und das Recht, Wochenmärkte abzuhalten. Aus dieser Zeit stammt vermutlich auch die Stadtmauer mit mindestens zehn Türmen.
  • 1335 Neckarsulm kommt unter die Herrschaft des Erzstiftes Mainz.
  • 1484 Die Herrschaft über Neckarsulm wechselt erneut: Neckarsulm und das umliegende Gebiet – das Amt Scheuerberg – warden vom Erzstift Mainz im Tausch an den Deutschen Orden, einen geistlichen Ritterorden, gegeben.

    Ende des 15. Jahrhunderts wird die Kapelle im Gewann Steinach – der Vorgängerbau der Frauenkirche beim alten Friedhof – erbaut.

  • 1525 Im Bauernkrieg lehnen sich aufständische Bauern v. a. wegen ihrer unerträglichen Lebensbedingungen gegen die Obrigkeit auf. Bewaffnete Bauern zerstören die Burg auf dem Scheuerberg und beschädigen das Stadtschloss (heute: Deutsches Zweiradund NSU-Museum).

    Als Strafe dafür, dass Neckarsulm den Bauern Unterstützung gewährt hat, wird die Stadtbefestigung geschleift.

    In den Jahren danach werden Stadtschloss und Stadtbefestigung wieder aufgebaut. Das Stadtschloss wird zum Verwaltungssitz des Deutschen Ordens.

  • 16. Jh. Zeitweilige Besetzung durch württembergische Truppen. Im Laufe dieses Jahrhunderts ändert sich der Name der Stadt von Sulm zu Neckarsulm.
  • 1544 Bau des Rathauses.
  • 1567 Bau der Großen Kelter (heute: Kreissparkasse).
  • 1575 Bau der Stadtkirche St. Dionysius.
  • 1618–48 Während des Dreißigjährigen Krieges wird Neckarsulm mehrfach besetzt. Eine Pestepidemie bricht aus. In unmittelbarer Nähe findet 1622 auf Obereisesheimer Markung eine große Schlacht (“Schlacht bei Wimpfen”) statt.
  • 1688 bis 1757 Besetzungen, Einquartierungen und z. T. Brandschatzungen im verschiedenen Kriegen (französischer Devolutionskrieg, Erbfolgekriege, siebenjähriger Krieg)
  • 1660–66 Vor den Toren der Stadt entstehen Klosterkirche und Kapuzinerkloster (heute: Polizeirevier bzw. Kirche)
  • 1706–10 Neubau der Stadtkirche St. Dionysius.
  • 1782 Bau eines neuen Rathauses.
  • 1805 Nach den napoleonischen Kriegen kommen Neckarsulm und der dazugehörige Verwaltungsbezirk (Amt Scheuerberg) unter die Herrschaft Württembergs (seit 1806 Königreich).
  • seit 1816 Beginnend mit dem Heilbronner Tor wird nach und nach die alte Stadtbefestigung endgültig abgetragen. So gewinnt man Platz für die sich vergrößernde Stadt.

    Oberes und Unteres Tor werden Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen.

  • 1847 Bau des Oberamtsgerichts im Klostergarten (heute: Notariat, Grundbuchamt und Stadtarchiv)
  • 1855 Gründung der Weingärtnergenossenschaft – sie gilt als die älteste Weingärtnergenossenschaft Deutschlands.
  • 1859 Amtsrichter Wilhelm Ganzhorn ist bis 1878 am hiesigen Amtsgericht tätig. Er wirkt in seiner Freizeit als Heimatforscher und Dichter: Er verfasste das Lied: "Im schönsten Wiesengrunde".
  • 1866 Eröffnung der Eisenbahnlinie und Bau des Bahnhofs.
  • 1873 Eröffnung der Schiffswerft von Franz Bauhardt.
  • seit 1880 Neckarsulm, das bisher von Weinbau und Landwirtschaft geprägt war, beginnt langsam, sich zur Industriestadt zu entwickeln:

    Die Strickmaschinenfabrik Schmidt & Stoll wird von Riedlingen an der Donau nach Neckarsulm verlegt. Aus ihr entstehen die Neckarsulmer Fahrradwerke (NSU), die sich bis zum Ersten Weltkrieg rasant entwickeln und lange Zeit den entscheidenden Wirtschaftsfaktor für Neckarsulm bilden.

    Als weitere Firmen folgen die Holzhandlung Knapp, das Dampfsägewerk Hespeler und die Werkzeugfabrik Baldauf sowie Anfang des 20. Jahrhunderts die Firmen Spohn (1903) und die Deutschen Ölfeuerungswerke (= später Kolbenschmidt) 1917.

