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Alte Historische Fotos und Bilder Zell im Wiesental, Baden-Württemberg
Wappen Zell im Wiesental

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Geschichte von Zell im Wiesental, Baden-Württemberg in Fotos

Eine kleine historische Referenz

Geographie: Zur Stadt Zell im Wiesental mit den früher selbstständigen Gemeinden Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen gehören die Stadt Zell im Wiesental und 20 weitere Dörfer, Weiler, Zinken und Höfe oder Häuser.

Gründungszeitpunkt:

Einwohner: 6 208

Geschichte:

Sehenswürdigkeiten:

Zell im Wiesental. Bahnhof und Fabrikgebäude, 1908
Bahnhof und Fabrikgebäude, 1908
Zell im Wiesental. Dorfstrasse in Gresgen, 1920
Dorfstrasse in Gresgen, 1920
Zell im Wiesental. Gasthaus und Pension 'Zum Forsthof'
Gasthaus und Pension 'Zum Forsthof'
Zell im Wiesental. Gasthof und Pension zum Löwen
Gasthof und Pension zum Löwen
Zell im Wiesental. Panorama von Adelsberg
Panorama von Adelsberg
Zell im Wiesental. Panorama von Atzenbach
Panorama von Atzenbach
Zell im Wiesental. Panorama von Mambach
Panorama von Mambach
Zell im Wiesental. Panorama von Pfaffenberg und Maria Frieden
Panorama von Pfaffenberg und Maria Frieden
Zell im Wiesental. Panorama von Riedichen
Panorama von Riedichen
Zell im Wiesental. Panorama der Stadt
Panorama der Stadt
Zell im Wiesental. Panorama der Stadt
Panorama der Stadt
Zell im Wiesental. Panorama der Stadt
Panorama der Stadt
Zell im Wiesental. Panorama der Stadt
Panorama der Stadt
Zell im Wiesental. Panorama der Stadt
Panorama der Stadt

Geschichte Zell im Wiesental

Eingebettet im klimabegünstigten Tal der Wiese, umrahmt von den Aussichtspunkten Hohe Möhr (983 m), Zeller Blauen (1077 m) und Rümmelesbühl (777 m) liegt der Erholungsort Zell im Wiesental. Im Jahr 1275 erstmals urkundlich erwähnt ist Zell seit 1810 mit den Stadtrechten ausgezeichnet und bildet den Mittelpunkt des von herrlichen Tannen, Fichten, Kiefern & Mischwäldern umgebenen „Zeller Berglandes“. Die Stadt zählt heute ca. 6 200 Einwohner.

Lange Zeit war die Stadt als Industriestandort der Textilindustrie bekannt und Sitz mehrerer Spinnereien und Webereien. Noch heute ist der Markenname „Irisette“ bekannt für qualitativ hochwertige Bett- und Tischwäsche. Schon Ende der 1960er Jahre zeichneten sich aber große Probleme bei der textilen Produktion im Wiesental ab. Seit dem endgültigen Niedergang der Textilindustrie Anfang der 1990er Jahre befindet sich Zell im Wiesental in einem enormen Strukturwandel – weg von der Industriestadt hin zum attraktiven Wohnort mit gesunden Handwerksbetrieben und etlichem Kleingewerbe. Der textilen/industriellen Vergangenheit ist das lebendige und sehenswerte Wiesentäler Textilmuseum (www.wiesentaeler-textilmuseum.de) gewidmet. In den 1990er Jahren dominierten Automobilzulieferer und Maschinenbau sowie viele kleine und mittlere leistungsfähige Gewerbe- und Handwerksbetriebe.

Eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Stadt Zell im Wiesental spielt die Familie Weber, deren Nachfahren weltweit Musikgeschichte geschrieben und sie beeinflusst haben. Dass die Erinnerung an die Familie Weber so lebendig ist, hat die Stadt besonders den Nachforschungen ihres 1998 verstorbenen Ehrenbürgers, des weit über die Region hinaus bekannten Mundartdichters und Schriftstellers Gerhard Jung zu verdanken. Zell i.W. ist als Geburtsort von Constanze Mozart, geb. Weber, die Constanze Mozart Stadt.

Zell im Wiesental ist seit jeher für ein reges, vielseitiges und kulturelles Vereinsleben bekannt. An die 90 Vereine und Gruppen beleben die Stadt mit großem Engagement in einzigartiger Weise. Einen Besuch wert sind immer die vielen Festivitäten wie etwa die Trachten- und Germanenfeste, die Märkte zur Fasnacht und zur Chilbi und natürlich die weithin bekannte traditionelle und originelle „Zeller Fasnacht“.

Durch besondere kulturelle Ereignisse wie Ausstellungen bedeutender Künstler aus Zell und der Region, Konzerte sowohl der heimischen Musikvereine als auch national und international bekannter Künstler sowie auch der alle 3 Jahre stattfindende Gerhard-Jung-Mundartwettbewerb hat sich Zell im Wiesental in den letzten Jahren einen Namen gemacht.

Das Zeller Bergland mit der Kernstadt Zell und den Teilorten Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen bietet neben der Kultur auch vielfältige Freizeitmöglichkeiten wie herrliche Wanderwege, Rad- und Mountainbikewege, Nordic-Walking-Zentrum, beheiztes Freibad, Wildgehege, Langlaufloipe und einiges mehr.

