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Alte Historische Fotos und Bilder Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg
Old historical photos and pictures Schwäbisch Gmünd, Baden-Wuerttemberg
Wappen Schwäbisch Gmünd

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Städte der Welt • Der Städte Deutschland • Liste der Städte Land Baden-Württemberg

Geschichte von Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg in Fotos
History of Schwäbisch Gmünd, Baden-Wuerttemberg in photos

Eine kleine historische Referenz

Stadtteilen:

  • Bargau - Birkhof, Oberer Lauchhof und Schlössle
  • Bettringen - Hetzenbühl, Kellerhaus, Lindenhof, Talacker und Unterer Lauchhof
  • Degenfeld - Hornberg
  • Großdeinbach - Kleindeinbach, Hangendeinbach, Wustenriet, Waldau, Haselbach-Söldhaus, Radelstetten, Sachsenhof und Ziegerhof
  • Herlikofen - Gmünder Feld, ehemalige Burg im sogenannten Eckwald
  • Hussenhofen - Zimmern, Birkhof, Hirschmühle und Burgholz
  • Lindach - Grünhalde und Schloss Lindach
  • Rechberg - Bärenhöfle, Birkhäusle, Braunhäusle, Fuchshof, Häge, Heustaig, Hohenrechberg, Kleinishof, Kratzerhöfle, Krempelhaus, Ödengehren, Schlossberg, Schurrenhof, Starrenhof, Stollenhäusle, Stollenhof, Unterer Kleinishof und Ziegelhütte
  • Straßdorf - Hinterhochstett, Hokenschue, Hummelshalden, Metlangen, Reitprechts, Schirenhof, Schönbronn und Vorderhochstett
  • Weiler in den Bergen - Bilsenhof, Giengerhof, Herdtlinsweiler, Krieghof, Oberer Haldenhof, Ölmühle, Steinbacher Höfe und Unterer Haldenhof
  • Rehnenhof-Wetzgau - keine weiteren Wohnplätze

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 59 840

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Schwäbisch Gmünd. Bismarckkaserne
Bismarckkaserne
Schwäbisch Gmünd. Blick auf das Hotel Josefle, 1926-1949
Blick auf das Hotel Josefle, 1926-1949
Schwäbisch Gmünd. Blinden Asyl, 1922
Blinden Asyl, 1922
Schwäbisch Gmünd. Blinden Asyl
Blinden Asyl
Schwäbisch Gmünd. Burgruine Rechberg
Burgruine Rechberg
Schwäbisch Gmünd. Christliches Erholungsheim 'Schoenblick', 1917
Christliches Erholungsheim 'Schoenblick', 1917
Schwäbisch Gmünd. Heilig-Kreuz-Münster, 1929
Heilig-Kreuz-Münster, 1929
Schwäbisch Gmünd. Johanneskirche
Johanneskirche
Schwäbisch Gmünd. Katholisches Schullehrerseminar
Katholisches Schullehrerseminar
Schwäbisch Gmünd. Königliche Fachschule für Edelmetallindustrie mit Kunstgewerbemuseum und Altertumssammlung
Königliche Fachschule für Edelmetallindustrie mit Kunstgewerbemuseum und Altertumssammlung
Schwäbisch Gmünd. Königliches Postamt
Königliches Postamt
Schwäbisch Gmünd. Kriegerdenkmal, 1943
Kriegerdenkmal, 1943
Schwäbisch Gmünd. Marktplatz
Marktplatz
Schwäbisch Gmünd. Marktplatz
Marktplatz
Schwäbisch Gmünd. Marktplatz
Marktplatz
Schwäbisch Gmünd. Marktplatz
Marktplatz
Panorama von Schwäbisch Gmünd, 1929
Panorama von Schwäbisch Gmünd, 1929
Schwäbisch Gmünd. Real-Gymnasium
Real-Gymnasium
Schwäbisch Gmünd. Real-Gymnasium
Real-Gymnasium
Schwäbisch Gmünd. St Johanniskirche
St Johanniskirche
Schwäbisch Gmünd. Staatliches Landes Waisenhaus, 1950
Staatliches Landes Waisenhaus, 1950
Schwäbisch Gmünd. Stadtgarten und Restaurant, 1937
Stadtgarten und Restaurant, 1937
Schwäbisch Gmünd. Städtische Hospital Heilige Geist
Städtische Hospital Heilige Geist
Schwäbisch Gmünd. Töchter institut St Loreto, Ein Sonntagabend
Töchter institut St Loreto, Ein Sonntagabend

