Geschichte von Plauen, Sachsen in Fotos
|
Eine kleine historische ReferenzGeographie: Die Große Kreisstadt Plauen ist ein Oberzentrum im Südwesten des Freistaates Sachsen und die Kreisstadt des Vogtlandkreises. Die größte Stadt des sächsischen Vogtlandes und fünftgrößte Stadt im Freistaat wurde durch die Plauener Spitze bekannt und gilt als architektonisch reizvoll. Plauen wird 1122 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter wurde die Stadt ein Handelszentrum, ab dem 18. Jahrhundert ein bedeutender Standort der sächsischen Stoff- und Textilindustrie, was mit einem erheblichen Bevölkerungszuwachs einherging. Ab den 1920ern wurde die Industriestruktur der Stadt stärker durch verarbeitendes Gewerbe im Maschinenbau geprägt. Plauen wurde durch Bombenangriffe 1945 erheblich getroffen, aber überwiegend wieder aufgebaut. Ein Großteil des Plauener Zentrums ist von urbaner, großstädtischer Bebauung des 19. Jahrhunderts geprägt. Wahrzeichen der Stadt sind das Alte Rathaus mit seinem Renaissance-Giebel und der Kunstuhr sowie die Johanniskirche. Mit der Friedensbrücke befindet sich in Plauen einer der größten steinernen Brückenbögen weltweit und am nordöstlichen Stadtrand mit der Elstertalbrücke die zweitgrößte Ziegelbrücke der Welt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Bau- und Kulturdenkmale in der Stadt. Die Stadt hat mit über 102 Quadratkilometern ein ähnliches Stadtgebiet wie Paris mit etwa 105 Quadratkilometer. Plauen besteht aus 39 Stadtteilen in 23 Gemarkungen, die in die fünf Stadtgebiete Zentrum, Nord, Ost, Süd und West eingeteilt sind. Jedes Stadtgebiet besteht aus bis zu elf Stadtteilen. Die 1996 und 1999 nach Plauen eingemeindeten Stadtteile sind zugleich Ortschaften nach der Sächsischen Gemeindeordnung. Die Ortschaften wurden durch die Hauptsatzung der Stadt Plauen eingeführt und haben je einen von der Bevölkerung gewählten Ortschaftsrat, der nach der Einwohnerzahl zwischen fünf und neun Mitglieder hat. Vorsitzender des Ortschaftsrats ist der Ortsvorsteher. In den Ortschaften wurde zum Teil auch eine eigene Ortschaftsverwaltung eingesetzt. Nachstehend sind die fünf Stadtgebiete mit ihren Stadtteilen und deren Nummern aufgeführt Stadtgebiet Zentrum:Altstadt (101), Bahnhofsvorstadt (102), Dobenau (103), Neustadt (104), Obere Aue (105), Schloßberg (106) Stadtgebiet Nord:Hammertorvorstadt (201), Haselbrunn (202), Preißelpöhl (203), Reißig (204), Reißiger Vorstadt (205), Reißigwald mit Lochhaus (206), Jößnitza (207), Steinsdorfb (208), Kauschwitza (209), Zwoschwitzc (210), Röttisb (211) Stadtgebiet Ost:Alt Chrieschwitz (301), Chrieschwitz (302), Großfriesena (303), Kleinfriesen (304), Reusa mit Sorga (305), Reichenbacher Vorstadt (306), Tauschwitz (307) Stadtgebiet Süd:Hofer Vorstadt (401), Meßbach (402), Oberlosaa (403), Ostvorstadt (404), Reinsdorf (405), Stöckigt (406), Südvorstadt (407), Thiergarten (408), Unterlosa (409) Stadtgebiet West:Bärenstein (501), Neundorfer Vorstadt (502), Siedlung Neundorf (503), Syratal (504), Neundorfa (505), Straßberga (506) Einwohner: 65 201 | |||
![]() Albert-Platz |
![]() Altmarkt mit König Albert Denkmal und Rathaus, um 1910 |
![]() Altmarkt mit Rathaus, 1958 |
![]() Bahnhofstraße |
![]() Bahnhofstraße |
![]() Friedrich August-Brücke und Friedensstraße (an foto Breite Straße) |
![]() Göltzschtalbrücke bei Plauen, 1920 |
![]() König Friedrich August-Brücke (Syratalviadukt), 1911 |
![]() Isidore Schmidt Brunnen |
![]() Isidore Schmidt Brunnen |
![]() Luther-Kirche, 1908 |
![]() Lutherhaus, 1920 |
![]() Markuskirche |
![]() Oberer Bahnhof, um 1910 |
![]() Otto Grotewohl Platz, 1973 |
![]() Panorama der Stadt und Bahnhofstraße |
Chronik
1122 - Weihe der Johanniskirche und Ersterwähnung Plauens
vor 1224 - Plauen wird Stadt
