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Alte Historische Fotos und Bilder Trier, Rheinland-Pfalz
Wappen Trier

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Geschichte von Trier, Rheinland-Pfalz in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Trier - ist eine kreisfreie Stadt im Westen des Landes Rheinland-Pfalz. Die Stadt wurde vor mehr als 2000 Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum (ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Treveris) gegründet und beansprucht den Titel der ältesten Stadt Deutschlands für sich. Trier beruft sich hierbei auf die längste Geschichte als bereits von den Römern anerkannte Stadt, im Gegensatz zu einer Siedlung oder einem Heerlager.

Trier liegt in der Mitte einer Talweitung des mittleren Moseltals mit dem Hauptteil am rechten Ufer des Flusses. Bewaldete und zum Teil mit Weinbergen besetzte Hänge steigen zu den Hochflächen des Hunsrücks im Südosten und der Eifel im Nordwesten an. Die Grenze zum Großherzogtum Luxemburg ist etwa 15 km (Wasserbillig) entfernt. Nächstgrößere Städte sind Saarbrücken, etwa 80 km südöstlich, Koblenz, etwa 100 km nordöstlich, und Luxemburg-Stadt etwa 50 km westlich von Trier.

Aufgrund des überwiegend ländlichen Umlands hat Trier ein – für seine Größe – relativ großes Einzugsgebiet, das sich aus großen Teilen von Mosel, Saar, Eifel und Hunsrück zusammensetzt.

Gründungszeitpunkt: Gegründet 1500 BC von römische Kaiser Oktavian Augustus

Einwohner: 114 914

Sehenswürdigkeiten: Die Römischen Baudenkmäler in Trier, bestehend aus Amphitheater, Barbarathermen, Kaiserthermen, Konstantinbasilika, Porta Nigra, Römerbrücke, Dom sowie die Liebfrauenkirche und der Igeler Säule vor den Toren der Stadt, zählen seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Trier. Brücke Straße
Brücke Straße - Rue de Pont
Trier. Dampfer, Landeplatz und Mariensäule
Dampfer, Landeplatz und Mariensäule
Trier. Dom und Liebfrauenkirche, 1960
Dom und Liebfrauenkirche, 1960
Trier. Handelskammer, 1910
Handelskammer, 1910
Trier. Hotel zur Post, 1925
Hotel zur Post, 1925
Trier. Igeler Säule, 1919
Igeler Säule, 1919
Trier. Kaiserpalast, 1915
Kaiserpalast, 1915
Trier. Konstantinbasilika, 1915
Konstantinbasilika, 1915
Trier. Les Bords de la Moselle
Les Bords de la Moselle
Trier. Marktplatz, 1906
Marktplatz, 1906
Trier. Marktplatz
Marktplatz
Trier. Moselbrücke, 1910
Moselbrücke, 1910
Trier. Neue Brücke
Neue Brücke - Le Nouveau Pont
Trier. Nordallee mit Porta Nigra
Nordallee mit Porta Nigra
Trier. Palast Kaserne
Palast Kaserne
Trier. Panorama der Stadt
Panorama der Stadt
Trier. Porta Nigra, 1915
Porta Nigra, 1915
Trier. Porta Nigra
Porta Nigra
Trier. Postamt, Kaufhaus, 1902
Postamt, Kaufhaus, 1902
Trier. Provinzial Museum, 1926
Provinzial Museum, 1926
Trier. Römische Bäder
Römische Bäder
Trier. St. Matthias Kirche, 1910
St. Matthias Kirche, 1910
Trier. Römerstraße, Mariensäule
Stadtteil Pallien, Römerstraße, Mariensäule
Trier. Weinstuben, Offizier-Kasino, 1907
Weinstuben, Offizier-Kasino, 1907

Geschichte der Stadt Trier

"Der Herr segne die Stadt Trier und ihre Einwohner" lautet übersetzt die Inschrift auf diesem romanischen Relief, auf dem Christus, Stadtpatron Petrus und der erste Trierer Bischof Eucharius abgebildet sind. Im Jahre 17 vor Christus wurde Trier gegründet und blickt damit heute auf eine über 2000-jährige Geschichte als Stadt zurück. Das Gründungsdatum ergibt sich aus dem Alter der im Schlick gefundenen Holzpfähle der ersten Moselbrücke. Durch den Vergleich der Jahresringe (Dendrochronologie) lässt sich die Fällung der dafür verwendeten Bäume auf 17 vor Christus datieren.

