Geschichte von Neustadt in Sachsen, Sachsen in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Neustadt in Sachsen ist eine Stadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen. Die Stadt gliedert sich in den Hauptort und weitere acht amtliche Gemeindeteile: Berthelsdorf, Krumhermsdorf, Langburkersdorf , Neustadt in Sachsen, Niederottendorf, Oberottendorf, Polenz, Rückersdorf, Rugiswalde Gründungszeitpunkt: Einwohner: 12 137 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
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![]() Albertstraße, 1909 |
![]() Albertstraße, 1913 |
![]() Badestraße, Kirche, 1910 |
![]() Bahnhofstraße, Neustädter Bank, 1919 |
![]() Café 'Wochenpost' |
![]() Heilstätte Hohwald, 1932 |
![]() HO Berggaststätte 'Unger Rugiswalde' |
![]() Königliche Amtsgericht, 1913 |
Geschichte
Erste Erwähnung im 14. Jahrhundert
Im Jahr 1333 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Neustadts als Goldbergbaustadt. Die Gründer waren Freiberger Bergleute und nannten die Siedlung Nuwenstad bzw. Niwenstad. Anfangs gehörte die Stadt zum Königreich Böhmen unter der Herrschaft der Berka von der Dubá. Obwohl es bis in jüngste Zeit immer wieder Versuche zum Goldbergbau in der Gegend gab und auch die Begleitminerale die Existenz von Goldadern bei Neustadt und im Hohwald vermuten ließen, wurde nie etwas gefunden. Dass die Stadt trotzdem nicht an Bedeutung verlor liegt daran, dass sich hier eine damals wichtige Kreuzung zweier Handelsstraßen, der Salzstraße von Halle (Saale) nach Prag und der Pilgerstraße von Bautzen zum böhmischen Wallfahrtsort Mariaschein, befand. An der damaligen Pilgerstraße stand wahrscheinlich schon vor der Stadtgründung die erste Kirche, die Hospitalkirche, an der später nach der Einrichtung benannten Hospitalstraße. Bald nach der Stadtgründung wurde die Jakobikirche gebaut, entweder benannt nach dem gleichnamigen Kirchenpatron Jakobus wie in Freiberg oder nach dem hier vorbeiführenden mittelalterlichen Jakobsweg.
Im Jahr 1451 kam die Stadt durch Kauf in den Besitz des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen und blieb von da an in sächsischem Eigentum.
Im Jahr 1768 schlossen die Meister der Schmiede-, Schlosser- und Wagnerinnung in Neustadt eine Wette ab, wer wohl in kürzester Zeit ein hölzernes Wagenrad fertigen könne. Das Rad wurde dann innerhalb von sieben Stunden gefertigt und noch vor Sonnenuntergang bis in die Residenzstadt Dresden gerollt. Eine Kopie ist heute im Heimatmuseum zu sehen. Das Original befindet sich im Schloss Moritzburg.
Von 1938 bis 1945 wurden im größten Industriebetrieb am Ort, den Heringwerken, Flak-Geschütze des Kalibers 8,8 gefertigt.
Anfang Mai 1945 beschlossen Einwohner Neustadts, ihre Stadt, in der sich keine deutschen Truppen befanden, kampflos an die heranrückende Rote Armee und 2. Polnische Armee zu übergeben. Die Kapitulation sollte durch das Hissen weißer Fahnen angezeigt werden. Ein fanatischer HJ-Führer, der sich mit einigen Hitlerjungen in der Schule verschanzt hatte und das Feuer auf die heranrückenden Rotarmisten eröffnete, machte dieses Vorhaben zunichte. Dies hatte auf beiden Seiten Opfer zur Folge. Auch großkalibrige Waffen kamen zum Einsatz. Durch das russische Artilleriefeuer kam es zu Zerstörungen und Bränden. Sowjets und Polen begannen, die noch verbliebenen Bewohner aus ihren Häusern zu vertreiben und diese in Brand zu stecken. Die Hälfte der Gebäude rund um den Markt brannte auf diese Weise ab. Nur das Eingreifen des katholischen und evangelischen Pfarrers sorgte für den Erhalt der übrigen Gebäude: Beide suchten unter Lebensgefahr den sowjetischen Kommandeur auf und flehten ihn an, den Rest der Stadt zu verschonen. Hilfreich war dabei, dass der katholische Pfarrer Sorbe war und somit eine dem Russischen und Polnischen verwandte Muttersprache sprach.
Eingemeindungen
Krumhermsdorf wurde am 1. Januar 1974 eingemeindet. Polenz kam am 1. Januar 1994 hinzu. Am 1. August 2007 erfolgte nach einem Bürgerentscheid die Eingliederung von Berthelsdorf, Ober- und Niederottendorf, Rückersdorf, Langburkersdorf und Rugiswalde. Sie hatten bis dahin die Gemeinde Hohwald gebildet.
Original: de.wikipedia.org