  • 1880–1907 Während dieses Zeitraums erhöht sich die Einwohnerschaft von 2 845 auf 4 729.
  • 1888 Bau der neuen evangelischen Kirche an der Binswanger Straße.
  • Anf. 20. Jh. Anschluss der Stadt an das Telefon- und Gasnetz; Einrichtung der Hauswasserleitungen. Seit 1913 wird die Stadt mit Elektrizität versorgt.
  • 1925 Einweihung des Neckarkanals (Abschnitt Neckarsulm–Kochendorf)
  • 1936 Neckarsulm wird mit dem Bau der Kaserne in der Binswanger Straße Garnisonstadt.

    Die Firmen NSU und Karl Schmidt (Kolbenschmidt) sind Zulieferer der Rüstungsindustrie.

  • 1.3.1945 Bei einem Bombenangriff der US-Luftwaffe wird der größte Teil der Innenstadt zerstört.
  • um 1960 ist der überwiegende Teil der Altstadt wieder aufgebaut. Entstanden ist in der Nachkriegszeit (1953–1955) außerdem ein ganz neuer Stadtteil: Amorbach.
  • 1971/72 Eingemeindung von Dahenfeld und Obereisesheim
  • 1973 Erhebung zur Großen Kreisstadt
  • 1973-1976 Hochwasserfreimachung und Sulmverdolung, Einweihung des Deutschordensplatz und des Parkwohnheim St. Vinzenz Energiekrise und Krise der Autowirtschaft: die drohende Schließung des Audi-NSU Werks kann abgewendet werden.
  • seit 1976 Vergrößerung der Wohngebiete v.a. durch Bautätigkeit in den Stadtteilen Südstadt, Obereisesheim (Sender) und Dahenfeld (Im Grund) und auf dem Neuberg (Erweiterung III und IV)
  • 1979 Einweihung der Ballei.
  • 1983–1985 Bau der Rathauserweiterung
  • 1990 Beginn der Erschließung des Gewerbegebiets Süd; Eröffnung des Aquatoll; Beginn der Bebauung nördlich der Ballei (Umbau der Ziegelhütte zur Sozialstation, Bau von Altenwohnungen und der Musikschule)
  • 1992–96 Wirtschaftskrise – v.a. bei Audi und Kolbenschmidt gehen Tausende von Arbeitsplätzen verloren.
  • 1992 verlassen die letzten US-Soldaten die Kaserne.
  • 1994 Abschluss der Bebauung des Gebiets nördlich der Ballei mit der Einweihung der Musikschule. Teilabbruch der Kasernen zur Vorbereitung des neuen Gewerbegebiets Stiftsbergstraße
  • 1991–97 Ausbau des Stadtteils Amorbach II, bei dem verstärkt Solarenergie-Anlagen eingesetzt werden z. B. in der biosolare Wohnanlage Eugen-Bolz-Straße sowie Bau eines LangzeitErdsondenwärmespeichers
  • 1995 Beginn der Erschließung des gemeinsamen Gewerbegebietes Straßenäcker (mit Erlenbach)
  • 1995-97 Erschließung neuer Gewerbegebiete: Trendpark (1995, mit Bau des 1997–1999 entstehenden “gläsernen Büroturms” der Firmen TDS u. Beck) und Stiftsbergstraße (1995, mit Neubau der Firma Lidl & Schwarz).

    Eröffnung Europlex und Bau der Südtangente

  • 2000 Erschließungsbeginn im 2. Bauabschnitt von Amorbach II
  • 2001–05 Zahlreiche Firmen haben sich in den neuen Gewerbegebieten Trendpark, Stiftsbergstraße und Straßenäcker niedergelassen.

    Im 2001 angelegten Gewerbegebiet Trendpark Süd lässt sich 2004 die Firma Bechtle nieder. Das 1998 beschlossene Revitalisierungskonzept für die Innenstadt wird mit insbesondere mit folgenden Schritten umgesetzt: Rathauserweiterung (2002), Neubau der Stadtbücherei (2004), Neugestaltung der Markstraße als Fußgängerzone (2004), Freilegung von Fachwerkfassaden.

    Im Herbst 2005 wird der Neubau der Volkshochschule (mit Parkhaus) an der Seestraße eröffnet.

Barbara Löslein, Stadtarchiv, 10/2006

Quelle: neckarsulm.de



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