Geschichte

Geschichte bis zum Ende der Stauferzeit

Die ersten Siedlungsspuren reichen bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. zurück, als das römische Militär die Reichsgrenze über die Donau schob und um 150 n. Chr. begann, Militärlager zur Sicherung des nahegelegenen Limes aufzubauen. Dabei entstanden größere zivile Ansiedlungen an diesen Plätzen, unter anderem bei dem auf dem heutigen Schwäbisch Gmünder Stadtgebiet liegenden Kastell Schirenhof. Ab 233 n. Chr. nahmen die Alemannen die Grenzanlagen ein. Nach dem Rückzug der römischen Truppen hinter die Donau um 260/270 ließen sich die germanischen Eroberer in den aufgegebenen Grenzgebieten nieder.

Ob sich der Name Gamundias, den im 9. Jahrhundert eine auf den Namen Karls des Großen gefälschte Urkunde des Klosters Saint-Denis bei Paris nennt, auf Gmünd bezieht, ist höchst unsicher. Archäologische Hinweise auf eine von Abt Fulrad von Saint-Denis angelegte Zelle fehlen.

Eine prägende Periode für Gmünd war die Zeit der Staufer im 12. und 13. Jahrhundert. Die erste überlieferte Erwähnung von Gmünd als Stadt ist auf das Jahr 1162 datiert – früher als bei jeder anderen Stadt der Staufer –, weshalb sich Gmünd als „älteste Stauferstadt“ bezeichnet. In einer Urkunde des Klosters Lorch wurden Gmünder Bürger 1162 erstmals als cives (Bewohner einer Stadt) erwähnt. In einer Urkunde von Friedrich Barbarossa wird die Stadt als burgum Gemunde erwähnt. Der Begriff burgum wurde im Hochmittelalter für Burgen und befestigte Städte verwendet. Gmünd muss demnach 1188 bereits eine befestigte Stadt mit Mauer und Türmen gewesen sein, was aus der Urkunde von 1162 noch nicht abzulesen ist. Im Reichssteuerverzeichnis von 1241 nimmt Gmünd mit einem Steueraufkommen von 152 Mark unter 92 Orten im Reich den Platz 10 ein. An die Zeit der Staufer erinnert heute die Stauferstele auf dem Johannisplatz, die 2012 im Zuge des mit Bezug auf die Urkunde von 1162 gefeierten 850-jährigen Stadtjubiläums eingeweiht wurde.

In Schwäbisch Gmünd entstanden zahlreiche Klöster (siehe Klöster in Schwäbisch Gmünd), die durchweg von Bettelorden besetzt waren, so dass die jeweiligen Bettelbezirke eingegrenzt werden mussten.

Geschichte der Reichsstadt

Mit dem Erlöschen des Hauses der Staufer wurde Gmünd zur Reichsstadt (oft fälschlich: „Freie Reichsstadt“) erhoben und erlangte somit Reichsunmittelbarkeit. Dadurch konnte sie sich ein kleines Herrschaftsgebiet erwerben; neben der eigentlichen Stadt gehörten die Amtsorte Bettringen, Spraitbach, Iggingen und Bargau zum „Staatsgebiet“. Jeder dieser Amtsorte war Sitz einer Vogtei, die meist noch weitere Dörfer verwaltete. Während der Pestepidemie 1349 kam es in Schwäbisch Gmünd zu schweren Judenverfolgungen, in deren Verlauf die meisten Einwohner jüdischen Glaubens ermordet wurden. 1343 erkaufte sich die Reichsstadt von Kaiser Ludwig IV. das Recht, keiner fremden Gerichtsbarkeit mehr unterworfen zu sein, womit Schwäbisch Gmünd zunächst jedoch nur die Niedere Gerichtsbarkeit zustand. 1373 wurde dieses Recht durch Kaiser Karl IV. bestätigt. 1433 gewährte Kaiser Sigismund auch die Blutgerichtsbarkeit sowie die Garantie, niemals verpfändet werden zu können. Dazu kam das Recht, Maße und Gewichte festzulegen sowie die Umsatzsteuer nach eigenem Ermessen zu bestimmen. Ein eigenes Münzrecht hatte die Stadt hingegen nie erlangt.

