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Alte Historische Fotos und Bilder Schwandorf, Bayern
Wappen Schwandorf

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Geschichte von Schwandorf, Bayern in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Schwandorf liegt an der Schnittstelle von vier Senken in der Schwandorfer Bucht im südlichen Oberpfälzer Wald. Das Oberpfälzer Seenland grenzt an das Stadtgebiet an. Von Nord nach Süd durchzieht die Naab das Stadtgebiet. Die Natur hat dort im Naabtal eine breite Ebene geschaffen, deren Ränder Eisensandstein-Höhen bilden. Als grüne Insel erhebt sich der Kreuzberg aus der Ebene. Einst lag dieser weit vor den Toren der Stadt, heute ist er von der Siedlung umringt.

Die Stadt Schwandorf besteht neben dem Hauptort aus folgenden 60 Ortsteilen:

Altenried, Auhof, Bayernwerk, Bubach an der Naab, Büchelkühn, Bügerlhof, Charlottenhof, Dachelhofen, Dauching, Distlhof, Doblergut, Egidiberg, Ettmannsdorf, Freihöls, Fronberg, Gögglbach, Grain, Haarhof, Hartenricht, Haselbach, Höflarn, Holzhaus, Irlaching, Irlbach, Irrenlohe, Kager, Kapflhof, Klardorf, Krainhof, Kreith, Krondorf, Kronstetten, Krumbach, Krumlengenfeld, Lindenlohe, Löllsanlage, Münchshöf, Naabeck, Naabsiegenhofen, Nattermoos, Neukirchen, Neuried, Niederhof, Obersitzenhof, Oberweiherhaus, Prissath, Richt, Scheckenberg, Siegenthan, Sitzenhof, Spielberg, Stegen, Strengleiten, Striessendorf, Unterweiherhaus, Waltenhof, Wiefelsdorf, Wöllmannsbach, Ziegelhütte, Zielheim

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 28 828

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Schwandorf. Bahnhofstraße - Restaurant und Cafe, Bahnhof-Hotel, 1914
Bahnhofstraße - Restaurant und Cafe, Bahnhof-Hotel, 1914
Schwandorf. Blick auf Brücke und Kirche, 1917
Blick auf Brücke und Kirche, 1917
Schwandorf. Blick auf kirche und neu erbauter äußerer Naab Brücke, 1959
Blick auf kirche und neu erbauter äußerer Naab Brücke, 1959
Schwandorf. Fronberg - Eingangs- Tor und Turm in Schloß
Fronberg - Eingangs- Tor und Turm in Schloß
Schwandorf. Marienmünster unserer Lieben Frau vom Kreuzberg, 1987
Marienmünster unserer Lieben Frau vom Kreuzberg, 1987
Schwandorf. Marktplatz, 1938
Marktplatz, 1938
Schwandorf. Maxhütte, Rathaus, Postamt, 1955
Maxhütte, Rathaus, Postamt, 1955
Schwandorf. Von Nord nach Süd durchzieht die Naab das Stadtgebiet
Von Nord nach Süd durchzieht die Naab das Stadtgebiet

Geschichte

Namensdeutung

Rainer Scharf vertritt in der offiziellen Stadtchronik die Ansicht, dass sich Suainicondorf eindeutig auf slawische Wurzeln zurückführen lässt. Im Ortsnamen wären demnach suhai (Bursche) und nica (Bergheim, -dorf) enthalten, was übertragen Burschendorf bedeuten würde. Unterstützt wird die These, dass es sich bei Schwandorf archäologisch belegt um ein Einwanderungsgebiet der Slawen handelte. Am slawischen Ursprung des Ortsnamens wird kaum mehr gezweifelt.

Mit einem Personennamen Sweinikko bringt Albrecht Greule den Ortsnamen in Verbindung, in dem er als Wortwurzel althochdeutsch swein = Hirt, Knecht, Bursche annimmt. Schwandorf wäre also als Hirtendorf zu verstehen, an dessen Anfang ein Träger des Namens Sweinikko oder Sweinikka gestanden haben könnte.

Ein namensgebender Bezug zu den Markgrafen des Nordgau (Bayern), den von Schweinfurt, deren Herrschaftsraum im 10. Jahrhundert auch das Naabtal umfasste, wurde in Erwägung gezogen, gilt jedoch wenig wahrscheinlich. Verworfen sind inzwischen die Theorien, nachdem der Ortsname von Schwan oder Schwein abzuleiten wäre.