In seiner bewegten Geschichte war Trier unter anderem Regierungssitz des weströmischen Reichs, erhielt im Mittelalter den Beinamen "heilige Stadt", überstand als Grenzstadt zwischen Deutschland und Frankreich viele kriegerische Auseinandersetzungen und ist heute eine Universitätsstadt im Herzen Europas.

Epochen

Erfahren Sie mehr über die Geschichte der ältesten Stadt Deutschlands in den einzelnen Epochen:

Treverer und Römer - Die Gründung der Stadt

17 v. Chr. bis 70 n. Chr.

Trier. Der Name der ältesten Stadt Deutschlands geht zurück auf den keltischen Stamm der Treverer, dessen Territorium sich im ersten vorchristlichen Jahrhundert zwischen Maas und Rhein erstreckte. Die befestigten Orte der Treverer befanden sich zumeist auf Hochplateaus, doch wurden auch bei Grabungen in und um Trier keltische Gehöfte und Gräber entdeckt. Die sporadische Besiedlung der Trierer Talweite reicht sogar viel weiter zurück und ist archäologisch bis in die Jungsteinzeit vor rund 7000 Jahren nachgewiesen worden. Als der römische Feldherr Julius Cäsar in den Jahren 58 bis 50 v. Chr. Gallien eroberte, bekämpfte und besiegte er auch die Treverer. Diese erhoben sich später noch einmal erfolglos gegen die fremden Herrscher. Zur Abwehr dieses Aufstands errichteten die Römer 30 v. Chr. vorübergehend ein Militärlager auf dem Petrisberg bei Trier. Dessen Überreste sind das früheste Zeugnis römischer Präsenz im heutigen Stadtgebiet.

Nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs befriedete Kaiser Augustus das Römische Reich und förderte die Infrastruktur in den neuen Provinzen. Die Anfänge von Trier stehen damit in engem Zusammenhang: Im Zuge des Ausbaus ihres Fernstraßensystems errichteten die Römer 17 v. Chr. eine hölzerne Brücke über die Mosel. Sie war die Keimzelle der am östlichen Ufer gelegenen Stadt. Ihr antiker Name Augusta Treverorum (= Augustusstadt der Treverer) deutet auf eine Gründung durch den Kaiser hin, der sich von 16 bis 13 v. Chr. in Gallien aufhielt. Dieser Zeitraum markiert zugleich den Beginn einer bis heute ununterbrochenen städtischen Besiedlung.

Die in den folgenden Jahrzehnten rasch wachsende Augusta Treverorum erhielt eine schachbrettartige Siedlungsstruktur. Zentrum des öffentlichen Lebens war das in der östlichen Verlängerung des Moselübergangs gelegene Forum. Die Stadt avancierte zum neuen Hauptort der Treverer, die sich nach einem letzten, blutig niedergeschlagenen Aufstand 70 n. Chr. endgültig in den römischen Herrschaftsverband einfügten, sich sprachlich und kulturell anpassten.

Urbs opulentissima - Triers erste Glanzzeit

70 bis 269 n. Chr.

Bereits 44 n. Chr. hatte der Geograph Pomponius Mela Trier als „urbs opulentissima“ (= äußerst wohlhabende Stadt) beschrieben. Spätestens ab dem 2. Jahrhundert erscheint diese Bezeichnung auch als durchaus zutreffend. In dieser Ära entstanden einige der großartigen Bauwerke, denen Trier heute den Status einer Weltkulturerbestadt verdankt.

