Geschichte von Nörvenich, Nordrhein-Westfalen in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Nörvenich ist eine Gemeinde im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Nörvenich liegt in der Zülpicher Börde und wird von Südwest nach Nordost vom Neffelbach durchflossen. Nörvenich besteht aus 14 Ortsteilen mit dem Hauptort Nörvenich. Binsfeld, Dorweiler, Eggersheim, Eschweiler über Feld, Frauwüllesheim, Hochkirchen, Irresheim, Nörvenich, Oberbolheim, Pingsheim, Poll, Rath, Rommelsheim, Wissersheim Bis 1969 zählte Alt-Oberbolheim zu den Ortsteilen. Gründungszeitpunkt: Einwohner: 10 667 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
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![]() Binsfeld - Mädchen Schule, 1903 |
![]() Burg Nörvenich |
![]() Ecke von Bahnhofstraße und Medardusstraße |
![]() Fliegeraufnahme |
![]() Gymnicher Hof von Laufenberg am Bahnhofstraße, 1935 |
![]() Katharina Heim |
![]() Kirche, Kaufhaus Lothmann, Amt, Katharinenstift, Burgruine |
![]() Kriegerdenkmal und Kirche |
![]() Kriegerdenkmal am Marktplatz |
![]() Pingsheim - Kriegerdenkmal für die Gefallenen im Weltkriege 1914-18 |
![]() Rathaus, etwa 1930 |
![]() Straßenbahn von Düren nach Nörvenich |
Geschichte der Gemeinde Nörvenich
Zum 1.7.1968 schlossen sich durch Verträge die Gemeinden Binsfeld (mit dem Ortsteil Rommelsheim), Eschweiler über Feld, Eggersheim, Frauwüllesheim, Hochkirchen, Irresheim, Nörvenich, Oberbolheim, Poll und Rath als Erste im Kreis Düren auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde Nörvenich zusammen. Zum 1.1.1969 wurde dieser freiwillige Zusammenschluss durch Gesetz des Landes NRW vom 18. Dezember 1968 beschlossen. In die Gemeinde Nörvenich wurden mit Wirkung vom 1.1.1975 die Orte Dorweiler, Pingsheim und Wissersheim aus der benachbarten Erftstadt eingegliedert.
Der Gemeindebezirk ist uraltes Siedlungsgebiet. Aus Bodenfunden der Jungsteinzeit, den Metallzeiten, aus vier Jahrhunderten römischer Besatzung und deren Vertreibung durch die Franken lässt sich kontinuierliche Besiedlung ablesen. Schon um die Jahrtausendwende tauchen die ersten schriftlichen Erwähnungen der Dörfer, die heute zu Nörvenich gehören, auf. Hochkirchen, Eschweiler über Feld und Frauwüllesheim werden schon ab dem 9., 10. und 11. Jahrhundert erwähnt. Wissersheim feierte 1985 sein 1150- jähriges Bestehen.
Sehr früh haben die Grafen von Nörvenich an der rheinischen Geschichte maßgeblich mitgewirkt. Sie dürften ihren Sitz auf der " Alten Burg" im Nörvenicher Wald gehabt haben. Die frühmittelalterliche Wehr- und Wohnanlage hat ihren Ursprung wohl im 9. Jahrhundert. Dem nach dem Aussterben der Jülicher Grafen zum " Amt Nörvenich" gewordenen Gebiet, das mehr als 30 Dörfer umfasste, standen Ministeriale (Dienstadlige) vor. Wohl um 1400 erbaute der Amtmann von Vlatten-Merode den wehrhaften Pallas des ehemals wasserumwehrten heutigen "Schloss Nörvenich" (früher "Gymnicher Burg" ) in der Ortsmitte.
Mit dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts gingen die in einem Jahrtausend gewachsenen Ordnungen und das seit Jahrhunderten gleichgebliebene dörflich Leben fast schlagartig zu Ende. Am 4.10.1794 nämlich marschierten französische Revolutionstruppen in das Gebiet um Nörvenich ein. Nach ersten wirren Monaten folgten geordnete Verhältnisse. Aus den früheren Untertanen wurden tatsächlich freie Bürger, die es zu einem bis dahin nicht gekannten Wohlstand brachten und zu Beginn des 19. Jahrhunderts französische Bürger wurden.
Die von den Franzosen in dieser Zeit eingeführten kommunalen Verhältnisse (Bildung der Mairie Binsfeld und der Mairie Nörvenich) wurden von den Preußen weitgehend übernommen. Insbesondere die um 1800 festgelegten kommunalen Grenzen haben sich mit wenigen Ausnahmen bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts erhalten. 1906 entstand das "Bürgermeisteramt". Erst im Jahre 1940 wurden die bis dahin selbständigen Bürgermeistereien Binsfeld und Nörvenich zur "Amtsbürgermeisterei Nörvenich" zusammengeschlossen.
Schon zwischen den beiden Weltkriegen begann der Wandel der Dörfer von einer rein landwirtschaftlichen Struktur zu Wohngemeinden für Pendler. Dieser Prozeß setzte sich verstärkt Mitte der 50er Jahre fort. Waren schon nach dem Ersten Weltkrieg zahlreiche Bürger der östlichen Dörfer bei den Rheinischen Braunkohlenwerken in den Tagebaubetrieben beschäftigt, drängten viele Bewohner mit der zunehmenden Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, nicht zuletzt auch aufgrund der umwälzenden Umstrukturierungen in der Landwirtschaft, in die Industriebetriebe der nahen Städte.
Anfang der 1950er Jahre begann die englische Royal Airforce im Nörvenicher Wald mit dem Bau eines Flugplatzes, auf dem auch eine Vielzahl von Zivilbediensteten ihren Arbeitsplatz gefunden haben. Viele Soldatenfamilien haben in den Orten der Gemeinde Nörvenich eine neue Heimat gefunden und sind Bürger der Gemeinde geworden.
In den Ortsteilen der Gemeinde Nörvenich stehen zwei Grundschulen sowie zwei Turnhallen zur Verfügung, die mit ihren Sport- und Nebenanlagen höchsten Ansprüchen der heutigen Zeit gerecht werden. Acht Kindergärten betreuen die kleinen Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung sind neben der Volkshochschule auch private, kirchliche, kommunale und vereinsgebundene Initiativen aktiv, die den Bürgern der Gemeinde in Form von Halbjahreskursen, Einzelvorträgen und Exkursionen ein breites Bildungsangebot ermöglichen.
Nicht zuletzt das rege Vereinsleben mit rund 70 Vereinen sorgt in Nörvenich für Möglichkeiten zu sportlichen, kulturellen und geselligen Aktivitäten. Das Schloss Nörvenich mit seinen ständigen Museumsausstellungen und auch Sonderveranstaltungen ist weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Als Versammlungsstätten stehen mehrere Bürgerhallen sowie die Neffeltalhalle mit über 400 Sitzplätzen im Zentralort Nörvenich zur Verfügung. Schützenbruderschaften sowie Bürgervereine und Dorfgemeinschaften sorgen für die Pflege alten Brauchtums.
Quelle: noervenich.de