1244 - Stadterweiterung - Gründung der Neustadt
1430 - Verwüstung der Stadt durch die Hussiten
1521 - Beginn der Reformation
1548 - verheerender Stadtbrand
1569 - Plauen wird kursächsisch
Mitte 16. Jh. - Baumwollweberei verdrängt zunehmend die Tuchmacherei
1602 - Plauen wird Hauptstadt des „Voigtländischen Kreißes“
1697 - Sächsische Fahrpost fährt von Dresden über Plauen nach Nürnberg
1701 - Errichtung der ersten zentralisierten Manufaktur
1722 - Weihe der heutigen Lutherkirche
1775-1790 - "Goldene Zeit" durch Blüte der Mousselin-Manufaktur
1777/78 - Bau des heutigen Weisbachschen Hauses als Wohn- und Manufakturgebäude für den Kattundruck
1810 - Einführung der Handplattstichstickerei
1834 - Hochwasser der Syra fordert 26 Todesopfer
1844 - Schwerer Stadtbrand
1848 - Anschluss an das Eisenbahnnetz Hof-Plauen
1858 - Aufstellung der ersten zwei Handstickmaschinen
1880er Jahre - industrielle Herstellung von Tüll- und Ätzspitze bewirkt rasanten wirtschaftlichen Aufschwung
1881 - Gründung der Stickmaschinenfabrik J. C. & H. Dietrich, aus der 1895 die Vogtländische Maschinenfabrik AG (VOMAG) als Großstickmaschinenhersteller hervorgeht
1884 - Gründung der Israelitischen Religionsgemeinde Plauen
1887 - Eröffnung eines amerikanischen Konsulats
1894 - Inbetriebnahme der Plauener Straßenbahn
1898 - Eröffnung des neuerbauten Theaters
1899 - Beginn des Rotationsdruckmaschinenbaus der VOMAG
Eingemeindung von Haselbrunn
1900 - Eingemeindung von Reusa,Sorga, Tauschwitz, Kleinfriesen
1903 - Eingemeindung vom Chrieschwitz
1904 - Plauen wird Großstadt
1905 - Einweihung des Syratal-Viaduktes – Steinbogenbrücke mit der größten Spannweite in Europa
1907 - Plauen erlangt den Status einer kreisfreien Stadt
1912 - höchste Einwohnerzahl der Geschichte mit über 128 000
1912/13 - Beginn einer lang anhaltenden Krise der Textilindustrie
1913-1922 - Bau des Neuen Rathauses
1918 - Eröffnung des städtischen Hauptfriedhofs
Explosionsunglück in der Kartuschieranstalt der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft fordert kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges 301 Todesopfer, darunter 296 Frauen und Mädchen
1923 - Eröffnung des heutigen Vogtlandmuseums
1930 - Einweihung des Synagogenneubaus in der Senefelder/Ecke Engelstraße
1938 - Zerstörung der Synagoge in der Reichspogromnacht
1939 - Eingemeindung von Reißig
1944/45 - 14 Bombenangriffe zerstören die Stadt zu rund 75 Prozent
der amerikanischen Besatzung vom 16. April bis 30. Juni 1945 folgt ab 1. Juli die sowjetische
1949 - Eingemeindung von Reinsdorf
1950 - Eingemeindung von Oberlosa, Unterlosa, Stöckigt mit Brand, Thiergarten
1955 - 1. Plauener Spitzenfest
1973 - Übergabe des Empfangsgebäudes des Oberen Bahnhofs
1976 - Abschluss des Wiederaufbaus des zerstörten Nordwestflügels des Neuen Rathauses
1984 - Eröffnung des Spitzenmuseums
1989 - Von Plauen gehen maßgebliche Impulse zur Einleitung der Friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR aus
1991 - Abzug der letzten sowjetischen Truppen
1993 - Gründung der e.o. plauen-Gesellschaft e.V.
1994 - Eingemeindung von Meßbach
1996 - Eingemeindung von Großfriesen
1997 - Tag der Sachsen in Plauen
1999 - Eingemeindung von Jößnitz mit Steinsdorf und Röttis, Straßberg, Neundorf, Kauschwitz mit Zwoschwitz
2001 - Eröffnung der Stadt-Galerie und Inbetriebnahme der neuen Zentralhaltestelle der Straßenbahn am Tunnel
2004 - Der Nachlass von Erich Ohser/e.o. plauen wird an die Stadt Plauen übergeben
2005 - Gründung der Erich Ohser/e.o. plauen-Stiftung
2008 - Plauen wird Große Kreisstadt
2010 - Eröffnung des Erich-Ohser-Hauses, Nobelstraße 7 und Einweihung des Denkmals der Friedlichen Revolution am Postplatz
2015 - Eröffnung des neuen Bahnhofs Mitte
2017 - Eröffnung des Landratsamts im vormaligen Kaufhaus Tietz
Quelle: plauen.de