Überblick zur Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Schwandorf im Jahr 1006 n. Chr. in einer Urkunde des Klosters Sankt Emmeram als Suainicondorf am Fluss Naba (Naab) im Bereich des Bistums Regensburg. Vorgeschichtliche Funde, zum Beispiel ein Angelhaken aus der Bronzezeit oder Urnengräber aus der Urnenfelderzeit (1200 bis 800 v. Chr.) im Stadtgebiet, sowie die Forschungen zur Herkunft des Namens der Stadt lassen eine sehr frühe, weit zurück reichende Besiedlung als sicher gelten. Im Jahr 1234 n. Chr. war Schwandorf in der Oberpfalz Sitz eines wittelbachischen Amtes, im Jahr 1286 Sitz eines Dekans und aus kirchlicher Sicht einer der Mittelpunkte des Bistums Regensburg im Nordgau. Am 5. Januar 1299 erhielt der Marktort eine städtische Verfassung, ab 1446 lassen sich vollständige Stadtrechte nachweisen.

Während des Landshuter Erbfolgekriegs wurde Schwandorf 1504 fast vollständig zerstört. In den Jahren 1555 bis 1617 war Schwandorf auf Grund des Augsburger Reichs- und Religionsfriedens, welchem sich Ottheinrich von Wittelsbach, Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg, angeschlossen hatte, durch drei Generationen evangelisch-lutherisch und gehörte bis zur bayerischen Einigung 1777 zum Fürstentum Pfalz-Neuburg. Trotz der politischen Randlage (Grenzstadt) blieb Schwandorf durch seine Lage an einer alten Handels- und Heeresstraße nach Böhmen weiterhin wirtschaftlich ein Mittelpunkt. Im 16. Jahrhundert entstanden die meisten der heute noch erhaltenen Bauwerke der Stadt. Die Wirtschaftskraft verstärkte sich, nachdem am 12. Dezember 1859 die Bahnlinie Nürnberg–Schwandorf–Regensburg eröffnet wurde. Seit 1863, mit der Eröffnung der Bahnstrecke nach Weiden in der Oberpfalz, wurde Schwandorf ein Eisenbahnknotenpunkt von Bedeutung.

Im Jahre 1907 lebten in Schwandorf 6.985 Bürger. Davon waren 6.618 katholisch, 333 protestantisch, 19 israelitisch, 1 Mennonit, 14 unbekannten Glaubens.

Im Jahre 1933 wohnten 29 Personen jüdischer Herkunft in Schwandorf. Louis Waldmann beging 1939 im Ortsteil Charlottenhof Suizid und neun weitere Schwandorfer wurden deportiert und ermordet. Es gibt in Schwandorf 17 Stolpersteine für sie.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges, am 5. April 1945 wurde der Bahnhof zum wiederholten Mal von Tieffliegern angegriffen. Acht US-Tiefflieger nahmen am 10. April 1945, um 13.45 Uhr einen Zug in Schwandorf unter Beschuss. Am 17. April 1945 bombardierten in der Morgenstunde zwischen 3.52 Uhr und 4.07 Uhr kanadische und britische Bomber der Royal Air Force mit 167 Lancasters und acht Mosquitos den Bahnhof in Schwandorf. Das Bombardement mit 633,3 Tonnen Bomben verwüstete auch die Innenstadt bis zum Kreuzbergviertel. 1250 Menschen, unter diesen Flüchtlinge und Heimatvertriebene und 495 in Schwandorf Ansässige, starben bei diesem Luftangriff. 514 Häuser wurden beschädigt und 674 vollständig zerstört. Vor dem Angriff hatte Schwandorf 1361 Gebäude. Besonders betroffen war das Bahnhofsviertel, in den getroffenen Zügen starben unzählige Reisende. Wegen der zum Großteil zerstörten Bahnstrecke stoppte am 19. April bei Schwandorf ein Eisenbahntransport mit ca. 1000 Häftlingen aus dem KZ-Flossenbürg. Als ein Flugzeug auftauchte, herrschte Panik, einige Häftlinge versuchten zu fliehen. Dabei wurden 41 Häftlinge getötet, 111 konnten fliehen. Zwei Gruppen zu 417 und 389 Häftlingen mussten weitermarschieren Richtung Süden. Einige Tage später am 23. April 1945 erreichten die ersten US-Verbände die Stadt Schwandorf. Die Stadt wurde anschließend von amerikanischen Truppen der 3. Armee auf ihrem Vormarsch bis zu einer im Potsdamer Abkommen vereinbarten Demarkationslinie in West- und Südböhmen besetzt, unterstand der amerikanischen Militärregierung und der Wiederaufbau begann. Der Wiederaufbau von Schwandorf dauerte noch viele Jahre nach diesem Luftangriff an.