Geschichte der Ortsteil Adelsberg

Adelsberg

Adelsberg liegt in 659 Metern Höhe im Oberen Teil des Fischbachtals. Es ist im Zinsrodel (Stiftsarchiv Säckingen) von 1439 erstmals erwähnt. Der Ortsname hat Bezug zum Personennamen Adal oder Adalot, der auf die Höhenlage des Ortes anspielt. Ein vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammender Wohnturm weist auf eine frühere Besiedlung hin. Bis ins 16. Jahrhundert scheint Adelsberg nur ein einzelnes Hofgut gewesen zu sein, dass sich danach zu einer Straßenförmigen Siedlung mit Unterdorf und Oberdorf entwickelt.

Auch das zu Adelsberg gehörige früher selbstständige Dorf Blauen in 740 Metern Höhe am Südwestabhang des Blauen gelegen, war ursprünglich ein einzelnes Hofgut, das 1439 im Säckinger Zinsrodel belegt ist. Im Habsburger Urbar ist ein Grundstücksgeschäft verzeichnet, in welchem im Jahr 1253 ein „miles de Blawen“ an „ Ditericus de Rotenberg in Scopfhein“ ein Stück Land veräußert. Ob es sich dabei um unseren Blauen oder ein anderes in der näheren Umgebung handelt ist nicht nachweisbar. Mit der Gemeinde Gresgen gab es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen jahrzehntelangen Grenzstreit. In Adelsberg besaßen die Freiherren von Schönau ach Leibeigene. 1712 zählte man 156 Einwohner, in Blauen 56 1788 ebenda 8 Häuser mit 16 Familien. 1840 hatte Adelsberg 170 und Blauen 139 Einwohner in 15 bzw. 12 Häusern 1890 hatte die Gesamtgemeinde 255 Einwohner, nach der Fortschreibung der Volkszählung im Jahre 1997 registrierte man in Adelsberg ebenfalls 255 Einwohner.

Die Gemeinde war bis 1811 in der Vogtei Zell durch einen Geschworenen (Gemeinderat) vertreten und gehörte seit frühester Zeit zur Pfarrei Zell. Nach Auflösung der Vogtei und Aufteilung der Gemarkung im Jahr 1842 hatte Adelsberg zusammen mit dem Ortsteil Blauen eine Fläche von 453 Hektar (24 ha Wald). Dazu kam noch eine Exklave im Bereich Häg-Forsthof mit 43 Hektar. 1809 gab es in Adelsberg für die 15 Schüler einen Lehrer, der Unterricht in einer unbewohnten Bauernstube hielt. Auch Blauen hatte für seine 13 Schüler einen Lehrer und eine Schulstube. 1836 wurde ein schul- und Rathaus für die Gesamtgemeinde erbaut.

1963 erwarb die Gemeinde das ehemalige Haus Feßmann und baute es zum Schulhaus um. Nach der Schulreform von 1975 zog dort der neugegründete Kindergarten ein. Die Schüler besuchten seither die Grundschule in Gresgen und die Hauptschule in Zell. ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung ging 1993 in Erfüllung, als ein neu erbautes Dorfzentrum mit Bürgersaal, Ortsvorsteherbüro, Feuerwehrgarage, Kindergarten und Räumlichkeiten für Jugendgruppe bezogen werden konnte.

Bis zur Wende ins 20. Jahrhundert lebten die Bewohner überwiegend von der Landwirtschaft und Viehzucht, sofern sie nicht als Köhler und Weber tätig waren. Aufgrund der ungünstigen klimatischen Bedingungen gab es keine Wechselwirtschaft. Die Landwirtschaft wurde fast ausschließlich zum Nebenerwerb und dient mittels staatlicher Zuschüsse auch der Offenhaltung der Landschaft. Eine Flurbereinigung sorgte in den 1980er Jahren für eine günstigere Bewirtschaftung der Felder. Im Jahr 1910 errichtete man eine zentrale Wasserversorgung, für die in jüngster Zeit ein Verbund mit Gresgen besteht. Adelsberg und Blauen sind über zentrale Sammler an den Abwasserverband Mittleres Wiesental angeschlossen.

Adelsberg wurde in der Vergangenheit verschiedener verheerender Brände heimgesucht. In Blauen kam 1902 die siebenköpfige Familie Wetzel bei einem Doppelhausbrand ums Leben. Am 9. Oktober 1909 brannten acht strohbedeckte Schwarzwaldhäuser im Unterdorf ab. Wiederum am 22. Oktober 1910 wurden im Oberdorf fünf Häuser eingeäschert. Mehrere zusätzliche Einzelbrände versetzt das Dorf in vergangenen Jahrzehnten in Angst und Schrecken. Führ eine ortsbezogene Brandbekämpfung steht die aktive Unterabteilung Adelsberg der Zeller Feuerwehr zur Verfügung. Drei Vereine gibt es in dem kleinen Dorf. Der Kleinkaliber-Schützenverein Adelsberg mit einer eigenen Schießanlage, Die Narrenzunft Adelsberg, aus einer Schülerveranstaltung hervorgegangen, pflegt örtlichen und alemannischen Fasnachtsbrauchtum. Die Jugendgruppe Adelsberg ist eine gut funktionierende Einrichtung, die über das Dorf hinaus Jugendliche der näheren Umgebung zu sinnvoller Freizeitgestaltung motiviert.

Das Adelsberge Wappen zeigt in einem Schwarz und Gold geteilten Schild oben zwei vierspeichige goldene Räder, unten ein solches in Schwarz. Die drei ringförmigen Gebilde deuten auf die Ringe in der Helmzier im grundherrschaftlich schönauischen Wappen hin.