Ein vermutlich um 1400 entstandenes Geschichtswerk, die Gmünder Kaiserchronik, ist offenbar der Stadt gewidmet. Das Werk behandelt die Geschichte der Kaiser seit Karl dem Großen. 1449 wurde in der Schlacht bei Waldstetten das Aufgebot der Städte Gmünd und Hall vom Heer des Grafen Ulrich V. von Württemberg besiegt. Die verbündeten Gmünder und Haller Truppen waren auf dem Heimweg von der rechbergischen Burg auf dem Eichhölzle bei Waldstetten, die sie kurz zuvor aus Rache für den Diebstahl einer Viehherde zerstört hatten, als sie von württembergischen Truppen überrascht wurden, die den Rechbergern zur Hilfe geeilt waren. Württemberg als die territoriale Vormacht im Remstal beanspruchte bis ins 16. Jahrhundert das Geleit und den Forst bis Aalen. 1462 gelang es den Zunftmeistern nach jahrzehntelangem Streit, ebenfalls als Ratsherren in den Stadtrat aufgenommen zu werden, womit sich auch in Schwäbisch Gmünd die Zunftverfassung durchgesetzt hatte. Auf Veranlassung des Kaisers Friedrich III. entstand 1488 der Schwäbische Bund, dem sich auch die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd anschloss. 1495 wurde Schwäbisch Gmünd Bestandteil des Schwäbischen Reichskreises. Nachdem 1501 die dort ansässigen Juden aus Schwäbisch Gmünd vertrieben worden waren, erteilte Kaiser Karl V. 1520 der Reichsstadt das „Privileg“, keine Juden mehr aufnehmen zu müssen. Bis zur Mediatisierung 1802/1803 blieb dieses Ansiedlungsverbot bestehen.

Gmünds Bürgermeister Paul Goldstainer schrieb 1549/1550 die Gmünder Chronik. Nach einer durch Kaiser Karl V. verfügten Abschaffung der Zunftsverfassungen erfolgte auch in Schwäbisch Gmünd in den Jahren 1553 bis 1556 die Umbildung des Stadtrats gemäß den Vorgaben des kaiserlichen Rats Heinrich Has (sogenannter Hasenrat, in dem nur noch die Patrizier vertreten waren). In der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd kam es von 1566 bis 1684 zu mindestens 69 Fällen von Hexenverfolgung. 51 der Hexenprozesse endeten tödlich, dabei wurde zwei Männern aus Schwäbisch Gmünd in anderen Orten der Prozess gemacht. Schwere Heimsuchungen musste die Reichsstadt in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges erdulden, darunter eine von 1634 bis 1637 andauernde Pestwelle, die von den nach der Schlacht bei Nördlingen marodierenden kaiserlichen Truppen verbreitet wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam es in Schwäbisch Gmünd zu einer Blüte der Goldschmiedekunst. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts gab es etwa 250 Goldschmiedemeister in der Stadt.

1746 wurde die Vogtei Bargau aufgehoben und der Vogtei Bettringen angegliedert. Zum Amt Spraitbach zählten Teile der Orte Pfahlbronn, Vorder- und Hintersteinenberg, Zimmerbach, Durlangen, Mutlangen, Wetzgau sowie Groß- und Kleindeinbach. Zum Amt Bettringen gehörten Weiler, Bargau, Teile von Ober- und Unterböbingen, der größte Teil von Lautern, Mögglingen und Dewangen. Iggingen umfasste auch Herlikofen, Hussenhofen und die Hälfte von Straßdorf. Von 1535 bis 1629 bestand eine weitere Vogtei Mögglingen, zu der auch Dewangen und Lautern gehörten; danach wurden Mögglingen und Lautern zu Bettringen geschlagen und Dewangen kam zu Iggingen. 1776 errichtete die Reichsstadt eine Zeichenschule, aus der später die Gewerbeschule hervorging. Dominikus Debler verfasste Ende des 18. Jahrhunderts, Anfang des 19. Jahrhunderts eine 18-bändige Chronik der Stadt.