Im Jahr 144 wurde an derselben Stelle wie die Vorgängerbauten eine neue, die mittlerweile dritte Moselbrücke errichtet. Die aus mächtigen Basaltquadern zusammengesetzten Pfeiler dieses Bauwerks erwiesen sich als sehr beständig: Noch heute überqueren täglich mehrere tausend Autos die „Römerbrücke“, sie ist und bleibt die kürzeste Verbindung von der Innenstadt nach Trier-West.

Mit den heute so genannten „Barbarathermen“ verfügte Trier über eine Bade- und Freizeitstätte, deren Ausmaße im gesamten Reich nur von den Trajansthermen in Rom übertroffen wurden. Sie war unter anderem mit beheizbaren Schwimmbecken ausgestattet.

Ab 160 erhielt Trier eine rund 6,4 Kilometer lange und über sechs Meter hohe Stadtmauer. Die Porta Nigra, damals das nördliche Stadttor, zeugt bis heute von den eindrucksvollen Dimensionen dieser Befestigung.

Etwa auf denselben Zeitraum wird das Amphitheater datiert, eine rund 18.000 Zuschauer fassende, oval geformte Spielstätte für die ebenso beliebten wie grausamen Showveranstaltungen der Antike: Gladiatorenkämpfe und Tierjagden.

Ein weiterer Monumentalbau des 2. Jahrhunderts war der Circus, von dem heute keine baulichen Überreste mehr erhalten sind. Das Fassungsvermögen dieser Pferde- und Wagenrennbahn wird auf bis zu 50.000 Zuschauer geschätzt.

Das zweite und dritte nachchristliche Jahrhundert waren für die Augusta Treverorum eine Epoche fast ununterbrochener friedlicher Entwicklung, einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte. Die Stadt verfügte über einen ausgedehnten Tempelbezirk. Aquädukte, unter anderem aus dem Ruwertal, sicherten die Versorgung mit frischem Wasser. Verwaltungsmäßig gehörte die Stadt zur Provinz Gallia Belgica. Der bedeutendste und mächtigste Mann der Stadt war der Finanzprokurator, der für die Steuereinnahmen nicht nur in der Belgica, sondern auch in den beiden germanischen Provinzen zuständig war.

Kaiser und Christen - Residenz des weströmischen Reichs

269 bis 485

Das dritte Jahrhundert war die Zeit der Soldatenkaiser. Immer schneller folgten die Usurpatoren aufeinander und kaum einer von ihnen starb eines natürlichen Todes. Schließlich wurde auch Trier von diesen Wirren erfasst: Als sich ab 269 ein kurzlebiges gallisches Sonderreich etablierte, wählten dessen Herrscher die Stadt zeitweise als ihre Residenz. Die germanischen Stämme der Franken und Alamannen nutzten die instabilen Verhältnisse 275/76 zu Raubzügen, die auch in Trier Zerstörungen hinterließen.

Doch der Status als Hauptstadt des gallischen Sonderreichs führte zu einem dauerhaften Prestigezuwachs: Treveris - so der spätantike Name der Stadt - war jetzt Amtssitz des Provinzstatthalters, Truppenstandort und Münzstätte. Auf diese Strukturen griff Kaiser Konstantin der Große zurück, der von 306 bis 316 zumeist in Trier residierte und von hier aus seinen Kampf um die Alleinherrschaft im Römischen Reich aufnahm.

Die Stadt mit ihren circa 50.000 Einwohnern avancierte daraufhin zu einer der bedeutendsten Städte der westlichen Reichshälfte. Sie war Sitz der gallischen Prätorianerpräfektur, deren Herrschaftsbereich sich über Britannien und die iberische Halbinsel bis nach Nordafrika erstreckte. Unter Valentinian und seinen Söhnen Gratian und Valentinian II. war Trier zwischen 367 und 390 noch einmal Kaiserresidenz.