Geschichte der Ortsteil Atzenbach

Atzenbach

Unmittelbar nördlich von Zell als größter Stadtteil im sogenannten Atzenbacher Becken 448 Meter hoch gelegen, ist in einer Schenkungsurkunde des Adligen Walcho von Waldeck im Jahr 1113 erstmalig erwähnt. Es heißt dort: „ich gib auch an das gotzhus die guet und höf, die ich han in den dörfern Hegniberg, ober und nider Tülliken, Laidhofen, Riehen, Wahinkofen, obern Basel, Brombach, Blansingen, Rhinwiler, Welmlingen, Atzenbach, Hebscheringen, Schörnow, Ried, Greskon, Schweigmatt, Hügelheim und Ebringen, Tegelfingen und Wiler“

Dabei ist ein Walter von Klingen zu erwähnen, dessen Bruder Ulrich 1257 die Schenkung eines „predium in Azinbach dictum Unreh in valle Wizina silvae Nigrae“ an St. Blasien bestätigt, das dieses Gut vom Baselamt verwalten ließ. Beim Aufbau der Vilikation (Moser) des Klosters Säckingen ging der ursprüngliche St. Blasianische Besitz an das Kloster Säckingen über und war schließlich in Dorf und Dinghof und die zur Grundherrschaft der Herren von Schönau gehörige Vogtei Zell integriert. Bis zur Selbsständigkeit ab 1811 verlief die Geschichte des Dorfes konform zur Vogtei Zell. Der Ortsname soll auf einen Kelten namens Atzo zurückzuführen sein, der dort am Bache siedelte. Die Gemarkungsfläche beläuft sich auf 369 Hektar, davon 67 ha Wald. Dazu kam vormals noch die Exklave bei Forsthof mit 25 Hektar. Nach der Fortschreibung der letzten Volkszählung von 1970 hatte Atzenbach am 31. Dezember 1997 894 Einwohner mit einem Ausländeranteil von 20 %. Im Zeller Zinsrodel wir schon in frühen Jahren über Bäcker, Metzger, Bierbrauer, Nagelschmiede, Wagner, Handweber, Schuhmacher und Schneider berichtet.

Bis zum Bau der Spinnerei lebte die Atzenbacher Bevölkerung sonst vornehmlich von Landwirtschaft und Viehzucht. Die fortschreitende Industrialisierung des Tales ließ in den vergangenen Jahrzehnten die Landwirtschaft fast völlig zum Erliegen kommen. Am 26. Juli 1850 schlossen die Herren Grether und Gottschalk aus Schopfheim mit der Gemeinde einen Vetrag zur Errichtung einer Wollspinnerei. Daraus entstand das ansehnliche Unternehmen Spinnerei Atzenbach, in welchem in besten Zeiten bis zu 300Textilarbeiter(innen) tätig waren. Ein Gewerbekanal mit aufwendigen Tunnelbauten und einem Gefälle von Zwölf Metern sowie eine Dampfmaschine sorgten für die notwendige Antriebskraft. 1956 wurde ein Neubau erstellt, in welchem eine neuzeitliche Spinnerei untergebracht wurde. Im Zuge des Niedergangs der Textilindustrie wurde die Spinnerei 1990 stillgelegt. Das alte sechsgeschossige Spinnereigebäude wurde abgetragen und machte dem Unternehmen nMetallwerke Todtnau Platz. Die Wasserkraft der Spinnerei wurde von der Stadt Zell erworben, modernisiert und trägt gewinnbringend zum Gemeindehaushalt bei.

Bis zum Februar 1942 gehörte das überwiegend katholische Atzenbach mit Mambach, Riedichen und Pfaffenberg zur Pfarrei Zell. Die damals neugegründete Kuratie und spätere Pfarrei Atzenbach erhielt mit Kurat Eugen Thoma einen eigenen Seelsorger, der 40 Jahre lang segensreich tätig war. Ihm ist unter anderem die Initiative zum Bau der Kapelle Maria Frieden, des dortigen ehemaligen Kinderheims und des Pfarrhauses mit Pfarrheim zu verdanken.

Es gab in Atzenbach eine alte dem hl. Sebastian und hl. Fridolin geweihte Kapelle, die an der Abzweigung der Pfaffenberger Straße von der Bundesstraße stand. Am 9. Juli 1928 legte Erzbischof Fritz den Grundstein für die bestehende Kirche, die unter großen Opfern der Gemeinde erbaut wurde. Die evangelischen und neuapostolischen Christen gehören den Zeller Kirchengemeinde an.

Eine Schule wird schon 1771 erwähnt. Sie befanden sich ursprünglich in einem Haus neben dem ehemaligen Rathaus. 1874 wurde das heute noch bestehende Schulhaus erbaut, in dem nach mancherlei Veränderung und Modernisierung heutzutage die Grundschule Atzenbach untergebracht ist. Dort werden auch die Grundschüler von Mambach, Pfaffenberg und Riedichen unterrichtet. 1996 wurde der Kindergarten Atzenbach vergrößert.

Die ersten Gastwirtschaften waren die Gasthäuser zum Adler und zur Sonne, deren Realgerechtigkeit auf die Jahre 1736 und 1737 zurück gehen. Die Sonne wurde 1834 an den unteren Dorfeingang verlegt, sie wurde später als Mädchenheim der Spinnerei und wird heute als Wohnhaus genutzt. Eine Unterabteilung der Zeller Feuerwehr, ausgerüstet mit Funkalarmierung und einem Löschfahrzeug und schwerem Atemschutz, ist Garant für eine schnelle örtliche und überörtliche Brandbekämpfung. Ein reges Vereinsleben hat seit jeher das Dorf geprägt. 1863 gründete Lehrer Hermann die Musikgesellschaft Atzenbach, später Feuerwehrmusik genannt und heute als Musikverein Atzenbach besteht. Im Frühjahr 1924 wurde der heute noch bestehende Männerchor Freundschaft gegründet. Weitere Vereine sind: Kleintierzuchtverein, VDK Sozialverband, Kirchenchor der weit über das Dorf hinaus bekannt ist. 1974 erbaute die damals noch selbstständige Gemeinde eine Merzweckhalle.