Württembergische Zeit

1802/03 fiel das Gebiet der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd im Zuge der territorialen Umwälzungen zur Zeit der Koalitionskriege an Württemberg und wurde kurzzeitig von 1803 bis 1806 ein Bestandteil Neuwürttembergs, in welchem der Kurfürst und spätere König Friedrich mit unbeschränkter Macht herrschte. Die mediatisierte Reichsstadt wurde gemäß der neuen Verwaltungsgliederung im seit 1806 bestehenden Königreich Württemberg Sitz des Oberamtes Gmünd.

1807 wurde in Gmünd eine Gehörlosenschule, 1823 eine Blindenschule und 1825 ein Lehrerseminar (Vorläufer der heutigen Pädagogischen Hochschule) eingerichtet.

1861 erfolgte mit der Eröffnung der Remstalbahn der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn.

1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Schwelle von 20.000 und Gmünd wurde Mittelstadt.

NS-Zeit

1934 nahm die Stadt wieder den alten Namen Schwäbisch Gmünd an, den sie 1805 zugunsten der offiziellen Kurzform Gmünd abgelegt hatte.

Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg ging 1938 aus dem alten Oberamt Gmünd der neue Landkreis Schwäbisch Gmünd hervor. Im Jahr 1935 wurde Schwäbisch Gmünd Stadtkreis im Sinne der Deutschen Gemeindeordnung, verblieb jedoch noch innerhalb des Oberamtes und danach des Landkreises Schwäbisch Gmünd.

Zu Beginn der NS-Diktatur wurde im März 1933 im ehemaligen Kloster Gotteszell in der Herlikofer Straße das erste Frauenkonzentrationslager in Württemberg eingerichtet, in dem bis zum Herbst etwa 50 Frauen inhaftiert waren, die danach in andere Konzentrationslager verlegt wurden. SA-Männer verwüsteten 1936, also schon zwei Jahre vor dem Novemberpogrom 1938, die Synagoge der jüdischen Gemeinde; 1950 wurde das Gebäude abgerissen. Eine Gedenktafel in der Kreissparkasse Katharinenstraße 2 erinnert an das Geschehen. Etwa 25 von den Nationalsozialisten als Juden definierte Gmünder fielen dem Holocaust zum Opfer. 2008 wurden Stolpersteine zur Erinnerung an drei von ihnen an der Alléestraße 4 und am Marktplatz 26 verlegt. 2012 kamen 14 weitere hinzu.

Mindestens vier Gmünder Bürger – namentlich bekannt sind Hermann Koehler, Heinrich Probst, Gerhard Feuerle und Robert Haidner – wurden im Zweiten Weltkrieg zum Tode verurteilt; die Urteile wurden vollstreckt, sind aber nach dem NS-Unrechtsaufhebungsgesetz als Verstoß gegen den elementaren Gedanken der Gerechtigkeit anzusehen und nichtig.

Nachkriegszeit

Am 20. April 1945 besetzten amerikanische Truppen die Stadt, wodurch der Zweite Weltkrieg in Schwäbisch Gmünd beendet war. Die Stadt fiel in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Bereits im Jahre 1945 wurde Schwäbisch Gmünd Unmittelbare Kreisstadt und mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt.

Unter den Bemühungen der Amerikaner, demokratische Strukturen zu etablieren, wurde am 28. April 1946 eine Gemeinderatswahl abgehalten. Der neue Gemeinderat bestimmte am 1. Juli 1946 Franz Czisch, Mitbegründer der CDU, zum neuen Oberbürgermeister. Dieser war als sogenannter Halbjude in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland verfolgt worden.

Knapp zwei Jahre später, am 18. April 1948, waren die Gmünder Bürgerinnen und Bürger zu einer Direktwahl eines neuen Oberbürgermeisters aufgerufen. Hier gewann Czischs Herausforderer Franz Konrad mit einer Zweidrittelmehrheit. Franz Konrad war schon 1934 unter den Nationalsozialisten als Bürgermeister Schwäbisch Gmünds eingesetzt worden und während der NS-Diktatur Mitglied in der NSDAP. In der Nacht nach der Wahl wurden zwei Schaufenster des Süßwarengeschäfts Czisch eingeworfen, auf den Marktplatz wurde ein Judenstern mit der Inschrift “Nie Czisch” gemalt. Als Reaktion auf die Wahl Konrads und die Wahlnacht setzten die Amerikaner einen Sonderprüfungsausschuss (SPA) ein, welcher zu dem Entschluss kam, dass Konrad das Amt des Oberbürgermeisters nicht annehmen dürfe. In der Feststellung dieses Beschlusses hieß es: "dass Wahlplakate für Czisch zerstört und beschädigt wurden, dass Judensterne und antisemitische Schlagworte auf Bürgersteige der Stadt aufgemalt wurden, dass nach der Wahl Anhänger Konrads Nazi-Begrüßungen austauschten und das Horst-Wessel-Lied sangen, dass Fensterscheiben des Czisch gehörenden Ladens eingeschlagen und sein Auto gestohlen wurde, […] dass während des Wahlkampfes Czisch-Anhänger von Personen, die mit Konrad sympathisierten, eingeschüchtert wurden."