Entsprechend ihrer gewachsenen Bedeutung setzte mit Beginn des 4. Jahrhunderts ein neuer Bauboom in der Stadt ein. Das heute als „Basilika“ bekannte Gebäude diente als kaiserlicher Thronsaal und war Teil einer ausgedehnten Palastanlage. Ganz in der Nähe entstanden die „Kaiserthermen“, die zwar als Bad konzipiert waren, jedoch nie fertig gestellt wurden. Später wurde der Komplex möglicherweise als Kaserne genutzt.

Schon früh sind in Trier Christen bezeugt. Die bis heute lückenlose Liste der Trierer Bischöfe reicht bis in die zweite Hälfte des dritten Jahrhunderts zurück. Konstantin und seine Mutter Helena förderten die Gemeinde und ermöglichten den Bau einer monumentalen Doppelkirche, auf die der heutige Dom zurückgeht.

Gegen Ende des 4. Jahrhunderts wurde das weströmische Reich immer öfter von Einfällen germanischer Stämme erschüttert. Trier war aufgrund seiner exponierten Lage in Grenznähe auf Dauer als Residenzstadt nicht zu halten. Das Ende der römischen Herrschaft vollzog sich in Etappen: Der Sitz der gallischen Präfektur wurde um die Jahrhundertwende nach Arles verlegt. Zwischen 410 und 435 wurde Trier viermal von fränkischen Heeren verwüstet, jedoch noch nicht dauerhaft erobert. Erst ab etwa 485 wurde die gesamte Region in das fränkische Reich der Merowinger eingegliedert.

Die heilige Stadt - Trier im Früh- und Hochmittelalter

485 bis 1307

Ende des 5. Jahrhunderts war von dem einst pulsierenden städtischen Leben in Trier nichts mehr übrig geblieben, die Einwohnerzahl drastisch zurückgegangen. Dennoch: Die Trierer Bischofsliste setzte sich auch in dieser Zeit fort und die Bischöfe waren es auch, die jetzt das Machtvakuum ausfüllten und als weltliche Herrscher in Erscheinung traten. Als Metropolitanbistum war Trier den benachbarten Diözesen Metz, Toul und Verdun übergeordnet. Seit dem ausgehenden 6. Jahrhundert war Trier auch wieder Münzstätte.

Bei den fränkischen Reichsteilungen des 9. Jahrhunderts fiel Trier zunächst an das Mittelreich Lotharingien und ab 869 an das ostfränkische und spätere deutsche Reich. Dann kam die Katastrophe des Jahres 882: Von Gründonnerstag bis Ostersonntag wüteten normannische Krieger in der Stadt, die dabei völlig zerstört und niedergebrannt wurde. Viele Einwohner kamen ums Leben.

Es dauerte einige Jahrzehnte, bis sich Trier von diesem Schlag erholt hatte. Hilfreich waren nicht zuletzt die durchweg guten Beziehungen der Trierer Erzbischöfe zu den Herrscherhäusern der Ottonen und Salier. Trier wurde erneut mit vielen Privilegien ausgestattet, darunter das Marktrecht. Das von Erzbischof Heinrich 958 errichtete Marktkreuz symbolisierte das wieder gewonnene Selbstbewusstsein und markiert bis heute das Zentrum der Stadt.

Civitas sancta (= heilige Stadt) war im Hochmittelalter ein treffender Beiname von Trier. Die Zahl der Kirchen, Klöster und Stifte war schier unübersehbar. Herausragende Bedeutung im geistlichen Leben erlangten die Reichsabtei St. Maximin im Norden und die Abtei St. Matthias mit dem Grab des Apostels Matthias im Süden der Stadt. 1030 ließ sich der griechische Mönch Simeon im Ostturm der Porta Nigra einschließen, um sein Leben in Einsamkeit und Askese zu beschließen. Nach seinem Tod 1035 und der sofortigen Heiligsprechung ließ Erzbischof Poppo die Porta Nigra ihm zu Ehren in eine Kirche umbauen - dadurch blieb dieses Bauwerk als einziges Tor der römischen Stadtmauer bis heute erhalten.