Als 1967 die Zell-Todtnau-Bahn eingestellt wurde, ergab die aufgegebene Bahntrasse parallel zur Bundesstraße eine neue Durchfahrt durch das ganze Dorf. Ende der 1980er wurde diese Straße in eine Spielstraße ausgewiesen, die Bronzefiguren und der Straßenname „Todtnauerliweg“ sollen an die Zell-Todtnau-Bahn erinnern. Fast gleichzeitig wurde die Straße nach Riedichen- Schlechtbach ausgebaut und die dazugehörige Wiesenbrücke neu gebaut. Das 1902 vom Generallandesarchiv entworfene Wappen zeigt in gespaltenem Schild links im blauen Feld einen silbernen steigenden Hirsch. Rechts oben in Schwarz einen goldenen Ring und unten in Gold einen schwarzen Ring. Es ist eine Mischung aus dem St. blasischen und dem Schönauer Wappen.

Geschichte der Ortsteil Gresgen

Gresgen

Der Erholungsort Gresgen liegt 708 Metern Höhe nordwestlich Zell auf der Wasserscheide zwischen Großem und Kleinem Wiesental gelegen, ist wie Atzenbach in einer Schenkungsurkunde des Adligen Walcho von Waldeck an das Kloster St. Blasien als „Greszkon“ im Jahre 1113 erstmalig erwähnt. In der Urkunde steht: „ ich gib auch an das gotzhus die guet und höf, die ich han in den dörfern Hegniberg, ober und nider Tülliken, Laidhofen, Riehen, Wahinkofen, obern Basel, Brombach, Blansingen, Rhinwiler, Welmlingen, Atzenbach, Hebscheringen, Schörnow, Ried, Greskon, Schweigmatt, Hügelheim und Ebringen, Tegelfingen und Wiler“

Der zu St. Blasien gehörigen Probstei Weitenau gehörten ein Hofgut in Obergresgen und drei Höfe in Niedergresgen die auf eine Schenkung der Herren von Rotenberg zurückgehen. Sie hatten ihren Sitz auf der benachbarten Rotenburg und beschenkten 1278 St. Blasien ,it Gresgener Gütern. Auch die Herren vin Kienberg dotierte 1260 St. Blasien mit Gresgener Gütern. 1289 ist mit Berthold von Gressekon eine Niederaselsfamilie nachweisbar, die jedoch bereits in Todtnau wohnte. Der Sohn, Berthold der Jüngere verkaufte den von seinem Vater erworbenen Wettelbrunner Hof an St. Blasien. Gresgen hieß 1260 Greschen, 1267 Graesingen, 1278 Grieschun. Auf den Personennamen Grasinc ist wohl der älteste Ortsname Grasinchoven zurückzuführen. Er gilt als der am weitesten nach Norden vorgeschobene „inghofen“ Ort im Schwarzwald uns deutet auf eine Gründung im 9. oder 10. Jahrhundert hin. Auf frühere Gemarkung weisen die Flurnamen Izingen, Schowingen und Zizingen hin.

Im Weitenauer Urbar von 1344 werden zwei Ortsteile , Ober- und Niedergresgen genannt. Bann und Weidegrenzen zu Zell sind im Jahr 1404 bezeugt. 1718 wurde der Bann ausgesteint. Um 1760 bis 1831 gab es langanhaltende Grenzstreitigkeiten mit Blauen. 1752 standen in Gresgen 32 Häuser. 1813 waren es 46 mit 48 Nebengebäuden. Das Dorf gehörte zur Vogtei Tegernau und war dort durch einen Geschworenen vertreten. Es erhielt um 1700 einen eigenen Vogt, der Mitte des 18. Jahrhunderts durch einen Stabhalter ersetzt wurde. 1795 beschlossen die Gresger ein eigenes Bürgerhäuslein zur Bestrafung on Mitbürgern zu einzurichten; demnach war eine eigene niedrige Gerichtsbarkeit gegebenen. Ihre wesentlichen Einkünfte bezog die Gemeinde aus dem Wald, der 1688 wegen der Holzkohlegewinnung für das Hausener Eisenwerk total abgeholzt war. Dass die Gresger immer wieder eigene Wege gingen beweist die Tatsache, dass sie im 18. Jahrhundert durchsetzten, die umfangreichen Brachen und Allmendfelder seien „wahres Eigentum“ der einzelnen Bauern. Daraus ergibt sich, dass sich heute, im Gegensatz zu anderen Dörfern der Umgebung, der größte Teil der Gemarkung in Privatbesitz befindet. Die erste Urkunde über eine Kirche stammt aus dem Jahr 1267.

Vor 1307 wurde die Kirche nach St. Blasien inkorporiert, sie war dem hl. Nikolaus geweiht, seit 1508 hatte sie Begräbnisrecht und gehörte zum Dekanat Wiesental. Die 1556 in der Markgrafenschaft eingeführte Reformation fand ursprünglich keine Gegenliebe bei der Bevölkerung, sie gingen weiterhin in den kath. Gottesdienst nach Zell. Erst massive Strafandrohungen seitens des Markgrafen bewegte die Gresgener schließlich, den neuen Glauben anzunehmen und die Gottesdienste in Tegernau zu besuchen.

1712 wurden an der Kirche ausgiebige Reparaturen durchgeführt, was 1725 wegen Kollatur (Baupflicht) zu Streitigkeiten zwischen Markgrafen und St. Blasien führte. 1763 war der Bauzustand so schlecht, dass ein Neubau notwendig war. Die Kirche wurde im Jahr 1980/81 erneut renoviert und in den Zustand versetzt wie man sie vor über 200 Jahren erbaute.