Im Herbst 1948 wurde die Wahl des Oberbürgermeisters wiederholt, gewählt wurde der frühere Vorsitzende der Zentrumspartei, Hermann Kah. Nach diesen Ereignissen wurde ein Spruchkammerverfahren gegen Franz Konrad eingeleitet, welches Konrad allerdings entlastete. Am 12. September 1954 wählten die Bürgerinnen und Bürger Schwäbisch Gmünds Konrad erneut zum Oberbürgermeister. Konrad musste das Amt aber schon zwei Jahre später gesundheitsbedingt aufgeben.

Nachdem schon im Jahr 1938 der Stadtteil Rehnenhof-Wetzgau eingemeindet worden war, vergrößerte sich das Stadtgebiet von 1969 bis 1975 durch weitere Eingemeindungen beträchtlich. In diesem durch Flächenreformen geprägten Zeitabschnitt verlor Schwäbisch Gmünd 1973 im Zuge der Kreisreform in Baden-Württemberg seinen Status als Kreisstadt und wurde als Ausgleich Verwaltungssitz der Region Ostwürttemberg. Seit 1973 ist die Stadt dem Ostalbkreis angegliedert.

Nach dem umfangreichen Stadtumbau und der damit einhergehenden Stadterneuerung im Zuge des Stadtjubiläums 2012 und der Landesgartenschau 2014, die nach der Fertigstellung des Gmünder Einhorn-Tunnels möglich wurde, erhielt die Stadt 2016 den Sonderpreis des Otto-Borst-Preises für Stadterneuerung. Mit einem Besucherrekord von etwa zwei Millionen Besuchern ist sie die bestbesuchte Landesgartenschau in Baden-Württemberg. Bei der Schau wirkten 1.361 Ehrenamtliche, darunter 60 Asylbewerber der örtlichen Unterkunft mit. Sie übernahmen Aufgaben auf dem Gelände, so unter anderem die Einlasskontrollen.

Geschichte der Stadtteile

• Bargau wurde 1326 erstmals urkundlich erwähnt mit der Veste Bargau, einer Burg südlich von Bargau auf einem Vorsprung des Scheuelberges. Über die Herren von Rechberg und Rothenlöwen und die Ritter von Urbach sowie die Herrschaft Weißenstein gelangte der Ort 1544 an die Reichsstadt Gmünd. Diese unterhielt in Bargau eine Vogtei mit Sitz auf der Burg. 1746 wurde Bargau der Vogtei Bettringen zugeordnet. 1802 wurde es württembergisch und 1803 dem neu gegründeten Oberamt Gmünd angegliedert.

• Bettringen wurde 1218 erstmals urkundlich erwähnt. Es gab dort einen Ortsadel, die Herren von Bettringen. Auch das Kloster Lorch hatte dort Besitzungen. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte der Ort zur Reichsstadt Gmünd. Man unterschied damals zwischen den Ortschaften Ober- und Unterbettringen. Gmünd erhob Oberbettringen zum Amtsort, die Vogtei residierte dort im sogenannten Turm, der 1813 abgebrochen wurde. Nach dem Übergang Gmünds an Württemberg 1802 wurde Oberbettringen eine selbständige Gemeinde innerhalb des Oberamts Gmünd, der auch Unterbettringen als Ortsteil angehörte. 1934 beschloss der Gemeinderat die Umbenennung der Gemeinde in Bettringen.