Auch für andersgläubige Menschen war Trier ein Anziehungspunkt: Bereits im 11. Jahrhundert gab es in Trier eine jüdische Gemeinde, die Mitte des 14. Jahrhunderts etwa 300 Menschen umfasste. Das Judenviertel mit Synagoge und einem Ritualbad ("Mikwe") befand sich im Stadtzentrum in direkter Nachbarschaft des Hauptmarkts. 1349 wurde das blühende jüdische Gemeindeleben jedoch durch einen Pogrom, der im Zusammenhang mit der Pestepidemie in Europa stand, jäh beendet. Bis 1418 wurden alle jüdischen Einwohner aus Trier vertrieben.

Unterdessen entstand im 12. und 13. Jahrhundert mit dem Schöffenkolleg das erste Organ der kommunalen Selbstverwaltung, das zunächst von einigen wenigen Patrizierfamilien dominiert wurde. Zur gleichen Zeit wurde die mittelalterliche Stadtmauer errichtet. Die neue Befestigung umschloss eine Fläche, die kaum halb so groß war wie zur Römerzeit ein Jahrtausend zuvor. Unmittelbar neben dem Dom entstand im 13. Jahrhundert auf einem kreuzförmigen Grundriss die Liebfrauenkirche, die zu den frühesten Bauwerken der Gotik in Deutschland zählt.

Kurfürsten und Zünfte - Freie Reichsstadt Trier?

1307 bis 1580

Im 13. Jahrhundert hatte sich im Deutschen Reich ein Kurfürstenstand herausgebildet. Von Anfang an gehörte der Erzbischof von Trier zum Kreis dieser sieben Fürsten, die das Recht der Königswahl ausübten. Der wohl bedeutendste Trierer Kurfürst war Erzbischof Balduin von Luxemburg, der von 1307 bis 1354 regierte. Auf Reichsebene ein geschickter Advokat seiner Dynastie, des Hauses Luxemburg, gilt Balduin als Schöpfer des Kurstaats Trier, indem er das Territorium abrundete und effiziente Verwaltungsstrukturen einführte.

Das Trierer Schöffenkolleg, das ursprünglich eine richterliche Funktion ausübte, wandelte sich im 14. Jahrhundert zum Stadtrat mit politischen Aufgaben. In diesem Gremium machten jetzt auch die in den Zünften organisierten Handwerker ihren Einfluss geltend. Aus einer Steuerliste von 1363 geht hervor, dass die Weber und Tuchmacher das vorherrschende Gewerbe waren, gefolgt von den Winzern und den Gerbern. Aus der Steuerliste lässt sich für das Spätmittelalter auf eine beachtliche Einwohnerzahl von rund 10.000 schließen.

Die Stadtgemeinde strebte im Spätmittelalter nach Emanzipation von der Herrschaft der Erzbischöfe. Dieses Selbstbewusstsein kam unter anderem im Bau der repräsentativen Steipe am Hauptmarkt und 1473 in der Gründung der Universität zum Ausdruck. Unter Kaiser Maximilian I. tagte 1512 zum einzigen Mal ein Reichstag in Trier. Dieses Ereignis konnte als weiterer Beleg für den von der Stadtgemeinde beanspruchten Status einer freien Reichsstadt dienen. 1580 entschied das Reichskammergericht jedoch gegen den Antrag der Stadt auf Reichsunmittelbarkeit: Trier blieb auf Dauer eine kurfürstliche Landstadt.

Unterdessen war Trier von den durch die Reformation und Glaubensspaltung hervorgerufenen Auseinandersetzungen in Deutschland nicht verschont geblieben. 1522 musste man sich der Belagerung durch Truppen des Reichsritters Franz von Sickingen erwehren. 1559 versuchte der in Trier-Olewig geborene Calvinist Caspar Olevian seine Heimatstadt für die Reformation zu gewinnen. Er fand rasch eine große Anhängerschaft, auch einflussreiche Bürger bekannten sich zum neuen Glauben. Doch nach dem Eingreifen von Erzbischof Johann von der Leyen erklärte sich eine Mehrheit im Stadtrat für die Beibehaltung des katholischen Bekenntnisses. Wer dem Protestantismus nicht abschwören wollte, musste die Stadt verlassen.

