Geschichte von Raguhn-Jeßnitz, Sachsen-Anhalt in Fotos
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Eine kleine historische ReferenzGeographie: Die Stadt Raguhn-Jeßnitz ist eine Einheitsgemeinde im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Sie entstand am 1. Januar 2010 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Altjeßnitz, Jeßnitz (Anhalt), Marke, Raguhn, Retzau, Schierau, Thurland und Tornau vor der Heide, die vormals zur Verwaltungsgemeinschaft Raguhn gehörten. Stadtgliederung: Altjeßnitz, Hoyersdorf, Jeßnitz (Anhalt), Kleckewitz, Lingenau, Marke, Möst, Niesau, Priorau, Raguhn, Retzau, Roßdorf, Schierau, Thurland, Tornau vor der Heide Gründungszeitpunkt: Einwohner: 8 909 Geschichte: Sehenswürdigkeiten: |
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Altjeßnitz - Fabrik |
Brauhausstraße, Tabakwarenhandlung, 1909 |
Gaststätte 'Deutsches Haus', 1932 |
Jeßnitz - Adolf Hitler Straße |
Jeßnitz - Bahnhofstraße |
Jeßnitz - Brücke über Mulde, um 1940 |
Jeßnitz - Herrenhaus, 1917 |
Jeßnitz - Karl Liebknecht Straße, 1982 |
Geschichte von Ortsteile
Altjeßnitz
Altjeßnitz gehörte bis 1815 zum sächsischen Amt Bitterfeld und kam mit diesem im Ergebnis des Wiener Kongresses zu Preußen, wo es dem Landkreis Bitterfeld angehörte. Altjeßnitz ragte wie ein Sporn in anhaltisches Gebiet und war in drei Richtungen von diesem umgeben. Nur in Richtung Osten bestand Landverbindung an das eigene Territorium. Diese Verwaltungsgrenzen hatten bis 2010 Bestand; erst seitdem gibt es eine gemeinsame Verwaltung mit dem westlich der Mulde gelegenen Jeßnitz.
Seit dem ausgehenden 17. bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Freiherren von Ende die Grundherren von Altjeßnitz. 1694 erwarb Hans Adam Freiherr von Ende das damalige Rittergut aus dem Besitz des Herren von Reppichau und baute es als Hauptsitz der Familie Ende zu einem vornehmen Landsitz aus. Im Stil des späten Barock entstand eine Schloss- und Parkanlage, darin der Irrgarten.
Jeßnitz (Anhalt)
Ursprünge
In einer Magdeburger Urkunde vom 17. Oktober 1259 wird der Name Jeßnitz erstmals zuverlässig erwähnt. Laut Überlieferung soll der Ort aber bereits im Jahre 1156 urkundlich aufgeführt worden sein. Der historische Stadtkern westlich der Mulde ging wahrscheinlich aus einer Fischersiedlung hervor. Im Jahr 1401 wird Jeßnitz als Stadt erwähnt. Der Name der Stadt lautete im Jahr 1265 Jezzant, 1285 de Jezaniz, 1297 Jessenitz und 1408 Geßnitz. Der Name ist zum althochdeutschen Wort jesän und dem mittelhochdeutschen jesen (= gären, aufbrodeln, schäumen) zu stellen, basierend auf dem indogermanischen Verbalstamm *ıës- (= wallen, schäumen). Damit wird vermutlich das Wesen der Mulde beschrieben. Später erfolgte eine Angleichung an die „-itz“-Namen der Umgebung. Eine andere Namenserklärung stellt Jeßnitz zum Wort jesion (slaw.) für Esche, da sich die Siedlung inmitten slawischen Siedlungsgebietes befand.
Frühe Neuzeit
Im Jahre 1408 erhielt Fürst Albrecht VI. von Anhalt-Dessau die Stadt als Meißnisches Lehen. 1534 führte der Reformator Fürst Georg III. von Anhalt-Dessau die lutherische Reformation ein. 1567 vernichtete ein Großfeuer viele Häuser der Stadt, darunter das Rathaus. 1583, 1610–13 und 1632 wurde die Stadt von der Pest heimgesucht, der ein großer Teil der Bevölkerung zum Opfer fiel.
21. Jahrhundert
Zu einer Namensänderung kam es am 16. April 2002, als sich die Stadt von Jeßnitz in Jeßnitz (Anhalt) umbenannte.