Das jenseits des 630 m hohen Furtlepasses gelegene Degenfeld entstand vermutlich noch vor 1200 zu Füßen einer Burg der Grafen von Degenfeld. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahre 1281. 1625 wurde Christoph Martin von Degenfeld in den Freiherrenstand und 1716 (oder schon 1710) Christoph Martin II. von Kaiser Karl VI. in den Reichsgrafenstand erhoben. Die Herren von Degenfeld beherrschten jedoch nur die Hälfte des Ortes, die andere unterstand der Herrschaft Rechbergs; die Grenze beider Herrschaftsbereiche verlief längs der Lauter. Das Gebiet auf dem rechten Ufer des noch kleinen Bächleins gehörte den Degenfeldern, das linke den Rechbergern. Wegen Streitigkeiten verkaufte Christoph von Degenfeld 1597 seine Hälfte an Herzog Friedrich von Württemberg, der den Ort dem Klosteramt zuteilte und reformierte. Zwischen 1791 und 1806 wurde der rechbergische Teil Degenfelds gemeinsam mit Württemberg verwaltet, bevor der Ort 1806 ganz zu Württemberg gehörte und 1809 eine Gemeinde im württembergischen Oberamt Gmünd wurde.

• Großdeinbach wurde 1271 und 1275 urkundlich als Tainbuch oder Tainbuoch erwähnt. Im Laufe der Zeit entstanden die Siedlungen Kleindeinbach, Hangendeinbach, Wustenriet, Radelstetten, Waldau und Haselbach-Söldhaus; sie gehörten überwiegend zum Kloster Lorch und wurden von dessen Klosteroberamt verwaltet. Aber auch die Reichsstadt Gmünd und die Herren von Rechberg hatten dort Güter. 1803 kam der Ort zu Württemberg und 1807 zum Oberamt Welzheim. 1810 wurde die Gemeinde Großdeinbach im Oberamt Gmünd gebildet, zu der die Orte Groß-, Klein- und Hangendeinbach, Wustenriet, Waldau, Haselbach-Söldhaus, Pfersbach, Lenglingen, Radelstetten, Schnellhöfle, Beutenhof, Sachsenhof, Ziegerhof und Wetzgau gehörten. Wetzgau wurde 1938 nach Schwäbisch Gmünd umgemeindet. Bei der jüngsten Gebietsreform kam Pfersbach zur Nachbargemeinde Mutlangen, Lenglingen zur Stadt Göppingen und Schnellhöfe mit Beutenhof zur Stadt Lorch.

• Herlikofen wurde erstmals 1225 als Herlekoven erwähnt. Westlich des Ortes, beim heutigen Wohngebiet In der Eck, stand die staufische Burg Herlikofen, von der nur Wall- und Grabenreste erhalten sind. Schon früh gehörte der Ort zur Reichsstadt Gmünd und war der Vogtei Iggingen unterstellt. 1802 kam der Ort zu Württemberg und blieb zunächst noch bei Iggingen. 1820 wurde Herlikofen unter Einbeziehung von Hussenhofen zur Gemeinde innerhalb des Oberamts Gmünd erhoben, der 1938 der Wohnplatz Zimmern der Gemeinde Oberböbingen eingegliedert wurde. Nach der Eingliederung in die Stadt Schwäbisch Gmünd wurden Hussenhofen und Zimmern abgetrennt.

• Hussenhofen, zu dem unter anderem auch Zimmern und Hirschmühle gehören, war bis 1969 ein Ortsteil der Gemeinde Herlikofen; es wurde mit der Eingliederung nach Schwäbisch Gmünd ein eigener Stadtteil. Hussenhofen wurde um 1250 erstmals als Huzzenhovin erwähnt, als ein Gmünder Bürger seinen Besitz an das Kloster Gotteszell verkaufte. Schon bald gehörte der Ort zur Reichsstadt und kam mit dieser 1802 zu Württemberg. Er gehörte mit dem Mutterort Herlikofen zunächst zur Bürgermeisterei Iggingen und wurde um 1820 Teil der selbständigen Gemeinde Herlikofen innerhalb des Oberamts Gmünd. Zimmern wurde schon im Jahr 839 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte bis zum Jahr 1938 zur Nachbargemeinde Oberböbingen.