Die schwere Last der Kriege - Trier in der Frühen Neuzeit

1580 bis 1794

Der verlorene Prozess um den Status als Reichsstadt erwies sich als schlechtes Omen für die weitere Entwicklung. Vermehrte Hungersnöte und Seuchen bildeten den Hintergrund für die Hexenprozesse der Jahre 1586 bis 1596. Religiöser Fanatismus, Habgier und politischer Ehrgeiz führten zu Exzessen, denen in der Region Trier mehr als 300 Menschen zum Opfer fielen.

Auf das Unabhängigkeitsstreben der Stadt Trier hatten die Erzbischöfe mit Liebesentzug reagiert: Immer öfter residierten sie nun in der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz anstatt in ihrer Kathedralstadt. Dieser Prestigeverlust und die Randlage Triers an der Grenze zu Frankreich erschwerten einerseits die überregionalen Handelsbeziehungen des Trierer Handwerks, andererseits diente die Region im 17. Jahrhundert wiederholt als Durchmarschgebiet für fremde Truppen.

Im Dreißigjährigen Krieg litt Trier unter wechselnden Einquartierungen spanischer und französischer Söldner. Auch während des Französisch-Niederländischen Krieges, des Reunionskrieges, des Pfälzischen und des Spanischen Erbfolgekriegs wurde Trier von französischen Truppen eingenommen und besetzt. Die längste Besatzungsperiode dauerte zehn Jahre (1688-98). Dabei schleiften die Militärs die Stadtmauer und sprengten zwei Pfeiler der Moselbrücke. Die Zahl der einquartierten Soldaten war nicht viel geringer als die Einwohnerzahl, die Ende des 17. Jahrhunderts auf unter 4000 gesunken war.

Mit Beginn des 18. Jahrhunderts setzte eine langsame Erholung ein. Äußerliche Zeichen des Aufschwungs waren der Wiederaufbau der Römerbrücke und der Stadtmauer (1716-21) unter Kurfürst Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg, der Neubau der Basilika St. Paulin nach einem Entwurf des barocken „Stararchitekten“ Balthasar Neumann (1732-54) unter Franz Georg von Schönborn, die Neugestaltung des Kurfürstlichen Palais und des Palastgartens im Rokokostil (1756-61) unter Johann Philipp von Walderdorff oder das im frühklassizistischen Stil errichtete Lustschloss „Monaise“ (1779-83) unter dem letzten Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Die Einwohnerzahl Triers war Ende des 18. Jahrhunderts wieder auf rund 8000 gestiegen.

Modernisierung, Revolution und Wachstum - Trier in Frankreich und Preußen

1794 bis 1914

Während der Koalitionskriege gegen das revolutionäre Frankreich war Trier erneut Frontstadt. Nachdem kurtrierisch-österreichische Einheiten bei der Schlacht an den Pellinger Schanzen unterlegen waren, musste Bürgermeister Ludwig Gottbill am 9. August 1794 die Stadtschlüssel an den französischen General Moreaux aushändigen. 1797 wurde Trier wie das gesamte linksrheinische Deutschland in das französische Staatsgebiet eingegliedert.

Als Hauptstadt des Saardepartements mit Sitz des Präfekten und eines Appellationsgerichts erfuhr die Stadt einen Prestigezuwachs und Modernisierungsschub. Einerseits begünstigte die Aufhebung der Privilegien für Adel, Klerus und Zünfte mit Versteigerung des erheblichen kirchlichen Grundbesitzes die Formierung der bürgerlichen Gesellschaft und die Wirtschaftskraft. Andererseits litt die Stadt zunehmend unter einer hohen Steuerlast und der Wehrpflicht. Durchaus geehrt fühlten sich viele Trierer, als Napoleon ihrer Stadt 1804 einen Besuch abstattete und dabei unter anderem die Wiederherstellung des Urzustands der Porta Nigra verfügte.