Die Stadt Schwandorf war in den Jahren 1920 bis 1972 kreisfrei. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde es am 1. Juli 1972 in den neu gegründeten Großlandkreis eingegliedert, erhielt den Sitz des Landratsamtes und die Bezeichnung Große Kreisstadt.

Am 28. Dezember 1972 wurde der Name der Stadt Schwandorf in Bayern amtlich in Schwandorf geändert.

Gründung

Die Naab dürfte Ursache für die Stadtgründung gewesen sein. Hier in der flachen Schwandorfer Bucht teilt sich der Fluss in drei Arme und er ist so flach, dass eine bequeme Furt durch das Wasser möglich ist. Bereits zur Römerzeit war die Naab ein wichtiger Handelsweg von Süden nach Norden. Der Kreuzungsbereich von Straße und Fluss bot sich für eine Siedlung an. Bereits 1158 ist eine Schiffslände bezeugt. Salz und Eisen gehörten zu den wichtigsten Handelsgütern.

Mit Hilfe von Salz wurden die Fische der Naab zur Handelsware. Man bewirtschaftete zudem zahlreiche natürliche und künstliche Weiher. Der Fischreichtum und dessen Verwaltung veranlassten die Einführung eines Fischmeisteramts auf dem Nordgau, dessen erste Belege aus dem 13. Jahrhundert vorhanden sind.

Karpfen, Brachse, Schleien, Zander, Aale, Waller, Barben, Nasen, Barsche und Hechte kann man noch heute angeln. Einst waren die Flusskrebse so zahlreich, dass sie mit Händen gefangen werden konnten und in Schubkarren zum Markt gebracht wurden.

Mit der Wasserkraft der Naab angetriebene Mühlen gehörten zu den weiteren Lebensgrundlagen.

Heute wird im Stadtgebiet mit der Wasserkraft nur noch Strom erzeugt. Auch die Frachtschifffahrt ist längst eingestellt. Kanu und Kajak haben ihren Platz eingenommen. Die Teichwirtschaft stellt immer noch einen Wirtschaftsfaktor dar, während die Flussfischerei von Sport- und Angelvereinen betrieben wird.

Im Stadtgebiet speisen folgende Bäche die Naab: Fensterbach, Els, Rotha, Haselbach mit Irlbach, Göggelbach, blauer Entengraben und Martelgraben.

Braunkohleabbau

Auf dem Gebiet der östlich gelegenen Gemeinden Wackersdorf und Steinberg am See wurde von 1906 bis 1982 von der Bayerischen-Braunkohle-Industrie AG (BBI) Braunkohle im Tagebau gefördert und im Dampfkraftwerk Dachelhofen (heute ein Stadtteil Schwandorfs) verbrannt. Das Kraftwerk mit seinen beiden je 235 Meter hohen Kaminen wurde am 18. Februar 2005 gesprengt. Aus den ausgekohlten Tagebauen entstand das Oberpfälzer Seenland, dessen größte Wasserfläche, der Steinberger See, mit knapp zwei Quadratkilometern Fläche den größten See der Oberpfalz darstellt.