Im August 2002 wurde die Stadt in weiten Teilen durch das Elbhochwasser 2002, welches auch die Mulde betraf, überflutet. Infolgedessen wurde überlegt, auch die 1954 erbaute katholische St.-Norbert-Kirche abzureißen. Stattdessen wurde die Kirche jedoch zu einem Veranstaltungsort umgebaut.
Lingenau
1268 war die erste urkundliche Erwähnung als „Lyndenowe prope Hoyerstorp“ (Urkunde F. Siegfrieds an die Kirche zu Dessau). Das Dorf wurde ab dem Jahr 1994 um die Siedlung „Am Forsthaus“ erweitert. Damit stieg die Bevölkerungszahl sprunghaft auf über 200 Einwohner an. Dieser Trend setzt sich durch das Schließen der Baulücke an der Hauptstraße weiter fort.
Im Zuge der Eingliederung in die Stadt Raguhn-Jeßnitz im Jahre 2011 wurden die Straßennamen Hauptstraße, Siedlung und Am Wald umbenannt und tragen den Namen Am Lingenauer Wald. Die Straße Am Forsthaus heißt immer noch so.
Marke
1549 wurde Marke erstmals als Marke Nauendorf urkundlich erwähnt.
Möst
Die Orte Schierau, Möst und Priorau gehörten bis 1815 als Exklave im Fürstentum Anhalt zum kursächsischen Amt Bitterfeld. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1942 gehörten. Am 1. April 1942 wurde die preußische Exklave Schierau mit Möst und Priorau in den Landkreis Dessau-Köthen und damit Anhalt angegliedert.
Niesau, zwischen Schierau und der Mulde gelegen, gehörte hingegen immer zu Anhalt und somit seit seiner Gründung zum Landkreis (Dessau-)Köthen. Am 1. Juli 1950 wurde der Ort nach Schierau eingemeindet.
Möst wurde am 1. Januar 1957 ein Ortsteil von Schierau. Priorau folgte am 1. Januar 1973.
Priorau
Die Orte Schierau, Möst und Priorau gehörten bis 1815 als Exklave im Fürstentum Anhalt zum kursächsischen Amt Bitterfeld. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1942 gehörten. Am 1. April 1942 wurde die preußische Exklave Schierau mit Möst und Priorau in den Landkreis Dessau-Köthen und damit Anhalt angegliedert.
Niesau, zwischen Schierau und der Mulde gelegen, gehörte hingegen immer zu Anhalt und somit seit seiner Gründung zum Landkreis (Dessau-)Köthen. Am 1. Juli 1950 wurde der Ort nach Schierau eingemeindet.
Möst wurde am 1. Januar 1957 ein Ortsteil von Schierau. Priorau folgte am 1. Januar 1973.
Raguhn
Raguhn wurde erstmals 1285 urkundlich erwähnt. Der Ort entstand an dem strategisch wichtigen Mulde-Übergang der Straße von Halle nach Wittenberg.
Im Jahr 1395 wurde Raguhn durch Fürst Albrecht III. von Anhalt-Köthen die Gerichtsbarkeit über Hals und Hand bestätigt.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, von Februar bis April 1945, wurde ein Außenlager des KZ Buchenwald für 200 bis 500 jüdische Frauenhäftlinge aus dem KZ Ravensbrück eingerichtet, die – neben sowjetischen Kriegsgefangenen – zur Zwangsarbeit für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke gezwungen wurden. Unter den Frauen befand sich auch Auguste van Pels, die 1942–1944 mit Anne Frank im Versteck des Amsterdamer Hinterhauses lebte.
Schierau
Die Orte Schierau, Möst und Priorau gehörten bis 1815 als Exklave im Fürstentum Anhalt zum kursächsischen Amt Bitterfeld. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1942 gehörten. Am 1. April 1942 wurde die preußische Exklave Schierau mit Möst und Priorau in den Landkreis Dessau-Köthen und damit Anhalt angegliedert.
Niesau, zwischen Schierau und der Mulde gelegen, gehörte hingegen immer zu Anhalt und somit seit seiner Gründung zum Landkreis (Dessau-)Köthen. Am 1. Juli 1950 wurde der Ort nach Schierau eingemeindet.
Möst wurde am 1. Januar 1957 ein Ortsteil von Schierau. Priorau folgte am 1. Januar 1973.
Thurland
Im Jahr 1308 wurde Thurland erstmals in einer Schenkungsurkunde urkundlich erwähnt.
Tornau vor der Heide
Im 13. Jahrhundert wurde Tornau vor der Heide erstmals urkundlich erwähnt.
Quelle: de.wikipedia.org