Am 6. Januar 1814 endete die „Franzosenzeit“ in Trier mit dem Einzug preußischer Truppen. Die Stadt wurde in die preußische Rheinprovinz eingegliedert und war damit erneut in eine Randlage geraten. Der 1818 in Trier geborene Karl Marx wurde in seiner Heimatregion Zeuge vielfacher wirtschaftlicher Not, die dazu führte, dass Trier während der Revolution von 1848 als „schlimmster Punkt in der Provinz“ galt und mit Ludwig Simon einen dezidiert demokratischen Abgeordneten in die Nationalversammlung wählte.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand Trier verspäteten Anschluss an die Industrialisierung. Die Stadt erhielt 1856 Anschluss ans Eisenbahnnetz, in der Quinter Eisenhütte arbeiteten bis zu 1000 Menschen. Charakteristisch bleibt aber bis heute eine vielfältige Struktur kleiner und mittlerer Gewerbebetriebe. Mit dem Wegfall der verhassten Mahl- und Schlachtsteuer 1875 verlor die Stadtmauer endgültig ihre Bedeutung. Trier wuchs jetzt in rasantem Tempo über seine mittelalterlichen Grenzen hinaus. 1913 weihte Kaiser Wilhelm II. die zweite Moselbrücke ein.

Vorbehalte gegenüber den Preußen blieben: Während des Kulturkampfs in den 1870er Jahren zählte das Bistum Trier zu den Hochburgen des papsttreuen Katholizismus. Die Geistlichen fanden für ihren passiven Widerstand gegen die antikirchlichen Gesetze großen Rückhalt in der Bevölkerung.

Von der "schwarzen Hochburg" zum "braunen Bollwerk"

1914 bis 1945

Trier gehörte zu den wenigen deutschen Städten, die aufgrund ihrer Nähe zur Westfront bereits im Ersten Weltkrieg von Luftangriffen betroffen waren. Bei 22 Bombardierungen, darunter auch schon Nachtangriffe, starben 29 Menschen. Nach dem Waffenstillstand marschierten am 1. Dezember 1918 amerikanische Truppen in Trier ein. Im August 1919 übernahmen die Franzosen gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags die Besatzung der Stadt bis 1930. Das Verhältnis zwischen den Einwohnern und den Militärs war insbesondere 1923, dem Jahr des „Ruhrkampfs“, von gegenseitigem Misstrauen, manchmal auch von offener Feindschaft geprägt. In diesem Krisenjahr besetzten zudem Separatisten, die für eine Abspaltung des Rheinlands von Deutschland kämpften, kurzzeitig das Trierer Rathaus.

In der Weimarer Republik blieb Trier bis 1933 eine Hochburg der katholischen Zentrumspartei. Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, die in Trier mit einer Massenkundgebung der NSDAP gefeiert wurde, markierte jedoch wie überall in Deutschland das Ende der Demokratie auch auf kommunaler Ebene. Die sozialdemokratische Tageszeitung „Volkswacht“ wurde verboten, engagierte Sozialdemokraten und Kommunisten verhaftet und gefoltert, jüdische Geschäfte boykottiert. Der Trierer NS-Parteiführer und Gauleiter Gustav Simon verfolgte das Ziel, aus dem „schwarzen“ Trier ein Bollwerk des NS-Staats zu machen.

Im Jahr 1933 zählte die jüdische Gemeinde in Trier, die seit 1859 eine Synagoge in der Zuckerbergstraße unterhielt, rund 800 Mitglieder. Ihre alltägliche Drangsalierung unter der NS-Diktatur gipfelte zunächst in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938: Gewalttätige Nationalsozialisten schändeten die Synagoge, zerstörten jüdische Geschäfte und Wohnungen und misshandelten deren Bewohner. Diese Ereignisse waren indes nur der Auftakt für die grausamen Geschehnisse während des Zweiten Weltkriegs: Zwischen 1941 und 1943 wurden aus Trier mehr als 600 Juden in den Osten deportiert. Die große Mehrheit von ihnen wurde in den Vernichtungslagern ermordet.