Garnison

Seit 1956 hatte es Bestrebungen zur Ansiedlung des Bundesgrenzschutzes gegeben. Am 8. Mai 1958 kam die Zusicherung der Bundesregierung über die Einrichtung einer BGS-Unterkunft. Bereits im Dezember konnte Richtfest gefeiert werden. Am 18. Februar 1960 erfolgte der Einzug. Zu Zeiten des Kalten Krieges war Schwandorf Standort der Grenzschutzabteilung Süd 5 des BGS. Bei den Auseinandersetzungen um die WAA Wackersdorf in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre war der BGS-Standort Schwandorf eine wichtige Einsatzzentrale und Hubschrauber-Basis der Sicherheitskräfte. Nach der Umstrukturierung des BGS blieb Schwandorf Standort der Bundespolizei. Seit dem 19. Dezember 2008 befindet sich hier ein gemeinsames Zentrum von Bundespolizei und Zoll sowie bayerischer und tschechischer Polizei. Seit dem 1. Januar 2013 befindet sich hier auch Zollverwaltung der Tschechischen Republik (Zollamt des Bezirks Pilsen).

Religionen

  • Katholische Pfarrämter
    • Pfarramt St. Jakob, mit Expositur St. Peter und Paul in Haselbach, Sitz des Dekans
    • Pfarramt Herz Jesu
    • Pfarramt Zu Unserer Lieben Frau vom Kreuzberg
    • Pfarramt St. Paul
    • Pfarramt St. Andreas in Fronberg
    • Seelsorgeeinheit St. Josef in Dachelhofen und St. Martin in Neukirchen und St. Konrad in Ettmannsdorf
    • Seelsorgeeinheit St. Georg in Klardorf und St. Peter und Paul in Wiefelsdorf
    • Pfarramt St. Stefan in Wackersdorf, das mit der Filialkirche St. Johannes Baptist und Evangelist in Kronstetten in das Stadtgebiet von Schwandorf ragt.
    • Seelsorgeeinheit Theuern-Ebermannsdorf mit der Pfarrei St. Nikolaus Pittersberg, die mit dem Ortsteil Kreith in das Stadtgebiet Schwandorf ragt.
  • Evangelisches Pfarramt
    • Evangelisch-Lutherisches Pfarramt, Erlöserkirche
  • Evangelische Freikirchen
    • Evangelische Freikirche Schwandorf (Mennoniten)
  • Andere Religionsgemeinschaften
    • Neuapostolische Kirche in Bayern
    • Zeugen Jehovas, Königreichssaal
    • Moschee des Islamischen Kulturvereins Schwandorf

Judentum in Schwandorf

Nachweise für jüdisches Kulturleben gibt es seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1871 gab es in Schwandorf einen jüdischen Einwohner, 1900 sechs, 1910 vierundzwanzig, 1925 sechsundzwanzig jüdische Einwohner. 1913 gab es auf dem Gebiet der Pfarrei Schwandorf etwa 30 Juden. Die Schwandorfer Juden waren der jüdischen Gemeinde Amberg zugeteilt, ihre Toten wurden in Regensburg beerdigt. Der Amberger Lehrer und Kantor Leopold Godlewsky betreute sie bis 1938.

Von 1945 bis 1950 gab es in Schwandorf eine jüdische Gemeinde, der 1946 470 Personen angehörten. Ihr Betsaal befand sich im ehemaligen jüdischen Kaufhaus Levi am Marktplatz 26. Nachdem 1948 der Staat Israel gegründet wurde, wanderten viele dieser Juden dorthin aus, andere auch in die USA.

Am 23. April 2013 wurden 17 Stolpersteine zur Erinnerung an während der Zeit des Nationalsozialismus gedemütigte, entrechtete, vertriebene und ermordete Schwandorfer Juden verlegt.

Eingemeindungen

In die bis 1972 kreisfreie Stadt Schwandorf wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform folgende Gemeinden eingegliedert:

  • Durch Vertrag zum 1. Juli 1972
    • Gemeinde Ettmannsdorf bestehend aus den Ortsteilen Dachelberg, Egidienberg, Ettmannsdorf, Löllsanlage, Obersitzenhof und Sitzenhof
    • Gemeinde Fronberg, bestehend aus den Ortsteilen Fronberg, Irlaching, Irrenlohe und Münchshöf
    • Gemeinde Haselbach, bestehend aus den Ortsteilen Dauching, Haselbach, Irlbach, Matthiaszeche und Moserhütte (Im Jahr 1946 erhielt die Gemeinde Haselbach einen Teil der aufgelösten Gemeinde Breitenbrunn.)
    • Gemeinde Krondorf, bestehend aus den Ortsteilen Krondorf und Richt
    • Gemeinde Kronstetten, bestehend aus den Ortsteilen Bössellohe, Charlottenhof, Freihöls, Holzhaus, Kronstetten, Lindenlohe und Prissath
    • aus der Gemeinde Alberndorf die Ortsteile Höflarn, Nattermoos und Niederhof
  • Durch Bürgerentscheid zum 1. Juli 1972
    • aus der Gemeinde Pittersberg die Ortsteile Distlhof und Kreith
  • Durch Regierungsbeschluss zum 1. Juli 1976
    • Gemeinde Gögglbach mit den Ortsteilen Gögglbach, Krainhof und Naabsiegenhofen
  • Durch Regierungsbeschluss zum 1. Mai 1978
    • Gemeinde Bubach an der Naab (offiziell: a. d. Naab), bestehend aus den Ortsteilen Auhof, Bubach, Doblergut, Kreuzbügerl, Strengleiten und Waltenhof.
    • Gemeinde Dachelhofen, bestehend aus den Ortsteilen Büchelkühn, Dachelhofen, Lange Meile und Neuwolferlohe
    • Gemeinde Klardorf, bestehend aus den Ortsteilen Klardorf, Oberweiherhaus, Stegen, Unterweiherhaus und Zielheim (Die Gemeinde Zielheim erhielt am 9. Juni 1950 den neuen Gemeindenamen Klardorf.)
    • Gemeinde Naabeck, bestehend aus den Ortsteilen Naabeck, Spielberg und Ziegelhütte (Bereits zum 1. April 1970 schloss sich die Gemeinde Wiefelsdorf bestehend aus den Ortsteilen Altenried, Neuried, Stri
    • eßendorf, Wiefelsdorf und Wöllmannsbach der Gemeinde Naabeck an.)
    • Gemeinde Neukirchen, bestehend aus den Ortsteilen Bügerlhof, Grain, Haarhof, Hartenricht, Kager, Krumbach, Krumlengenfeld, Neukirchen, Scheckenberg und Siegenthann
  • durch Anschluss zum 1. Januar 1979
    • aus der Gemeinde Büchheim der Ortsteil Kapflhof (Volkszählung 1970: fünf Einwohner).

Mordanschlag 1988

Wie bei den Anschlägen der Deutschen Aktionsgruppen, sowie 1991 in Hünxe, 1992 in Mölln (drei Tote) und Rostock-Lichtenhagen, 1993 in Solingen (fünf Tote), 1993 in Dolgenbrodt, 1996 in Lübeck (zehn Tote), 2015 in Nauen, 2016 in Bautzen, gab es auch in Schwandorf (1988, vier Tote) einen ausländerfeindlich bzw. rassistisch motivierten Brandanschlag.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1988 steckte der 19-jährige Auszubildende Josef Saller, Mitglied der Neonazi-Organisation Nationalistische Front, aus rassistischen Gründen in der Schwandorfer Innenstadt das Habermeier-Haus in Brand, in dem vorwiegend Türken wohnten. Durch den Brandanschlag verloren vier Menschen ihr Leben. Der Arbeiter Osman Can (49), Ehefrau Fatma (43), Sohn Mehmet (11) und der deutsche Akustiker Jürgen Hübener (47) verbrannten bzw. erstickten. Am Wohnhaus der Tochter klebte ein Aufkleber, ein Hakenkreuz und die Aufschrift: „Türken raus!“ Zwölf weitere Bewohner retteten sich durch Sprünge aus dem Fenster und verletzten sich dabei teils schwer.

Vor Gericht sagte der Täter: „Ich hasse Ausländer.“ Er wurde zu zwölfeinhalb Jahren Freiheitsstrafe wegen besonders schwerer Brandstiftung verurteilt, einen Mord erkannten die Richter nicht. 2001 kam er frei und wurde von der rechten Szene bundesweit als Märtyrer gefeiert.

2008 wurde eine Tafel „Zum Gedenken an die Opfer“ und „Den Lebenden zur bleibenden Mahnung“ am wiedererrichteten Habermeier-Haus angebracht. 2009 beschloss der Schwandorfer Stadtrat einstimmig eine jährlich wiederkehrende Gedenkfeier am 17. Dezember. 2016 wurde ein vom Schwandorfer Bündnis gegen Rechtsextremismus finanzierter Gedenkstein errichtet.

Quelle: de.wikipedia.org



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