Eine eigene Schule ist als Winterschule 1695 erstmals erwähnt. Das alte Schulhaus stand bis 1968 gegenüber des Rathauses, in diesen Jahren wurde das Schulhaus im Gewann Weihermatt erbaut. Seit der Schulreform 1975 ist darin die Grundschule für Adelsberg und Gresgen untergebracht. Die Hauptschüler besuchen seither den Unterricht in Zell. Steigende Schülerzahlen und neue Unterrichtsmethoden sorgten für Raumnot, dadurch wurde 1996 die Schule durch einen Anbau vergrößert. Das umfangreiche Vereinsleben im relativ kleinen Dorf zeugte von innerem Zusammenhalt und Weltoffener Bewohner.

Der Gesangsverein existiert seit 1864. Beim Musikverein ist ein volles Haus immer garantiert. Ein Verschönerungsverein sorgt seit 1908 für die Pflege von Landschaft, Weg und Steg und den Fremdenverkehr. Seit 1925 betreibt der Sportverein aktiv Kraftsport. Die Narrenzunft „Altbadische Vogtei Gresgen“ von 1962, pflegt mit Umzugswagen und Ihrem Häs, den Fuhrleuten, bestens alemanischen Fasnachtsbrauchtum. Die Landfrauen dienen der Geselligkeit und Information und sorgen durch verschiedene Märkte für das Wohlbefinden der Gresgener.

Die Feuerwehrabteilung Gresgen ist mit einem Löschfahrzeug ausgestatten. Als Zeichen eines vorbildlich funktionierenden Vereinslebens darf die Festhalle gelten, die 1954 von den damalig existierenden Vereinen gemeinsam erbat wurde. Im Laufe der Jahre wurde die Halle jedoch zu klein und man ersetzte sie durch das im Jahre 1999 erbaute Bürgerzentrum. Gresgen hat eine Gemarkung von 706 Hektar (45,14 Hektar Wald) und 480 Einwohner. Das Dorf ist vom Regierungspräsidium als Erholungsort ausgewiesen.

Das ehemals renommierte Hotel Restaurant Löwen, 1784 gegründet, dient derzeit als Tagungsstätte für Seminare. Feriengäste finden ein reichliches Angebot an Ferienwohnungen und Übernachtungsmöglichkeiten. Im Zuge der Gemeindereform entschied sich Gresgen am 01. Oktober 1974 für den Anschluss an die Stadt Zell. Das Gresger Wappen zeigt in geteiltem rot-goldenen Schild jeweils kontrastiernd oben zwei goldene Pflugscharen und unten eine solche in rot.

Geschichte der Ortsteil Mambach

Mambach

Der staatlich anerkannte Erholungsort Mambach liegt 4 Kilometer talaufwärts von Zell an der Mündung des Angenbaches in die Wiese. Die erste Erwähnung ist in einem Vergleich des Jahres 1377 nachzulesen, den Rudolf von Schönau mit dem Kloster St. Blasien wegen seiner Leute schloss, „die ze Manbach ieczo seshaft sind“ Der Ortsname leitet sich von dem Personennamen Manno ab. Das Dorf liegt in 459 Metern Höhe, hat eine Germarkung von 446,8 Hektar, davon 30,4 ha Wald und besteht aus Mambach, Saufert, Silbersau und Mühlschau. Die geschichtliche Entwicklung entspricht bis 1811, als Mambach selsbständiges Dorf mit eigener Verwaltung wurde, der von Dorf und Dinghof, bzw. der Vogtei Zell.

Eigenleute der Herren von Schönaue mussten sie diesen und dem Kloster St. Blasien 1377 und 1472 Gütergefälle entrichten. 1788 gab es 59 Haushaltungen und 31 Häuser. Kirchlich war die Gemeinde bis 1942 nach Zell integriert, danach gehörte sie zur Pfarrei Atzenbach. Die 1809 erwähnte Kapelle stand bis zur Brandkatastrophe am 30. Juni 1870 am Platz des heutigen Rathauses und wurde danach als Antoniuskapelle am heutigen Platze erbaut.

Erwähnenswert ist in kirchlicher Hinsicht die Kappelle „ Maria Frieden“ die in exponierter Lage über dem Dorf auf Mambacher Gemarkung durch die Initiative von Pfarrkurat Eugen Thoma zum Dank für die Verschonung des Wiesentals und als Mahnung des Friedens unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg durch die Kuratie Atzenbach erbaut wurde. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts besaß die Gemeinde ein zweistöckiges Schulhaus mit Lehrerwohnung, dass allerdings auch dem Dorfbrand zum Opfer fiel. (*siehe Geschichte Dorfbrand). Einer alten Akte zufolge ist eine Schule schon 1779 in Mambach nachweisbar. Der Bau eines Schulhauses wurde 1830 genehmigt, es stand auf dem Platz neben der „Höhli“ wo nach dem Brand die Gebrüder Graß ihr Haus auf vorhandenem Fundament errichteten.

1873 wurde das neue Schulhaus, mit Lehrerwohnung und Räumlichkeiten für die Ortsverwaltung mit einem Fest eingeweiht. 1874 wurde eine Fortbildungsschule eingerichtet, diese hatte jedoch keinen Bestand. 1911/12 wurde das Schul-/Rathaus um fünf Meter nach Westen verlängert. Seit der Schulreform besuchen die Mambacher die Grundschule in Atzenbach und die Hauptschule in Zell. Nachdem die Schulräumlichkeiten keine Funktion mehr hatten, wurden durch entsprechende Umbauten zu einem Gemeindezentrum verändert, das von den Vereinen ausgiebig genutzt wird.