• Lindach wurde 1328 erstmals erwähnt. Teile des Ortes standen schon früh unter württembergischer Herrschaft. Die Herren von Rechberg verkauften ihre Gebietsansprüche an die Schenken von Limpurg. Danach wechselte die Herrschaft mehrmals, doch war Württemberg als Lehnsherr stets daran beteiligt. Mit Unterstützung Württembergs wurde die Reformation eingeführt. Ab 1751 gehörte Lindach zum Kammergut Württemberg und wurde dem Amt Heubach angegliedert. Nach dessen Auflösung kam es zum Oberamt Gmünd.

• Rechberg wurde 1179 erstmals erwähnt. Die Herren von Rechberg konnten sich im Laufe der Zeit ein kleines Herrschaftsgebiet erwerben, das Geschlecht teilte sich aber allmählich in mehrere Linien auf. Im 15. Jahrhundert umfasste die Herrschaft Hohenrechberg die fünf Ämter Hohenrechberg, Eislingen, Eschach, Wengen und Heuchlingen. Ihr Versuch, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen, misslang, doch wurden die Herren von Rechberg 1607 in den Grafenstand erhoben. 1802 kam ihr Gebiet zu Württemberg. Der Hauptort Rechberg zusammen mit einigen zugehörigen kleinen Weilern wurde 1808 eine Gemeinde im Oberamt Gmünd.

• Straßdorf wurde 1269 als Strasdorf erstmals erwähnt. Der Ort gehörte den Herren von Rechberg, doch erwarb auch die Reichsstadt Gmünd Teile des Ortes, weswegen er bis 1803 einen rechbergischen und einen Gmünder Schultheißen hatte. Dann fiel der gmündische Teil an Württemberg, der rechbergische Teil folgte 1806; 1809 wurden beide Teile als Gemeinde Straßdorf dem Oberamt Gmünd zugeordnet. In den Besitz der heute zu Straßdorf gehörigen Weiler teilten sich wie beim Hauptort Rechberg und die Reichsstadt Gmünd.

• Weiler in den Bergen wurde 1345 als Wiler erstmals erwähnt. Eine spätere Bezeichnung war Im Größeren Weiler. Wie Straßdorf gehörte der Ort teils zu Rechberg, teils zur Reichsstadt Gmünd. 1587 verkauften die Rechberger ihren Teil an die Reichsstadt, die fortan die Alleinherrschschaft hatte. Der Ort gehörte zum Amt Bettringen und kam 1802 mit Gmünd zu Württemberg. Zunächst noch von Bettringen aus verwaltet, wurde er 1807 in Weiler in den Bergen umbenannt, das 1819 Gemeinde innerhalb des Oberamts Gmünd wurde.

• Rehnenhof-Wetzgau - 1938 wurden das zuvor zur Gemeinde Großdeinbach gehörende Wetzgau und die noch weitgehend unbebaute Gemarkung Rehnenhof zu einem neuen Stadtteil zusammengelegt. Im Gegensatz zu den übrigen zehn Stadtteilen gehören zu Rehnenhof-Wetzgau keine weiteren Wohnplätze oder Gehöfte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verstärkt Heimatvertriebene in Rehnenhof-Wetzgau angesiedelt. Einwohner und Heimatvertriebene schlossen sich 1950 zu einer Baugemeinschaft zusammen. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Stadtteil bereits rund 700 Einwohner, 100 Gebäude und 11 Doppelhäuser. Die wachsende Siedlung erhielt ab 1952 eine Schule. 1953 wurde die Martin-Luther-Kirche errichtet, 1960 folgt der Bau der Maria-Königin-Kirche, die 1970 mit der Kirchengemeinde St. Koloman in Wetzgau zur neuen Gemeinde St. Maria Wetzgau-Rehnenhof zusammengelegt wurde. Die drei Kirchen bilden heute auf den Ortsbegrüßungstafeln die Wahrzeichen des zusammengewachsenen Stadtteils. Die Kolomankirche mit ihrem weithin sichtbaren Turm haben jedoch alle Bürger des Stadtteils als historisches Herzstück ihres Ortes vor Augen. Seit 1994 findet zur Adventszeit ein „Eine-Welt-Markt“ der Kirchengemeinde St. Maria Wetzgau-Rehnenhof zugunsten der „Dienerinnen der Armen“ in Indien statt.

Am 23. Oktober 2013 ist Rehnenhof-Wetzgau von einem Stadtbezirk zu einem Stadtteil aufgewertet worden.

Quelle: de.wikipedia.org



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