Nachdem es seit 1940 immer wieder sporadische Angriffe alliierter Luftstreitkräfte gegeben hatte, erlebte Trier am 14. August 1944 das erste Flächenbombardement der Innenstadt. Bei diesem Angriff brannte die Konstantin Basilika bis auf die Außenmauern ab. Wegen der Nähe zur Front wurde die Stadt im Herbst 1944 evakuiert. Zurück blieb technisches, medizinisches, Sicherheits- und Militärpersonal – rund 3000 Personen. Sie erlebten die schweren Luftangriffe vom 19., 21. und 23. Dezember 1944, denen 420 Menschen zum Opfer fielen. Die Schäden an den jahrhundertealten Bauwerken waren bedeutend: Vernichtet oder schwer beschädigt wurden unter anderem das Kloster St. Irminen, das Kurfürstliche Palais, die Steipe und der Dom. Von 9097 Wohnhäusern, die 1939 in Trier gezählt wurden, überstanden nur 1422 den Krieg unbeschadet.

Im Januar 1945 übernahm ein Militärkommandant die Macht in Trier. Doch der von den Nationalsozialisten propagierte Ausbau Triers zur „Festung“ erwies sich als unmöglich, die Stadt fiel am 2. März 1945 ohne schwere Kämpfe in die Hand der vorrückenden US Panzertruppen.

Hafenstadt, Unistadt, Großstadt - Trier in Europa

1945 bis heute

Trier gehörte ab 1945 einmal mehr zur französischen Besatzungszone und später zum neuen Bundesland Rheinland-Pfalz. In den folgenden Jahrzehnten wurde Trier zum wichtigsten französischen Militärstützpunkt in Deutschland ausgebaut. Zeitweise lebten 21000 Soldaten in den verschiedenen Kasernen der Stadt - sie war damit nach Paris die zweitgrößte französische Garnison weltweit. Doch die deutsch-französische Versöhnung und der europäische Einigungsprozess sorgten dafür, dass die Militärangehörigen nicht mehr als Besatzungsmacht, sondern zunehmend als Gäste und Freunde wahrgenommen wurden. Die 1956 begonnene Moselkanalisierung mit dem Ausbau des Trierer Binnenhafens bis 1964 war ein deutsch-französisch-luxemburgisches Gemeinschaftsunternehmen und ein Infrastrukturprojekt von enormer Bedeutung.

Der Wiederaufbau der Steipe, der Bau der dritten Moselbrücke, die das neue Industriegebiet auf der Eurener Flur erschloss, die Gebietsreform von 1969, die die Einwohnerzahl durch Eingemeindungen auf über 100.000 ansteigen ließ, und die Neugründung der Universität waren Meilensteine der Stadtentwicklung in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren. 1984 konnte Trier sein 2000-jähriges Bestehen feiern.

Spätestens seit der Öffnung der europäischen Grenzen 1995 hat sich die geographische Lage Triers zunehmend als Standortvorteil erwiesen: Die Stadt befindet sich nicht mehr am Rande Deutschlands, sondern im Herzen Europas. Die Wege nach Luxemburg, Frankreich und Belgien sind kurz. Schon 1957 wurde mit dem benachbarten Metz die erste Städtepartnerschaft gegründet. Inzwischen hat Trier neun Partnerstädte in drei Kontinenten. Mit Metz, Luxemburg und Saarbrücken ist Trier zudem seit 2000 in dem grenzüberschreitenden Städtenetzwerk „Quattropole“ verbunden.

Nach 54 Jahren ununterbrochener Präsenz zogen die letzten französischen Einheiten 1999 aus Trier ab. Sie wurden als Freunde verabschiedet. Die Eingliederung und Umnutzung (Konversion) der großen Kasernenareale war eine schwierige Aufgabe der Stadtenwicklung, die inzwischen weitgehend bewältigt wurde.

Text: Ralph Kießling

Literatur: G.Clemens/L.Clemens, Geschichte der Stadt Trier, München 2007

Quelle: trier.de



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