Das Vereinswesen war von jeher sehr ausgeprägt. Während Turnverein, Gesangsverein, Radfahrerverein, Mädchenchor, Kriegerverein, Geflügelzuchtverein, Arbeiterverein und Arbeiterunterstützungsverein nicht mehr existieren, sind die Feuerwehrmusik und der Germanenverien derzeit die tragenden Vereine. Die Feuerwehrabteilung Mambach ist mit einem Löschfahrzeug ausgestatte, dass in einem eigenen Feuerwehrhaus untergebracht ist. Schon 1853 wird das Spritzenhaus erwähnt, in welchem die Löschmannschaft, die sogenannten „Wilden“, ihre Geräte stehen hatten. 1880 wurde nach dem Brand des Bläsihofes und auf dringenden Wunsch der Bevölkerung hin eine „richtige“ Feuerwehr gegründet.

In frühen Zeiten lebten die Dorfbewohner überwiegend von der Landwirtschaft. Sie konnte jedoch die wachsende Bevölkerung auf Dauer nicht ernähren, was sicherlich Ursache von Armut und Auswanderung war aber auch Anlass für anderweitige Beschäftigung und Gewerbegründungen. Wichtige Rollen hierbei spielten die Köhlerei jedoch auch die Fuhrwerkerei, die hinsichtlich der Verbindung das Wiesental hinauf und vor allem in Richtung St. Blasien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war. Vier Gastwirtschaften sind nachweisbar, die älteste „das Kreuz“ an der Straße am Angenbach war verbunden mit der Mühle. Das Gasthaus zum Kranz existierte bis 1883 an der Stelle des heutigen Wohnhauses „ Am Kirchbühl 1“. Das Rößle, später Drei König genannt ist heute ein Wohnhaus. Es existiert nur noch der Sternen am Dorfeingang. Erstaunlich ist die große Zahl von Gewerben in dem kleinen Dorf. 1853 gab es einen Bäcker, zwei Gerber, einen Metzger, einen Müller, zwei Schmiede, zwei Schneider, zwei Schuhmacher und zwei Wagner.1889 eröffnete die Zell-Todtnau-Bahn und die später einsetzende Motorisierung des Verkehrs brachte das Fuhrwesen und die damit zusammenhängenden Handwerksbetriebe größtentils zum Erliegen. Mambach erfreut sich auch eines Campingplatzes.

Das im Ortsteil Saufert befindliche Kraftwerk, ehemals unter Elektrizitätswerk Zell (EWZ) firmierend wurde 1898 erbaut. Im Zuge der Gemeindereform wurde Mambach am 01. Januar 1975 in die Stadt Zell eingegliedert. Das Ortswappen bezieht sich auf den Namenspatron der Kirche St. Antonius den Einsiedler. Er zeigt auf rotem Grund ein goldenes Antoniuskreuz mit zwei silbernen Glöckchen daran. Das Kreuz ist die heraldische Form seines Krückstockes. der Orden der Antoniter machten sich beim Sammeln von Almosen durch Schellen mit einem Glöckchen bemerkbar.

Geschichte der Ortsteil Pfaffenberg

Pfaffenberg

Der Erholungsort Pfaffenberg mit den Weilern Helblingsmatt und Biegmatt-Hof liegt in 683 Metern Höhe auf einem Bergsporn am Ortsabhang des Zeller Blauen. Der Ortsteil Käsern liegt in einem Hochtal zwischen Bubshorn und Zeller Blauen in 900 m Höhe. Die Gemarkungsgröße umfasst 381 Hektar, davon 148 ha Wald. Der Ortsname ist aller Wahrscheinlichkeit nach auf Besitztümer des damaligen Männerklosters Säckingen, der „Pfaffen“ zurückzuführen. Die älteste bisher bekannte Urkunde stammt aus dem Zinsrodel von 1439, wo zu lesen ist: item die von Pfaffenberg gent ein viertel von ihrem gut, item 15 dn von barcz gut. Item Hencz Keller git 11 dn von glünstigs gut. Auf einen früheren Bestand des Dorfes weist eine Bannbeschreibung von 1374 in Urbar des Klosters St. Blasien hin. Dort heißt es unter anderem: die vahent an by des pfaffenwäge (Mündung des Pfaffenbaches) und gang den Pfaffenbach unz und an den vockenbrunnen, von vockenbrunnen uff untz des keszeres hübhorn, von dem hünhorn die egg uff und an die schneeschlaipfi uff zu Käszeren“… Käsern ist schon in einem Schönauer Rodel von 1294 erwähnt. Der Ortsname ist sicherlich auf die Käsezinsen zurückzuführen, die abgelegene Orte statt anderer schneller verderblicher Lebensmittel an das Kloster abzuführen hatten.

Eine weitere Erwähnung befindet sich 1321 in einer Jahrzeitstiftung für den Johannisaltar in Säckingen. Ein „ Billich von Käserim“ stiftete damals 2 Schilling und 6 Pfennig von seinen Gütern. 1790 hatte der Ort neun Häuser, 70 Einwohner, eine eigene Schule und einen Stabhalter. 1850 waren durch Brände, Missernten und Abwanderung fünf Hofstellen aufgelassen. Die einst am Käsern-Hof befindliche Antoniuskapelle ist dadurch in Abgang geraten. 1958 standen nur noch drei Häuser. Zwischenzeitlich sind es wieder mehr geworden.

Kirchlich gehörte Pfaffenberg bis 1942 zur Pfarrei Zell, danach zur Pfarrei Atzenbach. Eine Schule ist in Pfaffenberg infolge des Verlustes alter Akten beim Zeller Stadtbrand erst seit 1811 nachweisbar. Nachdem jedoch in Käsern 1790 schon Schulunterricht gehalten wurde, dürfte auch eine Schulstube in Pfaffenberg ähnlich wie in anderen Dörfern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vorhanden gewesen sein. 1832 erbaute die Gemeinde ein eigenes Schul- und Rathaus, dass nach dem Dorfbrand neu aufgerichtet wurde.

1964 errichtete die Gemeinde ein , der Zeit entsprechendes Schulhaus. Seit der Schulreform von 1975 besuchen die Pfaffenberger die Grundschule in Atzenbach und die Hauptschule in Zell. Das Schulhaus wurde danach Rathaus und Gemeindezentrum. Das alte Schul- und Rathaus fiel 1984 dem Zahn der Zeit zum Opfer.

Der Weiler Helblingsmatt ist erstmals im Weitenauer Zinsrodel von 1344 genannt. Dort heißt es: „In Kesseren, dictus H. Billung 4ß in festo Joh´is von dem Blowen und von helwigen matten sind 4 tawen matten und von anderen güttern so dazu gehört die hensli Billung warent ist vellig ruedi Erler.

Der eingegangene Weiler Hellbühl bestand 1837 noch aus drei Gehöften. 1916 brannte dort der letzte Hof völlig ab. Die heute noch bestehende Hofstätte Biegmatt war bis zum Beginn der 1950er Jahre eine Mühle. Der Name deutet auf eine Matte hin, die sich in Richtung Fröhnd hin wendet, also umbiegt, entsprechend dem Gewannamen: „ auf der Biege“. Auch für Pfaffenberg entspricht die historische Entwicklung bis zur Selbstständigkeit im Jahre 1811 der von Dorf und Dinghof, bzw. der Vogtei Zell. Die Bevölkerung lebte damals hauptsächlich von der Landwirtschaft, einigem Handwerk und Gewerbe. Um 1800 gab es 15 Weber, 2 Salpetersiedler und einen Wagner. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde „ Blauengranit“, ein grobkörnig, bläulich schimmerndes Gestein, in Steinbrüchen abgebaut. In diesem Zusammenhang entstand im Dorf eine Steinsäcke zum zuschneiden der Blöcke.

Wie überall im Schwarzwald litt die Dorfbevölkerung 1816 und 1848/49 unter Missernten und Hungersnot. Zu allem Unglück brach am 12. August 1848 ein Brand aus, der fast das ganz Dorf in Schutt und Asche legte. Die Jahreszahl 1850 auf verschiedenen Schlusssteinen zeugt von einem raschen Wiederaufbau. Heute besteht neben der Landwirtschaft, die ausschließlich im Nebenerwerb betrieben wird, das 1898 gegründete in Familienbesitz befindliche Gasthaus Schlüssel, die Pension Herzog, ein kunsthandwerklicher Betrieb und eine kleine Käserei. Eine Anzahl von Fremdenzimmern und Ferienwohnungen gibt dem als Erholungsort ausgewiesene Dorf zusammen mit der hochbewerteten Gastronomie gute Impulse für den Fremdenverkehr.

Die Feuerwehrabteilung Pfaffenberg ist mit einem TS-8 Hänger ausgerüstet. Sie hatten schon 1836 als Löschmannschaft, genannt die „Wilden“, ihre Unterkunft im Schulhaus. Ihr größter Einsatz schon in frühen Jahren war die Sicherung der Au beim Mambacher Dorfbrand 1870. Nach Abbruch des alten Schulhauses wurde mit umfangreicher Eigenleistung der Wehrmänner im Jahr 1985 ein stattliches Feuerwehrhaus an dessen Stelle errichtet. Es besteht ein sehr aktiver Gesangsverein, der über das Dorf hinaus als anerkannter guter Klangkörper bei Veranstaltungen jeglicher Art gerne gesehen ist. Weiterhin gibt es eine eigene Abteilung des Landschaftspflegevereines Zeller Bergland.

Während der Gemeindereform 1975 wurde Pfaffenberg in die Stadt Zell eingegliedert.

Das Pfaffenberge Wappen wurde auf Vorschlag des Generallandesarchives 1902 angenommen. Es zeigt auf schwarzem Grund den goldenen Krummstab der Äbtissin von Säckingen und zwei goldene Ringe, die dem Wappen der Freiherren von Schönau entnommen sind. Beide Symbole sind Hinweise auf die einstige Grundherrschaft.

Weitere Information über Pfaffenberg finden Sie auf der Homepage www.pfaffenberg.de.

Geschichte der Ortsteil Riedichen

Riedichen

Der staatlich anerkannte Erholungsort Riedichen liegt in einer südwestlichen Einbuchtung des Köpfle zwischen Hoher Möhr und Rohrenkopf in 627 Metern Höhe im Schuhlochbachtal. der Ortsteil Gaisbühl liegt 750 M. ü. M. am Nordhang des Gleichen, der Weiler Hütten in 770 Metern am Südhang des Köpfle im Hirzenlochbachtal und der Weiler Obere Grüneck in 690 Metern auf halbem Wege von Atzenbach. Das Dorf ist im Zeller Zinsrodel von 1439 erstmal erwähnt. „item Heini jn Raidach git 6 dn (Schilling) von Gaisbuel (Bodenzins an das Damenstift in Säckingen). Auch in Riedichen, das aus einem Hofgut entsand, verlief die historische Entwicklung bis zur Selbstständigkeit im Jahr 1811 konform zu Dorf und Dinghof, bzw. zur Vogtei Zell. 1712 hatte Riedichen 107, 1844 280 Einwohner; davon entfielen auf das Dorf 166, Gaisbühl 80, Hütten 22 und Grüneck 12. Das Dorf hieß in früheren Zeiten Riedach und Riedacker. Der Name deutet auf einstige Rodungen hin. Die Gemarkungsgröße beläuft sich auf 316,3 ha, davon 150,7 ha Wald und weitere 24 ha euf eine ehemalige Exklave am Rohrberg.

Verkehrsseitig ist der Ort durch die Gemeindeverbindungsstraße Atzenbach- Schlechtbach-Gersbach gut erschlossen, deren Trasse durch den seinerzeitigen Forstmeister Dießlin geplant und 1909 dem Verkehr übergeben wurde. Zuvor gab es nur den steilen, beschwerlichen Weg der hinter der Atzenbacher Kirche seinen Anfang nahm. Erst 1924 erhielt das Dorf Elektrizität. Durch Bebauungsgebiete steigen die Einwohnerzahlen von Riedichen. Bis 1942 gehörte Riedichen zum Kirchspiel Zell, seither zur Pfarrei Atzenabch. 1767 ist eine Kapelle erwähnt, die allerdings nicht mehr existiert. 1834 wurde eine Schule erbaut, die 1886 ein Glockentürmchen mit Glocke erhielt.

1958/59 baute die Gemeinde ein neues Schulhaus, das jedoch nur bis zur Schulreform dem vorgesehenen Zweck diente. Danach gingen die Schüler nach Atzenbach zur Grundschule und nach Zell in die Hauptschule. Das Schulhaus wurde, bis auf die Feuerwehrgarage und das Glockentürmchen, verkauft. Das neue Schulhaus wurde Bürgersaal, Ortsverwaltung und Jugendraum. Ein Männerchor wurde 1925 durch den über die Region bekannten Kunstmaler Adolf Glattacker gegründet. Die Bergvogtei Riedichen wurde 1973 gegründet. Mit dem von Kurt Winkler entworfenen Häs, Ankewiib, sorgt die Vogtei an Vogteiabenden und der Teilnahem am Zeller Fasnachtumzug eine gute alemannische Fasnacht. Es besteh auch eine Frauenturngemeinschaft, in der sich Frauen aus dem Dorf gemeinsam Fit halten. Die Feuerwehrabteilung Riedichen ist mit einem Löschfahrzeug ausgesatttet. Bemerkenswert ist im Ortsteil Gaisbühl ein Schwarzwaldhaus, wohl das einzige im Wiesental mit einem Strohdach, das 1998 von einem privaten Investor in den Urzustand zurückversetzt wurde.

Die Weiler Hütten

Die Weiler Hütten, 1396 erstmals erwähnt, früher Rohrberg gehörig und Gallishütten genannt, hat eine besondere historische Vergangenheit. Dort bestand eine Glashütte, die als alter Hüttenplatz betrachtet werden darf. Die ausgedehnten Wälder am Rohrberg dem „Hochen Ror“ waren mit Holzkohle und Wasserkraft Energieträger und mit dem quarzhaltigem Granit, dem Pottaschen zugefügt wurde, Rohstoffbasis für die Glasherstellung. Einen sicheren Nachweis für die Glasmacher in der Zeller Vogtei beinhaltet das Verzeichnis für die in Basel 1472 veranstaltete Lotterie des „Glückhafens“. In der zugehörigen Stiftungsurkunde der Herren vom Stein von 1321 ist unter den Leuten im Raum Zell auch Konrad und Burchin Schirer aufgeführt, Träger von Namen die besonders nach dem 15. Jahrhundert auf die Tätigkeit des Glasofenheizers hinweisen. Es muss dabei offen bleiben, ob mit dem Hinweis auf Zell die Vogtei und damit auch Hütten gemeint ist oder ob Zeller Glasmacher gemeint sind, auf die Gewann-Namen wie Glasermatt und Glasberg an der Grenze gegen Raitbach hinweisen. Sicher ist, dass die Glasmacher ihren Standort oft gewechselt haben, bezüglich der des großen Holzverbrauches. So ist es Wahrscheinlich, dass der „Glaser aus dem Fliegenbach“ (Fliegentenbach) und der Name „ Althüttenbach“ 1473, Standort einer Hütte des Christian Glaser bei der Husarenmühle, sowie die Namen Glasbrunn und Glaserkopf am Rohrberg auf Glashütten hinweisen, die Vorgänger der Glashütte bei Riedichen waren.

1569 gab es Auseinandersetzungen zwischen dem Stift Säckingen und dem Freiherrn Hans Jakob von Schönau hinsichtlich der Waldnutzung. In einem Abkommen heißt es: die Glashütt uff den Zirckhen im Rohrberg soll zu denen von Schönow eigenthumb stehen, es soll ihm daran kein Hindernis geschehen. Die genannte Glashütte war allem nach jene in Hütten. Die Hütte bestand wohl bis in die 1620er Jahre. Riedichen schloss sich bereits am 01. März 1972 im Hinblick auf die ausstehende Gemeindereform der Stadt Zell an, nachdem zwei Bürgermeisterwahlen ergebnislos verlaufen waren. Das Riedicher Wappen zeigt ein Bindenschild in Rot mit einem silbernen Mittelbalken, in den roten Feldern oben zwei und unten einen goldenen Ring. Die Farben weisen auf die einstige österreichische Landesherrschaft und die drei Ringe auf die Grundherrschaft der Freiherren von Schönau hin. Das Wappen wurde 1902 von der Gemeinde angenommen.

Quelle: www.zell-im-wiesental.de



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